25. Juli 2024

Die Krux mit dem »Mobilen Router«

Ein Router, sprich Rauter oder Ruter, verteilt Internet-Empfang auf mehrere »Bedürftige«, meistens halt auf die Kinder.
   Ein »Mobiler Router« ist klein und zum Mitnehmen, arbeitet unterwegs im Auto und oder im Urlaub: Das Internet holt er sich drahtlos – das kostet was! – und präsentiert es ebenso drahtlos über Wi-Fi, auch W-Lan genannt – das kostet dann aber nichts. man sieht auch nichts vom Gefunke.
   Im Bild hier links liegt mein kleiner, weißer Minirouter auf einer Thinkpad-Tastatur, Gewicht 76 Gramm.

Ich habe mir bei meinem »Hoflieferanten« Pearl für knapp fünfzig Euro (€ 44) einen technisch hervorragenden Mobilen Router geleistet. Er »kann« alle Funkverfahren bis hinauf zum schnellsten.

Innen sieht der kleine Router so aus. Obenauf das große, flache, schwarze ist der Akku, (draufgeklebt eine dünne, selbstgemachte Simkartenherausschiebehilfe, weil sich die Simkarte gelegentlichh verklemmt,) mitten im Bild in der Tiefe des Geräts sieht man die Sim-Karte für den Mobilfunk, wie üblich nur bei herausgenommener Batterie zugänglich. Dazu habe ich mir speziell eine Simkarte von Aldi-Talk geleistet. (Man kann sich von seinem Mobiltelefonprovider auch eine Twin-Simkarte geben lassen.) – Soweit, so gut.
   Pech ist nur, dass Aldi – und vermutlich alle anderen Mobilfunkanbieter auch – immer nur meint, man steckt das Sim-Kärtchen stets nur in ein Handy oder ein Smartphone, und man will immer nur telefonieren. Schlimmer noch, dieser Super-duper-mini-Router hat kein Display, man kann also z.B. eingehende SIMs nicht anschauen, außer man schließt einen PC an.
   Erst einmal kostete mich die Simkarte zehn Euro, mit Startguthaben. Na gut. Bekommen habe ich die Nummer 0177 *** **12; die wirkliche Nummer muss man sich merken, schon um die Karte aufladen zu können.
   Das erste Problem ist dann die Bürokratie. Ein ordentlicher Staat will wissen, wer der Inhaber einer jeden Telefonnummer ist. Dazu muss man zur Post – oder anderswohin oder über den Bildschirm, siehe https://www.alditalk.de/registrieren – und sich bestätigen lassen, dass man ist, wer man ist. Als 82-Jähriger (»und stolz darauf!«) hat mich das gefreut. Diese Registrierung ist so vielfältig und umständlich, dass die Aldi-Anleitung zwischendurch sogar vom Du zur Höflichkeitsform per Sie übergeht … »Sie möchten sich gerne persönlich vor Ort identifizieren? …«. Danke.
   In den Router kommt man mit dem Computer nur rein, Adresse  192.168.0.1, wenn eine registrierte Simkarte drinsteckt und der Router arbeitet, also sein W-Lan von sich strahlt. Dann kann man auch Sims sehen und senden, sieht vielleicht ob eine Internet-Verbindung besteht und so weiter. 
   Ergänzend zur Telefonie bietet Aldi »Daten-Pakete«, siehe https://www.alditalk.de/daten-pakete , etwa Daten-Paket M mit 5 Gigabyte (= 5000 MByte), Laufzeit 28 Tage, für zehn Euro (Das sind vielleicht 5000 Fotos, je nach Pixel/Bild. Erfahrungsgemäß braucht am mehr bis viel mehr!).
   Zahlt man die zehn Euro ein (€ 9,99, wie beworben, geht nicht), so muss man dem System zusätzlich mitteilen, dass man das Guthaben für das Datenpaket angerechnet haben möchte. Sonst bekommt man für den Internetzugang einen Spontanpreis angerechnet, und das Netz versiegt in wenigen Stunden. – Mir passiert, Anfängerfehler, und das im Ausland …
   Roaming funktioniert übrigens gut und kostet nicht mehr als heimatliches Gesurfe.

