30. Oktober 2020

Moral, Markus Gabriel und Donald Duck

»Moralische Tatsachen sind so real wie Naturtatsachen, nur sind sie davon abhängig, wie wir auf sie reagieren«, meint Markus Gabriel in einem Interview mit der NZZ, hier https://www.nzz.ch/feuilleton/der-philosoph-markus-gabriel-ueber-corona-wahrheit-und-moral-ld.1583000.
   Ich weiß zwar nicht, was »moralische Tatsachen« sein sollen, vielleicht Ereignisse, die dann moralisch beurteilt werden? Im Micky-Maus-Heft vom 2. Juni 1999, das ich mir gestern für fünfzig Cent statt für drei Mark zwanzig geleistet habe, geht’s auf Seite 36 auch um Moral, und zwar gleich im Aufmacherbild der Donald-Duck-Geschichte D 97128 »Der Schwachkopf der Woche«:

»Da machen sie einen armen, ahnunugslosen Menschen vor aller Welt zum Trottel, und du findest das auch noch lustig, Donald«, kommentiert seine Freundin das Fernsehgeschehen (allerdings ohne Komma vor dem und).
   Doch Donald meint lachend: »Ach Unsinn, ausschütteln würd’ ich mich vor Lachen. Das ist doch alles bloß ein harmloser Spaß!«

Da haben wir’s, ganz harmlos, die Differenz über eine menschliche Tat, die ja wohl landläufig der »Moral« unterliegt. Unterschiedliche Urteile. Die Geschichte entfaltet sich dann auch recht phantasievoll bis zur Blamage der beiden Fernsehmoderatoren.

Soll ich mit einer ganz ernsten Geschichte dienen, bei der es sich um Moral dreht? Weltanschauungen und Religionen verkünden Moral, als sei sie von ihrem jeweiligen Gott gegeben. Da hat Moses die zehn Gebote auf dem Berg gepflückt. Mein Beispiel: Die »Berufung zur Keuschheit« im gültigen katholischen Katechnismus, siehe http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P8B.HT . Absatz 2352 geht dann ins Volle, und Masturbation wird als schwere Sünde »gebrandmarkt«, weil „der frei gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht". Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt „die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert" (CDF, Erkl. „Persona humana" 9). Ich kann das nachvollziehen.

»So real wie Naturtatsachen« finde ich zwar die Sache selbst, nicht aber ihre moralische Einordnung, ihre Moral. Man könnte so fortfahren. Man kann es aber auch sein lassen, die katholische Kirche »einen guten Mann«, und sich wundern, dass ihr die Leute weglaufen. 

… Markus Gabriel ist Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn und ständiger Gastprofessor an der Sorbonne in Paris. Er zählt zu den führenden jungen Philosophen der Gegenwart, die sich in den letzten Jahren für einen neuen Realismus starkgemacht haben. Jüngste Veröffentlichungen: «Warum es die Welt nicht gibt» (2013), «Ich ist nicht Gehirn» (2015) und «Der Sinn des Denkens» (2018). Demnächst erscheint bei Suhrkamp «Fiktionen» und bei Ullstein «Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten».

Und was ist »Erkenntnistheorie«? Dazu meint wiederum die Wikipedia in ihrer unübertreffbaren Akademizität: »Die Erkenntnistheorie (auch Epistemologie oder Gnoseologie) ist ein Hauptgebiet der Philosophie, das die Fragen nach den Voraussetzungen für Erkenntnis, dem Zustandekommen von Wissen und anderer Formen von Überzeugungen umfasst. Dabei wird auch untersucht, was Gewissheit und Rechtfertigung ausmacht und welche Art von Zweifel an welcher Art von Überzeugungen objektiv bestehen kann«.
   Weiter erzählt die Wikipedia über das Denken und Reden über das Denken und Wissen: »Gegenüber alltäglichen Überlegungen gewinnen die erkenntnistheoretischen im selben Moment oft eine kaum ernstzunehmende Dimension. Wittgenstein sprach das 1951 in seinen Überlegungen Über Gewißheit (erst nach seinem Tode 1969 veröffentlicht) mit Humor an:

„Ich sitze mit einem Philosophen im Garten; er sagt zum wiederholten Male: ‚Ich weiß, dass das ein Baum ist‘, wobei er auf einen Baum in der Nähe zeigt. Ein Dritter kommt daher und hört das, und ich sage ihm: ‚Dieser Mensch ist nicht verrückt: Wir philosophieren nur.‘“[7]

