26. November 2019

Tempora, Tempestas

Vor 1554 erweiterte Caspar Huberinus das Motiv Ovids, 
berichtet die Wikipedia:
   Tempora labuntur, tacitisque senescimus annis;
   Tempora mutantur, nosque mutamur in illis.


Langsam wird man alt, kann ich nur sagen. Wird pingelig. Das ist doch eine Passivkonstruktion, die Zeiten ändern sich nicht aktiv, non mutant, sie werden geändert, sed mutantur! Deshalb wohl ist der Klimawandel auch »ununtrennbar« mit dem Adjektiv menschengemacht verbunden. Oder haben Sie in letzter Zeit vom Klimawandel je »nur so« gehört oder gelesen, ohne das »Menschengemacht«, das diesen Wandel begleitet wie das Wohlverdiente den Ruhestand? Pustekuchen, beides.
   Zurück zu den Zeiten, zum Wandel, der Natur und dem Menschen.
   Die Natur ändert sich. Hier sterben Wesen aus, dort kommen andere, neue. Seit so den Achtzigerjahren haben wie Borkenkäfer in den Alpen, ich kann das bezeugen, und immer weniger Mücken auf den Windschutzscheiben, das auch. »Neophythen« wachsen bei uns am Berg, Akazien etwa, und wir haben sie sogar gepflanzt, weil sie Rutschgebiete (alte Muren) stabilisieren, was inzwischen verpönt ist, wie Douglasien. Nur nichts Fremdes. Die Natur will sich anpassen, der Mensch will, dass alles beim Alten bleibt, bloß das HIV soll aussterben. Dabei will die Natur gar nichts, sie kennt weder freien Willen noch überhaupt Planung und Ratio. Sie lebt nach Darwin und lässt den Fittesten überleben. Was übrigens sehr langsam geht.
   Der Mensch, der sich dank seines Geistes als Nicht-Natur, zumindest als Antagonist zu selbiger empfindet, als »Übertan«, der will das Gegenteil. Weil die Wirtschaft von staatlicher Förderung und gesellschaftlicher Meinung abhängt, wird am meisten und rasch investiert, wenn Altes abgerissen und Neues gebaut wird. Kaum hatte man die Laufzeiten der umweltfreundlichen Atomkraftwerke verlängert, wurden sie wieder »gewendet«. Jetzt sind die Kohlekraftwerke dran, und wenn sie noch so sicher sind und neu. Alle Energie soll direkt von der Sonne kommen und dem Wind. Dass Sonne und Wind nicht so recht regelbar sind, ist noch nicht aufgefallen. Kommt noch.
   Also: 
• Der Mensch will, dass die Natur gleich bleibt, oder besser noch, kühler, wie im letzten Jahrhundert.
• Die Natur will sich anpassen.
• Der Mensch will, dass Technik sich wandelt, von Atom zu Kohle, von Kohle zu Licht und Luft.
   Merke: Wenn was menschengemacht ist, kann das auch vom Menschen wieder rückgängig gemacht werden, genauso, nur umgekehrt. Hybris. Kein Merkstatz sondern Prämisse.

Ein Bekannter hat mich jüngst gefragt, wie sich denn vierzig Millionen Fahrzeuge allesamt über Nacht werden am deutschen Stromnetz laden werden können? Allein die Vorstellung! Ich konterte hybrid, und mit Wasserstoff. Dabei ist die Stromspeicherung in flüssigem Wasserstoff von allen »Akkumulatoren« (im weitesten Sinn) die mit dem schlechtesten Wirkungsgrad. Aber bitte: Sonne und Luft kosten ja nichts, und die Kredite für die Anlagen staatlicherseits auch nichts, weil ja die Zentralbank das Geld druckt. 
   Nur, dass wir noch keine Wasserstoffautos haben. Wie schwer die werden? Wie teuer?
   Strom ist entropiemäßig die edelste Form der Energie, hab’ ich gelernt, weil sich Strom leicht in jede andere Art von Energie umwandeln lässt. Also je weniger Zwischenträger wir zwischen Strom und Fortbewegung haben, desto besser, ja sogar direkt von Sonne und Wind zu Bewegung, das wäre optimal. Segelschiffe. 
O-Bus in Schaffhausen, Foto Stefan Baguette 2005, Wikip.
   Im Ernst: Für die Städte Oberleitungsbusse statt Akkus auf Rädern, für die Autobahnen am liebsten gleich auch. (Gyrobusse haben sich nicht durchgesetzt.) Und Privatleute Bahn fahren lassen, mit ihrem eigenen Auto.
   Und in die Stratosphäre Dreck.
   Und weniger menschengemachtes Bevölkerungswachstum
Erster deutscher O-Bus 1901 in Eberswalde
 ––––––––––––––––––––––––––––––––– für A.S.
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 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/tempora.html
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Denken und Meinen

