13. September 2024

Gottesplausibilisierung

1971. David Randolph Scott zeigt auf dem Mond mit einer Feder und einem Hammer, die er im luftleeren Raum auf den Mond fallen lässt, dass alle Körper unabhängig von ihrer Masse gleich schnell fallen.
Von https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Apollo_15_feather_and_hammer_drop.ogv
 

Angefangen hat’s bei mir mit zwei Fagen:
   1. Warum weden Lichtstrahlen von fernen Sternen um nähere wie von einer Linse umgelenkt? Das sind doch lichtgeschwinde elektromagnetische Wellen, die zur Ausbreitung keinen Äther oder Masseteilchen brauchen. Wieso krümmt Schwerkraft Lichtstrahlen?
   2. Gibt es Gott?

2007. Nach https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationslinseneffekt#/media/Datei:A_Horseshoe_Einstein_Ring_from_Hubble.JPG .
Eine gleich große blaue Galaxie erscheint als hufeisenförmiger Ring
um die Galaxie LRG (»leuchtend rote Galaxie«) 3-757 davor.
Siehe https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/2007ApJ...671L...9B/abstract

Die erste Frage ist von mir beruflich. Ich bin Ingenieur. Die zweite Frage stelle ich mir immer wieder als frommer Mensch, weil Gott nichts tut, jedenfalls nicht das, was wir erflehen. Wir haben mehr Krieg als früher.
   Zum Abitur in Bayern musste ich sintemalen Gottesbeweise lernen, die ich inzwischen vergessen habe wie das Rechnen mit Tensoren.

   Und dann lese ich in der Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation#Gravitation_und_Quantentheorie : »Ein wesentliches Ziel ist dabei, die Gravitation mit den übrigen Wechselwirkungen zu einer „Theorie von Allem“ zu vereinen, die alle Naturkräfte auf einmal beschreiben kann. Das bedeutet, dass die Gravitation, welche die Effekte der Quantenfeldtheorie nicht berücksichtigt, um diese erweitert würde. Ein Ansatz dafür ist die M-Theorie, nach der unser Universum mit seiner vierdimensionalen Raumzeit in ein elfdimensionales Universum eingebettet ist (siehe Branenkosmologie).« – 

Ja, toll. Ich verstehe Bahnhof. Niemand hat mir gesagt, dass sich schon Einstein die Ausbreitung von Licht nicht richtig vorstellen konnte und dann 1916 annimmt, »dass die Raumzeit durch die Anwesenheit von Masse und jeder Form von Energie gekrümmt wird. Das ermöglicht, die Gravitation grundsätzlich anders zu interpretieren als die anderen Kräfte, nämlich als Trägheitskraft«.
   Auf die Raumkrümmung als Erklärungsmöglichkeit hat mich im Sommer ein Physikstudent gebracht, dem ich die Frage gestellt hatte. Wieso wird man im Glauben belassen, dass die klassische Mechanik stimmt? – Was nicht im Lehrplan ist, das kann nicht sein?
   Jedenfalls kann ich bis zu einer vierten Dimension denken und rechnen, etwa mir die Ausbreitung von Mobilfunkwellen in Hohlleitern vorstellen, das heißt in einem beschränkten Raum – drei Dimensionen – und der Zeit – der vierten. So etwas sollten wir allen Ernstes an der Uni berechnen, sauschwer. Höhere Dimensionen kann ich mir nicht vorstellen, schon gar nicht elf.

Und was hat das nun mit Gott zu tun? 

Wenn wir uns schon unsere eigene Welt mit ihren elf Dimsionen nicht vorstellen können, dann vielleicht auch Gott nicht. Gott kann es durchaus geben – auch wissenschaftlich. Ein Beweis ist das nicht, aber ganz gewiss eine Möglichkeit. Danke, Einstein!

Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/09/gottesplausibilisierung.html

 Siehe auch https://www.einstein-online.info/spotlight/lichtablenkung/  

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4. September 2024

Solingen – ohne Weiteres

Zugegeben: Ich bin spät dran. Nur halt: Auf mich und meinen »Senf« kam und kommt es nicht an. Wir haben Politiker, die den Staat machen sollen.

Vor hundert Jahren hätte sich der zuständige Polizeipräsident erschossen,
und der Innenminister wäre zurückgetreten. 

Jetzt aber? Heute? Da ist nicht der Bund. sondern die Länder sind verantwortlich für die Fremden. Komisch eigentlich, denn die Einwanderungspolitik machen der Bund und die Europäische Union. Konkret ist im Land Nordrhein-Westfalen – doppelt so groß wie Österreich – die »Zuständigkeit für Rückführungen und Sicherheit« sogar auf zwei Ministerien aufgeteilt: auf das Innenministerium von Herbert Reul und auf das das Ministerium für Kinder. Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration von Josefine Paul (Quelle NZZ vom 2.9.2024, Titel »›Um die Rückführung gar nicht gekümmert‹: In der Migrationsdebatte wächst die Kritik an Hendrik Wüst«). 

NZZ-Kommentar von Eric Gujer, 30.8.2024: »Der deutsche Traum von der Multikulti-Vielfalt ist geplatzt.« Dort zu lesen: »So erklärt die SPD-Chefin Saskia Esken zu Solingen ungerührt: ›Aus dem Anschlag lässt sich nicht viel lernen.‹« 

Issa al-Hasan in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Messeranschlag_in_Solingen

Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/09/solingen-ohne-weiteres.html

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27. August 2024

International Dialling in Italy (0)22 …

Nobody understands, what the (0) in brackets in a telephone number means.
So please do not use it, just do not use brackets in phone numbers. No machine understands brackets neither. You cannot push a button with ( or ) on a telephone, nor dial them on rotary phones.

The dialling system has to understand, where you want to end up with your call. It does not guess.

Status 2024. In Europe you may still be able to call an old fashioned number like 623168 just as it is. But that works, if it works at all, only within your area, the same are of caller and called. For example: In Bonn, German area code 0228, I can call locally (!) 211035 or (as from anywhere else in Germany) 0228 211035. It will ring the same number. Cost the same.

In Italy things (zeros) are different. Italy always had more mobile phones then fixed lines, even back in the past 20th cenutury: più telefonini che linee fisse. So the rare fixed numbers must always be dialled with the area code and its leading zero.
   Let’s look at a Café: It advertizes +39 340 212 9431. This is a mobile number by Vodafone, +39 Italy. All italian mobile numbers start with 3.  
   A bank gives +39 0471 946511 as its number. This is a fixed phone line in Bolzano-Bozen, South Tyrol. In Italy you call this numer by dialling 0471 946511; just do not forget the leading 0 (zero)! 

Saluti!

Permalink to here:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/08/international-dialling-in-italy-022.html

See also https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_dialling_codes_in_Italy
https://de.wikipedia.org/wiki/Telefonvorwahl_(Italien)


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Incidentally: In North America the older automatic dialling system can only decide after two digits, if you dial a local or a long distance number. Also mobile numbers look like stationary numbers. So the called mobile party has to pay the extra cost for wireless, especially when called. But local calls from one fixed phone to another – say from one household kitchen to another – are always free and may be endless. That’s why time sharing systems became popular in America in the 70s or 80s, and flopped in Europe. Retarding European computer develeopement by ca. ten years.

