25. Januar 2019

Gaspedal-Gamaschen gegen Rheuma

Mir zieht’s immer im Auto beim Fahren – besonders wenn ich mit schwerem Gasfuß dauernd am Gaspedal stehe … Nach einer langen Fahrt hab’ ich hinterher »Rheuma« im Fußgelenk!
   Was tun dagegen?
   Schön, wenn man Gamaschen geerbt hat. Die meinigen sind vom Großvater, der sie sich, mein’ ich, nach dem Krieg hat in Bozen handfertigen lassen.
Hier der Gasfuß, der rechte, in Gamasche, siehe auch Schuheputzen
Und hier, wie das Paar innen aussieht, extra aufgehellt
Die Gamaschen halten unten mit einem breiten Gummiband mitten unter dem Schuh. Außen haben sie praktische Druckknöpfe, die sich mit kurzen Gummibändern gut jedem Bein anpassen und jedem Schuh. Sie halten die Zugluft von der Heizung fern und die Knöchel warm.


Und hier der Welt berühmtester Gamaschenträger. Im Bild ist die »Technik«*) der Gamasche gut zu sehen: außen geknöpft, und unbedingt ein Band unter der Schuhsohle, damit sie nicht hochrutschen.

Link hierher: http://j.mp/2B353sO – zum Weitergeben!
   = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/gaspedal-gamaschen-gegen-rheuma.html

Gamaschen in der Wikipedia
Gamaschen für Pferde (Beispiele)
Gamaschen bei Amazon
*) heute statt »Technik« stets »Technologie«

Microsoft-Konto »gehackt« – gelöst!

   Lösung am Ende!
In Skye komme ich nicht mehr hinein, und alles, was außer Skype noch das Microsoft-Passwort benutzt, wohl auch nicht: Hotmail, andere Produkte im Microsoft-Reich.
   Das Passwort habe ich schon erfolgreich geändert. Ich hatte mir einen »Code« aufs Handy funken lassen, das ging.
   Trotzdem, endlos:
»Es ist ein temporäres Problem mit dem Dienst aufgetreten. Versuchen Sie es bitte noch einmal. Wenn diese Meldung weiterhin angezeigt wird, versuchen Sie es später noch einmal.« – Endlos
    Undsoweiter in Endlosschleife.

Normales Einloggen führt zum (vermutlich falschen) Hinweis: »Anscheinend wird Ihr Konto von einem anderen Benutzer verwendet«:
Danach soll man seinem Konto ein neues Kennwort verpassen: »Unterstützen Sie uns beim Schutz Ihres Kontos«.
• Nimmt man die E-Mail-Adresse, so kommt keine Mail an.
• Über SMS klappt’s:
Von den Endziffern der Mobilnummer gibt Microsoft zwei an, die zwei davor muss man eingeben:
Danach mann man mit dem »Code« aus der SMS-Nachricht das Passwort neu setzen. Fein. Aber helfen tut’s nicht! – Obwohl ja nun niemand gleich wieder das Konto hacken hätte können, und die Meldung »Anscheinend wird Ihr Konto von einem anderen Benutzer verwendet« – nicht nur anscheinend sondern logischerweise Humbug ist!
   Die hier vorgeschlagene Lösung, sich mit dem Internet-Explorer anzumelden, geht übrigens auch nicht, wenn man diesen etwas älteren Microsoft-Browser überhaupt noch hat:
It looks like someone else might be using your account” – Bullshit statt Quatsch, wenn Sie mich fragen. 
   All die weiteren Microsoft-Foren zu diesem Thema sind meines Wissens auch nicht klüger, dafür für neue Kommentare gesperrt (»Dieser Thread ist gesperrt.«), hier steht ganz unten [gelöst], aber auch das kann nicht angeklickt werden.

Zahlreiche andere haben sich auch schon an dem Thema die Finger ausgebissen, um ein Sprichwort zu variieren. Hier ein völlig Frustrierter: 

Mein Fazit bislang: Microsoft lässt seine Nutzer im Regen stehen. Ich kann nur froh sein, dass ich nicht auf ein Hotmail-Konto angewiesen bin, Skype notfalls mit Whatsapp-Telefonie umgehen kann, und so weiter, vielleicht …

Link zu diesem Blogeintrag: http://j.mp/2B3qgmp
   = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/microsoft-konto-gehackt-ungelost.html

Hier der Versuch, das Microsoft-Konto über ein Android-Handy wiederzubekommen. Hier gleich ein Screenshot vom Handy. Keine Chance!

Inzwischen beklagen schon Fachleute die Qualität von »normalen« Microsoft-Produkten, etwa Dr. Michael Spehr in der FAZ hier, Tenor »Microsoft redet viel von Künstlicher Intelligenz, während das Betriebssystem Windows und die Bürosoftware Office immer fehlerhafter werden«, kurzes Zitat: »Nun werden alle Verbindungen der lokalen Dateien von jenen in der Cloud gekappt, Onedrive organisiert sich neu, und das erfolgt in den kommenden Stunden für jede einzelne Datei. Mit Glück ist am Nachmittag die dringend gesuchte dabei. Oder auch nicht. Im November [2018] fiel Onedrive tagelang aus.«

Elf Tage später gelang endlich der Zugriff! Die Lösung

Dazu musste ich das Passwort noch einmal neu setzen – wie oben schon beschrieben und probiert. Den »Code« ließ ich mir wieder als SMS ins Handy schicken (Von +44 778 147 0659 » 226...6 als Sicherheitscode für das Microsoft-Konto verwenden 14:47« – Die SMS war sogar formatiert!). Danach konnte ich mit diesem ganz neuen Passwort einloggen, bekam aber den Hinweis:
Neugierig, wie ich war, sah ich mir aber die »weiteren Informationen zu gefährdeten Konten« nicht an, sondern loggte gleich in Skype ein – erfolgreich!