Si vis veritatem, fuga opinionem

Obwohl ich spontan si vis veritas, fugi opinionem gesagt hätte, klingt das zwar besser, ist aber falsch.
   Ganz ähnlich verfälscht eine frühe Meinungsbildung, ein schnelles Meinen die Wahrheit des erst einmal schnell Beurteilten. Der Trend zum Meinen, zum Beurteilen, Abschätzen, ästhetisch und politisch korrekt Einordnen, vielleicht sogar polemisch Überspitzen, gut Sagen, klasse Ausdrücken verfälscht, brutal. Wir kennen das aus der Physik: Da beeinflusst jede Messung das Gemessene, ein Effekt, den es zu minimieren gilt.
   Seit ein paar Jahren – so zwanzig etwa – fällt mir auf, dass Meinung, meist moralische Meinung, im Kommen ist. Sie kommt viel schneller als das Wissen, schon gar das Verstehen, das Einfühlen in eine Zeit. Das ist Absicht. Nachrichten berichten möglichst bereits vor den Ereignissen darüber, etwa »Wie wird Trump über Zölle entscheiden?« bis zu Herumgemeine über Bayern München. Erstmal Abwarten, das ist unsere Sache nicht.
   Am ärgerlichsten wirkt sich »Meinen vor Denken« bei der historischen Betrachtung aus, etwa des Holocaust. Inzwischen werden alle, die damals lebten, zu Nazis. Dabei hätten sie doch alles verhindern können, etwa indem sie Hitler nicht gewählt hätten, ihm nicht zugejubelt hätten. Sonderbarerweise werden aber nicht allen Ostdeutschen die Schüsse an der Mauer vorgeworfen. Ich weiß, der Holocaust – der Name kam hier erst 1978 auf – war ein singuläres Ereignis, ein einmaliger Gipfel der Grausamkeit, mit nichts vergleichbar.
   Doch auch das ist schon ein Urteil, das eigentlich nichts zur Sache tut, wenn ich einmal den Holocaust eine Sache nennen darf, was Anstoß geben mag. Ich bedauere das und sollte gleich aufhören.

Link hierher http://j.mp/2XO9r9l
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NZZ 26.6.2019
Bild aus dem Artikel. (Credits dort)
Interview mit einem Prager Historiker und Juden in Palästina, Yehuda Bauer, 93, es schließt damit:
»In Israel ist das Verständnis des Holocaust sehr begrenzt. Im Publikum haben sich Ansichten entwickelt, die völlig falsch sind. Viele Leute glauben zum Beispiel, Hitler habe den Holocaust schon seit dem Ersten Weltkrieg geplant, doch der Holocaust entwickelte sich: 1940 wussten die Deutschen noch nicht, dass sie die Juden ermorden werden. Es ist schrecklich schwer, all dies dem Publikum beizubringen.«
http://j.mp/2LiVZ9h
= https://www.nzz.ch/feuilleton/der-historiker-yehuda-bauer-schlimmer-nationalismus-blueht-ueberall-auf-der-welt-oftmals-ist-er-religioes-gepraegt-ld.1486369
   Siehe »Replik« vom 2.10.2019 int. http://j.mp/2n971UO
   Siehe auch Berliner Zeitung, ausführlicher, persönlicher:
https://www.berliner-zeitung.de/politik/historiker-yehuda-bauer--es-ist-nicht-wie-1933----aber-es-ist-gefaehrlich-31463672

20. November 2019

Automatisches Speichern … wird verzögert – nervt


Word 2003: »Automatisches Speichern für – Name der Datei.doc – wird verzögert

 Ursache
   Word speichert zwischendurch sicherheitshalber periodisch den Stand der Word-Datei. Man braucht das also nicht immer selbst zu machen, was nur alten Hasen Gewohnheit ist: Alt-D für Datei und dann S, Speichern.
   Wo Word – und andere Office-Programme – diese »Wiederherstellen-Dateien« speichern, sieht man mit Extras, Optionen, hier blai markiert:

Word speichert also nach C:\irgendwo. Wo? Das findet man heraus, wenn man diesen »Speicherort ändern« wählt:


Leider ist aber gerade dieser Ordner nicht zugänglich für den Benutzer, und damit auch nicht für’s Word:

Also ändert man diesen verschlossenen Ort zu Sonstwo. Ich habe einen Ordner »Temp« dazu:



Ab jetzt müsste’s anstandslos klappen.
   Ein anderer Trick scheint die Dos-Ebene (Start, cmd, schwarze Box) und md %temp% zu sein, wobei MD für make directory steht. 

Link hierher http://j.mp/2pEeAUS
 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/word-2003-automatisches-speichern-fur.html

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19. November 2019

Bonn. Shiraz, Schiras, Šīrāz. erstes Essen

Bonn, Friedrichstraße 27. Regen. Die großen neuen Scheiben spiegeln den, der reinschauen will. Innen dann schönes Licht und Blick nach draußen, fast wie aus einem Straßencafé. Leise Klimpermusik, Zither vielleicht, Leiergesang, arabisch? Wer hört’s?
Shiraz Bonn. Aus Datenschutzgründen ohne Speisende. Foto Jörn
Der Chef, Mori Bahzad, freundlich-professionell. Hinter der Theke steht sein Vater, denkt vielleicht zurück an seine Heimatstadt Shiraz, die es schon zweitausend Jahre vor Christus und noch viel länger »vor Mohammed« gegeben hat. Nun ist er hier, Christ, Protestant. Und die vielen Juden aus Shirhaz, fort auch sie. Wie ältere Deutsche spricht er nur leise und respektvoll über Juden, als seien sie das Salz der Erde (Mt 5,13). Dann wechselt er Thema und preist den Rotwein, den Shiraz oder Syrah, Georgien …
Zereschkpolo                                          Foto Jörn

In der Speisekarte ist einem ’s Essen unbekannt: Grillspezialitäten, Eintopfgerichte, Salate. Ich bestelle dann »Zereschkpolo [Berberitzenreis], Hähnchenkeule aus dem Ofen mit Reis und Berberitzen«, in Safran geschmort, mehr dazu hier. Das Gericht schmeckte leicht und lecker, die Berberitzen wie kleine Rosinen herausstechend, schön frisch und zitronig.
   Das Interieur ist wie erwartet orinentalisch-barock, die vielen bunten Bilder wie man sich Tausendundeinenacht vorstellt. Es »feet«, sag’ ich mal.
   Und an diesem einen Tag, einem Mittag schon mehr Gäste als in einer Woche im vormaligen afrikanischen Restaurant oder gar in dem vom georgischen Träumer aus Wuppertal noch davor!
   So war’s, und ich bin’s zufrieden.

Das Restaurant Shihaz
   https://persische-restaurant-shiraz.business.site/

Ein paar Fotos von mir
   http://j.mp/3455maI – aber erst einmal 2 abziehen (substrahieren), dann erst klappt der Kurzlink! Das »maI« ist ein kleines Emm, Ah, großes Ih. Dient alles dem Datenschutz …

Die ferne Stadt …
  Der Garten Persiens »… liegt etwa 700 km südlich von Teheran im südlichen Zāgros-Gebirge auf etwa 1500 m. Das Klima ist relativ angenehm und mild«. 
   https://de.wikipedia.org/wiki/Schiras 

Musik, z.B.
   Nei und Avas: https://www.bia2.com/music/31339
   Shafa-Musik: https://www.youtube.com/channel/UCyrvmyFolcei_36-mMYIS8g, https://en.wikipedia.org/wiki/Shaqa

Früher das Restaurant in der Altstadt, das war anders
   https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g187370-d9829815-Reviews-Restaurant_Shiraz-Bonn_North_Rhine_Westphalia.html  

Selbst Waßmuß war in Shiraz!
   https://en.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Wassmuss#The_Lawrence_of_Persia_against_British%E2%80%93Russian%E2%80%93Persian_coalition_before_WWI
   Waßmuß in meinem Blog: https://blogabissl.blogspot.com/2018/04/wilhelm-wamu.html