12. August 2024

Die Frühmesse in Sarnthein

KircheDas Innere der Pfarrkirche Sarnthein, mitten in Südtirol. So sehe ich sie von meinem üblichen Platz rechts hinten (Männerseite, bei den Alten). Warum ist die Kirche leer?
   Die Sonntagsmesse, die frühe für die Einheimischen, die um acht Uhr ist nach etwas mehr als einer halben Stunde mit dem gewohnten Segen und dem frommen Wunsch »Gehet hin in Frieden« zu Ende gegangen. Pfarrer Basilius Schlögl OT macht es kurz und knackig. Gestern ist er sogar ohne Predigt ausgekommen. Das Evangelium (Joh. 6, 41—51) war – wie selten – klar und deutlich. Dem hatte er nichts zuzufügen. Etwas überrascht waren wir »Gläuige« schon, als wir uns bequem zur Predigt hinsetzen wollten – beim Evangelium davor ist Stehen angesagt – und Pfarrer Schlögl nahtlos zum Glaubensbekennis überging. Das können alle auswendig. Übrigens auch das lateinische Tantum Ergo. Sprachlich fällt nur auf, dass die Älteren noch vom »Heiligen Geischt« sprechen, mit sch und nicht mit st. Übrigens versteht man, selbst als schwerhöriger Alter, jedes Wort: Die Lautsprecheranlage ist richtig gut eingestellt. Bei uns in Bonn kriegen die das nicht hin.
   Nach dem Schlusssegen bekommt der vor dem Tabernakel knieende Pfarrer das Velum (musste ich auch nachgoogeln) umgelegt und erhebt die Monstranz. Die Kirche ist noch voll, nur wenige sind schon gegangen. Ite, missa est, das muss noch warten. Dann geht der Pfarrer mit erhobener Monstrans und dem ganzen Gefolge – hauptsächlich vielen Ministranten beiderlei Geschlects – hinter dem vorneweg getragenen Kreuz durch den Mittelgang zum Ausgang. Eine besondere Ehrerbietung für Kreuz oder Monstranz, etwa Spalierstehen, ist dabei nicht vorgesehen. Instinktiv würde ich mich herumdrehen und bekreuzigen, aber ich bin halt doch nicht so ganz von hier … 
   Der schmale Baldachin ist stets hinten aufgespannt in der Altmännerrseite nahe am Gang. Die vier Träger, in Tracht, stehen unbemerkt unter uns, bereit mit ihren Tragegurten, und schnappen sich den Baldachin, damit Monstranz und Pfarrer bei der Prozession draußen nicht dem Wetter ausgesetzt sind. Die Prozession: Vorab die Männer, viele in Tracht, dann der Pfarrer, dahinter Kinder und Frauen, soweit ich das weiß. Ich bin in meinem Alter etwas gehbehindert, der schöne Name Polyneuropathie macht’s nicht besser. Als einziger bleibe ich da halt in der leeren Kirche, die jetzt am Altar schon für die Familienmesse um halb zehn vorbereitet wird. 
   Ich denke nach und höre mir die Gebete und Evanglien der Wetterprozession als Gemurmel um die Kirche an, rechtsherum. Aus der offenen linken Seitentüre sehe ich in der Sonne das Defilee wie einen fernen Film, und innerlich doch so nah. Nach zehn Minuten kommen alle – also fast alle – wieder zurück auf ihre alten Plätze. So stelle ich mir die Auferstehung am Ende aller Zeiten vor, wenn überhaupt. Nach dem wirklichen, nach- bezw. übergeordneten Schlussegen mit Monstranz nimmt der Küster dem Priester das Velum wieder von den Schultern. Und ab geht’ seitwärts in die Sakristei, wie im Theater »in die Kulissen«.. Ende der Veranstaltung. Auch ich gehe endlich. Am Grab meiner seligen Großeltern die Kerze hatte ich vor der Messe schon angezündet. Jetzt treffe ich am Vorplatz und beim Rückweg über den Kirchplatz vielleicht Bekannte. Einmal hat mich der Landtagsabgeornete und früherer Bürgermeister zum Kaffee eingeladen. Er stammt vom Nachbarhof. Ich nicht von hier. Das aber ist eine andere Geschichte
 
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   https://blogabissl.blogspot.com/2024/08/die-fruhmesse-in-sarnthein.html

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Zugabe: Beginn der Mariä-Himmelfahrts-Prozession:


 Wer weiß, wie man in Windows Videos einfach dreht, möge sich bitte melden: Fritz@Joern.De

7. August 2024

Wenn der Repeater nicht will …

Der 7Links-Repeater von Pearl Modell WLR-310.sm

Da liegt er, originalverpackt, in seinem Pappwürfel, auf dem eichenen Stubentisch. Selbst die kleine Anleitung drin ist quadratisch. Bei https://www.pearl.de/a-ZX5222-1131.shtml für 16 Euro.

Das Ding hat mich verrückt gemacht, wollte es doch nicht ordentlich repeaten, also aus einem W-Lan-Netz zwei machen. Ich muss ihn wohl schon einmal angesteckt und befummelt haben. Da hat er sich konfiguriert auf was weiß ich. Jedenfalls war das Passwort nicht zu finden. Ich solle am originären, zu »wiederholenden« W-Lan-Sender die WPS-Taste drücken  WPS heißt sowas wie “W-Lan protected Setup”, »geschütztes Installieren«, dabei ist’s eigentlich das Gegenteil, aber egal. Jedenfalls hatte an meinem »Wiederholer« schon mal wer dran »gedreht«. Ich aber kam an die WPS-Taste des originalen Senders nicht dran, die man zugleich (oder vorher oder nachher?) drücken soll. Der Sender steht ganz oben am Schrannk. Und zum Einloggen in das Repeater-Netz fragte mich der Computer immer und immer wieder nach einem Passwort. Mein Repeaterino wollte und wollte sich partut nicht verbinden, war zu nichts gut. Pech. Elektronikschrott? Umd ich am Bauernhof fern der Heimat, oder gerade genau dort …

Der PR-Chef von Pearl hat mich dann drauf gebracht. Nicht, dass er das geheimnisvolle Startpasswort, das Anfangspasswort des Repeaters gewusst hätte. »Sie können den Repeater entweder direkt über die WPS-Taste verbinden, oder alternativ das von Ihnen bei der Ersteinrichtung vergeben Passwort verwenden«, schrieb er. Ja, und gerade das wusste ich nicht.

Und dann ging mir ein Licht auf. Schauen Sie sich oben das Bild vom Repeater genau an. Ganz in der Mitte ist ein schwarzes, viereckiges Loch für einen eventuellen festen Lan-Anschluss. Den braucht’s eigentlich nicht, der ist nur eine schöne Zugabe. Darunter aber, da ist ein Fliegenschiss im Bild. Sie ahnen’s schon? Oder Du, Elektronik-Neuling? Das ist ein kleines Loch im Gehäuse, und da passt eine Steck- oder auch eine Nähnadel hinein. Drückt man die Nadel, stellt sich das Gerätchen zurück auf den Auslieferungszustand, ist elektronisch niegelnagelneu, jungfäulich frisch: der Reset des Repeaters.
   Ich also den störrischen Repeater im unsichtbaren Beisein des zu wiederholenden W-Lan-Netzes (auch Wi-Fi genannt) in eine Steckdose gesteckt, eine Nähnadel rein, und erst einmal zart gedrückt. Das ist absolut ungefährlich, Spannung ist da keine drauf. Oh Wunder. Der Repeater, der immer ein Netz namens »irgendwas_EXT« von sich gestrahlt hatte, besann sich nach so acht Sekunden Drücken seiner schönen Jugendzeit und blinkelte herum, dass es mir eine Freude war. Jetzt heißt sein Netz Repeater-0DC8. Dieses Zweitnetz hat dasselbe Passwort wir das übergeordnete Originalnetz, aber das weiß das zugreifende Gerät besser als ich. Im Bedarfsfall – bei mir draußen am Hof – wählt das W-Lan-hungrige Gerät – in meinem Fall ein altes Iphone – automatisch das Hilfsnetz des Repeaters und logt sich ein. Bingo.