Schutz vor Analogschlüssen auf andere Passwörter (“Lateral Movement”, “ATA advanced thread analysis”, hier Version 1.9 with Update-1, 400 MByte, nur englisch), doch Achtung: Microsoft ATA Center can only be deployed on Windows Server
• Das Hasso-Plattner-Institut prüft kostenlos einen möglichen Identitätsklau. Ergebnis z. B. »Achtung: Ihre E-Mail-Adresse hugo@joern.de taucht in mindestens einer gestohlenen und unrechtmäßig veröffentlichten Identitätsdatenbank (so genannter Identity Leak) auf. 
Folgende sensible Informationen wurden im Zusammenhang mit Ihrer E-Mail-Adresse frei im Internet gefunden:« – und dann kommt’s. Ein Ausschnitt:

• Der Sicherheitstest unter https://www.sicherheitstest.bsi.de läuft nicht (mehr) – Jan. 2019

https-Probleme in Blogger (meist mit Bildern) – »gemischte Inhalte«

Hier geht’s um die Meldung von Blogger:

»Die Seite enthält HTTP-Ressourcen, die zu gemischten Inhalten führen können. Diese wirken sich auf die Sicherheit und die Nutzererfahrung aus, wenn der Blog über HTTPS angesehen wird.« –
und zwar vermutlich im Zusammenhang mit Bildern, die in den Blog eingebaut wurden.
   Mir passierte das eben bei meinen NZZ-Empfehlungen.

Normalerweise wähle ich dann »Schießen«, woraufhin alles normal weitergeht. Diesmal wählte ich »Problem beheben«, was auch klappte, nur weiß ich nicht, was dabei passiert ist.
Die Warnung kommt schon beim Versuch einer Vorschau. Dann geht man einen Tabulator zurück zur Arbeit am Blog und »schließt« die rosa Warnung. Anschließend sind Warnung und »Vorschau-Ladefehler« weg.
   Hier versucht Blogger zu erklären, wozu HTTPS gut sein soll, und wie man’s notfalls für Blogger aktiviert: https://support.google.com/blogger/answer/6284029?hl=de
   An sich ist ja nicht einzusehen, warum öffentlich zugängliche Information individuell verschlüsselt werden sollten wie eine Banküberweisung. Der Aufwand ist meines Erachtens unverhältnismäßig.
   Eine gute Erklärung der Problematik fand ich hier.

Link hierher: http://j.mp/2AYcgu3
= https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/https-probleme-in-blogger-mir-bildern.html

22. Januar 2019

21. Januar 2019

Schnitz und worfeln

Zwei neue Wörter frisch zugelernt, ein unbekanntes erklärt

Der Schnitz – Im Duden https://www.duden.de/rechtschreibung/Schnitz nur das bekannte Stück Apfel, im Schwäbischen soll ein Schnitz auch ein krummer Buckel sein, der krumme Rücken, weil der ja g’rad so aussieht. Eine scherzhafte Bedeutung habe ich in der DDR gefunden.
   Grimm brachte noch zahlreiche Bedeutungen bis zu »abfall mit dem nebensinne des unnützen, wertlosen« und »weit verbreitet, namentlich in mundarten, ist eine übertragene verwendung, drolliger einfall, schlaue lüge«, »in Kärnten für wallach, verschnittener hengst«, »schweizerisch für steuer, landsteuer, auflage«, »im Rheingau schnattes, schnettes, schnitz das schnitzeisen der winzer«.  (Grimm schrieb durchgehend klein)

Un Vanneur
Jean-François Millet, Musée d’Orsay
, ca. 1850
• worfeln (nicht würfeln), die Spreu mit Wind von Weizen trennen. Es gibt im Duden sogar eine Worfelschaufel, weil man das ge­dro­schene Getreide ja mit einer Schaufel gegen den Wind warf. Kommt sprachlich wie würfeln vom werfen.
   Bei Grimm »WORFELN, n., substantivierter inf. von worfeln, vb.: spreu, ..., beim worfeln vom winde weggetrieben Göthe I 41, 1, 276W.«
   Die Wikipedia (immer gern hochgestochen) zeigt eine »Rotationsworfelmaschine« und lässt sie auch Windfege, Kornfege, Wind­sichte, Fegemühle, Blähmühle, Getreidewinde, Getreideweheoder und Getreideputzmühle heißen. Der Eintrag »Windsichten« kommt zur Sache. Dann gibt’s noch die Worfel, der Korb hier links oben im Bild.
Ole Brasen (1883), Wikip.
   Selbst in der Bibel wird geworfelt:
Im Buch Jesus Sirach 5,9 heißt es: »Worfle nicht bei jedem Wind …«. Und Johannes der Täufer sagt über Jesus (Mt 3,12): »Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.«
Biblisches Worfeln
mit der Worfelgabel
   Bereits der Cro-Magnon-Mensch soll im frühen Jungpaläolithikum bei der Wildgetreide-Ernte »Worfelsteine« verwendet haben (Quelle).
Mit der Gabel worfeln     Wikipedia
   »Nor­maler­weise wird mit einer Gabel ge­wor­felt. In man­chen Ge­gen­den wird das Getreide einfach mit der Hand hochgeworfen«, schreibt der Wortatlas der arabischen Dialekte auf Seite 282, hier. Eine schöne Beschreibung hier im »Neuwestaramäischen« – was es alles gibt!