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Dieser Blogeintrag auf http://j.mp/2OqD6RF
= https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/bonn-shiraz-schiras-siraz-i-essen.html

Persien mit Teheran im Norden, Schiraz in der Mitte und Isfahan im Süden blau markiert. Karte von 1906
 

18. November 2019

Get rid of, delete Campaign Notifier Malware

Campaign Notifier, also CampaignNotifier in one Word, even CampaignNotifierWindow… as here (shown in Windows 7): 


This “notifier” is an uncalled for piece of software in Windows or in a browser. I tried a number of recipes to get rid of it. None worked for me. 
   As you see, I started the task manager with Ctrl-Alt-Del, looked at running applications, and killed Campaign… .
   (The thing may also be under running services, as LogiOptions… , see below.)

Now details. 

I became aware of Notifier with my old old program from 1996 by http://www.jddesign.co.uk to switch tasks (programs, running apps) with Alt-Tab: Tab2desk . It showed a program I had never called in, and I couldn’t switsch to it. Strange.  
· Notifier was not present in the browser as add-on.
by easyvirusremovalsols., see http://j.mp/32ZxxyO
· Notifier was not an installed program in the control panel as indicated here (Systemsteuerung\Programme\Programme und Funktionen)
· Notifier did not get detected by Kaspersky, by F-Secure, or by Microsoft Security Essentials. Kaspersky for example just calls nuisances like notifier “malvertizing” …
· So far I can see, notifier has as yet done no harm here.

In the registry I found "notifier" at 
· Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\RADAR\DiagnosedApplications/LogiCampaignNotifier.exe
· HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\RADAR\HeapLeakDetection\DiagnosedApplications\LogiCampaignNotifier.exe
· HKEY_USERS\S-1-5-21-3473372434-2520376616-3695111064-1000\Software\Logitech\SP6 (SP stands for set point.)

   I use a Logitech mouse and I’m happy with it.
   The solution from November 1, 2019, I found at Reddit:
That’s from Logitech SetPoint - to disable it go to SetPoint Settings -> Tools -> SetPoint Options (icon with tools) -> uncheck Analytics & Promotions. Also above it there is Web Updates Configure button - click on it and disable auto updates if you want.

   By Start, msconfig, Systemstart, I found 


Logitech SetPoint is seen here as last line with a parameter “launchGaming”. 
   Looking with the file manager under Programs I found this:
And here is the “LogiCampaignNotifier.exe”. At C:\Program Files\Logitech\SetPointP\Campaign

Click off the check mark, and that should do it – however: Set point notifies you of a low battery in the mouse, and allows all sorts of mouse behavioral training, so: Why not leave it in? 

On September 9, 2019, a Robert comments: In a Win 7 setup, having had Logitech Setpoint installed, the problem persisted until I uninstalled Logitech Setpoint. It used to pop up several times per day eating a lot of memory, if left alone easily consumed over 1.2Mb [of RAM] Has not reappeared once since I removed the Logitech Setpoint application.

As this notifier reappears after each system start, I’ll remove from the autostart. I’ll let you know what happens. 
   Another reversible avoidance trick would be to rename folder Setpoint or its LogiCampaignNotifier.exe, see last screenshot. Then you don’t see it as task.

Permalink to here http://j.mp/2pr8Duc
 =
https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/get-rid-of-delete-campaign-notifier.html