Ein dünner Nagel tut’s auch. Resetten des »Repeaterinos«:
Stift, Nagel oder Nadel im Reset-Loch drücken, bis der Repeater zu blinken anfängt

Die Anleitung und alles können Sie also vergessen. Eine Nadel brauchen Sie und dann etwas Geduld, um das Repeaterino an das Originalnetz zu gewöhnen (am besten mittendrin, wo’s stark strahlt), und pronto können Sie den Wiederholer (Repeater) am Rand Ihres Netztes wo einstecken und weiterstrahlen lassen bis sonstwo hin. Saugut, gell!

Permaneneter Link zu diesem Blogeintrag:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/08/wenn-der-repeater-nicht-will.html

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25. Juli 2024

Die Krux mit dem »Mobilen Router«

Ein Router, sprich Rauter oder Ruter, verteilt Internet-Empfang auf mehrere »Bedürftige«, meistens halt auf die Kinder.
   Ein »Mobiler Router« ist klein und zum Mitnehmen, arbeitet unterwegs im Auto und oder im Urlaub: Das Internet holt er sich drahtlos – das kostet was! – und präsentiert es ebenso drahtlos über Wi-Fi, auch W-Lan genannt – das kostet dann aber nichts. man sieht auch nichts vom Gefunke.
   Im Bild hier links liegt mein kleiner, weißer Minirouter auf einer Thinkpad-Tastatur, Gewicht 76 Gramm.

Ich habe mir bei meinem »Hoflieferanten« Pearl für knapp fünfzig Euro (€ 44) einen technisch hervorragenden Mobilen Router geleistet. Er »kann« alle Funkverfahren bis hinauf zum schnellsten.

Innen sieht der kleine Router so aus. Obenauf das große, flache, schwarze ist der Akku, (draufgeklebt eine dünne, selbstgemachte Simkartenherausschiebehilfe, weil sich die Simkarte gelegentlichh verklemmt,) mitten im Bild in der Tiefe des Geräts sieht man die Sim-Karte für den Mobilfunk, wie üblich nur bei herausgenommener Batterie zugänglich. Dazu habe ich mir speziell eine Simkarte von Aldi-Talk geleistet. (Man kann sich von seinem Mobiltelefonprovider auch eine Twin-Simkarte geben lassen.) – Soweit, so gut.
   Pech ist nur, dass Aldi – und vermutlich alle anderen Mobilfunkanbieter auch – immer nur meint, man steckt das Sim-Kärtchen stets nur in ein Handy oder ein Smartphone, und man will immer nur telefonieren. Schlimmer noch, dieser Super-duper-mini-Router hat kein Display, man kann also z.B. eingehende SIMs nicht anschauen, außer man schließt einen PC an.
   Erst einmal kostete mich die Simkarte zehn Euro, mit Startguthaben. Na gut. Bekommen habe ich die Nummer 0177 *** **12; die wirkliche Nummer muss man sich merken, schon um die Karte aufladen zu können.
   Das erste Problem ist dann die Bürokratie. Ein ordentlicher Staat will wissen, wer der Inhaber einer jeden Telefonnummer ist. Dazu muss man zur Post – oder anderswohin oder über den Bildschirm, siehe https://www.alditalk.de/registrieren – und sich bestätigen lassen, dass man ist, wer man ist. Als 82-Jähriger (»und stolz darauf!«) hat mich das gefreut. Diese Registrierung ist so vielfältig und umständlich, dass die Aldi-Anleitung zwischendurch sogar vom Du zur Höflichkeitsform per Sie übergeht … »Sie möchten sich gerne persönlich vor Ort identifizieren? …«. Danke.
   In den Router kommt man mit dem Computer nur rein, Adresse  192.168.0.1, wenn eine registrierte Simkarte drinsteckt und der Router arbeitet, also sein W-Lan von sich strahlt. Dann kann man auch Sims sehen und senden, sieht vielleicht ob eine Internet-Verbindung besteht und so weiter. 
   Ergänzend zur Telefonie bietet Aldi »Daten-Pakete«, siehe https://www.alditalk.de/daten-pakete , etwa Daten-Paket M mit 5 Gigabyte (= 5000 MByte), Laufzeit 28 Tage, für zehn Euro (Das sind vielleicht 5000 Fotos, je nach Pixel/Bild. Erfahrungsgemäß braucht am mehr bis viel mehr!).
   Zahlt man die zehn Euro ein (€ 9,99, wie beworben, geht nicht), so muss man dem System zusätzlich mitteilen, dass man das Guthaben für das Datenpaket angerechnet haben möchte. Sonst bekommt man für den Internetzugang ungefragt einen Spontanpreis angerechnet, € 0,24 je MB bis 25 MB, und damit versiegt das Netz in wenigen Stunden. – Mir passiert, Anfängerfehler, und das im Ausland …
   Roaming funktioniert innert der EU übrigens gut und kostet nicht mehr als heimatliches Gesurfe.

Da geht’s schon los: Will man sich zu »Mein Aldi-Talk« anmelden, so bekommt man eine SMS als Bestätigungscode zugeschickt, vermutlich, angeblich. 

 

 

Ich verbinde mich schnell mit dem Mobilen Router, um diese SMS anzusehen, und bekomme:

192.169.0.1 Zeitüberschreitung beim Laden der SMS, bitte erneut versuchen

Also muss ich die Aldi-Karte aus dem Mobilen Router herausfummeln und in das alte Mobiltelefon prokeln und wieder von vorne anfangen – müsste. Das tue ich nicht, und werde wohl ohne die Segnungen eines »Mein-Aldi-Talk«-Zugangs auskommen …

