24. März 2021

Impfpraxis 2021, speziell NRW »Gruppe 2«

–––––– von unten her zu lesen! Neuestes oben.

Zur unendlichen Geschichte

Dienstag, 22. Juni 2016
   Inzwischen gibt es den europäischen elektronischen Impfausweis, wie wir aus den jubelnden Pressemitteilung erfahren:
»10.06.2021 Das Impfzentrum der Stadt Bonn im WorldCCBonn wird ab Freitag, 11. Juni 2021, Modellstandort für einen Testbetrieb zur Erstellung der digitalen Impfnachweise. Das erfuhr die Stadt am späten Donnerstagnachmittag. Für die Personen, die im Impfzentrum immunisiert werden, bedeutet das, dass sie anschließend im Beobachtungsbereich einen Nachweis darüber erhalten. Auf diesem Papier wird es u.a. einen QR-Code geben, der dann mit dem Smartphone eingelesen werden kann.«

Tagelang sind danach die Zeitungen voll Häme. Bonner General-Anzeiger: »Testbetrieb im Impfzentrum startet mit Problemen und Wartezeiten«. Das Chaos behinderte die eigentliche Impftätigkeit. Abbruch nach einem halben Tag.

Dann prahlte mein Nachbar mit seinem »Impfausweis« – eigentlich nur ein QR-Kode je Impfvorgang – auf dem Smartphone. Der war ihm zugemailt worden. Mir nicht. Ich alo wieder an das Telefon und den PC. Impfzentrum in Netz, Rufnummer +49 228 770. Ich Depp ruf’ dort auch noch an und merke erst nach zwei Minuten anbiedernder Reklame für Beethoven, dass das die stinknormale Zentralnummer der Stadt ist, wo’s dann gebührend langsam geht. Bei der 0800 116 117 geht’s wie so oft schnell und nett: Ich soll Bonn 7175 anrufen. Mach’ ich. Ja, sie können da nichts machen; aber Apotheken tun’s, sogar gratis.
   Ich also zur Apotheke meines Vertrauens. Nach ein paar Minuten gehe ich erwartungsvoll mit zwei einmal zu faltenden Zetteln heim, für jede Einzelimpfung einen. Zuhause gleich ans »Smartphone« und hinein in die Corona-App deutscher Provenienz. Losgescannt. Beide Kodes ungültig. Servus. Fortsetzung folgt, der könnt ihr g’wiss sein.

Fortsetzung. Meine Tochter hat’s dann am Abend hinbekommen. Ja, the touch of the golden hand …

 Letztes Kapitel? Pfingsten, 23. Mai 2021

Eingang zum Impfzentrum Bonn – Foto Jörn
Genau sechs Wochen seit der Erstimpfung, mit Erinnerungs-SMS eine Woche davor – meine zweite und vorläufig letzte Impfung. Ich konnte kurz vor dem Termin direkt durchgehen, der Arzt war nett, der Spaziergang im Wind tat gut, und Nachwirkungen hatte ich auch keine, gar keine! Danke Staatsgewalt. Zahlen werden wir später, keiner weiß wie.

Es gab den Eintrag im Impfbüchlein und eine A4-Seite »Impfbescheinigung«, elektronisch nichts, wie gewohnt. Ich hab’ mir die »Dokumente« wie bewährt ins Netz gestellt. Notfalls kann ich sie da abrufen (lassen). Irgendwie dokumentenecht ist das alles nicht; man wird mir ehricher, alter Haut schon glauben!

Update Sonntag, 11. April 2021 

Juhu, geimpft! Jedenfalls ein erstes Mal, mit einer »Comirnaty«-Impfdosis von Biontech-Pfitzer, im »Impfzentrum Bonn, kreisfreie Stadt, im Auftrag des Landes NRW«, gestern nachmittag. Nachwirkungen: leichter Schmerz an der Einstichstelle, Müdigkeit wie immer. War nett und ging schnell. Auf den tröstenden – doch unbedachten – Spruch der Impfärztin, dass das ja alles keiner wissen konnte, antwortete ich Besserwisser: »Doch, der Bundestag, 2012!«, siehe Ärzteblatt und die Original-Bundetagsdrucksache vom 3.1.2013. Sie kannte das dann auch. Sie fragte mich noch freundlich nach meiner Herkunft, was man bei weißen Alten poltisch korrekt ja darf. Wo Brünn ist, wusste sie nicht.


