26. Dezember 2016

Wünsche an die Kirche

   Zunächst ein Leitartikelhinweis:
Weihnachten, »Die Geburt der Freiheit«
von Uwe Justus Wenzel 24.12.2016
http://www.nzz.ch/feuilleton/weihnachten-die-geburt-der-freiheit-ld.136586

Bonn, Stiftskirche, Sonntag 25.12.2016 11.30 Uhr

 Gedanken an meine Seelsorger
   Für die schönen Gottesdienste, die anregenden Predigten, die interessanten, offenen Gespräche – für Gottes Segen – danke ich meinen Seelsorgern. Sie halten eine tausendjährige, ja bis zum Anfang der Welt zurückreichende Tradition aufrecht, in einer Zeit, die meint darüber weg zu sein, oder andere Grundsätze zu haben, nur aus dem Menschen erfundene.
   So gerne ich neue Gedanken denke, um so teurer ist mir der bloße Glaube, der undenkende, die Tradition, die mir an vielen Stellen noch die lateinischen Antworten einflüstert, die fromme Erinnerungen bringt bis zur Rührung.
   Und wenn ich mir was wünschen darf für 2017, dann ein starkes, mutiges Christentum. NGO Nummer 1 zu sein, ist ja ganz gut, aber das Christentum ist mehr. Es ist eine Religion für das Beste im Menschen, in der Gesellschaft, und man darf das – ohne die anderen geringzuschätzen – auch mal sagen. Eine Passantin am Bonner Weihnachtsmarkt machte neben mir »die Religionen, alle« zu den Schuldigen an Terror und Gewalt, am Hass.
   Die Kirche sollte Stellung nehmen, sagen: Nicht mit Gott, nicht mit uns, Gott ist nicht nur der Gott der bedingungslosen Liebe, der Gott der Grabkerzen, er wird da kommen zu richten die Lebenden und die Toten. Verhaltet euch gefälligst danach.
   Wenn schon wer schuld ist am Terror, so der Mensch, der meint, der Zweck heilige die Mittel, und Ganzkörperscanner verhinderten das Böse. Kirche soll missionieren, soll Regeln aussprechen. Da bin ich ein Streiter gegen Wellness-Christentum. Und bitte, besonders die katholische Kirche sollte versuchen, ihr eigenes Gebäude zu stabilisieren, Frauen auch einmal am Ende der Messe den Segen aussprechen zu lassen (ist sowieso nur ein Wunsch … ), statt an Wirtschaft und Politik, an militärischer oder polizeilicher Taktik populistisch zu kritisieren und zu polarisieren, usw.
   Genug. Was ich so gut finde, ist Ihre aktive Flüchtlingshilfe, das Zupackende, all das gemeinhin wenig Sichtbare. Dafür Dank!   

   Vergelt’s Gott! In den Himmel hinauf! Wie wir sagten in den Bergen.

Link hierher: http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/wunsche-die-kirche.html

Weitere Links:
http://www.libinst.ch/publikationen/LI-Studie-Prollius-Gerechtigkeit.pdf
https://shop.freiheit.org/download/P2@47/6598/22-Verfassung-Prollius.pdf 
http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/christen-und-kapitalismus-etwas-kant.html  

23. Dezember 2016

Eliten?