Richtig beginnt auch das Zürcher Gespräch von René Scheu mit Markus Gabriel mit dessen Feststellung: »Wir befinden uns gerade in Zürich, während wir hier reden. Dieser Satz ist wahr. Wir könnten nun der falschen Meinung sein, wir seien nicht in Zürich, dann sitzen wir einem Irrtum auf. Das kann passieren, wenn man verwirrt ist, aber eigentlich nicht, wenn man in Normalform ist.«
   In der Erkenntnistheorie, so Wikipedia, »werden Galileo Galileis „Eppur Si Muove“ [in den Bart gemurmelt: »Und sie bewegt sich doch!«, Anm. fj] ähnlich tradiert als Hinweise auf die gesellschaftliche Brisanz des erkenntnistheoretischen Nachdenkens«.
   So geht’s dann seitenweise weiter, na ja, nicht seitenweise, denn das Internet kennt sie nicht und nur den ewig langen Fluss bestenfalls entlang einer Schiebeleiste am Bildschirm. Zwischendurch einnern sich »aktuelle Debatten« des Dialektischen Materialismus’, »den philosophische Lexika der Ostblockstaaten propagierten« und wir in Bayern noch brav in der Schule gelernt haben – und nichts verstanden haben davon. Aus These und Antithese was Höheres, erinnere ich mich noch. Wieso?
   Des weiteren verstehe ich kein Wort, Erkenntnis-praktisch null.
   Am Ende geht’s sogar um künstliche Intelligenz, die für mich alten Informatiker am Ende Programme sind, ob man sie nun digital, Apps, Siri oder KI nennt. »Alan Turing notierte in einer erkenntnistheoretischen Wendung bereits in den 1950er Jahren das Problem, auf das die Entwicklung zuschreitet, auf Seiten des Beobachters: Ob man weiß, ob der Mensch, mit dem man kommuniziert, mit einem Bewusstsein ausgestattet ist (so wie man selbst)«. So Progrämmchen haben wir »Systemanalytiker« schon recht früh gehabt; es ging aber nicht um die Frage nach Bewusstsein, sondern konkret über Menschsein. Ist der, die oder das Gegenüber ein Mensch oder eine Maschine? Ein Beispiel ist 1966 Joseph Weizenbaums Eliza, die sich erfolgreich grad so dumm anstellt wie ein Mensch … Ob und wieviel Bewusstsein, speziell Selbstbewusstsein ein Gegenüber hat, das wissen wir nicht einmal von unserem Hund. Bei einer Maschine nehmen wir selbstbewusst an, sie hätte gar keines. Allerdings erinnere ich mich aus der Steuerung von Überwachungssystemen spätestens in den Achtzigerjahren, dass unsere Minicomputer einen Hardware-Interrupt zum Power-fail-autro-restart hatten, also ihr eigenes Dahinscheiden gerade noch erkennen konnten, auf dass sie bei einer Wiederbelebung flott und skrupellos weitermachen konnten, Kosten viertausend Mark, Einbau »nur im Werk« (factory upgradable, nur damit keiner merkte, dass die Schaltkreise beim HP 2116 schon an Bord waren und durch einen Streifen Tesafilm reaktiviert werden konnten.) Ist denn so eine Wiedergeburt kein Bewusstsein …? 

Ich ende. Für mich ist das alles teuer erwärmte Luft. Denken ist wenigstens abgasfrei. Es gibt immer noch zuwenig »menschenmachtes Denken«.

Link hierher zum Weitergeben: https://bit.ly/fj3oEdLF8
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/moral-markus-gabriel-und-donald-duck.html

Eliza (englisch): https://www.masswerk.at/elizabot/

Sie können gerne kommentieren. Ich lerne gern zu. 

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W-Lan-Passwort aus Windows auslesen

Windows 7 – Start – »Netzwerk- und Freigabecenter»

 

 

 

 

 

Jetzt das W-Lan wählen, dessen Passwort man auslesen möchte, in meinem Fall »Neunundzwanzigneu«.

 

Drahtloseigenschaften

Sicherheit

Und jetzt »Zeichen anzeigen« lassen.

(Quelle https://support.microsoft.com/de-de/windows/finden-sie-ihr-kennwort-f%C3%BCr-ihr-wlan-netzwerk-in-windows-2ec74b2e-d9ec-ade1-cc9b-bef1429cb678 )

Link hierher https://bit.ly/fj37UEXtq
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/w-lan-passwort-aus-windows-auslesen.html


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Sicherheit

25. Oktober 2020

Vorgestern Abend hab’ ich noch etwas »Skyfall« geguckt, James Bond. Gestern am Samstag, 25.Oktober 2020 dann die Premiere von »Faust« in der Oper hier in Bonn, so zehn Minuten zu Fuß von mir.  