Da geht’s schon los: Will man sich zu »Mein Aldi-Talk« anmelden, so bekommt man eine SMS als Bestätigungscode zugeschickt, vermutlich, angeblich. 

 

 

Ich verbinde mich schnell mit dem Mobilen Router, um diese SMS anzusehen, und bekomme:

192.169.0.1 Zeitüberschreitung beim Laden der SMS, bitte erneut versuchen

Also muss ich die Aldi-Karte aus dem Mobilen Router herausfummeln und in das alte Mobiltelefon prokeln und wieder von vorne anfangen – müsste. Das tue ich nicht, und werde wohl ohne die Segnungen eines »Mein-Aldi-Talk«-Zugangs auskommen …

Aldi-Talk, die Einstell-Katastrophe 

Dann hab’ ich’s anderntags doch probiert. Gleich stellt sich heraus, dass ich die Aldi-Hilfe 0177 177 1157 von meinem Aldi-Talk-Handy zwar kostenlos anrufen könnte, aber nicht, wenn kein Guthaben drauf ist; also von woanders (teuer?) hinein in die Warteschlange.
   Der gute Mann empfiehlt mir, zuerst ein Guthaben zu schicken, und dann erst dessen Verwendung in einem Datenpaket einzustellen. Das wäre so, als ob Amazon erst ein eingezahltes Guthaben verlangte, und dann erst gesagt bekommen will, was ich dafür haben will. Ja, wo sind wir denn da? In der störrischen Vorkasse?
   Auf https://www.alditalk.de/daten-pakete wird mir das Daten-Paket L mit 10 GB für 14,99 angeboten, darunter steht kleingedruckt »zzgl. Starterset einmalig € 9,99« hoch 1, bei allen Offerten. Im Warenkorb entpuppt sich das als Starterset mit Simkarte und »vorgemerktem« Datenpaket L. Das will ich nicht, ich will die Daten, und nur die. Mit Glück bekomme ich das neue Kartenset wieder herausgestrichen  aus dem Warenkorb. Was das hoch 1 meint, habe ich nicht erforscht.
  Übrigens behauptet Aldi stur: »Bevor du Mein ALDI TALK nutzen kannst, benötigen wir von dir eine verifizierte E-Mail-Adresse.« Den etwas umständlichen Bestätigungsprozess habe ich brav durchlaufen, bekam die Adresse bestätigt, leider wohl fälschlich. Intern haben die Aldis das nicht mitbekommen. Und ein Wiederholen des Prozesses ist scheint’s nicht vorgesehen …
  Die Telefonnummer 1155 lässt mich nach etlichen Eingaben die reine Datenoption M, 5 GB für 9,99, einstellen. Nun will ich die 9,99 bezahlen. Das aber geht nicht über Internet, nicht über Paypal, nicht über mein Bankkonto. Die nette Dame rät mir zu Aldi zu gehen und zwei Gutscheine à fünf Euro zu kaufen, um aufladen zu können. Das ist Digitalisierung per Pedes. Deutschland. Morgen. 

Ohne extra Handy geht es nicht

Kurzum. Zum Mobilen Router seiner Simkarte braucht man extra noch ein altes Handy, damit man mit der Guthabenverwaltung der sonst nur für Daten genutzten Simkarte praktisch kommunizieren kann. Ich habe dafür mein klassisches, abgenutztes, angebrochenes (links unten) Nokia-Handy wieder ausgegraben, und ihm einen neuen Akku spendiert. Der alte war tot, weil ich ihn nicht abgeklemmt hatte, blöd. 

Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Grundsätzlich gilt: Nur an genau dem Gerät, mit dem man direkt ins Internet gehen will, »Mobile Daten« bezw. »Mobiles Netz« einschalten und dafür unbedingt einen Datentarif buchen und einstellen. Sonst kann’s teuer werden … Alle anderen Geräte lassen bitte das Mobile Netz (für Daten) unbedingt aus, damit sie’s nur über den Router beziehen. 