Ach was, »Eliten«! Zu Lehrerinnen und Politikern werden inzwischen alle möglichen brave, durchschnittliche Leute. Sie erzählen sich gegenseitig, alles sei demokratisch und gemeinnützig, vor allem Politik könne alles, denn »wir schaffen das«: Arbeitsplätze vermehren, das Klima ändern, Atomkraftwerke erst kurz verlängern und dann ganz abschaffen. Die Korruption, finde ich, ist weniger schlimm als die pannenfördernde Komplexität. Dieses vermurkste Gebäude von Vorschriften (»Brüssel«), Gesetzen, Absprachen, Checks und Balances, allzuvielen Parlamentariern und »sozialer« Gerechtigkeit ist eine Zeitbombe, die förmlich auf Volksverführer wartet, »Populisten« genannt. Die Medien rühren mit mit Rührung in Hauptdrehrichtung. 
   Die Politik ist einfach nur schlecht, sie erklärt nicht einmal ihre Motive (warum muss »Deutschland am Hindukusch verteidigt« werden, Litauen solidarisch in EU und Nato, wieso macht Fukushima deutsche Kraftwerke untragbar? Warum dürfen Geduldete nicht arbeiten?) Die »Elite« lässt den Plebs nicht einmal darüber abstimmen, geschweige denn, dass sie ihm erklärt, warum etwas »alternativlos« ist. Warum ist Personenfreizügigkeit Bedingung für Handelsfreizügigkeit? Haben wir nie eine EWG gehabt? Wir sind doch nicht blöd, wir bloßen Wähler … Tut mir leid.
…………………………………………

Zum NZZ-Meinungsartikel »Helden der Cleverness«

Dieser Blog: http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/eliten.html

22. Dezember 2016

Fritz Noack

Bei meiner Recherche um das Kriegsdichtertreffen im Jahr 1936 stieß ich auf einen in der Wikipedia nicht genannten Widerstandskämpfer.

Fritz Noack (1905—1939)

Das »Fritzerhaus« in Erfurt ist nach ihm benannt (. Dort hängt eine alte hölzerne Gedenktafel, wie die Thüringer Allgemeine berichtete.
»Fritz Noack, 1939 von den Faschisten ermordet.
Sein Beispiel ist uns Vorbild und Verpflichtung«.

Freundlicherweise bekam ich am 20.12. diese Hinweise, »2010 haben Jugendliche in einem Projekt die Geschichte des Jugendhauses erforscht und die Informationen über Fritz Noack herausgefunden«, heißt es da.

Fritz Noack wird am 14. September 1905 in eine Arbeiterfamilie hineingeboren. Mit fünfzehn Jahren tritt er dem KJVD bei, dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands.
   1923 wird er mit 18 Jahren Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands, der KPD. In Erfurt engagiert er sich im Sinne marxistisch-leninistischer Werte für eine freie Jugend und die Rechte junger Menschen in Gesellschaft und Politik.
   Diese von ihm vertretenen Werte und durchgeführten Aktionen bringen Noack einerseits Beliebtheit, andererseits auch häufig die Arbeitslosigkeit. Unternehmern ist er mit seiner antikapitalistischen Einstellung ein Dorn im Auge. 

   In der Zeit von 1927 bis 1930 ist er überwiegend arbeitslos. Eine etwas längere Beschäftigung findet Noack schließlich beim Thüringer Volksblatt, einem KPD-Medium. 
   Er reist für ein halbes Jahr nach Moskau. Unter dem Namen Theodor Wiessner besucht er einen militärischen Lehrgang in der Sowjetunion. Ein gefälschter Pass für Ein- und Ausreise ist auf den Namen Hermann Pieper ausgestellt.
   Fritz Noack ist für die Aufklärung in der Reichswehr und im Polizeiapparat zuständig.
   1930 heiratet er – seine Frau Else hatte er bei seiner politischen Arbeit kennengelernt.
   1933 nach dem Brand im Reichstag in Berlin beginnt auch in Erfurt die Jagd auf Kommunisten. Fritz Noack wird von der Polizei gesucht und lebt in der Illegalität. Nur heimlich kann sich die kleine Familie treffen. Seine Kinder Gerda und Günter werden 1933 und 1934 geboren.
   Es ist der 25. Juli 1939, Fritz Noack arbeitet gerade auf einer Bausstelle, als ihn die Gestapo abführt. Er wird gefoltert und erpresst, bleibt aber standhaft.
   Am 1. August 1939 im Alter von 34 Jahre ermorden die Nationalsozialisten Fritz Noack auf dem Petersberg in Erfurt. Anschließend erhängen sie ihn in seiner Zelle, um einen Selbstmord vorzutäuschen.