Mephisto. Aus der Bilderserie der Oper.
Für mich war dieser erste coronagerechte Faust ein Ohren- und Augenschmaus, eine Freude zum Schwelgen wie schon davor Emilio Kagels »Staatstheater« dort. Wenig Zuschauer natürlich, auf Abstand wie in den Kirchen auch, angenehm, dann nur ein Akt, eine Stunde und ein Bisschen, die Bühne immer offen – zum Lüften. Wir schwelgten in Melodien und Erinnerungen, happy Melodys und deutsche Standardworte, Metaphern, wie »Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.« (https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-476-02737-5_15). »Mit Musik von Ludwig van Beethoven, Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Charles Gounod, Robert Schumann, Gustav Mahler, Franz Liszt, Johann Friedrich Reichardt und Arrigo Boito« steht im Programm; nur Mozart missing.
   Mephisto (Vincenzo Neri) sang und war kraftvoll-agil, der Alte (Ludwig Grubert) spielte noch älter als ich, schwach und scheinbar lustlos. Alle anderen sind mir, der ich mir null Namen merken kann, gleich (egal nicht). Hinter Glas das Saxophon vor Tobias Marc Rüger klang heraus. Oft weiß ich nicht, wer jetzt was ist oder sein soll, drei Gretchen, fünf Helenen, zwei Kaiser und ein fünfköpfig weibliches Euphorion*) entnehme ich jetzt erst dem Programmheft. Macht nichts. Bonns Bühne hatte sich wieder viel einfallen lassen, Donald-Duck-Figuren zur Abwechslung, viel Rauch – der uns inzwischen Æerosole assoziiert – und schöne Musik aus allen alten Erinnerungen. Die eiligen Rückprojektionen von Strafrechtsparagraphen blieben mir unverständlich, ich kannte nur § 175, und der ist gestrichen und kam auch nicht vor. Eine einzige Einblendung war »links«, wenn ich recht gesehen habe, aber das gehört sich heut für Intellektuelles.
   Ein Sehnsuchts-Faust, den hoffentlich auch Jüngere, Ungeduldigere genießen, obwohl das Publikum, soweit ich sehen konnte, klassisch und schon eher älter war. Super Ideen wieder, etwa die wallenden blonden Perücken, die multifunktional mal oben, mal als Bart, mal auf der Brust wie ein Logo bei allen auf der Bühne auftauchten. Faust hatte den längsten. Schlaff hing er herum. Passt. Nur alte Klempner haben heute noch so viel Hanf; muss einem einfallen. Und ich durfte wieder einmal meine Phantasie laufen lassen, Träume, meine Freude!
   Der Star war Irina Klewitz, die aus Russland stammende Leiterin des Jugend- und Kinderchors der Oper, die willensstarke, wahnsinnig fleißige musik-geschickte Ekaterina (»Kat«) Klewitz (https://www.theater-bonn.de/de/ueber-uns/mitarbeit/ekaterina-klewitz/16). Sie dirigierte vom Orchestergraben. Mehr dazu später.
   Den Faust, schon gar nicht die zwei von Goethe, habe ich nie verstanden. Ich bin (oder wurde) Techniker, da konnte ich den Ausführungen unseres Deutschlehrers nie wirklich folgen, nicht nachdenken darüber. (Nachdenken ist bei mir immer ein Weiterdenken.) Gestern Abend im Bonner Faust, da war’s mir einfach nur schön. Ich weiß zwar wie jeder deutsch Gebildeter, wohin uns das Ewig-Weibliche zieht, verbal – doch wo auf Google-Maps »hinan« ist, nicht. Diese Metaphern haben sich überholt, ja, sie sind im Zeitalter der politisch korrekten Sprache samt Gendergerechtigkeit obsolet. Desto schöner für mich Alten. Mir ist Goethes Faust ein Monument, wie vielleicht Castel del Monte (https://de.wikipedia.org/wiki/Castel_del_Monte), bewundernswert, pompös, wichtig und wuchtig, aber verschlossen; nichts zum Verstehen. Macht nichts. Ist so. In ferner Vergangenheit wie vielleicht der dies iræ. Dass uns Weibliches wohinzieht, ist meines modernen Erachtens inzwischen nachgerade sexistisch, frau sollte sich wehren gegen dieses Ansinnen; überhaupt ist es, wenn schon, dann Sex, der uns umtreibt, männlich, auch bei Faust. Und darüber red’t man nicht. Ich auch nicht, bittesehr.
   Also der Jugendchor, der »Kinder- und Jugendchor des Theaters Bonn« (https://www.theater-bonn.de/de/ueber-uns/orchester-choere/kinder-und-jugendchor) ist inzwischen eine Institution und fast wie eine Familie. Das zeigte sich nach dem vielen Applaus; da bekam der Chor den heurigen Preis des Fördervereins zugesprochen, dreitausend Euro auf großem Scheck, und Bühne und Saal wurden kurz zum Familienfest. Ein wunderbarer Abschluss.
   Meine Tochter hat mich dann draußen noch umarmt, so froh waren wir, dabeigewesen zu sein. Und in der Familie darf man das, sogar gesundheitsamtlich!

Szene aus Faust in Bonn, aus der offiziellen Bilderserie der Oper
https://www.theater-bonn.de/de/programm/faust/186756

*) Euphorion ist kein Jubelhochsitz, pardon, sondern ein Sohn Fausts: https://de.wikipedia.org/wiki/Euphorion_(Mythologie)

Links

• Ekaterina Klewitz am Klavier und Tobias Marc Rüger, Saxophon, improvisieren vierzig Sekunden zu Schuberts Winterreise https://youtu.be/-Q7m2ChNV10 

• Link hierher https://bit.ly/fj31Iyeil
  = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/vorgestern-abend-hab-ich-noch-skyfall.html

PS. Korrekturen und Kommentare willkommen! Ich bin ja wirklich nicht vom Fach, gell.