Hier ein paar Möglichkeiten, unterwegs online zu sein.

1. Man kann Datenzugang bei seinem Mobiltelefonprovider für seine Telefonsimkarte bestellen oder haben. Das ist am komfortabelsten.

2. Man kann dann sein gewohntes Smartphone auf Tethering schalten und so seine Umgebung mit Internet versorgen. Tethering, sprich Tee-Sering, ist sowas wie Abschleppen und wird in der Wikipedia ordentlich erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Tethering_(Netzwerkfreigabe). Frisst Akku, gell.

3. Man kann mit einem Mobilen Router arbeiten, so wie oben beschrieben. Dafür braucht man einen Mobilen Router und eine extra Simkarte, also entweder eine Twin-Karte beim eigenen Mobiltelefonprovier für seine übliche Mobilnummer, oder eine beliebige extra Karte. Braucht man das Internet im Ausland, so eignen sich da auch gut ausländische Karten. Ich hatte in Italien immer eine von Wind. Da gibt es einen extra Tarif für Ausländer, und das Aufladen geht in jeder Tabaktrafik bei den Zigaretten.

4. Wer sich das alles nicht antun will, fragt im Restaurant oder Hotel nach, ob sie W-Lan haben (meist WiFi genannt – sprich Wei-Fei).

Gegen die Internet-Sucht hilft Wandern, Skilaufen, Bungee-Jumping, Schwimmen, gleißende Sonne, ein spannendes Buch, Kinder (mit ihnen spielen oder machen), Kochen, ein Kurzwellenradio (exotisch), Nachdenken, Warum fragen, immer …

Viel Spass im Netz. Lassen Sie sich nicht fangen.

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23. Juni 2024

Warum heißt rechtsherum rechtsherum?

Schatten vergeht,
Taten bestehn
*).
Am Beethovengymnasium Bonn
am 25.2.2014 um 13.19 MESZ
  

Auf meine Frage an einen vierzehnjährigen Schüler, wieherum Schrauben zu gehen – das wissen zuweilen nicht einmal Abiturientinnen! – , sagte er mir nach etwas Nachdenken: »linksherum«. Dann hab’ ich gesagt: »Zeig mir!«. Und er hat’s mir richtigherum gezeigt.
   Also musste ich ihm erklären, warum im Uhrzeigersinn »rechtsherum« heißt. Sieht man sich einen rechtsdrehenden Strudel von links nach rechts an – lesend sozusagen –, dann strömt es in ihm links hoch und rechts runter. Also linksdrehend? Könnte man sagen. Ganz alte Sprachen und neue Nachahmungen liest man von rechts nach links. Nur Zahlen schreiben alle gleich.
   Bekannt ist, dass Rechtshänder mit rechts kraftvoller rechtsdrehen können, und dass es mehr Rechts- als Linkshänder gibt. Das erklärt aber höchstens, dass die meisten Schrauben rechtsrum zugehen. (Die Radmutttern auf der linken Seite unseres Mercedes 170 V hatten Linksgewinde. Oder Fahrradpedale.)
   Warum aber sagt man zum Uhrzeigersinn rechtsherum?
   Weil rechts richtig ist. (Politiker bitte weghören.) Links ist linkisch, oder »link«, übel. Rechtens war dem Recht entsprechend. (Jüngere Rechtsanwältinnen sagen mir, es käme heute auf beweisbare Argumente an, nicht mehr auf Treu’ und Glauben.)  
   So einfach ist das.   