Dort angegebene Quellen: 

• Artikel vom 15.9.1989 (Das Volk)
• EWZ [Erfurter Wochenzeitung] 30.11.1966 »Gute Traditionen« (daraus die Fritz-Noack-Gedenktafel)
• Thüringer Allgemeine 20.5.1992
• Thüringer Allgemeine 9.2.1995


Links:
• https://books.google.de/books?id=k0YvN5iEqJMC&pg=PA160&lpg=PA160&dq=Erfurter+Wochenzeitung&source=bl&ots=ecB2ADW_aX&sig=s6oirapRzPdeX_ablbAXH654P-o&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Fritz%20Noack&f=false
• Nicht Friedrich Noack

Link hierher (Permalink):
   http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/fritz-noack.html

20. Dezember 2016

Christen und Kapitalismus, etwas Kant

Die Neue Zürcher Zeitung auf http://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/christentum-und-kapitalismus-dieser-markt-ist-menschlich-ld.135447:
Soweit der Titel. Lesen Sie’s! ’s ist kurz und klar. Und ärgern Sie sich nicht (gleich), siehe mein PS unten.
   Als Meinung kommt das freilich sehr pointiert daher, sodass sich Markt, Kapital, Liberal- und andere -ismen in einem Topf zusammen wiederfinden. Wie sehr wir diesbezüglich an Vorurteilen kleben, uns gegenseitig belehren, beneiden und verwirren, liest man aus den spontanen Leserkommentaren unter dem Artikel. 
   Also gleich gesagt: Für mich ist inzwischen der reichste »Marktteilnehmer« der Staat, und er macht seine Arbeit im Vergleich zu sonstigen Reichen einfach schlecht (und nebenher wenig christlich). In Bonn besonders.
   Doch zurück zum Thema, wenn Sie mir noch folgen mögen.
   Da will ich der interessanten Bemerkung nachgehen: »Eine andere Ursache der Spannung ist die von Friedrich August von Hayek kritisierte Übertragung der Gesetze der kleinen Gemeinschaft auf die grosse Gesellschaft. Die ideale christliche Gemeinschaft ist nicht der Staat, sondern die Familie (mit ihren modernen Spielarten). In solchen Gemeinschaften können Liebe, Mitgefühl und soziale Verantwortung statt Macht und Hierarchie als Bindeglieder dienen. Hier kommt die Sozialnatur des Menschen zum Ausdruck, hier kann sogar Kommunismus herrschen, nicht dagegen in einer Stadt oder einem ganzen Land.«
   Ich hab’ eben über schwäbische Auswanderer ins Zarenreich von 1816 gebloggt, die bis zu den Wirren der totalitär-kommunistischen Zeit hundert Jahre lang mit Andersgläubigen, Anderssprachigen, anders denkenden Völkern friedlich zusammengelebt haben, in getrennten Dörfern. Wär’ das nicht ein Modell für heute?
   Ich bin ein Verfechter kleiner Solidargemeinschaften. Das geht – ein wenig scherzhaft – bei mir so weit, dass ich Vielweiberei empfehle und überhaupt Gemeinschaften bis zu, sagen wir, fünf Männlein und oder Weiblein als steuerbegünstigte »Lebenspartnerschaft« zuließe, da sie doch dem Staat so manche Sorge und Zahlung ersparen können, durch ihre Solidarität …
F.A.Hayek (1899—1992) 1981
   Wieder zu Hayek: »Hayek beschrieb in den 1940ern die praktischen Probleme mit dem Planen von oben nach unten: ›Es liegt wenig Schwierigkeit im Planen der Wirtschaftslebens einer Familie, vergleichbar wenig in einer kleinen Gemeinde. Aber wenn der Maßstab größer wird, verringert sich das Maß an Zustimmung zu den angestrebten Zielen, und die Notwendigkeit, sich auf Gewalt und Zwang zu verlassen, wächst. In einer kleinen Gemeinschaft wird es in sehr vielen Angelegenheiten gemeinsame Sichtweisen über die relative Wichtigkeit der Hauptaufgaben und über anerkannte Wertmaßstäbe geben. Aber ihre Zahl wird weniger und weniger, je weiter wir das Netz auswerfen: und da es weniger Gemeinsamkeit der Sichtweise gibt, wächst die Notwendigkeit zu Gewalt und Zwang ... Die Vorstellung, dass das Wirtschaftsleben eines großen Gebietes, das viele verschiedene Völker umfasst, mittels demokratischer Prozeduren dirigiert oder geplant werden kann, verrät das völlige Fehlen eines Bewusstseins über die Probleme, die das aufwerfen würde. Für Planung in internationalem Maßstab gilt noch mehr als bei nationalem Maßstab, dass es nichts anderes als nackte Gewaltherrschaft sein kann, die von einer kleinen Gruppe allen anderen aufgezwungen wird, mit den Standards und Verfahren, welche die Planer als für den Rest geeignet ansehen.« (Quelle). Für uns »Europäer« klingt das sehr krass, zeigt sich aber vielleicht leider als richtig.
   Beim kantschen Imperativ, den inzwischen jeder Âtheist »unterschreiben würde«, müssten wir an der Regel arbeiten: »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde«. Also: Wie allgemein? Im kleinen Kreis, in Familie, Gemeinde, Staat oder in halb Europa? Denn was im Kleinen gut und tragbar sein mag, ist’s nicht unbedingt im Großen.
    