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23. Oktober 2020

Maus soll PC nicht aufwecken

In Windows 7 kommt man in den Geräte-Manager am leichtesten über Start und Eintippen: Geräte.
Jede der Mäuse mit der rechten Maustaste anklicken und die Eigenschaften aufrufen.
Dann in der Energieverwaltung »Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand aktivieren« ausschalten, so wie hier gezeigt.
   Man kann aber auch vor dem Zuklappen die Maus ausschalten, darf das aber möglichst nicht vergessen. Dass Computer über Peripheriegeräte (USB usw.) aufgeweckt werden können, ist in vielen Fällen vorteilhaft, etwa bei Alarmen. Manch einer weckt seinen PC auch mit einer Runde Mausfahrt. Also nicht meckern.

Link hierher https://bit.ly/fj3mgz2CR
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/maus-soll-pc-nicht-aufwecken.html

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Als Kind lebte ich in Bozen. Mein Zimmer in einem schlossartigen Haus, das heute noch steht, wandte sich nach Süden. Ich schaute hinaus auf die Sankt-Johann-Straße. Eigentlich hörte ich hinaus. Gegenüber war eine kleine Motorrad-Werkstatt, ein Zündapp-Konzessionär, und alle Probefahrten passierten entsetzlich laut unter meinen Ohren.
   Ich lebte bei meinen sel. Großeltern, die als Heimatvertriebene in Bozen fremd waren; mein Vater aus Königsberg war im Hürtgenwald gefallen, an ihn habe ich, 1941 geboren, keine Erinnerung. Meine Mutter arbeitete weit weg in Köln, die sah ich nur ein-, zweimal im Jahr.
   Gegenüber auf der anderen Straßenseite, hinter einer Mauer, über die ich aus meinem Zimmer im ersten Stock drüberschauen konnte, stand eine Mühle, Wahrzeichen zwei Rösser und ein Rad. Sie wurde dann neu gebaut, war sechs oder sieben Stockwerke hoch, und malte mit stetem Geräusch vor sich hin, beziehungsweise von oben nach unten.
   Und ich sollte nach dem Mittagessen doch schlafen! Dazu waren die raffinierten italienischen Fensterläden fast geschlossen. Im Dämmerlicht phantasierte ich mich in die Vorhänge hinein, eine wehende Landschaft mit aufsteigendem Weg auf einen Hügel und vielen Formen zum Träumen.
   Im großen Garten hintenhinaus floss der Mühlbach, erhöht aber offen, gefährlich für Kinder, daneben war der Nutzgarten der Hausmeisterin. Der Garten selbst war großteils vornehm belassen, mit Kieswegen und einer riesigen Zeder, an der die lange Schaukel hing. Im Stockwerk über uns wohnte eine alte Bozner Familie, Weinproduzenten mit der großen Kellerei am Ende der Straße, wo wir Kinder uns mit der hohlen Hand Rebensaft aus der Presse abzweigen konnten. Die oben hatten einen etwas jüngeren Bub, Erwin, der mir später sogar kurz ins Internat nach Bayern folgte.
   Die Sankt-Johann-Straße, die nach der Kirche im rein deutschen Viertel hieß, wurde bald »postfaschistisch« zu Cavour-Straße umbenannt. Die Spannungen zwischen Deutschen und Italienern waren noch deutlich.