Unsere al­te Worfel­­ma­schi­ne am Hof hing sicher­heits­halber unterm Dach, damals noch aus Welleternit. (Foto aus dem Album Herbst 2006 am Hof …, vom 21.10.2006, Stadl (1).jpg – Foto Jörn).
   Worfelmaschinen werden auch Windfege und Windmühle genannt, im Schwäbischen Blähmühle. Wie man sie im Sarntal nannte, will ich noch herausfinden.

Unsere Worfelmaschine
Für das Dreschen vorher hatten wie einen Pferdegöpel und eine Transmission über der Tenne. Davon ist aber leider nur mehr der ebene Fleck oberhalb des Stadls zu sehen, wo der Haflinger seine Runden lief, angetrieben nötigenfalls von von uns Kindern, am Karussell mitfahrend.

Link hierher: http://j.mp/2MmLujE
   = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/schnitz-und-worfeln.html

Links
Worfeln in der (biblischen) Landwirtschaft, mit Bildern
• Englisch Winnowing

In Brixen im Dom ist im Kreuzgang eine Frau mit einem großen Sieb abgebildet, sie worfelt, meint man. Fresko aus dem 15. Jahrhundert.

Ein schönes Video zeigt auch Tirolerland.tv  – hier, oder aufs Schwarzweiß-Bild unten klicken.


14. Januar 2019

Narrativ

Was bitte ist ein »Narrativ«? Es müsste als Eigenschaftswort »erzählerisch« bedeuten, deutsch substantiviert also vielleicht »Story«. Ironisch lese ich Narrativ gleich deutsch als »Narr aktiv«, aber das ist ganz gemein. »Narretei« wäre eine politisch korrektere Assoziation.
   Trotzdem: Wir erzählen uns ja nicht gegenseitig unsere Geschichtsgedanken. Wir reden viel über Politik, meist nur kurz bis zur Erregung, und richtig nachdenken (oder gar vorausdenken) tun wir eher auch nicht.
  Was uns am Sonntag den 13.1.2019 der Kultursoziologe und Leibnitzpreisträger Andreas Reckwitz zu sagen wusste, hier nachzulesen, fand ich dennoch recht anregend.
   Nach meiner Erinnerung hatten wir nach dem Wiederaufbau so um 1960 weltweit enorme Hoffnungen auf die Zukunft. Dann kamen die 68er und staubten unter den Talaren ab, was ich als eher rück- und seitwärtsblickend empfand und nicht zielorientiert in die Zukunft. Nach der Mondlandung am 29. Juni 1961, die noch ein Akt direkter Anstrengung gewesen war (Kennedy 1962: “We chose to go to the moon”), kam kein Ziel mehr, schon gar nicht in Deutschland.
   Pragmatische Politik ja, schnelle Wiedervereinigung beim Zusammenbruch der DDR, »Willkommenskultur«, wenn die Massen schon vor Passau stehen, aber kein klares Ziel – außer »sozialer Gerechtigkeit«, passend zu neuem Neid nach »mimetischer« Theorie (René Girard), für mich ein Hygienefaktor, um auch einmal ein Fremdwort zu platzieren. Keine Vorstellung, wie und was die Gesellschaft sein soll, wie groß (Stadtviertel, Ort, Region, Bundesland, Deutschland, Europa, der Globus?), verbunden in Sprach- und Heimatgruppen oder solidarisch mit allen und jedem, realiter isoliert doch digital verbunden, sozialmedial, national nur beim Sport, doch europäisch bei der Niederlassungsfreiheit – wohlgemerkt wieder eine »Freiheit«, gesellschaftlich ein Geschehen-Lassen und kein aktives Herbeiwünschen oder daran Arbeiten. Politisch korrekt darf man sich nicht einmal mehr Russlanddeutsche und weniger Roma wünschen, man muss sie nur gleichermaßen brav »integrieren«. Was heißt das? Zum Kindergeburtstag mit einladen? Drei Putzfrauen aus Bonn, die dreißig Jahre hier friedlich gelebt hatten, wurden nach einem aufwändigen Gerichtsverfahren mit Dolmetscher und Sachverständigen abgeschoben, im Namen des Volkes. Das liegt mir auf der deutschen Seele.
   Wir wissen nicht, was wir wollen, sind lasch geworden, satt, ziellos und bequem; auch ich. Der Staat ufert aus und murkst (Anis Amri), BER). Sogar Ethik und Moral kommen nicht mehr vor, nicht in der scheinbar immer empathieloser (weniger nächstenliebend) werdenden Gesellschaft, nicht in der Kirche, der leerlaufenden, die nur vom lieben, lieben Gott erzählt als sei’s Bepanthen (Werbeslogan: »Für eine heile Welt«).
   Wobei wir wieder beim Narrativ sind. Wir sind alle zu dick geworden – das wäre mein erster Gedanke zum Erzählen von heute, und wir alle wollen abnehmen. Dagegen sind Ziele wie Digitalisierung, Wissensgesellschaft, Gerechtigkeit und Integration aller: Mumpitz, folgeloses Geschwafel. Schon vor über zehn Jahren hätte ein Ruck durch Deutschland gehen müssen. Doch ruck-zuck waren wir wieder beim alten Schlendrian.
   Und ich schreite jetzt (unsportlich, unwillig, aber brav) zum »betreuten Gerätetraining« und »bin mal weg«.