Und dann hab ich gelesen, dass Sonnenuhren – also die Vorläuferinnen der mechanischen Uhren – auf der Nordhalbkugel rechtsdrehen, wie die Sonne, die links aufgeht und rechts nach Westen wandert. So hätte man denn auch die mechanischen Uhren laufen lassen meint Gábor Paál auf https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/warum-dreht-sich-der-uhrzeiger-rechts-herum-104.html . Aber wo die Sonne sich rechtsdreht, dreht sich ihr Schatten hinter einem Stock doch – nach links, oder? Siehe die römischen Zahlen auf der Beethovengymnasiumschule. Ich kläre das noch.
   Die Sonnenuhr an der Schule meiner Tochter habe ich selbst aufgenommen; der Schatten steht richtig, obwohl ich nicht weiß, ob diese saudumme Sommerzeit berücksichtigt worden war. Jedenfalls dreht sich der Stabschatten gegenläufig zum Licht, zur Sonne. Wieder falsch …

Hier eine Sonnenuhr, auf den Tisch zu legen, waagrecht. Die dreht tatsächlich rechtsrum. Sie stammt von Helios aus Thüringen: https://www.helios-sonnenuhren.de/de/hora-horizontale-sonnenuhr-0 . Design Heller. Schön auch eine Schmuck-Sonnenuhr aus Glashütte.
   Die Wikipedia zeigt hier rechts eine angeblich linksdrehende Wand-Sonnenuhr, Bildunterschrift: »Vertikale Sonnenuhr mit Polstab, Süd-Wand, Stabschatten gegen den Uhrzeigersinn drehend«. – Also ich sehe das anders …

*) Zu den umbra: Umbra fühlt sich wie ein Plural an, wie Schatten in der Mehrzahl, so wie Traumata gleich mehrere sind. Falsch, denn viele Schatten sind umbræ. Ich verbinde Wolke und Wolken mit umbra, umbræ, dabei ist eine Wolke eine nubis, italienisch nuvola, Mehrzahl nubis beziehungsweise nuvole. Nachzuschlagen auf https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/nubes-uebersetzung-2.html .

BesucherzaehlerLink hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/06/warum-heit-rechtsherum-rechtsherum.html

Schön auch https://digital.library.upenn.edu/women/gatty/sundials/441.html

4. Juni 2024

Krah und kein Ende

Europaabgeordneter Krah

Die »Repubblica« ist Herrn Krah voll auf den Leim gegangen. Auf https://www.repubblica.it/esteri/2024/05/17/news/candidato_elezioni_europee_afd_maximilian_krah_estrema_destra-423009349/ geht’s gleich mit Schwung los: «BERLINO – In questa prima intervista dallo scoppiare degli scandali sul collaboratore cinese e sui legami con la Russia, lo spitzenkandidat dell’Afd alle Europee Maximilian Krah si concede a tutto campo.

   Krah, lei ha dichiarato che i tedeschi devono essere fieri dei propri antenati. … »

Ob die Deutschen stolz sein sollen auf ihre Vorfahren, wie Krah es möchte, ist schon mal eine dufte Fangfrage. Üblicherweise wird dann Beethoven genannt, der in Wien gearbeitet hat, ein Deutscher, gewiss, aber ethnisch, und damit ist man schon in der Sackgasse. Sind Italiener stolz auf Alexander den Großen, oder auf Reinhold Messner, den – laut Wikipedia wörtlich – »italienischen Extrembergsteiger, Abenteurer, Buchautor, Museumsgründer und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments (Verdi Grüne Vërc)«?
   Diese Aussage zeigt mir nur, wie tolpatschig die Wikipedia ist: »Italienisch« einfach weglassen, ihr überheblichen Prinzipienreiter bei Wikipedia! Alte Journalistenregel: Was nicht da steht, kann nicht falsch sein …

Geschickt zieht Krah die Repubblicani dann aufs Glatteis: Ob alle Mitglieder der Waffen-SS böse waren? Und gerade als Südtiroler weiß man, dass nicht. Egal: Verallgemeinerungen sind bei moralischen Beurteilungen unzulässig, und wenn sie noch so gut passen. Kant? Stammte aus Königsberg, wie mein Vater auch. Bin ich deswegen stolz (auf mich)? Ganz gewiss nicht.