Hier das Impfzentrum Bonn, das skandalumwobene WCCB für zweihundert Millionen Euro, allerdings nicht wie gestern bei Regen:


Das World Conference Center als Impfzentrum. Die hochmütige »Bundesstadt Bonn« wird zur bloß »kreisfreien Stadt«.
Foto StagiaireMGIMO – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=98106718

Gestern bei Kälte und leichtem Regen kam ich mir vor wie Familie Robinson nach der Landung auf Alpha Prime in Lost in Space. Alles mit viel Personal bestens organisiert, Hallen neben Hallen, überall behindertengerecht (Astronauten und Alte sich schwach auf den Beinen) lange Rampen statt Treppen, Säle himmelhoch, holzegtäfelt und nach irdischen Locations benannt, Nairobi (543 m²) neben Wien (348 m²). Filmen und Fotografieren verbotten.

Im Impfzentrum gut sichtbare
Dachkonstruktion über dem
Foyer des Kongresszentrums.
Foto Hans Weingartz
Nach einem wortwörtlich blitzschnellen und berührungslosen Irisscan (gute Idee für allfällig digital Kommendes!) ein paar Minuten in einem großen Saal Warten in Fünferreihen, jeweils auf einem oder zwei blankweißen Stühlen. Ein Begleiter kann jeweils mitkommen und bekommt dann zum Zeichen ein rotes Band um den Hals. Mein Freund, dessen Sohn mir den Termin zusammen mit seinem ergattert hatte, wurde am Eingang separiert, und landete sozusagen im Warteraum II. Klasse. Denn er bekommt »bloß« Astrazeneca, ich »Biontec«, im selben Saal zwar; dort sind ein paar Kabinen, in denen Astrazeneca verabreicht wird, mit rotweißem Flatterband abgetrennt … Warum mein Freund das bekommt, weiß ich nicht; hernach grummelt er bissl und hält’s für ungerecht. Bei Astrazeneca braucht’s doppelt so lang bis zur Zweitimpfung, zwölf statt sechs Wochen.
   Alle sind feundlich und gänzlich undigital, der mehrseitige Fragebogen wird in zweifacher Ausfertigung gegengezeichnt. Das gelbe Impfbüchlein (seit 1969) ist nach wie vor einzig angesagt und enthält hernach das rechtlich gültige Impfpapperl.

Update Mittwoch nach Ostern, 7. 4. 2021
   Meine Frau und meine Tochter agieren ganz vorschriftsmäßig als meine zwei Betreuerinnen und sind jetzt geimpft, von der Hausarztpraxis! Ich hoffe, dass mein Termin am Samstag beim »Zentrum« klappt.

Update Dienstag nach Ostern, 6. 4. 2021
   Am Ostermontag war ich einmal, abends, durchgekommen. Da hieß es: »Rufen Sie morgen wieder an, wie’s im Brief steht. Heute kriegen Sie noch keinen Termin«. Systemwartung.
   Am Dienstag – ab acht Uhr – war schon wieder immer besetzt und kein Durchkommen. Allerdings rief am Vormittag mein Nachbar an, sein Sohn habe beim zweiten Versuch online einen Termin für mich bekommen, jetzt in vier Tagen am Samstag! Dann rief nachmittags auch meine Hausarztpraxis an, um mir einen Termin zu geben. Weil die Praxen wenig Impfdosen haben, blieb ich aber beim Impfzentrum.
   Später rief die Hausarztpraxis wieder an und hatte einen Termin für meine Frau, schon morgen nachmittags! Nur die Tochter, erst 19, muss warten. Warum nicht gleich die Hausärzte dranlassen? Und warum ihnen nur so stiefmütterlich Impfdosen geben? Weil Ärzte 150 Euro die Stunde beim Impfzentrum bekommen?

Update Ostersonntag, 4. 4. 2021
   Die “Hotline” nach wie vor unerreichbar. Der brave Sohn meines zweiundsechzigjährigen Nachbarn hat den ganzen Samstagvormittag pausenlos gewählt; der hat jetzt einen Termin. (Das ist Demokratie: wählen.) Zum Schluss hat er’s wohl digital gemacht. Na, vielleicht bitte ich Frau Oberbürgermeisterin, mich zurückzurufen.