PS. War gut! Badenweiler, 14.1.2019

Permalink hierher: http://j.mp/2QNRjHw
   = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/narrativ.html
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Sonntag, 13.1.2019 17.05 Uhr
Kulturfragen
Debatten und Dokumente
   Kultur, Gesellschaft, Digitalisierung – Der Mensch in der Spätmoderne. Der Kultursoziologe und Leibniz-Preisträger Andreas Reckwitz im Gespräch mit Karin Fischer
https://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html?drbm:date=13.01.2019

https://www.deutschlandfunk.de/kulturfragen.910.de.html 
https://www.deutschlandfunk.de/soziologe-andreas-reckwitz-die-krise-des-westens.911.de.html?dram:article_id=438072

In westlichen Gesellschaften hat sich ein Gefühl zunehmender Unsicherheit etabliert. Globalisierung und Digitalisierung werden als Bedrohung empfunden. „Der Glaube an die Fortschrittserzählung ist erschüttert“, sagte der Kultursoziologe Andreas Reckwitz im Dlf. Andreas Reckwitz im Gespräch mit Karin Fischer
   „Das westliche Fortschrittsnarrativ gilt nicht mehr …

11. Januar 2019

Blauärgern mit Blau

Mit einem kleinen, alten »mobilen Router« versuche ich unterwegs, für meinen Laptop und mein halbsmartes Phone (einen Blackberry Q10) ins Internet zu kommen. Das sollte dann überall gehen, wo Netz ist, und noch fürs Smartphone vom Kind und ein bis zwei ihrer Freundinnen reichen. Alles happy – oder was?
   Für meinen geplanten Krankenhausaufenthalt hab’ ich mir von Blau – so heißt der »Provider« – eine Pre-paid-Sim-Karte geleistet, Original-Slogan: »Karte registrieren, ins Smartphone oder Tablet einlegen und loslegen.« Die meisten Berichte im Netz waren gut. Das Angebot ist von Telefonica, genutzt wird das Mobilfunknetz von O2, und im Ausland soll’s auch gehen ohne Aufschlag. Konkurrenz ist Aldi-Talk, früher oft Fonic, immer wieder neue, egal.
   Inzwischen kann man bei Blau für zwanzig Euro in einem (knappen) Monat vier Gigabyte Daten aus dem Internt holen oder hineinschicken – jedenfalls habe ich das so vom Blau-Service empfohlen bekommen ( – und werde das Gefühl nicht los, dass einem im Einzelfall je nach Aufgewecktheit mehr oder weniger verrechnet wird. Tarife hier. Auch der Monat scheint flexibel zu sein: »Lieber Blau Kunde, für Sie wurde aktiviert: Blau Allnet L. Laufzeit: 08.01.2019 bis 04.02.2019.«)
   Aber.

Das »Registrieren« der Sim-Karte ist ein Albtraum. Die Sim-Karte ist das kleine Stück Plastik mit Goldkontakten, das man ins Handy oder Smartphone schiebt oder ins Tablet, bei mir in den handtellergroßen mobilen Router. Der W-Lan-Router hat ein Mobilfunk-Datenmodem drin.
   Blau kann nichts dafür. Unsere allregulierende Hoheit, der Staat, schreibt vor, dass die Mobilfunkgesellschaft – hier also Blau – den Besitzer der Sim-Karte kennt. Er oder sie oder es muss sich zeigen, mit Ausweis, und beim Akt der Registrierung persönlich mitwirken. Ich war schon im Krankenhaus, da wollte meine Frau das für mich machen. Das ging nicht.
   Diese Registrierung lässt sich ganz modern über ein Service-Zentrum von Blau machen. Man braucht aber eine Videotelefonieverbindung, damit der »Blaue« den Menschen und seinen Ausweis sehen kann. Also Kamera an, am PC, am Handy, und einmal auf weit gestellt für den homo sapiens und einmal nah für den Ausweis mit seinem untätigen Chip. Das ist ein böser Murks. Ich habe diese Prüfung nur ganz knapp geschafft (»Heben Sie nochmal den Kopf bitte!«), und erst nach dem zweiten Anlauf. Dauer insgesamt eine Stunde Fummeln.

• Ist die Karte erfolgreich registriert, so beginnt schon unweigerlich die Laufzeit für die Daten. Das mag ja schön sein. Ich wusste das nicht und hab’ mir die Gigabytes aufgespart für später (1 GByte = 1000 MByte = tausend Millionen Byte. Ein Foto ist wenige Megabyte groß.) – Das geht nicht! Wenn der Monat herum ist, sind die Gigabytes weg.
   Kurz zuvor schickt Blau eine SMS: »Lieber Blau Kunde, Ihre 10 MB Inklusivvolumen sind fast verbraucht. Ihr Blau Team« (02.01.2019 21:46:15)
· Diese SMS geht auf die Blau-Sim-Karte, und die steckt irgendwo, jedenfalls nicht im normalen Handy. Ich habe sie erst viel später gesehen. – Blau könnte einem vielleicht dieselbe Nachricht als E-Mail schicken, oder als SMS in sein normales Handy, und dazuschreiben, wie man den Kundendienst erreicht.
· Antworten kann man auf diese SMSen nicht.
· Schon eine Minute später kam: »Lieber Blau Kunde, Ihr Guthaben ist fast aufgebraucht! Bitte laden Sie Ihr Guthabenkonto auf. Ihr Blau Team« (02.01.2019 21:47:26)
Und noch eine Minute später: »Lieber Blau Kunde, Ihre 10 MB Inklusivvolumen sind verbraucht. Ab jetzt surfen Sie zu 0,24 Euro/MB. Ihr Blau Team« 
   Wieso 10 MB Inklusivvolumen, hab’ ich mich gefragt, ich hatte doch ein paar Gigabyte gekauft! Egal. Jedenfalls hätten mich »ab jetzt« 5 GB = 5000 MB die bescheidene Summe von 5000 × 0,24 € =  € 1200 gekostet, zwölfhundert, nicht zwölf! Oder? Hoppla.