Weitere Links: 
http://blogabissl.blogspot.com/2017/03/solidaritat-zu-huhnern.html  

http://www.libinst.ch/publikationen/LI-Studie-Prollius-Gerechtigkeit.pdf

https://shop.freiheit.org/download/P2@47/6598/22-Verfassung-Prollius.pdf 

http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/wunsche-die-kirche.html

Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/christen-und-kapitalismus-etwas-kant.html

PS. Die Replik gab’s prompt an derselben Stelle, ebenfalls als Meinung, von Thomas Wallimann-Sasaki und Josef Grosse Kracht: »Der Markt ist für die Menschen da«. Dieser Artikel ist allerdings nicht öffentlich im Netz zu lesen (oder inzwischen doch?), Zwischentitel: »Von daher ist die vermeintliche ›Unternehmerfeindlichkeit‹ der katholischen Soziallehre nicht haltbar.«
   Wohl alle großen christlichen Kirchen haben sich in den letzten fünfzig Jahren einen Glauben gebastelt, der dem Menschen nichts abverlangt, und ihm einfach so den Himmel verspricht. Christentum soft. Eine Diskussion über Moral, »Morallehre«, gar »Soziallehre« wird da eher nicht geführt. Oder haben Sie bei aller Berichterstattung über Attentate irgendwo einen Apell an Moral gelesen? Die versuchen wir durch mehr Polizei zu ersetzen …
   Ich erinnere mich noch an Diskussionen in meinem Schulunterricht der Fünfzigerjahre über die Zulässigkeit von Kamikaze-Flügen (keinen Wikipedia-Eintrag dazu gefunden).