Märklin-Modell 2683

Was sah ich auf dieser Straße nicht alles! Nicht nur Zündapps mit Beiwagen. Besonders die Transporter waren eigentlich fortschrittlicher als Autos heute. Ich erinnere mich an letzte Stangeneis-Versorger für die Kühlschränke, die mit langsamen, batteriebetriebenen Fahrzeugen unterwegs waren, bessere Holzkästen. Auch Selters wurde damals noch flaschenweise ins Haus geliefert, Brennholz natürlich. Ein kettenangetriebener Zugwagen, ebenfalls mit Elektromotor, zog gelegentlich auf einem Tieflader mit Vollgummireifen einen ganzen Eisenbahnwaggon durch die Straße, in die Weinkellerei? Der fuhr natürlich ganz langsam, damit ich mir den seltenen Transport »vom ersten Rang« aus gut ansehen konnte. Übrigens waren damals für den Gepäcktransport überall auf den Bahnsteigen batteriegetriebene Zugwagen üblich, »Eidechsen»; der Fahrer stand vorne und lenkte mit einem seitlichen Hebel (»Wippenlenkung«), hinter ihm oft eine Schlange von Gepäckwagen.
   Meine Großmutter schickte mich jeden Tag zum Einholen. Hinten im Viertel am Ende der Sankt-Johann-Gasse war ein Milchgeschäft. Die Milchkanne brachte man noch selbst mit. In der nahen Bindergasse gab’s den Chilovi als einziges italienisches Geschäft: Er hatte ein kleines Lebensmittelgeschäft beim Pfau, einem Gasthaus dort. Da kaufte ich etwas Schinken und einen Schlag Tomatenmark für unser Abendessen. Das Mark schöpfte er aus einer riesigen Dose, einem Eimer eigentlich, und klatschte die zehn Deka (Dekagramm) auf ein wasserfestes Blatt auf der Waage, das er dann flink und kunstvoll zu einem markdichten Stanitzel faltete.   
   Dazu sollte man wissen, dass meine Großmutter nicht kochen konnte. Sie stammte aus wohlhabendem Hause aus Mährisch Ostrau und sagte immer nur: »Ich wäre ein gutes Stumm-Mädel geworden, mit Staub kann ich umgehen.« Später verstand ich, dass Sie ein »Stubenmädel« meinte, sozusagen modern die Putzfrau. Dich ihre Standardgerichte waren hervorragend: Rahmschnitzel, Reis. Großvater bestand darauf, abends warm zu essen. Pizza gab’s noch nicht, erst recht keine Lieferdienste. So hatte sich Großmama »Reis mit Paradeissoß’« einfallen lassen. Dazu etwas Mortadella, gelegentlich Schinken vom Fleischhauer am  Zwölfmalgreienpatz, und am Freitag fromm fleischlos nur Ölsardinen aus der Dose … (Ich könnte dieses Standard-Leibgericht noch heute täglich essen, nur meine Familie nicht.)  Die Tomatensauce hatte den Vorteil, dass Großmutter sie schon vorher kalt abschmecken konnte, mit Zucker und Salz. Ich musste, wenn’s eilig war in der Küche, also nur darauf achten, dass die Sauce nicht überkochte. Und unseren Siphon durfte ich mit der CO2-Kartusche laden, denn frisches, kühles Wasser gehörte zu Großvaters »gespritzten« Glas Weißwein. Großmutter trank Roten: normalen »Kalterer See« an Werktagen, an Feiertagen oder mit Gästen »Sankt Magdalener«, beides jeweils aus der nahen Weinkellerei. Wir bekamen da Rabatt. Rabatt gehörte sich einfach in Bozen. Alles andere ist unfreundlich: Man wird zum Fremden. Heute sind sich alle immer nur fremd, aber das kommt von der Menge. Ich schweife ab. Und überhaupt muss ich aufhören, denn freitags esse ich Bratfisch in der Stadthauskantine am Ende der Straße.

Mein Fenster sehen Sie übrigens auf http://www.joern.de/HofPfingsten06.pdf . Erinnerungen in einer Zeit, in der, pardon, das Internet noch nicht so verklemmt war wie heute.

Mehr zur »Eidechse«-Elektrokarre: http://www.gohlis.info/ein-fund-auf-dem-antikmarkt-die-eidechse-erinnerungen-an-den-elektrokarren/  

Zum Tod meines Vaters: http://j.mp/2I5Orl2

Link hierher https://bit.ly/fj3kCfXL7
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/als-kind-lebte-ich-in-bozen.html
 

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21. Oktober 2020

NZZ-Beethoven-Schulz-Bonn

Fast eine Doppelseite in der Neuen Zürcher Zeitung mit Schroeder am roten Klavier und der begeisterten Lucy, das fiel mir doch auf, am Samstag 17. Oktober 2020. Das Bild ist aus dem Film von 2015 (Credits beim Artikel). 

Hier eine ähnliche Szene mit der Mondschein-Sonate:


Einfach ein schöner, liebevoll gemachter und Link-hinterlegter Artikel! Den NZZ-Artikel gibt’s auch digital. Ich weiß allerdings nicht, ob das gratis zu sehen ist und oder wie lange noch. (Gerade eben bekam ich ihn im »privaten Browser« herein.)

https://www.nzz.ch/feuilleton/beethoven-und-die-peanuts-die-antwort-auf-alle-fragen-ld.1581435 

In dieser elektronischen Version des Artikels finden sich Links zu den musikalischen Zitaten des »Peanuts«-Cartoon-Autors Charles M. Schulz, etwa hier http://absadmin.users.sonic.net/schulz/pages/page4.html oder hier: http://absadmin.users.sonic.net/schulz/pages/page117.html – aber entdecken Sie das bitte selbst im Artikel, denn da gibt’s noch mehr schöne Beispiele wie http://absadmin.users.sonic.net/schulz/pages/page19.html ,http://absadmin.users.sonic.net/schulz/pages/page94.html und http://absadmin.users.sonic.net/schulz/pages/page106.html .

http://absadmin.users.sonic.net/schulz/pages/page49.html : Schon 1958 besucht Schulz Beethovens Geburtshaus in Bonn und zeigt dann Lucy die üblichen Bilder dazu, hier natürlich noch nicht von den aktuellen drei Fahnen zur Billigtankstelle degradiert.