Persien mit Teheran, Isfahan und Schiraz, von Nord nach Süd, blau markiert

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17. November 2019

Sehnsucht nach Moral

In einem durchaus technischen Gespräch über Treibhausgase kam mir mein Gesprächspartner zuletzt mit frommer Christenpflicht. Dabei meinte und meine ich nur, wenn schon »Klimamaßnahmen«, dann bitte effiziente, wirkungsvolle.
   Hinterher dachte ich mir: Haben wir Moral und Sitte nicht in Schulen, Gesprächen und Argumentationen seit fünfzig Jahren hintangestellt, verdränt, tabuisiert, um ja niemandem zu nahe zu treten. Kreuze raus aus den Klassenzimmern, Schulgebete erst recht! Wir haben alle Vorschriften sachlich begründet, oft mühsam, etwa »fahr nachts um vier nicht über eine rote Ampel, es könnte blitzen«, statt »sowas tut man nicht!« 
RQ-4 Global Hawk, Foto Bobbi Zapka
Hatten wir noch in der Schule – ich mag’ gar nicht sagen, wie lang das her ist! – diskutiert, ob kriegerisches Kamikazefliegen moralisch erlaubt sei, so tolerieren wir heute Drohnen und »Kollerateralschäden« und andere Schweinereien ohne mit der moralischen Wimper auch nur zu zucken. 
   Abfall, Zigarettenstummel auf den Boden werfen, da mahnt keiner: »Das muss doch dann wieder wer aufkehren!« Vielleicht weil das Straßenkehren (langsam) das Nationalprodukt erhöht, meine ich sarkastisch. Wir wollen dem Anderen (und inzwischen sogar der Anderen) nicht dreinreden. Unsere Wegschaugesellschaft.
   Und doch moralisieren wir andauernd, allerdings abstrakt (wie hier). 
   Ich führe das auf einen Hunger nach Moral zurück – bei sich und ausgeprägter immer beim Anderen.
   Dabei ist Moral fremdgeprägt, von Zeitungen, Lobbyisten, Trends, Populisten und Populistinnen … Selber drüber nachdenken, sich sozusagen die Herkunft einer Moralvorschrift abzuleiten, bleibt aus. 
   Ich erinnere mich noch der Boatpeople während des Vietnamkrieges. Da fühlte ich mich, ehrlich, schuldig dafür, dass auf den freien Meeren nicht die deutsche Kriegsmarine ausrückt und die Flüchtlinge rettet, selbst wenn bloß weit weg »die Völker aufeinander schlagen«. Später haben wir dann Deutschland am Hindukusch (Struck 2002) verteidigt, und tun’s Jahr für Jahr wieder. 
   Heute bin ich gegen Rettungsaktionen im Mittelmeer mit Ablieferung in der EU, Motto: Einen extra unvorsichtigen Bergsteiger fliegt der Hubschrauber auch nicht erst noch hinauf zum Gipfel.
   Wenn schon neues Moralisieren, dann sollte nun auch das Wann und Wie, das Warum oft und offen besprochen werden, vom Kirchen, Besserwissern, in der Schule und in der Politik. Statt das Schwadronieren nur Rechten zu überlassen.
   Moral muss sein!

Link hierher http://j.mp/2rNhEOZ

 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/sehnsucht-nach-moral.html 

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Wörterliste

Meine Wörterliste aus dem vorigen Jahrhundert auf
 http://www.joern.de/tipsn78.htm 

Die Bezeichnung »Spiegelstrich«, der mittlerweise meist als Gedankenstrich daherkommt, rührt daher, dass er im Satzspiegel ganz vorne an der linken Schriftkante erschien, mein’ ich. Damit bei Aufzählungen links der gedachte Rahmen nicht ganz verschwindet. Das Auge hält sich da fest.
   Auf der Schreibmaschine gab’s eigentlich nur - oder eben zweimal --. Jetzt sind Bommel beliebter, patzige • oder zarte · .

Hierher: http://j.mp/2prnTHF
 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/worterliste.html

15. November 2019

12. November 2019

Warum der Wasserkocher pfeift

Warum der Wasserkocher wohl pfeift?
   Das haben sich schon andere gefragt, etwa auf https://matheplanet.com/default3.html?call=viewtopic.php?topic=123851&ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F . Doch so lang der Link, so ausgefallen sind dort die Erklärungsversuche: »Der tonale Charakter des Geräusches wird durch die Eigenmoden des Gesamtsystems bestimmt, der als Resonanzkörper fungiert. Hier kann der Grad der Verkalkung eine Rolle spielen (Änderung von Eigenfrequenzen und den zugehörigen Dämpfungen)« oder »Der Kalk könnte also wirklich dazu führen, dass die Platte heißer wird und dadurch eher Kavitation auftritt und es deswegen lauter ist ... aber die recht unterschiedlichen Frequenzen sind dann doch etwas seltsam...« – 
   Aber ich will mich nicht lustig machen, ich weiß es selbst ja auch nicht, oder:
 
 
Vor dem Entkalken – bis zum Abschalten

Der Knopf vorne ist das
vorgeschriebene Überdruck-
ventil, sollte das Wasser
einmal nicht hochströmen können
Mit Kavitation, Lochbildung am Metall, hat’s nichts zu tun. Denn schon mit dem Platzen der Bläschen hängt es nicht zusammen, denn es pfeift von allem Anfang an, auch wenn das Wasser noch kalt ist und weit weg von Bläschenbildung.
  Mit einem Überdruck-Sicherheitsventil hat das Ganze auch nichts zu tun, denn die offenen Wasserkocher stehen nicht und nie unter Druck (Moka-Express-Kaffekocher aus Druckguss, rechts im Bild, die wie ein Geysir arbeiten und die man nicht wie andere umdrehen muss. S. italienische Wikipedia, Design Alfonso Bialetti, 1933.)