Aldi-Talk, die Einstell-Katastrophe 

Dann hab’ ich’s anderntags doch probiert. Gleich stellt sich heraus, dass ich die Aldi-Hilfe 0177 177 1157 von meinem Aldi-Talk-Handy zwar kostenlos anrufen könnte, aber nicht, wenn kein Guthaben drauf ist; also von woanders (teuer?) hinein in die Warteschlange.
   Der gute Mann empfiehlt mir, zuerst ein Guthaben zu schicken, und dann erst dessen Verwendung in einem Datenpaket einzustellen. Das wäre so, als ob Amazon erst ein eingezahltes Guthaben verlangte, und dann erst gesagt bekommen will, was ich dafür haben will. Ja, wo sind wir denn da? In der störrischen Vorkasse?
   Auf https://www.alditalk.de/daten-pakete wird mir das Daten-Paket L mit 10 GB für 14,99 angeboten, darunter steht kleingedruckt »zzgl. Starterset einmalig € 9,99« hoch 1, bei allen Offerten. Im Warenkorb entpuppt sich das als Starterset mit Simkarte und »vorgemerktem« Datenpaket L. Das will ich nicht, ich will die Daten, und nur die. Mit Glück bekomme ich das neue Kartenset wieder herausgestrichen  aus dem Warenkorb. Was das hoch 1 meint, habe ich nicht erforscht.
  Übrigens behauptet Aldi stur: »Bevor du Mein ALDI TALK nutzen kannst, benötigen wir von dir eine verifizierte E-Mail-Adresse.« Den etwas umständlichen Bestätigungsprozess habe ich brav durchlaufen, bekam die Adresse bestätigt, leider wohl fälschlich. Intern haben die Aldis das nicht mitbekommen. Und ein Wiederholen des Prozesses ist scheint’s nicht vorgesehen …
  Die Telefonnummer 1155 lässt mich nach etlichen Eingaben die reine Datenoption M, 5 GB für 9,99, einstellen. Nun will ich die 9,99 bezahlen. Das aber geht nicht über Internet, nicht über Paypal, nicht über mein Bankkonto*). Die nette Dame rät mir zu Aldi zu gehen und zwei Gutscheine à fünf Euro zu kaufen, um aufladen zu können. Das ist Digitalisierung per Pedes. Deutschland. Morgen.
   Samstag vormittag also zum nächsten Aldi gewackelt, in die Kölnstraße, Bewegung tut gut. Dort bekam ich für zehn Euro zwei weiße Sreifen mit jeweils oben einer sechzehnstelligen Aufladenummer. Dir beiden habe ich dann über die Alditalk-App eingegeben. Die App läuft übrigens auf meinem alten Iphone mit meiner uralten 1990er-Telekom-Nummer.
   Das Guthaben wurde nicht gleich angezeigt. Außerdem wurde mir – jetzt am PC – mitgeteilt:

Wo und wie man eine Option dann aber buchen kann, wird nicht gesagt. Blöde Sackgass künstlicher Intelligenz. Also hab’ ich wieder 0177-177-1157 angerufen, wurde beim ersten Versuch mitten im Gespräch rausgeworfen, und bekam dann – wieder unter Angabe des Puk 1 meiner Aldi-Karte – das Paket M gebucht. Ab sofort müsste es laufen, 28 Tage lang, wenn ich nicht vorher die 5 Gigabyte verbraucht habe … Speriamo in Dio, sagen dazu die Italiener, und da will ich hin …

Ohne extra Handy geht es nicht

Kurzum. Zum Mobilen Router seiner Simkarte braucht man extra noch ein altes Handy, damit man mit der Guthabenverwaltung der sonst nur für Daten genutzten Simkarte praktisch kommunizieren kann. Ich habe dafür mein klassisches, abgenutztes, angebrochenes (links unten) Nokia-Handy wieder ausgegraben, und ihm einen neuen Akku spendiert. Der alte war tot, weil ich ihn nicht abgeklemmt hatte, blöd. 

Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Grundsätzlich gilt: Nur an genau dem Gerät, mit dem man direkt ins Internet gehen will, »Mobile Daten« bezw. »Mobiles Netz« einschalten und dafür unbedingt einen Datentarif buchen und einstellen. Sonst kann’s teuer werden … Alle anderen Geräte lassen bitte das Mobile Netz (für Daten) unbedingt aus, damit sie’s nur über den Router beziehen. 

Hier ein paar Möglichkeiten, unterwegs online zu sein.

1. Man kann Datenzugang bei seinem Mobiltelefonprovider für seine Telefonsimkarte bestellen oder haben. Das ist am komfortabelsten.

2. Man kann dann sein gewohntes Smartphone auf Tethering schalten und so seine Umgebung mit Internet versorgen. Tethering, sprich Tee-Sering, ist sowas wie Abschleppen und wird in der Wikipedia ordentlich erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Tethering_(Netzwerkfreigabe). Frisst Akku, gell.

3. Man kann mit einem Mobilen Router arbeiten, so wie oben beschrieben. Dafür braucht man einen Mobilen Router und eine extra Simkarte, also entweder eine Twin-Karte beim eigenen Mobiltelefonprovier für seine übliche Mobilnummer, oder eine beliebige extra Karte. Braucht man das Internet im Ausland, so eignen sich da auch gut ausländische Karten. Ich hatte in Italien immer eine von Wind. Da gibt es einen extra Tarif für Ausländer, und das Aufladen geht in jeder Tabaktrafik bei den Zigaretten.

4. Wer sich das alles nicht antun will, fragt im Restaurant oder Hotel nach, ob sie W-Lan haben (meist WiFi genannt – sprich Wei-Fei).

Gegen die Internet-Sucht hilft Wandern, Skilaufen, Bungee-Jumping, Schwimmen, gleißende Sonne, ein spannendes Buch, Kinder (mit ihnen spielen oder machen), Kochen, ein Kurzwellenradio (exotisch), Nachdenken, Warum fragen, immer …

Viel Spass im Netz. Lassen Sie sich nicht fangen.

Permalink hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/07/die-krux-mit-dem-mobilen-router.html

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*) Nachträglich noch nachgeschaut. Von Paypal oder von seinem Bankkonto kann man nicht zum Nachladen Geld schicken:



Die E-Plus will sich selbst das Geld holen … Gehört sich das? Muss das sein? Bei Wind in Italien kann ich sogar von Paypal überweisen, wenn Paypal meine Bankverbindung kennt.

23. Juni 2024

Warum heißt rechtsherum rechtsherum?

Schatten vergeht,
Taten bestehn
*).
Am Beethovengymnasium Bonn
am 25.2.2014 um 13.19 MESZ
  

Aus https://youtu.be/VKE6-FiRNUs

 Auf meine Frage an einen vierzehnjährigen Schüler, wieherum Schrauben zu gehen – das wissen zuweilen nicht einmal Abiturientinnen! – , sagte er mir nach etwas Nachdenken: »linksherum«. Dann hab’ ich gesagt: »Zeig mir!«. Und er hat’s mir richtigherum gezeigt.
   Also musste ich ihm erklären, warum im Uhrzeigersinn »rechtsherum« heißt. Sieht man sich einen rechtsdrehenden ablaufenden Wasserstrudel in der Badewanne von links nach rechts an – lesend sozusagen –, dann strömt es in ihm links hoch und rechts runter. Also linksdrehend? Könnte man sagen. Ganz alte Sprachen und neue Nachahmungen liest man von rechts nach links. Nur Zahlen schreiben alle gleich, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Arabische_Zahlschrift
   Bekannt ist, dass Rechtshänder mit rechts kraftvoller rechtsdrehen können, und dass es mehr Rechts- als Linkshänder gibt. Das erklärt aber höchstens, dass die meisten Schrauben rechtsrum zugehen. (Die Radmutttern auf der linken Seite unseres Mercedes 170 V nach dem Krieg hatten Linksgewinde. Oder linke Fahrradpedale.)

Mercedes 170 V im Album meiner sel. Großeltern

   Warum aber sagt man zum Uhrzeigersinn rechtsherum?
   Weil rechts richtig ist. (Politiker bitte weghören.) Links ist linkisch, oder »link«, übel. Rechtens war dem Recht entsprechend. (Jüngere Rechtsanwältinnen sagen mir, es käme heute nur auf beweisbare Argumente an, nicht mehr auf Treu’ und Glauben.)  
   So einfach ist das.  