Lassen wir das. Für mich war schlimm, dass alle Gegner von Krah die Relativierung der Waffen-SS mitgespielt haben. Hier wird selbst in der NZZ die Verallgemeinerung einfach übernommen: »Krah wurde vielmehr die Geschichtspolitik zum Verhängnis, was kein Zufall ist. Sein Missverständnisse provozierendes Mantra, die Deutschen sollten stolz sein auf ihre Vorfahren, diese seien keine Verbrecher gewesen, lud die italienische Zeitung «La Repubblica» jetzt ein, zu fragen, ob dies auch für Angehörige der SS gelte. Dass Krah eine Antwort darauf vom Einzelfall abhängig machen wollte, entsprach genau dieser Linie. Mögen Historiker darüber urteilen, ob seine Weigerung, zu generalisieren, in der Sache richtig war oder nicht: Politisch instinktlos war sie ohne Frage.«

Die Frage stellt sich so nicht. Man lasse sich nicht fangen, auch von einem Herrn Dr. Krah nicht.

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/06/krah-und-kein-ende.html

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27. Mai 2024

Winterbienen und Tellerminen

Heute Nacht habe ich Norbert Scheuers Bestseller »Winterbienen« ausgelesen. Der Roman spielt in der Eifel an der nahen Belgischen Grenze, an der auch mein Vater gefallen ist, siehe https://blogabissl.blogspot.com/2017/11/dann-kam-mit-all-seiner.html .
   Inzwischen, 2024, haben uns die Grausamkeiten der Kriege wieder eingeholt – wenn wir hinsehen. Nach langen Jahren eingebildeten Friedens kriegen wir Kriegsverbrechen hier inzwischen wieder frei Haus wie Fußball TV-geliefert. 

Das erinnert mich daran, wie ich im Winter 1959 lernte, durch ein vermintes Feld zu robben. In Uniform durfte ich nicht mitmachen, weil ich neutraler Österreicher und nicht britischer Staatsbürger war, aber zusehen, helfen und mit-lernen durften wir. Nur schießen nicht.

CCF is still fun. ©Bradfield College
Die Organisation der CCF, die Combined Cadet Force, einer Art HJ, gibt es dort immer noch, auch in »meinem« College: https://www.bradfieldcollege.org.uk/co-curricular/combined-cadet-force-ccf/ 

Ich war damals 18 und mit meinem jüngst verstorbenen Freund Uwe nach England ausgetauscht. Ich erinnere mich an viel Anekdotisches, eben auch das Robben durch ein hypothetisches Minenfeld. Hauptspass war eine mutige Flussüberquerung von einer danebenstehenden hohen alten Buche her und der Rückweg über ein horizontal gespanntes Seil. Das Ganze nannte sich Assault Course. Dergleichen gibt es in mehr oder weniger standardisierten Formen, sogar auf Bestellung, siehe etwa https://www.bubble-footie.co.uk/assault-course/norfolk/bradfield/ .

Beim Minenfeld bestand der Trick darin, die Knie genau an die Stelle zu bringen, an der die Ellenbogen überlebt hatten. Heute kommt sowas meines Wissens nicht mehr vor. Motto: »Nicht nachmachen!«

Weitere Links:
   https://www.focus.de/familie/schule/unterricht/in-armeeuniform-zum-unterricht-england_id_2524456.html
   https://www.bradfieldcollege.org.uk/article/an-outward-looking-and-caring-community/
Link hierher zum Weitergeben:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/05/winterbienen-und-tellerminen.html

  
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6. Mai 2024

Demonstrierende Studierende

Columbia-Uni, aus einem Video
 Studentenunruhen. Damals erlebte ich sie in Berlin, am Radio, in meinem Laden in der Charlottenburger Hebbelstraße. Benno Ohnesorg wurde sozusagen »vor meinen Ohren« zwei Straßen weiter in einem Innenhof erschossen, am 2. Juni 1967. Der Reporter hatte Mühe, sich den Schuss zu erklären und riet herum. »Sein Todestag gilt als Einschnitt der westdeutschen Nachkriegsgeschichte mit weitreichenden gesellschaftspolitischen Folgen«, urteilt inzwischen die Wikipedia darüber. Ich war erschüttert und bin es noch. Wir Studenten der nahen Technischen Universität hatten nicht mitdemonstriert, hatten nichts gegen den Schah, ich schon gar nicht. Die Demonstranten waren von der Freien Universität in Dahlem gekommen, wenn nicht von weiter her. 