Die Deutschen in der Kaukasusregion

Das kleine Büchlein will ich zu Weihnachten weiterschenken, an meine liebe »fromme Frau« aus Sebastiansfeld. Sebastiansfeld lag zwar in der Ukraine – mehr siehe meinen Blog und in der Landkarte unten. Doch das Schicksal der vor zweihundert Jahren in den Kaukasus ausgewanderten und hundertfünfzig Jahre später wieder vertriebenen Schwaben war gleich. 
   In der vorliegenden 112-seitigen »Eckartschrift 222« ISBN  978-3-902350-59-6 mit fast vierzig Bildern und Landkarten, knapp zehn Euro, geht es um noch weiter Ausgewanderte, bis nach Transkaukasien und Tiflis in Georgien beim Kaspischen Meer. »Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in den nordkkaukasischen Gebieten über hunderttausend Deutsche, verteilt auf zweihundert Ortschaften«, schreibt Frau Paulsen (Seite 16), und das war nur ein Siedlungsgebiet. »Vor 1914 lebten mehr als fünftausend Deutsche in Baku« (Seite 60). Der »Rückweg« führte über Sibirien und Aserbeidschan. (Im »Archipel Gulag« lobt Alexander Solschenizyn im Kapitel »Die Völkerverschickung« die Deutschen in Russland über den grünen Klee … ) 
   Nina Paulsen – nicht die junge bei der Berliner Morgenpost sondern die 1950 im Altai geborene (Seite 108), hier mehr über sie  – schreibt angenehm unaufgeregt, verkneift sich Verurteilungen und »postfaktische« Moralurteile. Vom Ausbruch des Tambora 1816 und der folgenden Hungersnot in Schwaben (Seite 6—7) berichtet sie wie über die Opfer der Atomtests bei Semipalatinsk (Seite 91) nüchtern, einfach und klar. (Semipalatinsk wurde 2007 deshalb eigens umbenannt.) Möge denn jeder Leser nach eigenem Wunsch selbst mitdenken und mitfühlen.  
   Mut, Glaube, Bildung, Fleiß und Friedlichkeit dieser kleinen Gemeinschaften, nach Herkunft und Religion durchaus getrennt, beeindrucken besonders aus heutiger, alles globalisierender und kulturell vermischender Sicht. »Es ist auch kein einziger Fall bekannt, dass Deutsche nach Mordanschlägen oder Überfällen an ihren Mitmenschen Rache geübt hätten« (Seite 44).
   »Diese Zusammenballung großer und kleiner Völkerschaften im Kaukasusgebiet stellte seit jeher eine explosive Mischung dar: Georgier, Armenier und Aserbeidschaner mit ihren verwandten Stämmen, Tataren, Juden, turkmenische Stämme, kurdische, assyrische und turksprachige Gruppen, Kurden, Iraner und mehrere Stämme altkaukasischer Sprachen, mongolische Kalmücken, altkaukasische Tschetschenen, Inguschen, Tscherkessen, türkische Karatschaier, Osseten, Abchasen und noch viele mehr« (Seite 36).
   Beim Lesen hält man am besten die Wikipedia bereit. Wer weiß denn schon (oder sollte ich sagen: noch), wo Livland ist (Seite 8)?
   Das 2016 noch in alter Rechtschreibung gedruckte Buch endet in der Hauptsache um 1990 – Geschichte ändert sich ja nicht, sie wird nur inzwischen immer moralischer gedeutet: Astana heißt da noch Zelinograd. Das macht aber nichts. Viele der Leser werden sich ohnehin nur an frühere Namen erinnern. Der Text läuft dann kurz mit aktuellen Ereignissen bis 2011 aus.
   Schön fand ich den weiten Themenkreis Paulsens. Nicht nur Herkommen, auch Sprache und Lebensart der Siedler, ihre Gemeinschaften, Häuser, Erfolge und dann ihre Auflösung wird beschrieben.
   Mir selbst war interessant, wie hoheitlich getrennt die Dörfler lebten. 
Hier eine Landkarte aus dem Beresan-Gebiet (?), Quelle, ganz wo anders:
katholische (rot), protestantische (blau), russische (schwarz) und ukrainische (?, schwartz) Dörfer.


Sollte uns das nicht für heutige, vorgeblich religiöse Konflikte eine Empfehlung sein?
   Bisschen gestört hat mich der durchgehende Fettdruck. Manch einer aber mag’s so vielleicht leichter lesen.
   Das Heft empfehle ich jedem, der von der deutschen Geschichte mehr als bloß Schulwissen kennen möchte. Und der ahnt, dass Geschichte nicht wiederkommt, dass sie sich nicht wiederholt.  
  