• Von der kostenlosen Blau-Servicenummer 0800 4040410 bekam ich dann gesagt, dass ich zuwenig Kleingedrucktes gelesen hatte: Mein Guthaben war, ohne dass ich ein Byte verbraucht hatte, einfach weg, ab- und weggelaufen. Ich solle doch € 19,99 nachzahlen, dann ging’s wieder, als »Allent L«. (Eine weniger teure Variante bringt weniger Volumen.)
   Der Anruf brach dreimal ab, bevor ich beim vierten Mal durchkam. Man nehme sich ein Handy mit Lautsprecher, um die Wartezeit von (bei mir) zwanzig Minuten freihändig zu überbrücken.

Aufladen ist mühsam. Bar konnte ich im Schwarzwald kein Guthaben kaufen. Ich musste also ins Internet (was ich nur anderswo konnte!), um Guthaben zu überweisen. Über Blau ging das nicht, da hätte ich mich wieder erst identifizieren müssen. Nut gut, dass meine Volksbank Handy-Aufladen nur mit Angabe der Telefonnummer der Sim-Karte und dem Anbieter möglich macht.
   (Dass sich € 19,99 nicht laden lassen, sondern »nur« glatte 20, entspricht unserer großzügigen Zeit.)
   Später gingen – wieder nur auf der »blauen« Sim-Karte ein paar SMS ein, bis si voll war. Hier mal alle (Die Zeiten stimmen nicht, die Blau-Uhr geht 20 min vor!):


05.01.2019 12:56:00 »Lieber Blau Kunde, Ihr/e Blau Allnet L wurde leider noch nicht aktiviert! Bei Aufladung binnen 48 Stunden erfolgt die Aktivierung automatisch. Ihr Blau Team«

08.01.2019 16:38:51 »Lieber Blau Kunde, Ihr neues Guthaben beträgt: 20 ¬ und ist gültig bis 09.01.2020. Ihr Blau Team«

08.01.2019 16:39:03 »Lieber Blau Kunde, Ihr Guthaben ist fast aufgebraucht! Bitte laden Sie Ihr Guthabenkonto auf. Ihr Blau Team«

08.01.2019 16:39:17 »Lieber Blau Kunde, für Sie wurde aktiviert: 
Blau Allnet L. Laufzeit: 08.01.2019 bis 04.02.2019. Ihr Blau Team«

Verstehen Sie das? 

Der Vertrag ufert aus ins Unermessliche.
   Denn zugegeben: Ich hatte am 05.01.2019 13:11 eine ausführliche Bestätigungsmail mit vier knapp 500 MByte großen PDF-Anhängen zu lesen bekommen, seitenlang Kleingedrucktes. Allein die Preisliste ist 14 Seiten lang, »Fußnoten Seiten 11–14«. Daraus ging hervor, dass mein »Allnet L Fußnote 9« 4 GB »Inklusiv-Datenvolumen Fußnote 25« bringt. 
   Bittesehr, die Fußnoten:
»9) Blau Allnet L: 19,99 €/28 Tage. Option verlängert sich jeweils um weitere 28 Tage, sofern genügend Guthaben vorhanden oder sie nicht abbestellt wurde. Gilt erst nach Erhalt der Einrichtungs-SMS. Min./SMS Flat in dt. Fest- u. Mobilfunknetze. Inklusiveinheiten und Min.-/SMS-Preis gelten nur für nationale Standardverbindungen, nicht für Rufumleitungen ins In- und Ausland, Konferenzverbindungen, Mehrwertdienste und Sonderrufnummern oder SMS-Mehrwertdienste mit Premium-Billing. Weiter enthalten sind 4 GB Datenvolumen/28 Tage mit bis zu 21,6 Mbit/s im Download (Durchschnitt 14,4 Mbit/s) und bis zu 11,2 Mbit/s im Upload (Durchschnitt 8,8 Mbit/s); nach Ausschöpfen des Volumens bis zu 64 kBit/s. Zur Verfügung gestelltes Datenvolumen gilt für paketvermittelte Datennutzung innerhalb Deutschlands. Nach 24 Std. kann jeweils eine automatische Trennung der Verbindung erfolgen. Nicht verbrauchte Einheiten/ Datenvolumen verfallen am Ende der Optionslaufzeit und sind nicht auf die Folgelaufzeit übertragbar. Ruht die Option (z.B. mangels ausreichendem Guthaben) oder wurde abbestellt, gilt der Basistarif Blau 9 Cent mit 9 Cent pro Min/SMS sowie 24 Cent/MB (Taktung: 60/60 Sekunden bzw. 10 kB). Mit ausreichender Guthabenaufladung wird eine ruhende Option reaktiviert (Info-SMS abwarten). Die Leistungen/Konditionen dieser Option können auch im EU-Ausland genutzt werden. Bei übermäßiger Nutzung der Leistungen im Ausland werden Aufschläge gemäß der EUFair-Use-Policy erhoben. Infos hierzu siehe Seite 7«
»25) Die Leistungen/Konditionen des Tarifs/Packs (Sprachverbindungen, SMS, Datennutzung) können auch in der Ländergruppe 1 (EU-Ausland, Norwegen Island, Liechtenstein) genutzt werden. Dies gilt nicht für Leistungen, die nur im Telefónica Mobilfunknetzes zur Verfügung gestellt werden (z.B. „Onnet-Flats“). Die Nutzung wird durch Regelungen der angemessenen Nutzung (Fair-UsePolicy, „FUP“) begrenzt. Bei übermäßiger Nutzung der Leistungen im Ausland werden Aufschläge gemäß dieser erhoben. Infos hierzu siehe Seite 7.«
   Und so geht’s weiter in die Tiefe. Ein andermal vielleicht mehr.