Elektronisch wollte ich mich nicht anmelden, dort geht das immer nur für eine Person. Zusatzerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Da wollte ich wegen meiner mitzuimpfenden jüngeren Frau nachfragen. Inzwischen sieht’s dort ohnehin voll besetzt aus – alle planbare Daten weg.

Update Karfreitag, 2. April 2021
   Gestern am Gründonnerstag, 1. April, kam der erste Brief der Stadt an mich, von Katja Dörner, der »Oberbürgermeisterin«, grün, passt: Als 1941 geborene Bonner Bürgerin oder Bürger kann ich mir ab 6.4. einen Termin im Impfzentrum geben lassen, für mich und sogar »ggf. meine Lebenspartnerin oder Lebenspartner«, Anruf an 0800 116 117 01.
   Freilich habe ich’s unter der mir bekannten 116117 Nachwahl 1, 2 schon Karfreitag früh versucht. Da ging noch nichts, Systemwartung. Morgen am Samstag soll’s aber klappen. Nett, aber halt auch wieder »kommste später!«.
   Übrigens schreibt Frau Dörner noch: »Sollten Sie aufgrund Ihrer Zugehörigkeit zu einer mit Priorität zu impfenden Bevölkerungsgruppen [sic!] bereits geimpft sein, bitte ich Sie, meinen Brief als gegenstandslos zu betrachten.« – Die Stadt weiß scheint’s nicht einmal, wer schon geimpft ist, nun denn.

Update Montag, 29. 3. 2021
   Meine Bonner Arztpraxis sagt, sie habe keinen Impfstoff und wisse auch nicht, wann sie welchen bekommt.
   Einen Link zum
"Online-Buchungstool der Stadt" haben sie auch nicht.
   Die Stadt (tel. 77-0) verweist auf eine Sondertelefonnummer 7175, die mit leicht gelangweiligter aber klarer Stimme verkündet: Versuchen Sie es später einmal!

Update Palmsonntag, 28. 3. 2021
   Der Bonner General-Anzeiger jubelt auf https://ga.de/bonn/corona-impfungen-in-bonn-stadt-impfte-im-nrw-vergleich-bislang-die-meisten-buerger_aid-57036531 : "
Bonn rangiert bei der Anzahl der gegen Corona geimpften Bürger auf Platz eins in NRW. Die Impfaktion soll in der Bundesstadt jetzt zusätzlich Fahrt aufnehmen, verspricht Feuerwehrchef Jochen Stein." Gruppe 2, konkret 79-Jährige mit Vorerkrankung, werden laut Bonner General-Anzeiger vom Wochenende bereits geimpft. Wie? Geht nicht. Telefon 116117-1-2 (NRW) verweist auf die Stadt Bonn. Die Stadt Bonn (77-0) amtiert aber erst wieder Montags ab 7 Uhr. Im Internet schreibt sie allerdings auf https://www.bonn.de/themen-entdecken/gesundheit-verbraucherschutz/coronavirus.php : »Die Stadt hat die niedergelassenen Ärzte bereits entsprechend informiert. Personen, die zu dieser Personengruppe zählen, können sich an ihre Arztpraxis wenden. Von ihr erhalten sie ein entsprechendes Attest und einen Link zum Online-Buchungstool der Stadt. Die Impfungen beginnen am Montag, 29. März 2021.«

Stand heute, 24. März 2021 (vor Ostern, Corona-Jahr II):

116 117 ist die Telefonnummer des allgemeinen ärztlichen Notdienstes.

Jeweils einstellige | Nachwahlen, die man mit der Tastatur
bereits in der laufenden Ansage eingeben kann:

116 117 | 1 Corona, Dienst für ganz Deutschland – nicht auf der Höhe bezüglich best. Bundesländern

116 117 | 1 | 2  Corona-Dienst für NRWoder 0800 116 117 01

Am Computer:

https://www.116117.de bundesweite Online-Anmeldung

https://termin.corona-impfung.nrw/ Onlineanfrage in NRW

Es erscheint eine Seite der kassenärztlichen Vereinigung »Nordrhein«.   

Die Möglichkeit, sich mit
Vorerkrankungen einzutragen, geht nicht
. Kommt auch nicht.

Ü80. Zurzeit und nach wie vor werden
nur über Achtigjährige angenommen (»Gruppe 1»).  