Und dann hab ich gelesen, dass Sonnenuhren – also die Vorläuferinnen der mechanischen Uhren – auf der Nordhalbkugel rechtsdrehen, wie die Sonne, die links aufgeht und rechts nach Westen wandert. So hätte man denn auch die mechanischen Uhren laufen lassen meint Gábor Paál auf https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/warum-dreht-sich-der-uhrzeiger-rechts-herum-104.html . Aber wo die Sonne sich rechtsdreht, dreht sich ihr Schatten hinter einem Stock doch – nach links, oder? Siehe die römischen Zahlen auf der Beethovengymnasiumschule.
   Die Sonnenuhr an der Beethovenschule meiner Tochter habe ich selbst aufgenommen; der Schatten steht richtig, obwohl ich nicht weiß, ob diese saudumme Sommerzeit berücksichtigt worden war. Jedenfalls dreht sich der Stabschatten gegenläufig zum Licht, zur Sonne. Wieder falsch …

Hier eine Sonnenuhr, auf den Tisch zu legen, waagrecht. Die dreht tatsächlich rechtsrum. Sie stammt von Helios aus Thüringen: https://www.helios-sonnenuhren.de/de/hora-horizontale-sonnenuhr-0 . Design Heller. Schön auch eine Schmuck-Sonnenuhr aus Glashütte.
   Die Wikipedia zeigt hier rechts eine angeblich linksdrehende Wand-Sonnenuhr, Bildunterschrift: »Vertikale Sonnenuhr mit Polstab, Süd-Wand, Stabschatten gegen den Uhrzeigersinn drehend«. – Also ich sehe das anders … 

In Bayern gibt’s witzig sein wollende Uhren, die linksherum laufen. Hier von Ebay.

*) Zu den umbra: Umbra fühlt sich wie ein Plural an, wie Schatten in der Mehrzahl, so wie Traumata gleich mehrere sind. Falsch, denn viele Schatten sind umbræ. Ich verbinde Wolke und Wolken mit umbra, umbræ, dabei ist eine Wolke eine nubis, italienisch nuvola, Mehrzahl nubis beziehungsweise nuvole. Nachzuschlagen auf https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/nubes-uebersetzung-2.html .

BesucherzaehlerLink hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/06/warum-heit-rechtsherum-rechtsherum.html

Man lese dazu https://www.textlog.de/tucholsky/kritiken-rezensionen/der-linksdenker .

Schön auch https://digital.library.upenn.edu/women/gatty/sundials/441.html

4. Juni 2024

Krah und kein Ende

Europaabgeordneter Krah

Die »Repubblica« ist Herrn Krah voll auf den Leim gegangen. Auf https://www.repubblica.it/esteri/2024/05/17/news/candidato_elezioni_europee_afd_maximilian_krah_estrema_destra-423009349/ geht’s gleich mit Schwung los: «BERLINO – In questa prima intervista dallo scoppiare degli scandali sul collaboratore cinese e sui legami con la Russia, lo spitzenkandidat dell’Afd alle Europee Maximilian Krah si concede a tutto campo.

   Krah, lei ha dichiarato che i tedeschi devono essere fieri dei propri antenati. … »

Ob die Deutschen stolz sein sollen auf ihre Vorfahren, wie Krah es möchte, ist schon mal eine dufte Fangfrage. Üblicherweise wird dann Beethoven genannt, der in Wien gearbeitet hat, ein Deutscher, gewiss, aber ethnisch, und damit ist man schon in der Sackgasse. Sind Italiener stolz auf Alexander den Großen, oder auf Reinhold Messner, den – laut Wikipedia wörtlich – »italienischen Extrembergsteiger, Abenteurer, Buchautor, Museumsgründer und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments (Verdi Grüne Vërc)«?
   Diese Aussage zeigt mir nur, wie tolpatschig die Wikipedia ist: »Italienisch« einfach weglassen, ihr überheblichen Prinzipienreiter bei Wikipedia! Alte Journalistenregel: Was nicht da steht, kann nicht falsch sein …

Geschickt zieht Krah die Repubblicani dann aufs Glatteis: Ob alle Mitglieder der Waffen-SS böse waren? Und gerade als Südtiroler weiß man, dass nicht. Egal: Verallgemeinerungen sind bei moralischen Beurteilungen unzulässig, und wenn sie noch so gut passen. Kant? Stammte aus Königsberg, wie mein Vater auch. Bin ich deswegen stolz (auf mich)? Ganz gewiss nicht.

Lassen wir das. Für mich war schlimm, dass alle Gegner von Krah die Relativierung der Waffen-SS mitgespielt haben. Hier wird selbst in der NZZ die Verallgemeinerung einfach übernommen: »Krah wurde vielmehr die Geschichtspolitik zum Verhängnis, was kein Zufall ist. Sein Missverständnisse provozierendes Mantra, die Deutschen sollten stolz sein auf ihre Vorfahren, diese seien keine Verbrecher gewesen, lud die italienische Zeitung «La Repubblica» jetzt ein, zu fragen, ob dies auch für Angehörige der SS gelte. Dass Krah eine Antwort darauf vom Einzelfall abhängig machen wollte, entsprach genau dieser Linie. Mögen Historiker darüber urteilen, ob seine Weigerung, zu generalisieren, in der Sache richtig war oder nicht: Politisch instinktlos war sie ohne Frage.«

Die Frage stellt sich so nicht. Man lasse sich nicht fangen, auch von einem Herrn Dr. Krah nicht.

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/06/krah-und-kein-ende.html

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27. Mai 2024

Winterbienen und Tellerminen

Heute Nacht habe ich Norbert Scheuers Bestseller »Winterbienen« ausgelesen. Der Roman spielt in der Eifel an der nahen Belgischen Grenze, an der auch mein Vater gefallen ist, siehe https://blogabissl.blogspot.com/2017/11/dann-kam-mit-all-seiner.html .
   Inzwischen, 2024, haben uns die Grausamkeiten der Kriege wieder eingeholt – wenn wir hinsehen. Nach langen Jahren eingebildeten Friedens kriegen wir Kriegsverbrechen hier inzwischen wieder frei Haus wie Fußball TV-geliefert. 

Das erinnert mich daran, wie ich im Winter 1959 lernte, durch ein vermintes Feld zu robben. In Uniform durfte ich nicht mitmachen, weil ich neutraler Österreicher und nicht britischer Staatsbürger war, aber zusehen, helfen und mit-lernen durften wir. Nur schießen nicht.

CCF is still fun. ©Bradfield College
Die Organisation der CCF, die Combined Cadet Force, einer Art HJ, gibt es dort immer noch, auch in »meinem« College: https://www.bradfieldcollege.org.uk/co-curricular/combined-cadet-force-ccf/ 

Ich war damals 18 und mit meinem jüngst verstorbenen Freund Uwe nach England ausgetauscht. Ich erinnere mich an viel Anekdotisches, eben auch das Robben durch ein hypothetisches Minenfeld. Hauptspass war eine mutige Flussüberquerung von einer danebenstehenden hohen alten Buche her und der Rückweg über ein horizontal gespanntes Seil. Das Ganze nannte sich Assault Course. Dergleichen gibt es in mehr oder weniger standardisierten Formen, sogar auf Bestellung, siehe etwa https://www.bubble-footie.co.uk/assault-course/norfolk/bradfield/ .