Nina Paulsen geb. 17.9.1950
Nina Paulsen ist über die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Kontakt@LMdR.De,  erreichbar. Hier mehr über sie. 

Link zu meinen Gedanken über Frau D. aus Sebastiansfeld: http://blogabissl.blogspot.com/2013/03/besuch-bei-einer-frommen-frau-laatzen-7.html

»Russen verzeihen schneller.«

Flucht und Vertreibung mit der Landkarte »Die Umsiedlungen des Führers«. Der nämlich wollte auch Völkerwanderungen.

Link zur »Kaukasischen Post« (Seite 43) 1906—1914, 1918—1922, 1994 …


http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/1303ob37.htm

http://maisinger-andrej.de/-----------------------200--------------------.html

Link hierher: http://j.mp/2M5uhtM =
http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/die-deutschen-in-der-kaukasusregion.html

19. Dezember 2016

Narzissmus

Wunderschön, dieser Narziss von Caravaggio.
 

Caravaggio, 1598/99, Galleria Nazionale di Arte Antica, Palazzo Barberini, Rom: «Narciso»

https://de.wikipedia.org/wiki/Narziss: »Narziss (griechisch Νάρκισσος, Narkissos, lat. Narcissus) ist in der griechischen Mythologie der schöne Sohn des Flussgottes Kephissos und der Leiriope, der die Liebe anderer zurückwies und sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte.«

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Selfys heutzutage zeigen den Selbstverliebten selten aus der Sicht eines »Dritten«, sie zeigen meist sie oder ihn pur, ohne Hinweis auf Spiegel oder Kamera, vielleicht mit berühmter Umgebung, persönlich oder landschaftlich.
   Hatten »wir« noch immer versucht, an berühmten Orten »Postkarten« aufzunehmen, möglichst ohne Personen und schon gar ohne Selbst, so steht inzwischen die eigene Schönheit (oder zumindest Person) im Vordergrund. 
   »Hoffart« galt uns als »Laster«. Inzwischen konnte ich Hoffart nicht einmal mehr richtig schreiben. Und Laster, das sind Lkws, fertig. Es hatte sich nicht gehört, zuviel in den Spiegel zu schauen. Das war so etwas wie eine »lässliche Sünde« gewesen.
   Doch statt aus antiquierter Ansicht weiter zu meckern ein Hinweis auf einen aktuellen Artikel:

Link dorthin: http://www.nzz.ch/feuilleton/der-vermessene-mensch-wie-viele-likes-der-mensch-braucht-ld.134998

Die Anregung zum Caravaggio-Bild stammt aus dem Jahr 2015, von hier. Der dortige Link führt zu einem langen Artikel von 1981: »Narzissmus, Selbstverwirklichung und darüber hinaus. Von Dr. med. Jürg Wunderli (Zürich)«.

Link hierher: http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/narzissmus.html

18. Dezember 2016

Telekom-Mail-Antwortadresse

Da gibt’s das Programm (pardon »die App«) »Telekom Mail«, beworben als »eine der besten Android-Apps 2015«, auch für IOS. Schön und gut. Ich wollte nur eine andere Antwortadresse (reply to) als die T-Online-Adresse, ich wollte Fritz@Joern.De. Das lässt sich nicht einstellen, oder vielleicht erst, wenn man die App die Adresse durch Einloggen verifiziert hat. 
   Geht bei mir nicht, weil die @Joern.De-Adresse eine reine Weiterleitungsadresse ist. Sowas kann sich die Telekom nicht vorstellen, dass man da nicht reinwählen kann. Diese modernen Zwangsabsicherungen! Ich müsste also das mit Android gelieferte Mail-Programm nutzen …