»Hinweis: Die Onlinebuchung bis auf weiteres nicht verfügbar«.
»In Nordrhein-Westfalen sind die Städte und Kreise für die Organisation und Logistik der Impfungen zuständig. Die Kassenärztlichen Vereinigungen des Bundeslandes kümmern sich um das medizinische Personal, die Terminvergabe und die Durchführung der Impfungen.« Quelle https://www.116117.de/de/corona-impfung.php#content1043

Gruppe 2 ist noch nicht dran, egal ob mit oder ohne Vorerkrankung. Ich soll in einer Woche wieder probieren, also Ende März Anfang April. Oder amtlich: »Ende März 2021: Personen mit bestimmten chronischen Vorerkrankungen«, Quelle https://www.mags.nrw/coronavirus-impfablauf

Man wird (dann schon) benachrichtigt, wenn man dran ist.

Ich bin Gruppe 2 – nur 79 – und fragte, ob bestätigte Vorerkrankungen »helfen«? Nein.

Dann fragte ich, ob man ohne Termin in Impfzentren vorsprechen kann und warten, bis jemand ablehnt.
Antwort: Einzelne Impfzentren führen Wartelisten. Welche das sind, ist den Hotlines nicht bekannt.

Soweit, so …

Stadt Bonn zum Thema: https://www.bonn.de/themen-entdecken/gesundheit-verbraucherschutz/impfzentrum.php

Direktlink hierher http://j.mp/fj2NPrzz9
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https://blogabissl.blogspot.com/2021/03/impfpraxis-2432021-speziell-nrw-gruppe-2.html

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23. März 2021

»Klimaneuralität« werden wir uns nicht leisten können

Ich beziehe mich auf den NZZ-Artikel vom 17. März 2021 von Björn Lomborg, Kopenhagen, Autor des Buches “False Alarm: How Climate Change Panic Costs Us Trillions, Hurts the Poor, and Fails to Fix the Planet”:

»Die Zukunft ist gelb – die hohen Kosten einer forcierten Klimapolitik könnten zu sozialen Unruhen führen und die Stabilität der Gesellschaft gefährden.«

Will man bis 2050 kohlenstoffneutral werden, so muss man dafür jährlich rund 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufwenden. Genau ausgerechnet hat sich das erst Neuseeland (und kam im besten Fall auf 16 %).
   Hier zum schnellen Vergleich in verschiedenen Ländern die Ausgaben für Bildung, größenordnungsmäßig rund fünf Prozent. Eine Kohlenstoffneutralität würde uns etwa das Dreifache kosten

2017. Ausgaben für die Bildung bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Prozent
Quelle https://de.statista.com/infografik/15423/bildungsausgaben-gemessen-am-bip/

Naturgemäß muss bezw. müsste dieses »Sozialprodukt« wo herkommen, von anderen »Produkten« abgezweigt werden. Wir würden (und werden) ärmer, zumal wir nicht alle Jahre 15 % mehr arbeiten wollen. Lomborg wörtlich: »D
eutsche Verbraucher mussten im vergangenen Jahr [2020?] 31 Milliarden Euro zahlen, um vermeintlich billigere grüne Energie zu finanzieren [BIP D 3310 Mia. €, also knapp 1 %]. Der Uno-Klimarat stellt fest, dass alle der untersuchten 128 klimapolitischen Massnahmen uns ärmer gemacht haben. – Bezeichnenderweise hat der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, kürzlich zugegeben, dass die Klimapolitik so kostspielig sei, dass sie ohne enorme Schutzzölle eine ›Frage des Überlebens für unsere Industrie‹ werde.«
   Lohnte sich diese exorbitant teure »Klimapolitik«? Die Abschottung von der Welt? Lomborg: »
Darüber hinaus haben diese Massnahmen wenig Wirkung. Wenn alle OECD-Länder ihre Kohlenstoffemissionen morgen und für den Rest des Jahrhunderts auf null reduzierten, wäre der Mangel an Energie für die Gesellschaften verheerend. Doch nach dem Standard-Klimamodell der Uno würde diese Anstrengung bis 2100 nur eine fast unmerkliche Reduzierung der Temperaturen um 0,4 Grad bewirken.«