Beim Minenfeld bestand der Trick darin, die Knie genau an die Stelle zu bringen, an der die Ellenbogen überlebt hatten. Heute kommt sowas meines Wissens nicht mehr vor. Motto: »Nicht nachmachen!«

Weitere Links:
   https://www.focus.de/familie/schule/unterricht/in-armeeuniform-zum-unterricht-england_id_2524456.html
   https://www.bradfieldcollege.org.uk/article/an-outward-looking-and-caring-community/
Link hierher zum Weitergeben:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/05/winterbienen-und-tellerminen.html

  
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6. Mai 2024

Demonstrierende Studierende

Columbia-Uni, aus einem Video
 Studentenunruhen. Damals erlebte ich sie in Berlin, am Radio, in meinem Laden in der Charlottenburger Hebbelstraße. Benno Ohnesorg wurde sozusagen »vor meinen Ohren« zwei Straßen weiter in einem Innenhof erschossen, am 2. Juni 1967. Der Reporter hatte Mühe, sich den Schuss zu erklären und riet herum. »Sein Todestag gilt als Einschnitt der westdeutschen Nachkriegsgeschichte mit weitreichenden gesellschaftspolitischen Folgen«, urteilt inzwischen die Wikipedia darüber. Ich war erschüttert und bin es noch. Wir Studenten der nahen Technischen Universität hatten nicht mitdemonstriert, hatten nichts gegen den Schah, ich schon gar nicht. Die Demonstranten waren von der Freien Universität in Dahlem gekommen, wenn nicht von weiter her. 

Heute demonstrieren Studenten wieder, ganz anders. Genannt werden sie Studierende, im angeblich Deutschen. Als Demonstrierende können sie das für mich gar nicht sein, entweder sind sie Studierende oder Demonstrierende. Sie laufen mit Fahnen herum, nicht mit ihrem Bronstein-Semendjajew, den wir damals in Ostberlin kauften. Beides zugleich geht nicht. Ich bin gewohnt -Endendes für einen momentanen Zustand zu halten; da ist ein Leidender nicht zugleich Jubelnder, und ein Radfahrender einfacher ein Radler in Aktion und dann nicht gleichzeitig Autofahrer. Außerdem verlängern die -denden das Hauptwort über Gebühr. Sprachlich Mist.

Sprachlich ist mein Hauprproblem bei all den neu von oben herab erfundenen Benennungen, dass sie nicht gewohnter Sprache entsprechen. Bei jedem -denden, geschweige denn bei jeder -denden, hänge ich wie bei einem falschen, unerwarteten Begriff an diesem unnötigen Fremdwort. Wie beim Lesen von Dialekt, wo ich oft erst raten muss, um was es geht. Mich lassen die neumodischen Begriffe, die gesprochenen Gender-Gaps, die Stern- oder Lücke-Unterbrechungen oder -Aussetzer an Dinge denken, die nichts mit der Aussage eines Satzes zu tun haben. Mich stört diese wichtigtuerische Unterbrechung des Verstehens. Orwellscher 1984er Neusprech.

Mir scheint, es kommt inzwischen nicht mehr darauf an, dass man den Inhalt einer Aussage gleich richtig versteht, sondern dass die Form modern ist. Was herauskommt ist aber nicht eine schön geschmückte, sagen wir, barocke Sprache, ein neues Sprach-Biedermeier, sondern ein Krampf. Für Ausländer vermutlich ganz unverständlich. Für mich hässlich und unklar, und das wohl für viele. Kein Mensch spricht so, außer vielleicht in neu-akademischen Kreisen, im Deutschlandfunk, in Zeitungen, die’s den empfindlichsten Kreisen mit vorauseilenden sprachlichen Bücklingen recht machen wollen. Eine Schmucksprache, die hässlich, ja falsch ausfällt und mühsam zu verstehen ist. 

Heutzutage geht es nicht um Verstehen, denkend verstehen, Denken. Die Aufklärung wird zurückgespult; nur Gutmeinung zählt. Voran kommt so keiner.  

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/05/demonstrierende-studierende.html

Siehe auch https://blogabissl.blogspot.com/2024/02/sprache-ist-kein-schmuckblatttelegramm.html

Siehe auch https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html

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1. Mai 2024

New York Times’ “Ethicist”, a Suggestion for You

Ethicist—Advice on life’s trickiest situations and moral dilemmas from the philosopher Kwame Anthony Appiah. Sign up for the Ethicist newsletter, for Times subscribers only.

   This is what the New York Times announces about its ethic column.
   Here an overview: https://www.nytimes.com/column/the-ethicist . Here an example https://www.nytimes.com/2024/03/27/magazine/stranger-groceries-gift-ethics.html . You may not be able to open it directly, let me know.

© NYT
   I here (in Bonn) have a digital subscription to the New York Times, NYT. I pay €2 every 4 weeks for: “Unlimited digital access to everything we have to offer - News, plus Games, Cooking, Audio, Wirecutter and The Athletic”. So it’s cheap, at least for the moment. I think the NYT ist the fastest and best source of news. (For Europe I read the NZZ.) 

Incidentally. As an active (but not all believing) Catholic I regret that our church has given up moral support, at least as seen by Rome. With the stringent order “sex only when you wish a child” the Catholic church has given up making any sense nowadays. Self-disqualifying. The endless cathechism promulgated 1992, see https://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_en.html and mainly https://www.vatican.va/archive/ENG0015/_INDEX.HTM , is at best history, and of little use practically. A shame, I’d say.

Link to here https://blogabissl.blogspot.com/2024/05/new-york-times-ethicist-suggestion-for.html

PS. The NYT has other fine columns, like science and fashion. Here another example: https://www.nytimes.com/2024/04/29/style/cargo-pants.html

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29. April 2024

Fake »Deutsche Post--Paket ist …«

 

Bekannter Betrugsversuch, fake SMS.
   Nicht reagieren, nicht antworten! Erkennbar auch z. B. durch die doppelten Bindestriche. Profis sind das nur danach.

Siehe z. B.  https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/paketdienstsms-vorsicht-abzocke-58988 und anderswo.

Meine betrügerische SMS kam von einem eliasczdmason@outlook. Punkt com vermute ich, mein Bildschirm ist so klein …

Wenn Sie schon (wie ich) Y geantwortet haben, haben Sie sich erstmal nur als potenzielles Opfer ausgewiesen … Sind wir das inzwischen nicht alle?

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/04/fake-deutsche-post-paket-ist.html

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2. April 2024

gesichert

Walther P1
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_P1#Bedienung
Foto Wikipedia


»Gesichert«, das kenne ich. Eine gesicherte Pistole schießt nicht. Aber was ist ein gesicherter Rechtsradikaler (oder gender-korrekter ein gesichert:er Rechtsradikalisierender)? Da wird die Definition schon schwerer.
   Beide Begriffe fallen Google etwa gleich häufig auf: "Pistole gesichert" 1310 Treffer, "gesichert rechtsradikal" 1374 Treffer (Abfrage 2.4.2024).
   Was ein »Neonazi« ist, fast achtzig Jahre nach der NSDAP, muss ich ebenfalls googeln. Den oder die gibt’s nicht als Lemma (Name für ein Stichwort bei Wikipedia), nur den Neonazismus. Nun denn, etwas weiter meint die Wikipedia: »Vertreter des Neonazismus werden Neonazis genannt; …«
   Das macht den Begriff schwammig, denn den Nazismus gibt’s nicht als Partei oder Handelsmarke. Da ist ein reisender Staubsaugervertreter besser definiert, doch die sind ausgestorben.
   Im Ernst. Ein »gesicherter Rechtsradikaler« scheint Hans-Georg Maaßen zu sein, denn sonst dürfte der deutsche Verfassungsschutz ihn wohl nicht beobachten, also etwa sein Telefon abhören. Die Tagesschau berichtete Ende März 2024: »Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen geht nach eigenen Angaben gegen seine frühere Behörde juristisch vor. Er habe Klage beim Verwaltungsgericht Köln gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz eingereicht, schrieb Maaßen im Onlinedienst X.« Inzwischen wurde die Nachricht amtlich bestätigt. »Ende Januar war bekannt geworden, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) Daten zu seinem ehemaligen Präsidenten im Informationssystem der Behörde im Bereich Rechtsextremismus gespeichert hat«. – »Bereich«, wenn ich dass schon höre!
   Wenn der Verfassungsschutz meint, Maaßen sei undemokratisch, demokratiefeindlich, könnte er seine Anstellung verlieren und die Beamtenpension. Das meint die ARD. Da will ich nicht weiter spekulieren und schließe mich der Meinung Oliver Maksans in der NZZ an, siehe https://www.nzz.ch/meinung/deutscher-verfassungsschutz-passt-nicht-zu-einer-liberalen-demokratie-hoechste-zeit-ihn-abzuschaffen-ld.1820517 . Ich schäme mich für meinen Staat.