Ich vermute, dass das etwas mit der unterschiedlichen Ausdehnung von Metall – schnell – und Kalk – gar nicht – zu tun hat. Da kann sich das Metall am Kocherboden nicht so kontinuierlich, mit konstanter Geschwindigkeit nach Gusto ausstrecken. Der sture Kalk hält das Metall fest und lässt es sich nicht ausdehnen, bis ein Ruck »durch das Land geht«, sich das Metall vom Kalk losreist und dabei eine Miniwelle auslöst. Passiert das in ganz kleinen Portionen (an kleinen Stellen) so ein paar tausendmal in der Sekunde, dann gibt’s hintereinanderweg eben einen mehr oder weniger hohen Ton. Pfeifen.

Nach dem Entkalken – bis zum Beschlagen der Linse …

Eine diese Theorie veri- oder falsifizierende Versuchsanordnung ist mir für die Heimküchen leider nicht eingefallen. Ich kann nur denken.

Was meinen Sie?

Link hierher http://j.mp/2qObLAy
 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/warum-der-wasserkocher-pfeift.html

Früher war Alumniniumdruckguss teuer, und Plastik gab’s nicht, nur Bakelit (bake light), da musste man sich bei Spielzeug und Kaffekochern mit Blech behelfen. Die Kaffekocher hat man dann einfach zur Perkolation umgekippt, wenn unten (im Bild C) das Wasser kochte. Dann floss es durch den Filter mit dem Kaffepulver (A und B) und unten (im Kännchen) sammelte sich der Kaffee. Den Oberteil (A, B und C) hat man dann abgemacht und das Kännchen serviert (2):
Gefunden als «caffetteria napoletana» in neuer Ausführung bei Moka. In der Zeichnung sind noch die typischen eckigen Griffe aus Bakelit zu sehen, praktischer als die der pseudoeleganten neuen der teuren Neauauflage in Edelstahl. Hier eine echte, alte, bevor man sie aufs Gas stellt, denn in Italien kocht man vornehmlich mit Gas, schon um die schwächliche Stromversorgung nicht zu belasten*). Kommt in Deutschland auch …

Die Familie Pasqualini erklärt uns, «come si prepara il caffè con la caffettiera napoletana».

*)  Nun zum Gas zum Erhitzen. In Italien hat der normale Kleinhaushalt eine Strombegrenzung von 3000 Watt**) – für den ganzen Haushalt! Von den jährlich höchstens 1600 kWh darf man nur 40 Prozent tagsüber nutzen, (1600 kWh/365 Tage) × 40% = 1,75 kWh. (Historischer Grund: Zwei getrennte Stromkreise mit separaten Zählern für Licht und Kraft im Haushalt. Kraftstecker passten nicht in Lichtsteckdosen und umgekehrt. Nach dem Motto fatta la legge, trovato l’inganno gab’s aber Zwischenstecker … ). Als Folge wurde und wird meist mit Gas gekocht, damit einem nicht immer gleich die Hauptsicherung rausfliegt. Nach unserer deutschen »Energiewende« werden wir auch bald einmal zur Regulierung des Stromverbrauchs kommen müssen, wir haben ja nicht einmal nachts den Strom verbilligt!

**) Enel Bozen, Hervorhebungen von mir:«La spesa annuale è stimata sulla base delle condizioni economiche Luce in regime di Maggior Tutela aggiornate trimestralmente dall'ARERA, per una potenza impegnata di 3 KW e un consumo annuo di 1600 kWh, uso Domestico, Residenti e distribuzione dei consumi per fasce pari al 40% in F1 e al 60% in F2/F3». – https://tariffe.taglialabolletta.it/energia-elettrica/#enel-energia/consumo-1600kwh__tid-21008_ch2-/ F1, F2 und F3 sind Zeiten, in denen der Strom teurer oder billiger ist, was die elektronischen Zähler genau registrieren. 