Meiner persönlichen Meinung nach ist die Erderwärmung nicht durch CO2-Neutralität zu erreichen, und wird so auch nicht erreicht werden. Schon der Begriff »klimaneutral« für CO2-neutral ist reines Marketing. Die Frage ist, inwieweit der Mensch die Ursache des gesamten Kohlenstoffdioxyds ist, ob einzig CO2 an der Erwärmung Schuld ist, und ob der Erderwärmungsprozess überhaupt reversibel ist. Es bräuchte Geoingeneering, was aber auch extrem teuer wäre. Für mich ist also Anpassung das Gebot der kommenden Jahre und Jahrzehnte, sofern nicht massenhaft Vulkane ausbrechen und die Erde verdunkeln. Dazu muss die meines Erachten tieferliegende Ursache der Erderwärmung erwähnt werden: unsere maßlose Überbevölkerung. Ein Leserbrief (C.B.B.) meint folgerichtig: »die Umweltzerstörung und die Probleme werden garantiert durch keinerlei Massnahmen geändert werden, solange die Menschheit immer noch wächst. Fast 8 Milliarden Menschen heute, angeblich 10 Milliarden in naher Zukunft!«

Zur Weltbevölkerung siehe  https://blogabissl.blogspot.com/2018/07/nzz-artikel.html#MasseMensch)

Link hierher http://j.mp/fj3lGj5qz
 =
https://blogabissl.blogspot.com/2021/03/klimaneuralitat-werden-wir-uns-nicht.html

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15. März 2021

Kochkunst in der Schörgau, umami

Gregor Wenter und Mattia Baroni, Schörgau
Quelle https://www.art-redaktionsteam.at/de/kunden-text-bildarchiv/bad-schoergau

Anzusehen über die Servus-TV-Mediathek
https://www.servustv.com/videos/aa-24xkvg8811w12/

Aus der Serie Heimatleuchten.
Start Schörgau ab 17:37, also Minute 17 und 37 Sekunden, Ende 22:44, also etwa fünf Minuten.

Es geht um Lammfleisch vom Bock.

Gefeatured werden Gastwirt Gregor Wenter und sein Koch Mattia Baroni aus Limone am Gardasee. Gregor ist der Sohn der Seniorchefin Rosi Wenter, »der mit Egon Heiss das gemütlich familiär geführte Hotel mit viel Liebe zum Detail führt«, ja, und mit seinen Schwestern Sabine und Steffi. Baroni hatte den Kochumba gleich Kombucha, siehe unten, auf die Haselburg gebracht.

Schörgau-Link https://www.bad-schoergau.com/de/essen  

Ein Garum ist eine römische Würzsauce, siehe Wikipedia

Zum fünften, umstrittenen Geschmack umami (nicht unami. Lehnwort »von japanisch うま味 umami ›Schmackhaftigkeit‹, zu うまい umai ›schmackhaft, würzig‹ und 味 mi ›Essenz‹«) gibt es auf Fit for Fun einen verständlichen Artikel . Selbst die englische Wikipedia schreibt einfach: “It [the taste] can be described as a pleasant "brothy" or "meaty" taste with a long-lasting, mouthwatering and coating sensation over the tongue”. Die deutsche Wikipedia doziert: »Der Umami-Geschmack verstärkt sowohl den Appetit als auch das Sättigungsgefühl. Umgangssprachlich vereinfachend wird von „Glutamat“ gesprochen«. Glutamate kommen vielfach natürlich vor. »Besonders reichlich sind Glutamate vorhanden in vollreifen und insbesondere getrockneten Tomaten, Fleisch, getrocknete Shiitake, Käse (insbesondere Parmesan), Würzmitteln und -saucen (z. B. Sojasauce, Fischsauce, Brühe, Fond, Fleischextrakt, Hydrolysate von Proteinen, Hefeextrakt, Maggi-Würze, Selleriesaat) sowie in der menschlichen Muttermilch
   »Die Bezeichnung umami geht zurück auf den japanischen Chemiker Kikunae Ikeda, der aufgrund eigener Geschmackserlebnisse neben den vier Empfindungsvermögen für Ausprägungen des Süßen, Sauren, Salzigen und Bitteren einer Speise noch eine fünfte Grundqualität des Geschmacks vermutete‹. 1909 schlug er ›Umami‹ als Benennung für diese vor, nachdem er als deren wesentlichen Geschmacksträger Glutaminsäure identifiziert hatte … « (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Umami#Geschichte ). 

Speichelfluss in Prozent im Vergleich zu normal. Quelle Geschmacksstudie: https://flavourjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/2044-7248-4-10/figures/4
(Was issn p?)