• Dann kamen technische Probleme. In meinem Router, der sich freilich nicht vollautomatisch auf Blau einstellte, musste ich »Verbindung auch bei Roaming automatisch einstellen« Der Router wechselt dann fröhlich zwischen HSDPA (2G) und 3G, wobei mir erstaunlicherweise HSDPA reicht mit etwas mehr als einem Megabit je Sekunde beim Upload. In diesem »Funkloch« hier habe ich bur einen Strich Feldstärke.
   Pings klappen bei HSDPA (2G), nicht aber bei 3G. Sie bringen miese bis phantastische Zeiten, wobei die miesen richtig, und die phantastischen falsch sind, worauf ich aber erst unten komme.











Mein Problem war nun, dass das Internet es ein paar Minuten lang 1a geklappt hat, dann aber um’s Verrecken nicht wieder.

Sieht traurig aus, gell.
   Ich hab’ dann wieder beim Blau-Service angerufen. Die wussten nicht einmal, was ein mobiler Router ist, und erklärten mir, dass bei mir zu Hause keine Störung gemeldet sei. Ich darauf: »Aber ich bin nicht zuhause, das ist ein Mobil-Funk!«  Dann musste ich die genaue Straßenadresse angeben, doch auch da kategorisch: Kein gemeldeter Fehler. Bis zu einem helfenden Techniker drang ich nicht vor. Zwischendurch meinte sie, meine Einstellungen seien wohl falsch, die richtigen stünden auf www.Blau.De/Service/ Hardware-Logistik Reparatur unter manuelle Konfiguration. Ich erkläre ihr, dass ich nicht ins Internet komme, sodass ich da nicht drankomme … Unerfreulich.

Dann habe ich einfach nachgedacht: Ich bin im Netz, das zeigte mein Router an, ich komme aber nirgends hin. An keine Web-Adresse. Also liegt’s nicht an Blau, sondern an der Adressauflösung, Namensauflösung, dem DNS, dem Domänennamenserver, der z.B. aus Joern.De 217.160.223.53 macht, siehe erster Ping. Macht die 192.168.0.1 den DNS, so ist das offensichtlich eine W-Lan-interne Adresse (192.168.2.2—192.168.2.99), also ganz falsch für den Ping, und es kein Wunder, dass der Ping dann in 2 ms klappt. Da pingt er einen Server im Rechner an.
   Da ist schon besser, er sagt gleich, dass er mit der Adressauflösung nicht weiterkommt:




Laut Appdated gibt man bei Blau keine DNS an. »Sufstickvergleich« meint das auch, siehe hier links. Ipconfig /all zeigt mir auch nur eine interne Adresse für den DNS, 192.168.0.1.
   Vielen hat Googles schneller DNS geholfen: IP-Adressen 8.8.8.8 als primären DNS und 8.8.4.4 als sekundären DNS. Aber wie gesagt, wenn man das überhaupt selbst einstellen kann. Einiges dazu und viel Reklame drumrum in der PC-Welt.
   Ein Daaron meint 2014: »Der Fehler steckt in der IPv6-Auflösung. Sobald man im Windows IPv6 abschaltet, läuft alles wieder wunderbar. Alternativ hilft es auch, in den Windows-Einstellungen für IPv6 den DNS fest einzutragen, primär den Speedport (fe80::1) und sekundär n anderen IPv6-DNS (z.B. Google: 2001:4860:4860::8888 & 2001:4860:4860::8844)«
   Mein mobiler Router meldet mir bei schönstem Blau-Betrieb (unter Support, Fehlerbehebung, Diagnose) meine IP-Adresse 10.208.57.71 und als DNS-Server 194.25.2.19; sekundär 0.0.0.0  Die Adresse gehört der Telekom in Ulm.

Einloggen in »Mein Blau« und Statusabfrage
Der Krampf beginnt schon bei der Frage nach der Rufnummer beim Anmelden (nicht mit Freischalten zu verwechseln!). Gnadenlos und ohne die geringste »künstliche Intelligenz«, ohne Musterbeispiel, verlangt Blau die Nummer in der Form (Formal) 176…, nicht als +49176…, nicht als 0176… schon gar nicht als 0176-69670466, wie Blau selbst schreibt, wenn man erstmal drin ist. Bekanntlich können Computer keine Leerstellen vertragen oder selbst herausnehmen! Der Mensch passe sich gefälligst an. Mein Blau sähe anders aus.
   Zur Verbrauchsabfrage müssen Sie runterscrollen! Webseiten sind heute für Smartpones gemacht, nicht für PCs.