Friedrich Guldas Interpretation der Hammerklavier-Sonate finden Sie natürlich auch auf Youtube, etwa hier: https://youtu.be/1oVaX1zpPCA oder hier: https://youtu.be/_Y6qSr9IjIc, hinter etwas Teppichwerbung o. dgl.

Aus aktuellem Anlass ein Halloween-Outfit zum Thema: https://costumewall.com/dress-like-schroeder/ 

Link hierher zum Weitergeben: https://bit.ly/fj35fACxU
= https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/nzz-beethoven-schulz-bonn.html

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Sind wir WEIRD? Prof. Joseph Henrich “How the West …”


“How the West became Psychologically Peculiar and Particularly Prosperous”

My summary: Here in the West most of us are no more guided by our hunting group or clan, but by the family, and ultimatly, today, just by ourselves, as individuals.

https://www.nytimes.com/2020/09/12/books/review/the-weirdest-people-in-the-world-joseph-henrich.html meint:

The Catholic Church changed all that. As of late antiquity, Europeans still lived in tribes, like most of the rest of the world. But the Church dismantled these kin-based societies with what Henrich calls its “Marriage and Family Program,” or MFP. The MFP was really an anti-marriage and anti-family program.
   Forced to find Christian partners, Christians left their communities. Christianity’s insistence on monogamy broke extended households into nuclear families. The Church uprooted horizontal, relational identity, replacing it with a vertical identity oriented toward the institution itself. The Church was stern about its marital policies. Violations were punished by withholding Communion, excommunicating, and denying inheritances to offspring who could now be deemed “illegitimate.” Formerly, property almost always went to family members. The idea now took hold that it could go elsewhere. At the same time, the Church urged the wealthy to ensure their place in heaven by bequeathing their money to the poor—that is, to the Church, benefactor to the needy. In so doing, “the Church’s MFP was both taking out its main rival for people’s loyalty and creating a revenue stream,” Henrich writes. The Church, thus enriched, spread across the globe.
   By the time Protestantism came along, people had already internalized an individualist worldview. Henrich calls Protestantism “the WEIRDest religion,” and says it gave a “booster shot” to the process set in motion by the Catholic Church.
   … “the Italian enigma”: Why, if Italy has been Catholic for so long, did northern Italy become a prosperous banking center, while southern Italy stayed poor and was plagued by mafiosi? The answer, Henrich declares, is that southern Italy was never conquered by the Church-backed Carolingian empire. Sicily remained under Muslim rule and much of the rest of the south was controlled by the Orthodox Church until the papal hierarchy finally assimilated them both in the 11th century. This is why, according to Henrich, cousin marriage in the boot of Italy and Sicily is 10 times higher than in the north, and in most provinces in Sicily, hardly anyone donates blood (a measure of willingness to help strangers), while some northern provinces receive 105 donations of 16-ounce bags per 1,000 people per year.

https://www.nzz.ch/feuilleton/der-westen-mit-einer-neuen-psychologie-eroberte-er-die-welt-ld.1581437In ihren Kernfamilien auf sich allein gestellt, bildeten die Menschen eine individualistischere, weniger konformistische Persönlichkeit aus und lernten, Fremden zu vertrauen, sich mit ihnen auszutauschen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.
https://www.nzz.ch/feuilleton/ehe-und-erben-joseph-henrich-erklaert-den-aufstieg-des-westens-ld.1440752
   Die Menschen in industriellen Gesellschaften verhalten sich überall gleich, Jäger und Sammler oder Hirten aber ganz unterschiedlich.
   Zum einen die Annahme, dass die Menschen rational handeln. Dabei leiten uns alle möglichen Glaubenssysteme, nicht nur die Religionen oder die Magie, sondern zum Beispiel auch das Vertrauen in unsere Regierung, obwohl es die empirische Evidenz nicht unbedingt rechtfertigt. Zum anderen die Annahme, dass die Menschen nur egoistisch denken. Es gibt inzwischen mehr als genug Belege dafür, dass wir nicht nur im Eigeninteresse handeln, sondern als soziale Wesen vor allem aufgrund von internalisierten Motiven und Normen. Insgesamt verhalten wir uns also im realen Leben schlicht nicht so, wie es ein Ökonom vom Homo oeconomicus erwartet. Aber was ich hier sage, gilt in der Ökonomie wohl immer noch als Ketzerei.

Permalink https://bit.ly/fj3jdzlMF
  = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/sind-wir-weird-prof-joseph-henrich-how.html

Paket an meine Frau. Passt doch, der Selbstbezug als Glücksbringer.

 

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15. Oktober 2020

Outlook 2003 Imap Regel geht nicht

 

Vorweggenommen: Bei mir klappt am Ende (Nov. 2020) nur die Regel, die bloß auf den Betreff zugreift, nicht auf Mailinhalte:

In einen besonderen Ordner (hier »UTF8-Spam«) speichere ich, damit ich gerade diese Mails notfalls noch prüfen kann.