Dass dieses Geschmacksempfinden neunzig Sekunden lang und nicht nur zehn nachwirkt, konnte ich nirgends nachlesen. Der Speichelfluss ist jedenfalls länger wirksam. Im Video ist’s die finale Pointe von Baroni (auf 22:23) …
   Umami lässt einem einfach das Wasser im Mund zusammenlaufen.
   Wer alt ist und einen trockenen Mund hat, wenig Appetit, dem empfiehlt die Studie fermentierten Tee: “We propose the use of Japanese Kobucha (kelp [Blatttang] tea: tea made of powdered tangle seaweed) [auch Kochumba , kalt und moussierend], which is rich in MSG [Monosodium Glutamate, Mononatriumglutamat], as a remedy for dry mouth-related hypogeusia [Schmeckschwäche].”

Kurzlink zu diesem Blogeintrag hier: http://j.mp/fj3eyj1Ym
 = https://blogabissl.blogspot.com/2021/03/kochkunst-in-der-schorgau-umami.html

Vierzig-Sekunden-Kurzvideo von Mattia Baroni, italienisch mit englischen Untertiteln:
https://youtu.be/0vzosTdsJE0 

La fuga ist wörtlich die Flucht, hier soll’s für future gastrononomy stehen. Na ja.

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6. März 2021

Arbeit gibt Würde

März 2021. Corona. »Lockdowns« seit einem Jahr. Ein Ende nicht in Sicht. Die Folgen: vermutlich einschneidend, für manche mehr, für andere weniger; die ganze Welt wird wie Afrika, wo man nicht weiß, was sicher ist, wer sicher, den Augenblick leben muss. Eine Menschheitskatastrophe, heute, hier.
   Diskutiert wird  aktuell über die Stimmung der Bevölkerung, über die örtliche Gefahr im Land, nicht aber die Persönlichkeitsrechte, die Grundrechte. Am ehesten über die Kinder.
   Ich lebe im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen, das doppelt so viele Einwohner hat als das heimatlich Österreich. Beide sind für mich Länder, aber keine »Nationenen«. Aus dem Internet, Corona:

Quelle: https://news.google.com/covid19/map?hl=de&mid=%2Fm%2F09ksp&gl=DE&ceid=DE%3Ade 6.3.2021 abends. – Einwohnerzahl: 17.947.221 (31. Dezember 2019)

»Die Würde des Menschen ist unantastbar« – Der Staat nimmt sich heraus sie anzutasten, wohlmeinend für das Leben aller, zwangssolidarend. Arbeit bringt Würde. Arbeit wird beklatscht, bei Pflegern, doch viel Arbeit wird verboten, der Geschäften, den Wirten, vorgeblich wegen Infektionsnachverfolgbarkeit und Krankenhausbettenkapazitäten. Dabei wird 1. gar nicht richtig nachverfolgt und 2. sind hier die Krankenhäuser nicht voll. Ein statistischer »Inzidenzwert« wird zum alleinigen Indikator, auf eine Kommastelle genau genannt, dazu montags eine exkulpatorische Wochenendfloskel. (Wikipedia-Kritik hier).
   Doch so langsam erkennt die Regierung ihre sinkende Popularität, einen Stimmungswandel im Glauben an den allseligmachenden jeweiligen Staat. Als ob es nur um Stimmung ginge, um Wählerwünsche.
   Dass es ohne Produktion in weiten Bereichen der Wirtschaft nicht lange gut geht, dass Zwangsuntätigkeit nicht bloß Menschen- sondern vor allem Warenkreisläufe austrocknet, faul macht und verdirbt, dass Schulden das Geld kaputt machen müssen, und man Klopapier nur einmal benützen kann, das bedenkt keiner.

Ein Gastwirt, sein Leben lang fleißig, erfolgreich, investierend, »geht jetzt stempeln«, wie man früher  sagte. Er ist zwangs-arbeitslos. Der Mann ist tief gekränkt, innerlich, was er aber nicht vor sich herträgt, weil er sich schämt. Das hat ihm »sein« Staat angetan, Leute mit festen Gehältern und guten Pensionen. Wenn die einen Fehler machen, werden sie höhstens »in den vorzeitigen Ruhestand versetzt«. Erhobenen Hauptes erzählen sie uns wie in den jeweils nächsten Wochen alles besser wird, von Jahreszeit zu Jahreszeit. Beim ersten Lockdown am 13. März 2020 wollte man zu Ostern (2020) wieder aufmachen; heuer wird das eher nicht wiederholt.
   Lockdown – das ist deutsch übersetzt eine Hinunter-Sperrung, Dichtmachen, ist Enteignung und Berufsverbot. Da kümmert man sich parlamentär um Gendergerechtigkeit, Lieferketten, Datenschutz, brint eine zwang- und zahnlose »App«. Wir Alten bekommen von der Bundesdruckerei Masken-Bezugsscheine zugeschickt. Sonst habe ich persönlich noch nichts gehört von den Behörden. Konkurrenz und Privatwirtschaft darf nichts tun, die Apotheken nur Masken herausgeben gegen eine Eigenbeteiligung des Bezugsberechtigten von zwei Euro. Jetzt sollen sie impfen, doch keiner weiß wie das gehen soll, wer was bezahlt, und wann und wem. Hilflosigkeit.