• Wenn das Datenkontingent alle ist, der »Monat« aber noch nicht, bekommt man erst einmal SMSen auf die Blau-Simkarte (die nur zehn SMS halten kann …). Eine Mail wäre praktischer, weil ich diese SMS im mobilen Router für gewöhnlich nicht sehe. Ist ja kein Handy.
   Im Einzelnen, Hervorhebungen von mir:
Datum: 19.01.2019 08:17:53
   Lieber Blau Kunde, das Highspeed-Datenvolumen Ihrer Option Blau Allnet L ist bereits zu 80% verbraucht. Sofern Sie kein weiteres Daten-Pack besitzen, surfen Sie jetzt bis zum 04.02.2019 mit reduzierter Surfgeschwindigkeit. Sichern Sie sich für diesen Zeitraum 3000 MB Extra-Datenvolumen für einmalig 11.99 Euro. Einfach auf diese SMS mit MEHR antworten und sofort weiter surfen. Angebot gültig bis 24.01.2019. Sie haben ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Weitere Infos: www.blau.de/goto/login. Ihr Blau Team
   Drei weitere schnelle Gigabyte kosten also 12 Euro, müssen aber in den wenigen restlichen Tagen bis zum »Monatsende« verbraucht sein. Nicht erwähnt wird, dass man die vorher »aufladen« muss, oder wieviel mindestens (bei mir wohl € 11,99 - Guthaben von € 0,01 = € 11,88, ob das geht?).
Datum: 22.01.2019 05:20:56
   Lieber Blau Kunde, das Highspeed-Datenvolumen Ihrer Option Blau Allnet L ist vollständig verbraucht. Sofern Sie kein weiteres Daten-Pack besitzen, surfen Sie jetzt bis zum 04.02.2019 mit reduzierter Surfgeschwindigkeit. Sichern Sie sich für diesen Zeitraum 3000 MB Extra-Datenvolumen für einmalig 11.99 Euro. Einfach auf diese SMS mit JA antworten und sofort weiter surfen. Angebot gültig bis 27.01.201
Datum: 22.01.2019 05:20:59
   Sie haben ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Weitere Infos: www.blau.de/goto/login. Ihr Blau Team
»gedrosselte« Geschwindigkeit
Für mich bedeutete »gedrosselt« weiters E-Mails in bescheidenen Größen, Whatsapp (auch im PC), sogar mit Bildern, aber kein Hochladen mehr von Fotos in Google-Fotoalben. Wie was gedrosselt wird, wurde mir nicht verständlich; der DU-Meter-Screenshot ist nur ein Beispiel.

• Wenn der Monat rum ist, »Laufzeit« war bis zum 4.2.2019, und es wurde kein frisches Guthaben eingezahlt – dann geht gar nichts mehr!
05.02.2019 08:18:05
   Lieber Blau Kunde, Ihr/e Blau Allnet L wurde nicht verlängert! Bei Aufladung bis zum 06.05.19 00:39 erfolgt die Verlängerung automatisch. Ihr Blau Team
Jetzt hab’ ich bis Anfang Mai, also satte drei Monate Zeit, aufzuladen und weiterzumachen … Sonst issa weg, der »Blau«!

– wird fortgesetzt –

Permalink hierher http://j.mp/2FpA11j
   = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/blauargern-mit-blau.html

Ganz nett aber eher unspezifisch schreibt Justin Pietsch auf Handytarif-Test.
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10. Januar 2019

Meine Stinkwanze

Ich darf doch bitten: Meine Stinkwanze ist keine Stinkwanze, und stinken tut sie auch nicht. Meine ist eine Amerikanische Kiefernwanze, ein Leptoglossus occidentalis. Steht hier in der Wikipedia.


Das schlanke Tier ist mit dem Begriff »Wanze« schon geschlagen genug, es mit der gemeinen Stinkwanze, einem simpel grünen oder braunen, gedrungenen, schildförmigen, stinkigen Vieh zu verwechseln, ist eine Gemeinheit! Und wie elegant und vorsichtig sich die Dame – wenn’s eine war – fortbewegt, jedenfalls bei mir, in fremder Umgebung, halbtot vor Hunger, Herbst und Alter, das sieht man hier:


Zugegeben: Es handelt sich um eine »Wanze«. Die haben Drüsen und können Sekret aussondern. Und es ist eine Baumwanze, eine aus den Pentatomidæ, ideal für einen »Waldbauern«. Weil es allein in Europa geschätzte dreitausend Wanzenarten gibt, in Deutschland vielleicht achthundert, ist es kein Wunder, dass meine Wanze meist falsch eingeordnet wird. Wer ist schon Wanzenkenner? Na ja.
   Die schöne Kiefernwanze ist wie die Marmorierte Baumwanze, die Halyomorpha halys, ein Neubürger (Neophyt, Neozoon). Das ist der Horror für klassische Naturfreunde, die sich schon über Akazien im »deutschen Wald« aufregen und Douglasien in hiesigen Nadelwäldern ablehnen, obwohl sie gegen den »Klimawandel« resistenter sein sollen. Die Marmorierte Baumwanze ist kurz und gedrungen und stammt aus Ostasien, wanderte wohl erst nach Amerika aus und kam dann zu uns. Genaues berichtet die Wikipedia:
   »Die Art ist natürlich verbreitet im Osten Asiens, Nachweise liegen hier vor aus Ostchina, Japan, Korea und der Insel Taiwan.
   Mit Erstnachweis 2001 in Pennsylvania wurde die Art aus China nach Nordamerika eingeschleppt. Von dort aus hat sie sich massiv ausgebreitet und erreichte bereits 2004 Oregon und damit die Pazifikküste. Seit 2012 ist sie auch in Kanada (Ontario) heimisch.
   Der erste europäische Nachweis war 2007 im Großraum Zürich in der Schweiz (allerdings wurde später bekannt, dass sie bereits 2004 in Liechtenstein in Lichtfallenfängen aufgetreten, aber nicht erkannt worden war). Seither breitet sich die Art auch hier aus, wobei städtische (urbane) Habitate bevorzugt werden. 2007 konnte eine unabhängige Einschleppung mit Transportkisten nach Bremerhaven durch sofort eingeleitete Bekämpfungsmaßnahmen noch an der Etablierung gehindert werden; 2011 erfolgte der erste deutsche Nachweis in Konstanz. 2017 wurde die Art im Raum Stuttgart nachgewiesen; nach einem entsprechenden Zeitungsbericht Mitte September 2018 in Freiburg erfolgten viele Sichtmeldungen. Im Landkreis Lörrach gab es z. B. in Fischingen erste Schäden.
   In Südtirol erfolgte der Erstnachweis 2016; die italienische Region Friaul-Julisch Venetien stellte im März 2017 für ihre Obstbauern insgesamt 3,5 Mio. Euro als wirtschaftlichen Schadensausgleich für die Zeit bis Ende 2020 bereit.«
   Ob das wirklich alles auf die »marmorierte« zutrifft und nicht auf mein »Kiefern«-Modell, da wäre ich mir nicht so sicher! Ordentlich schreibt das Göttinger Tagblatt 2018: »Bei den diesjährigen Wanzen handelt es sich je nach Region vornehmlich um eine der folgenden Arten:
• Rötlich-braune Zapfenwanze
• Gräulich-braune Feldwanze (auch Gartenwanze genannt)
• Grüne Stinkwanze
• Marmorierte Baumwanze«

