28. Februar 2013

» … verschwand Kardinal Ratzinger, mit seiner schwarzen Soutane nun im Outfit eines römischen Landpfarrers, unbeachtet im alltäglichen römischen Touristentrubel.« – Den Anfang dieser netten und gewiss bezeichnenden Episode über den Papst liest man hier: »Entweltlichung des Petrusdienstes«
   (Foto aus der Wikipedia)

13. Februar 2013

Benedikt XVI …

und die ganze römisch Kurie – das sei einmal polemisch gesagt – werden von den Deutschen ohnehin nicht ernst genommen. Der offene Widerstand gegen Rom, selbst wenn dort ein Deutscher das Sagen hat, zeigt sich nicht etwa in nebensächlichen Dingen wie Priesterweihen von Familienvätern oder Frauen – in Deutschland bei anderen Konfessionen sonst durchaus üblich – sondern im mutigen Beharren auf einer falschen Übersetzung der biblichen Wandlungsworte. Ein Wort genügt zum Widerstand.
   So schreibt Benedikt am 14. April 2012 an die deutschen Bischöfe, (hier nachzulesen) freundlich, langatmig, wie ein guter Hirte:
   »In der deutschen Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift steht im Abendmahlsbericht: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird“ (Mk 14, 24; vgl. Mt 26, 28). Damit wird etwas sehr Wichtiges sichtbar: Die Wiedergabe von „pro multis“ mit „für alle“ war keine reine Übersetzung, sondern eine Interpretation, die sehr wohl begründet war und bleibt, aber doch schon Auslegung und mehr als Übersetzung ist.
   … Da ich die liturgischen Gebete immer wieder in verschiedenen Sprachen beten muss, fällt mir auf, dass zwischen den verschiedenen Übersetzungen manchmal kaum eine Gemeinsamkeit zu finden ist und dass der zugrundeliegende gemeinsame Text oft nur noch von Weitem erkennbar bleibt.«
   Mehr dazu einschließlich einer Antwort meines Bistums auf meinem Blog http://blogabissl.blogspot.de/2012/07/faz-dienstag-3.html.
   Schon 2006 hatte Rom um das korrekte »für viele« gebeten. Details auf http://blogabissl.blogspot.de/2009/03/pro-multis-fur-viele-so-stand-das-fast.html.
   Obwohl’s nur ein einziges Wort ist, pfeifen die deutschen katholischen Amtsträger drauf. Mutig widersetzen sie sich Rom! »Für viele« hab’ ich nur einmal gehört: in New York am 7. 10. 2012.  Und noch einmal in Sarnthein.
   Die Deutschen werden sich noch mal nach Ratzinger und seine kleinen Wünsche sehnen.

9. Februar 2013

Jiddisch

Schöner Artikel über Jiddisch in der Schweiz und anderswo: in der NZZ hier. Vor ein paar Jahren (inzwischen werden das immer mehr …) hab ich gern Isaac Bashevis Singer gelesen, englisch, weil ich jiddisch gar nicht lesen und nur schwer verstehen kann.
   Denn Jiddisch wird hebräisch geschrieben, mit hebräischen Schriftzeichen, wie dabei üblich von rechts nach links usw. Fremd wie Hierologlyphen.
   Dass man Jiddisch auch lateinschriftlich setzen kann, zeigte schon Immanuel Olsvanger, etwa hier. Wer sehen und hören will: Es gab 1936 sogar einen jiddischen Film, »A Yidl mitn Fidl«, offiziell (und renoviert) hier, in Auszügen auf Youtube (nicht der 1. Teil), etwa hier und besonders hier.

5. Februar 2013

Füller fixen
Füller von NAJ OLEARI, zerlegt (http://it.wikipedia.org/wiki/Naj-Oleari) · Foto Jörn
Das Wichtigste: Lange in Wasser (ev. mit etwas Pril) einweichen. Dann geht auch der vertrocknetste Füller leicht zu zerlegen. Mit lange meine ich nicht stunden-, sondern tagelang.
   Nicht zerlegen ist oft auch eine gute Lösung. Nur einweichen, bis die Tinte wieder fließt. Neue Goldfedern, wenn man sie überhaupt passend kriegt, kosten dreißig Euro und mehr. Was sag’ ich? »Eine neue Goldfeder kostet ca. die Hälfte des Neupreises eines Füllhalters! Beispiel: Pelikan M800/805 komplett ca. 390,– Euro, eine Ersatzfeder 150,– Euro! + Porto zum Hin- und Herschicken. – Bei Omas oder ähnlichen Luxusmarken wird das noch teurer! Wenn der Halter dazu noch zehn Jahre in einer Schublade gelegen hat, kommen eventuell nochmals heftige Servicegebühren dazu: Reinigen, Dichtungen erneuern usw.« schreibt Ludwig Blankenhorn hier.

3. Februar 2013



Die Liebe höret nimmer auf – der Datenschutz schon!

1. Korintherbrief, Kapitel 13, Vers 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, 5sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, (Philipper 2.4) 6 sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; (Römer 12.9) 7sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. (Sprüche 10.12) (Matthäus 18.21-22) (Römer 15.1)
Auf einem Grab im alten Friedhof Bonn – Foto Jörn
   8Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird. 9Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. 10Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
   11Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. 12Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. (4. Mose 12.8) (1. Korinther 8.3) (2. Korinther 5.7)

… und weiter mit klassisch schönen Worten..
   Ich hielt ein (inne), heute am Ende der Lesung aus diesem Paulusbrief. Stellt Paulus sich so den Himmel vor? » … dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.« Wo bleibt da der Datenschutz?
   Schon zu biblischen Zeiten war das Erkennen, das Wissen über sich selbst zugleich ein Wissen über die Anderen, und höchst begehrenswert. Bis zum Baum der Erkenntnis im Paradies will ich nicht zurückgehen, zumal der Wunsch des jungen Paares nach Erkenntnis, ohne Rücksicht auf Gottes Warnung, ganz unterschiedlich ausgelegt wird – bis zu sexuellen Freuden, die erst nach dem Biss in den Apfel fruchteten.
   Wie auch immer: Im Himmel werden wir erkannt. Und wir freuen uns dort darüber. Endlich endet der Datenschutz.

Hier eine »Handreichung«, eine Anleitung, Bilder einigermaßen unbeanstandet ins Netz zu stellen. Von mir.

Lekt.: »Wolkenfreier Himmel beim Cloud Computing? – Die große Hürde Datenschutz«