Genug selbst geklagt.
   Eben las ich einen Gastkommentar in der NZZ: »Deutschland verschiebt die Freiheit auf unbestimmt« von Susanne Gaschke, die für die Welt schreibt. Dort eine Merkel-Karikatur und jede Menge weiterer Meinungszitate wie »Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik ist das Leben der Menschen ausserhalb von Gefängnissen so strikt reguliert worden wie in der Corona-Zeit«, von Heribert Prantl in der «Welt» und von »fortdauernder Grundrechtseinschränkungen – betroffen sind unter anderem die Freiheit der Berufsausübung, die Unverletzlichkeit der Wohnung, die Versammlungsfreiheit, der Schulbesuch und persönliche Kontakte in der Familie.«
   Am Wochenende schrieb Chefredaktor Felix Serrao aus Berlin im Wochenendleitartikel: »Das Versagen der Corona-Verwalter: Deutschland erstickt an seiner Bürokratie. Der Versuch, alles bis ins Kleinste mit Vorschriften zu regeln, lähmt das Land schon seit langem. In der Pandemie zeigt sich nun auch die zerstörerische Kraft der deutschen Regulierungswut.« https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/deutschland-erstickt-an-seiner-buerokratie-ld.1605048 

Permalink hierher http://j.mp/fj3bqcsVy                                                                      für B.
 = https://blogabissl.blogspot.com/2021/03/arbeit-gibt-wurde.html

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2. März 2021

LED-Lampe auseinandergenommen, disassembled

Auf der Suche nach einer möglichst kleinen, möglichst hellen und trotzdem warmweißen Lampe für das Wohn- und Arbeitszimmer fand ich neben eher altmodischen Halogenlampen moderne LED-Lampen.
   Eine Leuchte ist der ganze Apparat mit Lampenschirm, eine Lampe das Innere, das leuchtet. Die begriffliche Trennung zwischen Lampe und Leuchte ist allerdings nicht immer konsequent; so ist eine Taschenlampe eigentlich eine Leuchte. LED steht für Light Emitting Diode, Leuchtdiode. Dioden, erfunden 1874, gibt es seit den Dreißigerjahren, zum Demodulieren von Mittel- und Langwellenradio. Eine Diode lässt den Strom nur in einer Richtung durch, braucht also Gleichstrom, Plus (+) und Minus (-). Dioden sind normalerweise nicht dimmbar. (Halogenlampen sind dimmbar, werden aber sehr heiß und verbrauchen viel Strom). Ich fand LEDs – sehr sparsam im Stromverbrauch! – für 12 Volt und für 230 Volt. Im Haushalt brauchen die 12-V-Lampen einen Transformator (»Trafo«) 230 V auf 12 V, immer Wechselstrom. Ich suchte Lampen mit Stiftsockel, weil die Fassung so war. 

Die stärkste LED für 12 V war ein »Onever 12V GY6.35 72-LED-Birnen-Licht-7W SMD2835 Silicon Warm White entspricht 60W Halogenlampe für Home Shop Office Beleuchtung (1 piece), Energieklasse A++«, hier, für fünf Euro (Anfang 2021). Sie zieht angeblich sieben Watt und leuchtet wie eine alte 60-Watt-Halogenlampe so hell, dabei »warmweiß« mit 350 bis 380 Lumen.
   Diese Lampe war uns zu schwach.

Die stärkste LED für 230 V – also Netzspannung ohne Transformator – ist »BQHY GY6.35 6W 90-265V G6.35 LED Bi-Pin Silikonhülle, äquivalentes 75W Halogen, Abstrahlwinkel 360 Grad, Warmweiß 3000 K. Nicht Dimmbar (2er Pack)«, hier.
   Diese Lampe war uns hell genug! Ich musste nur den Transformator umgehen und die volle Netzspannung einsetzen (Vorsicht!). 