Also der Reihe nach:
• Die Rötlich-braune Zapfenwanze – der Name deutet ihre schlanke Gestalt an – ist meine Kiefernwanze, ein Leptoglossus occidentalis, und die duftet höchstens nach Kiefernnadeln oder nach edlen Äpfeln, was ja recht beliebt ist. Ich habe meine leider nicht (ab)geschmeckt.
• Die Gräulich-braune Feldwanze, Rhaphigaster nebulosa, auch Gartenwanze genannt, entäußert sich bei Bedrohung eines »stark riechenden« Sekretes.
• Die Grüne Stinkwanze, Palomena prasina, Graphosoma lineatum, in Österreich angeblich auch »Gochl« genannt*), scheint durch ihren echten Gestank der Gruppe ihren deutschen Namen gegeben zu haben, siehe hier.
• Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys habe ich oben beschrieben.
• Die Streifenwanze Graphosoma lineatum ist übrigens auch eine Baumwanze. Sie gilt als schönste Wanze hier. Wie sie stinkt wird angesichts ihrer Schönheit nicht berichtet.

So, genug gewanzt!
Marmorierte Baumwanze mit einem fehlenden Hinterbein
https://www.halyomorphahalys.com/merkmale-characteristics.html
*) Gochl = Schafgarbe in den einschlägigen Lexika. Von der Stinkwanze keine Rede.

Links
• Mehr zum Gestank der Stinkwanze
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Gr%C3%BCne_Stinkwanze#Stinkendes_Sekret 
https://www.hr3.de/themen/so-koennt-ihr-gegen-stinkwanzen-vorgehen,stinkwanze-baumwanze-loswerden-100.html
http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Wanzen-Plage-2018-Wie-wird-man-Stinkwanze-und-asiatische-Wanze-wieder-los

Link hierher: http://j.mp/2RiCuSl
 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/meine-stinkwanze.html

Südtirol. Siebenfahr, mit Marienkäfer

9. Januar 2019

Damit die Hose nie vom Bügel rutscht

Kleiderbügel. Hosenbügel; die haben unten ein waagrechtes Querholz. Wenn sie gut sind, hat der Querbügel für die Hosenbeine noch eine Rutschbremse, vielleicht einen Streifen aus Gummi oben eingelassen oder wenigstens einen klebrigen Anstrich am Plastik, sozusagen etwas Klettverschluss ohne Klettenseite. Je nachdem. Zwei Materialien passen aber oft nicht zusammen, machen den Bügel teurer. Für Drahtbügel nach Art chemischer Reinigung gibt’s einfaltbare Pappendeckelaufleger mit einseitigem Anti-Rutsch-Belag – wer aber hat die schon auf Reisen dabei?
   Ich musste mir voriges Jahr für teuer Geld in Bozen Hosenklemmer kaufen, weil am Hof keine waren. Ich hätte mich mit einer Wäscheklammer aus dem Zimmerhüttl, wo wir die Wäsche trocknen, behelfen können; die aber hinterlässt Abdrücke in Kniehöhe, unschön für meine feine Gabardine-Sonntagshose.
   Normalerweise rutschen die Hosen vom Bügel, besonders, wenn die Taschen nicht ganz leer (und damit leicht) sind, oder der Gürtel dranbleibt. Früher hatten Hosen unten Umschläge – fürs Gleichgewicht am Kleiderhaken … (und war alles besser!)
   
Autoklemmbügel

Damit bei einfachen Bügeln die Hose nicht rutscht, nehme man zwei. 

                                                                                  201901Thinkpad/Hosen-Halter (1).jpg

Der obere Bügel hält ganz normal die Hose hoch. Der zweite verhindert das Rutschen und hängt wie die Hose nach unten. 

   

                                                                                  201901Thinkpad/Hosen-Halter (3).jpg

Dabei zieht das Gewicht der Hose den zweiten Hosenbügel an den ersten heran. Die Hosenbeine werden eingeklemmt. Die Hose kann nicht herunterrutschen und auch nicht seitlich verknittern.
   Den Trick hat man sofort heraus.

Link hierher http://j.mp/2CZcoeh
 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/01/damit-die-hose-nie-vom-bugel-rutscht.html