Outlook wurde gebaut, als es Post nur zu Holen (Pop) und zu Schicken gab (SMTP). Speichern wollten die Postverwaltungen die Mails nicht.
   Dann kam Imap als Interactive Mail Access Protocol. Fein. Jetzt bleibt die Post beim Provider liegen, und wir sehen sie uns nur von außen an, oft mit mehreren Geräten von verschiedenen Orten. Also sagte sich Outlook: Da hole ich erstmal nur die Betreffzeilen in meinen kleinen lokalen Rechner, also »zu mir« in’n Speicher.
   Richtig »transparent« wird das alles nicht. Hauptsache ist: Der Empfänger sieht die Betreffzeilen und kann sich die Mail ansehen – dass sie zum Anschauen erst frisch geholt werden muss, merkt man nur, wenn man mit dem Smartphone unterwegs offline ist. Aber dann kommen sowieso keine neuen E-Mail herunter, sagt sich Outlook.
   Erst wenn Sie in Outlook Regeln bezüglich Inhalten von Mails basteln, also etwa beim Wort »gewonnen« gleich zu Spam wegschieben wollen, dann geht das – oder vielleicht eben auch nicht.
   Also ganz einfach: Weiter Pop zum Postholen nehmen, unter Belassung der Mails am Server!
   Oder http://pgabri.com/blog/outlook-2003-with-imap/ lesen, wenn’s doch Imap sein soll. Den Versuch, die Mails komplett herunterzuholen, habe ich auch gemacht. Extras, Optionen, E-Mail-Setup, E-Mail-Konten, Kontoeigenschaften, Element samt Anlagen downloaden.

G’holfen hats nicht. Siehe z.B. https://bit.ly/fj33quiE7

Link hierher https://bit.ly/fj3dyzZTN
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/outlook-2003-imap-regel-geht-nicht.html

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   Hier der Beweis: Imap holt sich immer nur wenig Mailinhalt.


Outlook 2003 Startordner wählen

 https://fasteasy.at/tippshop/index.php?mp=1&id=4&id2=9&id3=887 

Ordner, der bei Start von Outlook angezeigt werden soll:
   Extras, Optionen, Weitere, Erweiterte Optionen, dann ganz oben Ordner bei Programmstart wählen:



5. Oktober 2020

Bei Word ganz vorn was einfügen

Beginnt ein Word-Dokument ganz vorne mit einem Bild oder einer Tabelle, so hat man später Probleme, davor etwas einzufügen.

Mit Strg-Pos1 (Ctrl-Home) kommt man hin.

Link hierher https://bit.ly/fj3ixvU3k
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/bei-word-ganz-vorn-was-einfugen.html

 

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4. Oktober 2020

Rejects spam the Inbox – Abgelehnte Mails fluten den Posteingang

Your mail provider tells you that a mail sent by you – even a reply – was not delivered. That’s good and useful. Not so however if the mechanism is used for spam, with a faked sender, namely you.
   Usually these fake rejects are sent with UTF-8 content, see below.
   So you can weed out these messages by a rule in Outlook. by catching “?UTF8” and “charset='utf-8'”. I show the finished rule with German Outlook 2003.

In Outlook 2003 you enter the rules setup (in normal mails listing mode) via Extras, selecting “rules and alers” (or something like that), German »Regeln und Benachrichtigungen…« and go step ny step in making the rule. Be sure to activate the rule.
   You should end the rule with “and apply no more further rules”, as otherwise the result is a copy of the mail and not a clear move. (Thank you Andreas !). I use a separate, new folder “UTF8-Spam”, which I added myself, so that I can check and eventually recuperate these rejects. The whole idea is from Stephen Barner

Imap. If the whole thing won’t work, it may be because of Outlook handling Imap with too heavy a hand. See http://pgabri.com/blog/outlook-2003-with-imap/, and in German my https://bit.ly/fj33quiE7 .

Link to here https://bit.ly/fj33quiE7
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/rejects-spam-inbox-abgelehnte-mails.html 

Decoding UTF8s: https://www.rapidtables.com/convert/number/hex-to-ascii.html

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Example of a apam reject message. The subject line in clear text reads »øGluckwunsch T-Online Kunde!« (Gratulation T-Online customer!«:

This message was created automatically by mail delivery software.