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10. November 2019

Warum ich so schlecht schreibe

Ganz kurz: Weil ich so lang schreibe.

Nun lang: ’s liegt am »Übrigens«. Ich hatte mir schon einmal bloggend darüber Gedanken gemacht, sogar in meinem Pidgin-Englisch: https://blogabissl.blogspot.com/2019/05/how-do-i-write-bestseller.html. Wenn ich gute Texte lese, etwa im NZZ-Folio, dann schlägt mich wieder meine eingene Langatmigkeit. Da noch ein Komma oder eine Klammer, dort noch einen Hinweis, überall Links, »Herr Lehrer, ich weiß was!«. Der Leser ist aber kein Lehrer. Er will schnell sehen, was ihm der Autor sagt.
   Natürlich gibt’ Tricks amerikanischer Bestsellerautoren. Auch sie haben einen Hang zu Details. Die aber werden bloß glaubwürdigkeitshebend und spannungerhöhend eingesetzt. Sie enden meist kurz unter dem Gipfel, oder, um den Begriff “drill down” zu behühen, kurz bevor der Bohrer die Stromleitung erfasst.
   Wie kann man kurze, knackige, frische und überraschende Sätze machen, leichte und leicht lesbare, wenn man endlos reden will, vom Höckschen aufs Stöckchen. (Angeblich eigentlich vom Hölzchen aufs Stöckchen [Die schon damals schön moderne Bloggerin ist inzwischen weitergezogen in einen noch schöneren Blog: https://wortfeiler.com/]).
   Ich sollte aufgeben, liebe aber meine Tasten.

Permalink hierher http://j.mp/33AC7oe
 = https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/warum-ich-so-schlecht-schreibe.html

9. November 2019

ORF-Film »Ein tiroler Bergbauer«

Meine Kommentare zur Lebensgeschichte Karl Koflers am Siebefahrhof und seiner Option 1943, und mehr finden Sie auf  
https://sarnerblog.blogspot.com/2019/11/orf-film-ein-tiroler-bergbauer.html

6. November 2019

Iphone-Bilder in .HEIC

High Efficiency Image Coding (or “container”) usually are pictures taken by Iphone. More from Wikipedia, here (deutsch hier).
   Open and convert them with 

Irfanview

 the see-all-formats-viewer.
   Irfanview by Bosnian Irfan Skiljan, even an old one of 2014, version 4.38 (currently 4.53), shows .HEIC files all right in my Windows 7, and stores them in JPG, if you like. File size remains the same. What happens to HEI containers with multiple pictures in them, I don’t know. Irfanview, created  was famous making favicons back in 2004.<2004 .="" font="" nbsp="">
   See HEIF pictures examples here.

Read about Irfan Skiljan from Jajce (Jaitze) here.
Ansichtskarte von Jajce aus dem Jahr 1909
Permalink to here http://j.mp/2Nopzeb
 =
https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/iphone-bilder-in-heic.html

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5. November 2019

Die Spiegelung

Was Spiegelung? Im Kuriositätenkabinett ein Zerrspiegel: endlich schlank? Am Bergsee, in dem sich die Pragser Dolomiten spiegeln, wenig aufregend, bloß hoch, Hohe Gaisl und Dürrenstein, kennt keiner. Guckste mein Album, aus dem ist auch das Video:

Trivialer: »Spiegelung« von achtern, die nennt sich verschämt Koloskopie, »Herkunft: fachsprachliche Wortbildung aus Kolo- von griechisch κόλον (kólon) = Dickdarm und -skopie von griechisch σκοπιά (skopiá) = Warte, Wachtturm hier mit der Bedeutung ›optische Untersuchung‹«. Wie Mikroskopie halt, nur größer. Corlorskopie mit r klingt geläufiger, und das würde auch stimmen.