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/04/gesichert.html

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Und das 70 Jahre nach dem Nationalsozialismus und fast einem Vierteljahrhundert nach der Stasi!

Ich bin übrigens kein Anhänger der AfD oder der Grünen, eher ein konservativer Alter, ein Kapitalist ohne groß Kapital. Merke: Die Qualität der Politik zeigt sich nach der Wahl, egal wie süß die Versprechungen vorher geklungen hatten: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen (1. Johannes 2,1–6).

12. März 2024

Besen, die nicht herausrutschen

Das ist ein billiger Trick für einen Unordentlichen, und, pardon, für eine Unordentliche auch; oder beide, oder einen Unordentlichenden (zu Gendern siehe https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html ).

Also: Besen stellt man nicht auf die Borsten, die dann krumm werden. Besen hängt man frei auf – dazu haben Besenstiele oben ein Querloch – oder man stellt sie mit dem Stock nach unten auf; am Kopf stehend.

Dies da links ist ein realer Besenschrank, bummvoll, unordentlich. Die Besen und anderen Stangenpflanzen stehen ökologisch richtig gemischt umher – der deutsche Wald ist ein Mischwald!

Der Trick ist unten. Da sehen Sie, mit passend weißen Reißnägeln (Reißzwecken) festgemacht, ein Stück Pappendeckel. Es verhindert, dass die Stiele herausrutschen.

Das ist alles.

Abiturienten dürfen die Rutschkraftkomponente je nach Neigung des Besenstiels ausrechnen. Genug, um einen verrückt zu machen, wenn die Tür (links) dann nicht zugeht. Sie können sich’s vorstellen? 


 

Link hierher:
 https://blogabissl.blogspot.com/2024/03/besen-die-nicht-herausrutschen.html

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3. März 2024

Sprünge und Fußnoten in Blog-Posts



Wechsel von Normal- (»Editor-«) und HTML-Ansicht bei Blogger
Schreibt man Blog-Posts (sprich Pohsts), also Blog-Einträge, so hat man alternativ Zugriff auf den erzeugten Quellcode im klassischen HTML-Format. (Ich benutze die HTML-Einstellung, wenn ich einen Aufrufzähler von Andy Hoppe einbaue.) In HTML baut man interne Links manuell ein. Geht einfach, keine Scheu!

Die HTML-Markierungen unterscheiden sich vom (und im) HTML-Fließtext durch Sequenzen in Kleiner- < und Größer-Klammern >. Hier handelt es sich um anklickbare Verweise, Links etwa aus einem Inhaltsverzeichnis oder eben Fußnoten, die typischerweise dann am Ende stehen. 

1. Zunächst muss die Stelle, zu der im Link gezeigt wird, entsprechend gekennzeichnet weden, damit man am rechten Ort landet. Label, Markierung, Einspruchstelle setzen, das »Wohin« also. Beispiel vor der nach dem Sprung zu zeigenden Textstelle <a name="Fußnote">. Ich merke mir das mit a wie Achtung. Der Name oder das Zeichen des Einsprungpunktes ist frei wählbar und wird im Text nicht angezeigt, im Link schon.
   Hinter dieser technischen Markierung kann ein sichtlich lesbarer Name folgen, muss aber nicht. Wichtig ist das Beenden der Name-Folge mit </a>. Der HTML-Name sollte natürlich einmalig sein im Dokument. In diesem bunten Beispiel ist der erste Stern die »technische« Markierung, der zweite Stern ist zum Zeigen und wird sichtbar:


2. Nun noch der (oder die) Verweise zum Label, im Beispiel zum Ort der Fußnote:
<a href=#Fußnote>.
Dabei ist # sozusagen der Befehl zu springen.
   In meinem »bunten« Beispiel ist der Name des Labels einfach *:

                                                               

Bitte keinesfalls das den Befehl abschließende </a> vergessen!
   Wollen Sie von weiter außen hereinspringen, so muss der ganze Link zur Zielseite vor dem seiteninternen Einsprungpunkt, gekennzeichnet durch das #, stehen, Beispiel etwa https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html#* .

Das Ganze bunte Beispiel können Sie sich auf https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html ansehen, bei der Fußnote zum Bild des Handkusses.

Weitere Möglich- und sonstige Feinheiten werden englisch auf https://stackoverflow.com/questions/66964/how-do-i-create-a-link-to-a-footnote-in-html erörtert, vor allem die Empfehlung, bei der Fußnote einen Rücklink zurück zur Aufrufstelle vorzusehen, damit der Leser leicht wieder zum Haupttext zurückkommen kann.

Link hierher zum Weitergeben:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/03/sprunge-und-funoten-in-blog-posts.html 

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26. Februar 2024

Sprache ist kein Schmuckblatttelegramm

Zeppelin
Wieder wider das Gendern.
Wir verhunzen gerade unsere deutsche Sprache. 

Für Gendern wird sogar in der Kirche gelogen, etwa bei den Lesungen. In der Bibel war die damals übliche Anrede etwa so: Paulus, berufen zum Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, und der Bruder Sosthenes an die Gemeinde Gottes in Korinth, an die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, die den Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! … (Quelle Lutherbibel 2017). Im Gottesdienst gelesen wird dann aber wohl: Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Liebe Schwestern und Brüder … . Diese Schwestern und Brüder kommen in der ganzen Bibel nicht vor, nirgends; wir klittern uns den Text und schieben die Schwestern und Brüder von links in den Text hinein, als sei die Bibel ein Kindermärchen wie Jim Knopf und müsse angeglichen werden, damit das Wort Gottes zeitgemäß höfich erscheint.

Sprache dient der Verständigung zwischen Sprecher und Hörer. Nicht zwischen Sprecherin oder Sprecher und Hörerin oder Hörer, schon gar nicht zwischen Sprech:erin und Hörer:in oder Sprech*erin und Hörer*in und so weiter. Sprache ist nicht dazu da, einem oder einer Genannten den Bauch zu pinseln, denn meist hört der Genannte eh nicht zu. Das deutsche Auswärtige Amt nennt jetzt Kiew amtlich um in Kyjiw. Alle offiziellen Stellen müssen es ab sofort so schreiben. Ob man das jetzt auch anders ausspricht? Wie Roma anders klingt als Rom? Wir sollten der Ukraine endlich die gewünschten und sehr nötigen Taurus-Raketen liefern, nicht ein am Papier ukrainisiertes Kiew, für das sie sich nichts kaufen können. Für mich ist das eher Hohn und Spott als hilfreich.