Eine (tem­po­rä­re?) Lösung ist, im Na­men zusätzlich in Klamm­ern die ge­wünsch­te Ant­wort­adres­se ein­zu­tra­gen, also über das E-Mail-Menü (links) und »Konten verwalten«
   statt »Fritz Jörn« (also ohne die französischen Anführungszeichen) »Fritz Jörn (Fritz@Joern.De)« ein­zutra­gen.
   Beim Empfänger sieht das dann (hoffentlich) so aus, von
    »Fritz Jörn (Fritz@Joern.De) [Fritz.Joern@t-online.de]«.
Und wenn Sie antworten, so geht’s wie gewünscht an den Fritz@Joern.De und nicht (nur) an den bei T-Online.

Allerdings flog mir die Einstellung wieder heraus, wann, weiß icn nicht. 
   Hier scheibt T-Online: »Das E-Mail-Passwort für die Postfächer unter Ihrer Domain wird – anders als das E-Mail-Passwort für Ihr Postfach @t-online.de –  im Homepagecenter eingerichtet«. Bringt nichts für’s Senden aus dem Smartphone mit »Telekom Mail«.

Permalink:
 http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/telekom-mail-antwortadresse.html

13. Dezember 2016

Herrnhuter Stern, eine Anleitung

Zusammenbau eines Herrnhuter (nicht Herrenhuter) Sterns nach Originalanleitung (hier) verlangt Fantasie.
   Hier mal real:
Das sind die »Montageklammern«, wie sie frisch aus dem Spritzguss beziehungsweise der mitgelieferten Plastiktüte kommen. Einfach nach Bedarf abzwirbeln, eine nach der anderen. 
   Sie lassen sich mit dem Daumen durch Druck auf den Kopf in die vorgesehenen Löcher stecken, Wenn sie nicht durchwollen, empfehle ich eine kleine Flachzange zum Ziehen. 
Der Hersteller empfiehlt einen Druck- und Zugstift, der beiliegt. Hier ist er, bereits mit einer eingelegten Montageklammer:
Manche mögen den.
   Zu Punkt 3.1. der Anleitung. Da hängen Sie erst einmal zwei »Viereckzacken« aneinander:
Da sehen Sie auch, wie das mit der »Montageklammer« gemeint ist. Auch was, ich nenne sie einfach »Stifte«.
Hier habe ich um die Spitze in der Mitte, die ich in der Hand halte, drei gleiche »Viereckzacken« (= Viereckspitzen) angebaut. Es sind also vier ver­baut von den fünfen, die man sich als erste Portion genommen hatte. (Ich glaube, man soll mal drunter, mal drüber dranklemmen. Ich hab’s nicht so genau genommen.) – Wir sind immer noch bei 1. der Anleitung. – Jetzt kommt noch eine vierte Viereckspitze dran. 
Es sind dann ins­ge­samt fünf qua­dra­ti­sche Spitzen ver­baut. So sieht das aus. Rechts ist es »auf den Bauch gelegt« und sieht schon richtig nach Stern aus, gell!

Wir kommen jetzt zu Punkt 2 der Originalanleitung  
und verwenden damit erstmals die dreieckigen Spitzen, zwischen den vier­ecki­gen, damit alle den richtigen Ab­steh­win­kel kriegen.



Und so geht’s weiter:






    




 
Details:




 





 

Inzwischen sind wir bei Punkt 3 der Originalanleitung und sollen die Aufhängekordel einfädeln.
   Mir hat dabei eine aufgebogene Büroklammer geholfen (ein Fadeneinfädler Typ Prym
war zu schwach und ging mir kaputt). – Also so:
Der Stern wird immer »sterniger«, denn inzwischen hat man den Trick ’raus. Viereckige und dreieckige Spitzen wechseln sich ab.

Am Ende bleibt nur die quadratische obere Öffnung übrig. 
   Die Kordel zum Aufhängen lässt sich übrigens nicht (mehr) hin- und herziehen; dafür klemmen die Beine der Montageklammern zu sehr.
Der Stern ist (eigentlich) fertig.
 