Zur Sache. Schadet nicht. Tut nicht weh, da die eigentliche Facharzthandlung im Halbschlaf betäubt vonstattengeht.
   Blöd nur, dass ich wiedereinmal meine Marcumar-Blutverdünnung aussetzen muß, was dem Stopp eines Frachtdampfers entspricht: Es dauert. Acht Tage vor der Untersuchung soll man mit dieser Art der Blutverdünnung aufhören, wohl weil Blut nicht so schnell dick oder auch wieder dünn wird. Vor der Untersuchung sollte man sich nochmal den Quick-Wert, spricht die Dick- oder Dünnflüssigkeit messen lassen und zu seiner Beruhigung dem Operateur vorlegen. Ich hatte das verabsäumt, nicht aber das »Absetzen«. Man kann die minder- oder unverdünnten Tage einfach »riskieren« oder stattdessen zweimal täglich »spritzen«, das tut hier aber wieder nichts zur eigentlichen Sache. 
   Die nötige Freiräumung des inneren Blickfeldes lässt Unangenehmes befüchten. Das macht man am Vortag und im Morgengrauen vor der Schlacht, äh: Untersuchung. Und da ist nichts dabei! Wirklich nicht! Tut nicht weh, kneift nicht, drückt und stinkt nicht, jedenfalls nicht bei mir. Ist nur eine feuchte Angelegenheit, Sturzbäche lösen sich, warme Wasserfälle. 
   Ich bleibe beim Allgemeinen. Was es braucht: 
• Ein ruhiges Umfeld, »seine Ruh’«. Die hab’ ich. Das Kind, das kein’s mehr ist, hängt nur in seinen Gedanken und am Smartphone. Sonst möglichst halt keine Leute, auch nicht aus der Familie. Lektüre, ideal sind ein paar NZZ-Feuiletons mit Geschichten wie »Ein Road-Trip ausserhalb der Zeit«, gesponsert von illustren Hôtels aus alten Zeiten.
• Nicht zu kalt in der Wohnung, denn leichte Kleidung ist angesagt.
• Genug Klopapier.
• Ersatzunterhose, eventuell mit Einlage
Links der unsägliche blaue
Plastiktrinkbecher und die
zwei Fläschchen Lösung
   Das zweimalige Ausräumen – am Vortag und im Morgengrauen – ist einfacher als einen Kaffeeautomaten entkalken. Mein Mittel nannte sich “eziclen”, verballhornt von easy clean, leicht geputzt, zwei Plastikflachen mit Natrium-, etwas Magnesium- und Kaliumsulfat, halt 
   Glaubersalz, ein sal mirabilis: »Das Natriumsulfat-Decahydrat (Glaubersalz) wirkt exzessiv abführend aufgrund einer kompetitiven Beeinflussung des Elektrolytehaushaltes«, rühmt die Wikipedia. Je Flascherl Lösung (Auslösung wär’ richtiger) sind’s jeweils 176 Milliliter, ein Trinkglas voll, das man eins zu eins zu einem Viertelliter glasklarer Brühe verdünnt, die entsetzlich schmeckt, nach schlimmsten Karlsbad. Deshalb kredenzt man sich die im hässlichsten Gefäß, das je Souvenierbierkrügen Konkurrenz gemacht hat und mit der Lösungen-Packung mitgeliefert wird, blassblaues Plastik in Form eines geschrumpften Kühlwassernachfüllbehälters unter der Motorhaube. Gekröpft. Man schmeckt laugige Mineralien, eher verkorkst-süß, aber ohne »Abgang« in der Verköstigung. Sonst schon.
   Nur gut, dass die Spüllauge bald weg ist, schluckweise getrunken. 
   Dann kommt erlösend kühles Wasser oder sonstwas Normales. Weil ich Leitungwasser mag, Bonner stilles Nichtmineralwasser aus der Infrastruktur, empfinde ich es süß und »decorum« (Wenn Sie einst noch solcherart zitatbelehrt wurden). Wie schnell man das alles trinkt, erst den Viertelliter Lösung, dann den Liter Standardwasser, ist egal. In zwei Stunden sollte es halt weg sein. Auch innerlich läuft das so. 
   In der Praxis wird einem gleich eine Gästetoilette angeboten, brauchte ich gar nicht, und natürlich wieder ein käufliches Extra angeboten, für fünf Euro Sauerstoff. Angeblich flatuliert man dann weniger danach, weil der Darm mit Sauerstoff aufgebläht wird und nicht mit Luft. Ich finde das lächerlich, also die Extrakosten. Und sowas muss gesetzlich geregelt werden …

Link hierher kurz http://j.mp/2rhKZ49
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https://blogabissl.blogspot.com/2019/11/die-spiegelung.html

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