Eine 230-V-LED hatte nach einer Woche ihr Leuchten eingestellt, das Modell von Ymm (»Ymm Neueste G6.35 GY6.35 LED 6W Birne Leuchtmittel. Hohe Helligkeit Äquivalent zu 75 Watt Halogenlampe, 95V-240V Warm Weiß 3000K (2-Packs), Energieklasse A+«.
   Da war die Spule abgerissen oder schlecht angelötet gewesen. Die habe ich dann auseinandergenommen. Bilder finden Sie in einem Bilderalbum auf http://j.mp/fj304bTud = https://photos.app.goo.gl/jcpfeHXuTfL8rqiJ6

ACL/ACN MB6S ist der »Brückengleichrichter1-phasig 600V, 500mA SOIC, 4-Pin«. AC steht für Wechselstrom (Alternate Current) und L für line, N für neutral. Mehr hier.

Die Fassung ist eine (Bipin-)Stiftfassung. Man muss auf Vertikal-Stabilität achten, damit die Leuchten nicht herunterrutschen. Wenn der Glasschirm zu schwer ist; eventuell sichern. Hier eine Fassung, angeblich mit Schraubbefestigung , oder hier. Man braucht eine Aufsteckkappe dazu, etwa hier, und einen Schraubring.
   Mehr zu den Lampensockeln auf https://de.wikipedia.org/wiki/Lampensockel#Stiftsockel_f%C3%BCr_Halogenlampen_%28Bipin%29 .  

Notfalls kann man eine passende zweipolige Lusterklemme nehmen – oder zum Testen sogar ein C7-Euro-Anschlusskabel wie links im Bild.

Eine typische (dimmbare) Halogenlampe (»Halogen-Stecklampe 35W 630 Lumen (eher nur 520) 12V dimmbar warm weiß 2900 Kelvin Fassung GY6,35 «) sehen Sie hier oder hier.

Technische Details zur geöffneten Lampe im Bilderalbum

JW1792 ist der LED-Treiber, JW steht für die Firma JoulWatt, die das Patent hat, ein Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor (MOSFET), siehe z.B. auch SOP-8 LED Drivers RoHS. Mit Überlast- und Übertemperaturschutz.

Link hierher zu diesem Blogeintrag http://j.mp/fj3bSXK8D
 = https://blogabissl.blogspot.com/2021/03/led-lampe-auseinandergenommen.html

Link zu den Bildern http://j.mp/fj304bTud
 = https://photos.app.goo.gl/jcpfeHXuTfL8rqiJ6

Siehe auch https://blogabissl.blogspot.com/2021/04/uberspannungsschutz.html und
https://blogabissl.blogspot.com/2021/12/feinsicherung-flicken.html

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PS. Ende Dez. 2021

Gute Erfahrungen mit 
   Gy6.35 led,G6.35 led leuchtmittel,Gy6.35 led glühbirnen,Led star special pin Gy6.35,Bi-Pin Sockel,5.5W AC 230V nicht dimmbar Warmweiß 3000K,Kann 35-40 W Halogen Bulb ersetzen(2 Stücke),seami 
   Bei Amazon für € 14,50 ein Pärchen (2 Stück)! Marke »seami«, 230 V, je 5,5 W, schön warmweiß. Beim ersten Einschalten hat es mir die Vorsicherung (»Feinsicherung«) durchgeschmolzen; die LED-Dinger sind empfindlich! Außerdem sind die Verkaufsbeschreibungen gelegentlich inkorrekt in Bezug auf Dimmbarkeit, Leuchtfarbe und vereinzelt auch Betriebsspannung – Niedervolt (12 V) oder Netzspannung (230 V). Eine 12-V-Lampe stirbt beim Versuch, sie mit 230 V zu betreiben. Probiert hab’ ich’s nicht. Auf den weißen Kästchen, wo die Lampen drin sind, sind die Charakteristika angezeigt. Meine vorgeschaltete Feinsicherung hatte ich, weihnachtlich, mit Lametta bezw. einem Streifen Alufolie geflickt. Hat funktioniert; Lametta durchgeschmolzen, Sicherung im Sicherungskasten sprang nicht heraus.