Heute demonstrieren Studenten wieder, ganz anders. Genannt werden sie Studierende, im angeblich Deutschen. Als Demonstrierende können sie das für mich gar nicht sein, entweder sind sie Studierende oder Demonstrierende. Sie laufen mit Fahnen herum, nicht mit ihrem Bronstein-Semendjajew, den wir damals in Ostberlin kauften. Beides zugleich geht nicht. Ich bin gewohnt -Endendes für einen momentanen Zustand zu halten; da ist ein Leidender nicht zugleich Jubelnder, und ein Radfahrender einfacher ein Radler in Aktion und dann nicht gleichzeitig Autofahrer. Außerdem verlängern die -denden das Hauptwort über Gebühr. Sprachlich Mist.

Sprachlich ist mein Hauprproblem bei all den neu von oben herab erfundenen Benennungen, dass sie nicht gewohnter Sprache entsprechen. Bei jedem -denden, geschweige denn bei jeder -denden, hänge ich wie bei einem falschen, unerwarteten Begriff an diesem unnötigen Fremdwort. Wie beim Lesen von Dialekt, wo ich oft erst raten muss, um was es geht. Mich lassen die neumodischen Begriffe, die gesprochenen Gender-Gaps, die Stern- oder Lücke-Unterbrechungen oder -Aussetzer an Dinge denken, die nichts mit der Aussage eines Satzes zu tun haben. Mich stört diese wichtigtuerische Unterbrechung des Verstehens. Orwellscher 1984er Neusprech.

Mir scheint, es kommt inzwischen nicht mehr darauf an, dass man den Inhalt einer Aussage gleich richtig versteht, sondern dass die Form modern ist. Was herauskommt ist aber nicht eine schön geschmückte, sagen wir, barocke Sprache, ein neues Sprach-Biedermeier, sondern ein Krampf. Für Ausländer vermutlich ganz unverständlich. Für mich hässlich und unklar, und das wohl für viele. Kein Mensch spricht so, außer vielleicht in neu-akademischen Kreisen, im Deutschlandfunk, in Zeitungen, die’s den empfindlichsten Kreisen mit vorauseilenden sprachlichen Bücklingen recht machen wollen. Eine Schmucksprache, die hässlich, ja falsch ausfällt und mühsam zu verstehen ist. 

Heutzutage geht es nicht um Verstehen, denkend verstehen, Denken. Die Aufklärung wird zurückgespult; nur Gutmeinung zählt. Voran kommt so keiner.  

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/05/demonstrierende-studierende.html

Siehe auch https://blogabissl.blogspot.com/2024/02/sprache-ist-kein-schmuckblatttelegramm.html

Siehe auch https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html

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1. Mai 2024

New York Times’ “Ethicist”, a Suggestion for You

Ethicist—Advice on life’s trickiest situations and moral dilemmas from the philosopher Kwame Anthony Appiah. Sign up for the Ethicist newsletter, for Times subscribers only.

   This is what the New York Times announces about its ethic column.
   Here an overview: https://www.nytimes.com/column/the-ethicist . Here an example https://www.nytimes.com/2024/03/27/magazine/stranger-groceries-gift-ethics.html . You may not be able to open it directly, let me know.

© NYT
   I here (in Bonn) have a digital subscription to the New York Times, NYT. I pay €2 every 4 weeks for: “Unlimited digital access to everything we have to offer - News, plus Games, Cooking, Audio, Wirecutter and The Athletic”. So it’s cheap, at least for the moment. I think the NYT ist the fastest and best source of news. (For Europe I read the NZZ.) 

Incidentally. As an active (but not all believing) Catholic I regret that our church has given up moral support, at least as seen by Rome. With the stringent order “sex only when you wish a child” the Catholic church has given up making any sense nowadays. Self-disqualifying. The endless cathechism promulgated 1992, see https://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_en.html and mainly https://www.vatican.va/archive/ENG0015/_INDEX.HTM , is at best history, and of little use practically. A shame, I’d say.