Warum man jetzt statt Flüchtlingen Geflohene sagen soll? Ich weiß schon, weil man Engerlinge nicht mag, und ein Hörer von Flüchtligen die dann auch nicht mögen könnte. Unsere Politik bekämpft die Sprache, von oben nach unten, statt ordentliche Politik zu machen. »Gestern ist bei uns ein Sinti und Roma ins Kellerfenster eingestiegen« – oder »ein Sinti oder Roma«? –, und dann ist das netter, als wenn’s ein Zigeunerbub war?

Siehe auch mein ausführliches https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html

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Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/02/sprache-ist-kein-schmuckblatttelegramm.html

  

PS. Falls du nicht weißt, was ein Schmuckblattelegramm war, siehe hier https://de.wiktionary.org/wiki/Schmuckblatt-Telegramm und vielleicht auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Telegramm . Mein Beitrag zum Thema Telegramm ist die Indolonie von 1870: http://www.joern.de/Indolinie.htm .

23. Februar 2024

Oder in der Sprache

Die Wikipedia erklärt es eigentlich ganz gut, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktion_(Wortart)#oder .
   Von den zwei Oder-Arten, dem exklusiven Oder und dem inklusiven Oder, meint die Sprache meist das exklusive:
• »Von Süden kann man rechts- oder linksrheinisch nach Bonn fahren« ist klar nur ein Entweder-Oder.
• » … fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke« ist zwecks Vermeidung des generischen Maskulins (»Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker«) Murks. Meine Glosse dazu auf https://blogabissl.blogspot.com/2024/01/und-fragen-sie-ihre-arztin-oder.html . Ordentlich sollte es voll gegendert vielleicht heißen » … fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder ihre Apothekerin oder ihren Apotheker«.
   Der Trick mit der Apotheke macht’s kürzer. Allerdings erwartet man bei einer Folge von Kommas oder schon bei nur einem – hier nach der Ärztin – eine Reihung: Bei »Vater, Mutter und Kind« sieht man alle dreie. Bei »Vater, Mutter oder Kind« nur eins kommen. Das am Ende stehende und oder oder bestimmt also, ob man entweder zur Ärztin oder zum Arzt gehen soll, oder vielleicht zu beiden gehen kann.

Nun ist Sprache nicht Mathematik, schon gar nicht formale Logik. Vieles ergibt sich aus den Umständen, den Worten drumherum. Lassen wir’s so, aber hören wir mit dem Gendern auf. Wie sollen etwa Ausländer das verstehen? Studenten und Studierende, einfach dasselbe, Flüchtlinge und Geflohene auch, Bäuer*innen auch männlich? Studenten z.B. sind häufig keine Studierenden. Sie können auch gerade fleißig Kellnern oder aufhören und dann Politiker werden. Man kann eine Sprache auch von Amts wegen kaputt machen, wenn man sonst nichts vorhat.

Genug. Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/02/oder-in-der-sprache.htm 

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6. Februar 2024

Sprachgedanken zu Sepp Malls »Ein Hund kam in die Küche«

Mit Verlaub. Da bin ich pingelig. Ich mag es gern, wenn die Sprache zu Zeit und Ort passt. Außerdem kritisiere ich gern, eigentlich immer. Und in diesem Blog weiß ich, dass ihn nicht viele lesen. Bitte also nicht ärgern.

Vorab: Ich ging 1947 in Bozen auf die deutsche Volksschule, lernte an den Tunells der Sarner Straße bis 24 zählen (heute orthographisch Tunnels, aber realiter schon weg), und lebte dann bis zum Abitur in 13b Oberbayern, im Chiemgau im Internat. So spreche ich bis heute.

Sepp Malls Roman fing ich an zu lesen, ohne den Inhalt zu kennen. Die Sprache ist 1a, der Rhythmus stimmt, die Sätze fließen, man kann sich’s richtig vorstellen – kein Wunder, dass das ein Bestseller wurde. Meinen Glückwunsch!

Nur.

Die Namens- und Wortwahl stößt mir auf. Die ist halt zwei Generationen weiter, moderner, glatter als ich’s mag.
   Zum Beispiel greife ich einfach Seite 37 heraus, von der 2. Auflage. 
• Steinchen. Mir kommt vor, dass die Verkleinerungsform mit -chen eher selten ist. -derl sagt man auch nicht in den Bergen. Ein kleiner Stein, der passt.
• Schädel, genau. Da hätte Kopf gereicht.
• Kathrina. Wenn, dann Katharina, Kathl.
• Hanno, der arme Kleine, der »Zurückgebliebene«. Wer bitte hieß damals Hanno oder Enno, Heiko, ostfriesisch in meiner Assoziation. Der Name Hanno wird im Roman erklärt; trotzdem. Der Erzähler heißt Ludi
• Quietschen von den Gleisen vom Innsbrucker Hbf. Gleisen? Die gibt’s nur fahrplanmäßig als Gleis 2, binario due, usw. Die Schienen nennt man Geleise, mit noch einem E mehr.
• Mariendorf. Das klingt mir nun ganz böhmisch. Nicht in Südtirol. Da gibt’s Unsere Liebe Frau im Walde und eine Menge Maria sowiesos. Überhaupt

stinkt mir der ganze stinkende Hirsch (Seite 17 …). Ist der glaubwürdig? In einer Zeit, wo Fleisch rar war? Kein Wilderer lässt so einen Hirsch liegen. Überhaupt hätte es mich interessiert, was an der Geschichte wahr ist, was ausgedacht. Nur so, aus Interesse.

Für das Reich optiert haben damals hauptsächlich Männer aus der Mittelschicht, die sich einen Hof versprachen. Welchen Beruf hatte der Vater?
   Unser eigener Pächter ist mit seinen vielen – ich meine zehn – Kindern 1943 vom Sarntal nach Nordtirol gelockt worden, und hat tatsächlich einen Hof bekommen, sehr zum Neid der Alteingesessenen. Es gab südtiroler Bauern, die bis ins Warthegau geschickt wurden. Das österreichische Fernsehen hat einen Bericht über unseren Abwanderer gemacht. Mehr darüber hier.

Zu dieser Zeit gehört das kleine Buch »Unvergessen« von Franz Thaler, siehe  https://www.raetia.com/de/geschichte-und-politik/511-unvergessen.html . Sehr authentisch.

Ein Detail noch: In der faschistischen Zeit durften Gräber nicht deutsch beschriftet werden. 

Damit bin ich schon am Ende …

Bahnhof Innsbruck, 2020. Blick nordwärts. Foto Jörn


 Link hierher
 https://blogabissl.blogspot.com/2024/02/sprachgedanken-zu-sepp-malls-ein-hund.html

  Einige Rezensionen von »Ein Hund kam in die Küche«
https://salto.bz/de/article/17102023/sepp-mall-ein-hund-kam-die-kueche
• FAZ https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-des-romans-ein-hund-kam-in-die-kueche-von-sepp-mall-19152861.html
• Perlentaucher im Rückgriff auf die FAZ-Rezension https://www.perlentaucher.de/buch/sepp-mall/ein-hund-kam-in-die-kueche.html
• Amazon https://www.amazon.de/Ein-Hund-kam-die-K%C3%BCche/dp/3701182868

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