Es fehlen noch 
Deckel und Beleuchtung.

Ich hab’ mir (für die In­nen­mon­ta­ge des Sterns) eine fertig mon­tier­te weiße Zuleitung mit flachem, zweipoligen Eu­ro­steck­er und Knips­­schalter in der Leitung ge­kauft. Die gibt’s je nach Ka­bel­län­ge – vorher überlegen! – von zwei Euro aufwärts zum Beispiel neudeutsch als »Netzkabel 1,5m weiss Euro-Stecker an offenes Ende mit Schnurschalter«.
   Das Kabelende ist »offen«, weil man es unbedingt vorher einfädeln muss, bevor man die Lampenfassung draufmacht! Kaufen Sie sich keine Leitung mit bereits drangemachter Lampenfassung.
   Dazu kaufte ich mir die kleinste Lampenfassung, die’s üblicherweise für Netzstrom gibt, eine »E14«, ebenfalls knapp zwei Euro. Eine Übersicht über diese offiziell »Edisondeckel« genannten Schraubverbindungen zeigt die Wikipedia
   Als Glühbirne (offiziell Glühlampe, pol. korr. für die Obstbauern) empfehle ich keine Glühbirne, weil die viel Strom verbraucht und warm wird. Stattdessen bleibt eine Ener­gie­spar­lam­pe kühl – man weiß ja nie, ob sie nicht wo innen an den Stern stößt – und ist sparsam; meine hier braucht nur (2 kWh / 1000 h, was draufsteht = ) 2 W (Watt), und ist dabei noch »warmweiß«. Für’s gleiche Licht bräuchte man sonst eine 15-Watt-Birne.
   Nun aber zum Zusammenbau mit der Lampenfassung
Aufpassen: Lampenfassungen kriegt man nicht wieder auf!
Versucht man’s trotzdem, ist es meist eine Fummelei und bringt einen so in Rage, dass man die Fassung mit dem Hammer zerklopft und eine neue kauft. Besser ist dann: Zuleitung durchtrennen und eine Lusterklemme einbauen. 
   Dass man Fassungen nicht aufdrehen kann, liegt wohl daran, dass sich elektrische Haushaltsgeräte nicht mit üblichen Werkzeugen wie Schrau­ben­zieh­ern (offiziell »Schraubendreher« – Oh du leserfeindliche Neu­sprach­lich­zeit!) öffnen lassen dürfen. Dabei liegt gerade bei Lampenfassungen der Strom, sofern eingeschaltet, auf Fingerreichweite.
So sah meine offene Fassung aus, samt Aufprokelspuren: links an der rechten »Säule« und rechts am herausragenden Messinghaken, der nur in einer Rich­tung – nämlich schließend – an den Säulen des Widerstands vorbeiklicken kann. Mancher zwickt die einseitig hemmende Feder aus Plastik oder wie hier aus Metall beim Zusammenbau ab, das aber auf eigene oder Künftiger Gefahr. 

Besinnliche Adventszeit!                                                 Frohe Weihnachten!

Link hierher (»Permalink«):
http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/herrnhuter-stern.html

Originalanleitung hier

2. Dezember 2016

PDF-Seitengrößen online angleichen

Adjust PDF page sizes (in one document with many pages) online
Seiten Seitengrößen PDF ausgleichen angleichen äqualisieren on line on-line


vorher – before
nachher – after
https://docupub.de/pdfresize/

Das Programm gibt’s auch zum Download.

Online-Größengrenze je Datei 10 MByte, notfalls also stückeln.

Dort auch Dokumenten-Kon­ver­ter, PDF-Kom­pri­mie­rer, skalieren und PDFs zu­sam­men­fü­gen. Danke, Bruno!


US source: Neevia


Permalink hierher (Aber Sie merken sich besser »Docupub«):
http://blogabissl.blogspot.com/2016/12/pdf-seitengroen-online-angleichen.html