Link to here https://blogabissl.blogspot.com/2024/05/new-york-times-ethicist-suggestion-for.html

PS. The NYT has other fine columns, like science and fashion. Here another example: https://www.nytimes.com/2024/04/29/style/cargo-pants.html

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29. April 2024

Fake »Deutsche Post--Paket ist …«

 

Bekannter Betrugsversuch, fake SMS.
   Nicht reagieren, nicht antworten! Erkennbar auch z. B. durch die doppelten Bindestriche. Profis sind das nur danach.

Siehe z. B.  https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/paketdienstsms-vorsicht-abzocke-58988 und anderswo.

Meine betrügerische SMS kam von einem eliasczdmason@outlook. Punkt com vermute ich, mein Bildschirm ist so klein …

Wenn Sie schon (wie ich) Y geantwortet haben, haben Sie sich erstmal nur als potenzielles Opfer ausgewiesen … Sind wir das inzwischen nicht alle?

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/04/fake-deutsche-post-paket-ist.html

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2. April 2024

gesichert

Walther P1
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_P1#Bedienung
Foto Wikipedia


»Gesichert«, das kenne ich. Eine gesicherte Pistole schießt nicht. Aber was ist ein gesicherter Rechtsradikaler (oder gender-korrekter ein gesichert:er Rechtsradikalisierender)? Da wird die Definition schon schwerer.
   Beide Begriffe fallen Google etwa gleich häufig auf: "Pistole gesichert" 1310 Treffer, "gesichert rechtsradikal" 1374 Treffer (Abfrage 2.4.2024).
   Was ein »Neonazi« ist, fast achtzig Jahre nach der NSDAP, muss ich ebenfalls googeln. Den oder die gibt’s nicht als Lemma (Name für ein Stichwort bei Wikipedia), nur den Neonazismus. Nun denn, etwas weiter meint die Wikipedia: »Vertreter des Neonazismus werden Neonazis genannt; …«
   Das macht den Begriff schwammig, denn den Nazismus gibt’s nicht als Partei oder Handelsmarke. Da ist ein reisender Staubsaugervertreter besser definiert, doch die sind ausgestorben.
   Im Ernst. Ein »gesicherter Rechtsradikaler« scheint Hans-Georg Maaßen zu sein, denn sonst dürfte der deutsche Verfassungsschutz ihn wohl nicht beobachten, also etwa sein Telefon abhören. Die Tagesschau berichtete Ende März 2024: »Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen geht nach eigenen Angaben gegen seine frühere Behörde juristisch vor. Er habe Klage beim Verwaltungsgericht Köln gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz eingereicht, schrieb Maaßen im Onlinedienst X.« Inzwischen wurde die Nachricht amtlich bestätigt. »Ende Januar war bekannt geworden, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) Daten zu seinem ehemaligen Präsidenten im Informationssystem der Behörde im Bereich Rechtsextremismus gespeichert hat«. – »Bereich«, wenn ich dass schon höre!
   Wenn der Verfassungsschutz meint, Maaßen sei undemokratisch, demokratiefeindlich, könnte er seine Anstellung verlieren und die Beamtenpension. Das meint die ARD. Da will ich nicht weiter spekulieren und schließe mich der Meinung Oliver Maksans in der NZZ an, siehe https://www.nzz.ch/meinung/deutscher-verfassungsschutz-passt-nicht-zu-einer-liberalen-demokratie-hoechste-zeit-ihn-abzuschaffen-ld.1820517 . Ich schäme mich für meinen Staat.

Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2024/04/gesichert.html

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Und das 70 Jahre nach dem Nationalsozialismus und fast einem Vierteljahrhundert nach der Stasi!

Ich bin übrigens kein Anhänger der AfD oder der Grünen, eher ein konservativer Alter, ein Kapitalist ohne groß Kapital. Merke: Die Qualität der Politik zeigt sich nach der Wahl, egal wie süß die Versprechungen vorher geklungen hatten: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen (1. Johannes 2,1–6).

12. März 2024

Besen, die nicht herausrutschen

Das ist ein billiger Trick für einen Unordentlichen, und, pardon, für eine Unordentliche auch; oder beide, oder einen Unordentlichenden (zu Gendern siehe https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html ).

