26. März 2019

Schattendruck bei Tintenstrahl-Druckern

So sieht das dann aus, wie links, stark vergrößert. Die Buchstaben werden unscharf, erscheinen doppelt gedruckt, zweimal. Ich nenn’s Spiegeldruck, mirror print, oder wie auch immer.
   Ganz rechts im rechten Bild: So soll’s aussehen, scharf und gut lesbar.
   Mir passierte das auf einem Tintenstrahldrucker (ink jet printer) Brother MFC 5490 CN, was aber nichts zu sagen hat. Tintenstrahler ist Tintenstrahler: Aus einem waagrecht mit Seilen hin- und hergeführten Druckkopf spritzt Tinte aufs Papier.
   Ich hab’ den Schattendruck wegbekommen, mit einer einfachen Umstellung auf Druck nur in einer Richtung. Bei Windows 7 sieht das so aus:

Start, Einstellungen, Drucker, dort den schattendruckenden auswählen. Er erscheint grau:


Anklicken und im Klappmenü »Druckereinstellungen« auswählen (nicht »Eigenschaften«):

Unten rechts steht »Erweitert«. Das bitte anklicken:
Bei den »Erweiterten Optionen« gibt’s dann als Vorletztes, unter den Druckermerkmalen …

 … Bidirektionales Drucken ausschalten!

Das half. Was nicht half: Den Scanner säubern. Den Drucker »reinigen«. Den Drucker vom Netz nehmen. Alle Patronen aus- und nach dem Einschalten wieder einstecken. »Kalibrieren« – da druckt er nur grau, und das scharf.
   Übrigens waren Farben nicht versetzt; man sieht das im Bild oben rechts.

Man sagt mir freundlicherweise, dass bloßes Umstellen auf Einerichtungsdruck die Lösung nicht ist.
   Man soll das Indexband (auch encode strip) putzen – wie (fast wie …) steht hier: https://support.brother.com/g/b/faqend.aspx?c=ch&lang=de&prod=mfcj220_all&faqid=faq00002944_000 und wird hier ausgiebig gezeigt: https://youtu.be/isploz0-pqg?t=100. Dann kann man auch wieder schnell(er) drucken und noch sauberer.
   Öffnet man den Doppeldeckel des MFC so weit, dass die Datenzuleitungen zu sehen sind, dann liegen in den Eingeweiden des Geräts beide Bänder quer herüber offen zutage, eher hinten im Gerät nahe am Scharnier. Es liegt kein Glas drüber, keine Abdeckung. Das kräftige, weiße Transportband ist gut zu sehen, davor verläuft das »Indexband«. Und das sieht man nicht, schon weil’s viel schmaler und durchsichtig ist, wie unsichtbare BH-Träger etwa. Die Indices, wohl kleine Stricherl drauf für den Kopf zum Mitzählen, auf dass er sich richtig positioniere, die hab’ ich nicht gesehen. Wie im Video empfohlen, hab’ ich den Indexstreifen dann mit feuchtem Klopapier geputzt, es ging ein wenig schwarze Tinte ab. Ob genau das der Fehler war? Vermutlich. Jedenfalls ging nachher wieder »bidirektionales Drucken«, Juhu! – Schlussfrage: Warum hatten die Farben keine Schatten, werden die nicht bidirektional gedruckt?
   Da bleiben Fragen offen. Jemand beklagt sich sogar darüber, dass PDF-Ausdrucke schwarze Schatten werfen, normale Word-Texte aber nicht. Ob Nur-Schwarzweißdruck-Einstellung hilft bleibt unbeantwortet. 
   Hier ein paar Druckproben, Brother MFC 5490 CN, nach Umstellung auf Druck in nur einer Richtung und auf beste Qualität, mit 300 dpi eingescannt und ausschittsvergrößert, aber ohne Verstärkung der Farbsättigung (mit Picasa, »Auf gut Glück!«).
   Nach dem Putzen sah’s bidirektional gedruckt auch nicht anders aus; rasend schneller ging’s auch nicht.
Ein Testdruck. Am Gerät »Tinte« drücken, Testdruck, Druckqualität, Start (Farbe)
- Die Schrift ist extrem blass und löchrig. 

Hier (etwas verkeinert) ein Stück normaler Text aus Word,
Times 12 Punkt, Fußnoten 10 Punkt, Links blau, gelbe Hervorhebungen
– Wiedergabe für mich einwandfrei

Das ist ein leicht vergrößerter Screenshot  aus
https://support.brother.com/g/b/faqend.aspx?c=de&lang=de&prod=hl6180dwt_us_eu&faqid=faq00000461_011
– für mich einwandfrei –


Link hierher http://j.mp/2V0MrSs
   = https://blogabissl.blogspot.com/2019/03/schattendruck-bei-tintenstrahl-druckern.html

Eine gute (englische) Beschreibung, wie ein Tintenstrahler druckt, bringt Dale Farrier. Dass der Spritzdruck nicht durch eine Pumpe passiert, sondern erst im allerletzten Augenblick, explosionsartig, wird hier gut beschrieben.

Zugabe:
Die obere Patrone wollte mein Brother nicht.
DRUCK UNMÖGLICH
Wenn der Drucker nach einem Patronenwechsel die neue Patrone nicht annimmt, und einem großbuchstabig erzählt:
ERKENNEN UNMÖGLICH,
dann nicht gleich die Tinte ins Korn werfen.
   Die Tintenpatrone wieder herausnehmen und gaaaanz langsam einschieben:
LANGSAM EINSETZEN.
Bei meinem Drucker wird der Tintenstand an einem Sichtfenster hinten an der Patrone erkannt, etwa auf halber Höhe. Im Bild zeigt die leere Patrone, die untere, dort wie in einem Sucher gar keine Tinte mehr an; die obere, volle, ist aber satt schwarz. Gefunden?
Patrone mit Schiebe-Deckelteil leicht
zusammengeschoben, sodass in der Mitte
das Tintentestfenster zu sehen ist.
Allerdings täuscht das: Die ganze Innenseite (im Bild rechts die linke Seite der unteren Tintenpatrone, sozusagen der »Deckelteil«) ist nur federnd angebaut; die Patrone liegt entspannt da, der Deckel ist »ausgefahren«. Das wahre Sichtfenster zeigt sich erst, wenn man die Patrone zusammendrückt oder den Deckelteil mit Tesafilm festklebt.
   Noch was: Wenn nach ein wenig Drucken trotz noch ziemlich voller Patrone der Druck immer schwächer und schwächer wird, immer blasser, bei einer Farbe (oder scharz), dann ist vielleicht noch der Schutzaufkleber auf der Tintenpatrone überm Luftloch oben. Abziehen nicht vergessen. (Wer sich noch dran erinnert, dass Kondensmilchdosen zwei Löcher gegenüber brauchten, versteht das.)
   Möglicherweise ist auch der Tintenstandserkennungssensor verdreckt. Dazu hier Ausführliches wie: »Beim zweiten Versuch benutzte ich eine Interdental-Zahnbürste zusammen mit Alkohol, und nun bekam ich auch die Kerbe sauber.«

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