A message that you sent could not be delivered to one or more of its recipients. This is a permanent error. The following address(es)
failed:

Fritz.Joern@Gmail.com:
SMTP error from remote server for TEXT command, host: gmail-smtp-in.l.google.com (74.125.71.27) reason: 550-5.7.1 [82.165.159.5      18] Our system has detected that this message
 is
550-5.7.1 likely suspicious due to the very low reputation of the sending IP
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1. Oktober 2020

Bleistiftspitzen

 Bleistift spitzen = to sharpen a pencil

Ein grüner, typisch deutsch, und ein brauner, typisch amerikanisch spitzer gespitzter Bleistift

Amerikaner lieben Bleistifte. Besonders “Number Two” pencils. Die waren viele Jahre lang Vorschrift, wenn Fragebögen markiert werden sollten, so, dass die Bleistiftmarkierungen optisch gelesen werden konnten. https://pencils.com/pages/no-2-pencil meint, ein klassischer №-2-Bleistift entspräche etwa einem mit HB-Härte. Na, ich weiß nicht.

Mir geht’s hier um sie Spitze. Da scheinen sich in Amerika spitzere durchgesetzt zu haben als in Europa, warum weiß ich nicht.
   Dieses Fünfminutenvideo habe ich von https://www.jetpens.com/blog/the-best-pencil-sharpeners/pt/710 , The Best Pencil Sharpeners.

Mein Großvater selig spitzte seine kurzen Bleistifte immer mit dem Federmesser, selbst, vom Holz her Richtung Spitze. (Das Federmesser im Taschenveitl heißt nicht so, weil es mit einer Feder zuschnappt.) Beim Ammon am Bozner Rathausplatz bekam er für die Jackentasche praktische gebrauchte Bleistiftstummel im Bündel billiger. Jedenfalls: Von Hand hat man das Spitzen am besten unter Kontrolle. Rechts ein weniger schönes Beispiel an schlechtem Holz.


 

   Auf kleine Handspitzer gehe ich nicht ein. Die kennt jeder. Vielleicht nicht das Edelmodell von Manufactum für € 17,50 , wo man zwischen drei Spitzen ganz vorne wählen kann, nicht aber den Winkel der Spitze. Staedtler empfiehlt zum Beispiel normal 23° und für die weicheren Buntstifte 30°. Von Kutsuwa gibt es als »Stad T’Gaal« einen winkelverstellbaren Handspitzer für knapp sieben Euro – mehr dazu unten!*). Interessant auch der “Blackwing” https://www.luiban.com/kum-long-point-spitzer/ , mehr darüber , auch auf deutsch .

Ich mag Spitzer mit Handkurbel (Kurbelspitzmaschine, “rotary sharpener”). Man muss sie an eine Tischplatte oder das Fensterbrett klemmen können – in den Bildern ist der Klemmbügel leider oft nicht gezeigt und geht verloren. Man bekommt sie ab sieben Euro. Innen haben sie einen umlaufenden »Handspitzer« (“with metal rotary blade”), dann lässt sich vielleicht der Spitzwinkel variieren, oder meist ein Planetengetriebe, siehe Wikipedia, mit ein oder zwei Fräskegeln.

Eine sehr schöne, ausführliche (englische) Beschreibung von Spitzern habe ich auf https://www.jetpens.com/blog/the-best-pencil-sharpeners/pt/710 gefunden: “The Best Pencil Sharpeners“.

An die Spitzenwinkeldefinition dort muss man sich allerdings erst gewöhnen. Ich würde hier links einen Winkel von 180° - 79° - 79° = 22° ansetzen, vorne an der Spitze.


Permalink hierher https://bit.ly/fj3l8BUBf
 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/10/bleistiftspitzen.html

Bleistiftspitzer auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Anspitzer

Pencil Sharpener on Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Pencil_sharpener


*) Den Handspitzer mit verstellbarem Spitzwinkel von Kutsuwa habe ich mir für sechs Euro kommen lassen, über Amazon aus Japan von »Samurai«; das kleinste Packerl, das ich je bakam!






Übrigens: Sehr zu empfehlen – Radiergummikappen für Bleistiftspitzen von Faber-Castell, Zwei Stück für € 1,30. Schützen, radieren und verlängern ein wenig. Die klassischen Schoner aus Blech gibt es immer noch (wohl nicht die mit einem kleinen Spannring drüber), etwa hier. Interessant auch von Faber-Castell eine etwas klobige Kappe mit eingebautem kleinen Spitzer. Elegant aber eher überteuert die Aluminiumkappe (glänzend oder mattschwarz) von Palomino.

Auch kurze, kleine Bleistifte gibt es zu kaufen; dann braucht man nicht selbst normale, lange auseianderzuschneiden oder die kurzen bei Ikea oder im Baumarkt mitgehen zu lassen. Fünf Stück bei Amazon für € 1,88 als »PiniceCore 5 PCS Mini Größe Einfaches (schlechtes) Holz Bleistift mit Radiergummi Log Bleistift Kurz Größe Bleistift für Kinder und Kinder«. Ich sehe sie mir einmal an und melde mich dann.

Etwa hier.

Manufactum bietet für fünfundzwanzig Euro ein militant aussehendes Prunkstück, das wohl eher exklusiv als rasch braubar ist, ein Reise-Taschenbleistift aus Messing.

 Besucherzaehler 

Meine Ref. Bleistiftspitzer.doc