Also: Besen stellt man nicht auf die Borsten, die dann krumm werden. Besen hängt man frei auf – dazu haben Besenstiele oben ein Querloch – oder man stellt sie mit dem Stock nach unten auf; am Kopf stehend.

Dies da links ist ein realer Besenschrank, bummvoll, unordentlich. Die Besen und anderen Stangenpflanzen stehen ökologisch richtig gemischt umher – der deutsche Wald ist ein Mischwald!

Der Trick ist unten. Da sehen Sie, mit passend weißen Reißnägeln (Reißzwecken) festgemacht, ein Stück Pappendeckel. Es verhindert, dass die Stiele herausrutschen.

Das ist alles.

Abiturienten dürfen die Rutschkraftkomponente je nach Neigung des Besenstiels ausrechnen. Genug, um einen verrückt zu machen, wenn die Tür (links) dann nicht zugeht. Sie können sich’s vorstellen? 


 

Link hierher:
 https://blogabissl.blogspot.com/2024/03/besen-die-nicht-herausrutschen.html

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3. März 2024

Sprünge und Fußnoten in Blog-Posts



Wechsel von Normal- (»Editor-«) und HTML-Ansicht bei Blogger
Schreibt man Blog-Posts (sprich Pohsts), also Blog-Einträge, so hat man alternativ Zugriff auf den erzeugten Quellcode im klassischen HTML-Format. (Ich benutze die HTML-Einstellung, wenn ich einen Aufrufzähler von Andy Hoppe einbaue.) In HTML baut man interne Links manuell ein. Geht einfach, keine Scheu!

Die HTML-Markierungen unterscheiden sich vom (und im) HTML-Fließtext durch Sequenzen in Kleiner- < und Größer-Klammern >. Hier handelt es sich um anklickbare Verweise, Links etwa aus einem Inhaltsverzeichnis oder eben Fußnoten, die typischerweise dann am Ende stehen. 

1. Zunächst muss die Stelle, zu der im Link gezeigt wird, entsprechend gekennzeichnet weden, damit man am rechten Ort landet. Label, Markierung, Einspruchstelle setzen, das »Wohin« also. Beispiel vor der nach dem Sprung zu zeigenden Textstelle <a name="Fußnote">. Ich merke mir das mit a wie Achtung. Der Name oder das Zeichen des Einsprungpunktes ist frei wählbar und wird im Text nicht angezeigt, im Link schon.
   Hinter dieser technischen Markierung kann ein sichtlich lesbarer Name folgen, muss aber nicht. Wichtig ist das Beenden der Name-Folge mit </a>. Der HTML-Name sollte natürlich einmalig sein im Dokument. In diesem bunten Beispiel ist der erste Stern die »technische« Markierung, der zweite Stern ist zum Zeigen und wird sichtbar:


2. Nun noch der (oder die) Verweise zum Label, im Beispiel zum Ort der Fußnote:
<a href=#Fußnote>.
Dabei ist # sozusagen der Befehl zu springen.
   In meinem »bunten« Beispiel ist der Name des Labels einfach *:

                                                               

Bitte keinesfalls das den Befehl abschließende </a> vergessen!
   Wollen Sie von weiter außen hereinspringen, so muss der ganze Link zur Zielseite vor dem seiteninternen Einsprungpunkt, gekennzeichnet durch das #, stehen, Beispiel etwa https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html#* .

Das Ganze bunte Beispiel können Sie sich auf https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html ansehen, bei der Fußnote zum Bild des Handkusses.

Weitere Möglich- und sonstige Feinheiten werden englisch auf https://stackoverflow.com/questions/66964/how-do-i-create-a-link-to-a-footnote-in-html erörtert, vor allem die Empfehlung, bei der Fußnote einen Rücklink zurück zur Aufrufstelle vorzusehen, damit der Leser leicht wieder zum Haupttext zurückkommen kann.

Link hierher zum Weitergeben:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/03/sprunge-und-funoten-in-blog-posts.html 

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