31. Januar 2017

Geiseln

Geiseln gibt’s inzwischen nur mehr bei Flugzeugentführungen oder Bankraub? In Afrika? Mitnichten.

Als Inbegriff dieser Maßnahmen gelten die Erschießungen
von zehn Gefangenen im Münchner Luitpoldgymnasium am 30. April 1919.
Quelle: Historisches Lexikon Bayerns
Im Zweiten Weltkrieg erschossen die Deutschen Geiseln, um sich gegen Partisanen zu wehren. Das war damals durch das Kriegssrecht gedeckt – allerdings in engen Grenzen. Mehr z.B. hier und hier.

I resti dei militari del Polizeiregiment "Bozen" caduti
nell'attentato adagiati sul ciglio della strada (Wikipedia)
Attentat. Am 23. März 1944 um 15.50 Uhr tötet eine von zwölf Partisanen unter der Leitung von Giorgio Amendola versteckte Bombe und eine präparierte Mörsergranate im deutsch besetzten Rom in der Via Rasella dreiunddreißig deutsche Soldaten vom Polizeiregiment Bozen und zwei italienische Passanten. Weitere fünundfünfzig Soldaten und elf Zivilisten werden verwundet – wie die italienische Wikipedia hier ausführlich berichtet, die deutsche kurz hier. Britische und italienische Militärgerichte verurteilten das Attentat; italienische Straf- und Zivilgerichte stuften es später als legitimen Kriegsakt ein.  
Eingang zu den Adreatinischen Höhlen
Geiselerschießung. Daraufhin wurden 335 Italiener – zehn für jeden toten Soldaten – in den Adreatinischen Höhlen erschossen. Dieses Massaker ist vielfach beschrieben. 
   Das Polizeiregiment Bozen sollte an den Erschießungen teilnehmen, weigerte sich aber, wie die italienische Wikipedia berichtet und einen der Südiroler zitiert: « Entrò un sottufficiale di cui non ricordo il nome che ci disse ancora una volta che avremmo avuto l’onore di vendicarci dei nostri camerati caduti partecipando alle esecuzioni dei detenuti soggetti alla rappresaglia. Uno di noi parlò per tutti: disse che eravamo cattolici e che mai ci saremmo prestati ad uccidere dei civili innocenti. Il sottufficiale, in un silenzio assoluto, gridò Feiglinge! (codardi), e se ne andò via furente». … »Er sagte, wir seien Katholiken und würden uns nie dazu hergeben, unschuldige Zivilisten zu töten«.

Die Nachkriegszeit mit ihren Aufständen im Ostblock und dem Vietnamkrieg überspringe ich, um gleich zum Heute zu kommen.

Heute wird der Unterschied zwischen uniformierten »Kombattanten« und kämpfenden oder friedlichen Zivilisten nicht mehr wahrgenommen. Es sind »Truppen« und »Aufständige und ihre Familien«, z.B. hier. Geschlagene Truppen kommen nicht in Kriegsgefangenenlager, sondern werden mit der Zivilbevölkerung in Nachbardörfer evakuiert, wie jüngst in Ost-Aleppo. Das mag friedfertig sein, führt aber dazu, dass tote Zivilisten zu bloßen »Kollateralschäden« verkommen. Kundus mit hundert toten Zivilisten ist ein gutes Beispiel dafür.
   Überhaupt sind Luftangriffe, besonders solche mit Drohnen, geeignet, Unschuldige in Mitleidenschaft zu ziehen – ohne einen sichtbaren Täter, der zur Rechenschaft gezogen werden könnte. Wir töten und morden inzwischen skrupellos, Kinder, Kranke, Hochzeitsgesellschaften, alle, sogar mit Scharfschützen auf den Dächern. 
   Staaten wehren sich mit »Vergeltungsmaßnahmen«, z.B. in Palästina. Freilich gibt es auch subtilere Geiselnahmen, etwa Sanktionen, Sperren von Bankkonten, Einreiseverbote, alles ohne rechtliche Grundlagen, einfach kraft Macht, oft aus Ohnmacht. Zäune, das Mittelmeer, verquere Vorschriften in der EU zur Registrierung im Ankunftsland, hier die neueste Glosse dazu.
   Wenn’s drauf ankommt, sind wir dann alle Geiseln.

9.8.1945 Foto Charles Levy
Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/geiseln.html

27. Januar 2017

Digital Suchen

Tipps für die digitale Suche



Strg+F beziehungsweise Ctrl+f (f für finden) ist eigentlich: suchen. Das geht so in vielen Programmen.


Fresnellinse – Foto Hahn, Wikipedia

• Mit der Ctrl-F-Suche sucht man auf der angezeigten Seite nach dem Suchbegriff, im obigen Beispiel nach »Suchen«. Weil sich diese Suche auf einen begrenzten Bereich beschränkt, kann sie – wie man das als Mensch auch täte – von oben nach unten sequentiell geschehen, sozusagen à la carte und jedesmal frisch. Da sind Teilmengen kein Problem: Suche nach »such« findet auch »Suchen«,
• … sofern Groß-Kleinschreibung so eingestellt ist, dass Groß- und Kleinbuchstaben gleichermaßen »auslösen«. Notfalls prüfe man das an einem offensichtlichen Begriff auf der Seite.
• Soll in größeren Bereichen (großen Corpora) gesucht werden, etwa im ganzen PC, oder »die Festplatte«, dann würde sequentielles Suchen lang dauern. Wenn der Computer erwartet, dass dergleichen passieren wird, so indiziert er den ganzen eventuell später zu durchsuchende Bereich: 
   Das heißt er merkt sich die Wörter und wo sie vorkommen in einer eigenen Tabelle. Google macht das so mit dem ganzen Internet!
   Wer z.B. in der Wikipedia nach »« sucht, bekommt nur alleinstehende »Jö«, »Jo« und »Joe«, nicht Jörn, Johannes oder jö. 
   Ich indiziere mit uralten, kostenlosen Programmen, bei denen ich weiß, was genau sie tun: meine Mails mit »Lookout for Outlook« und meinen Computer mit »Google-Desktop«. Neue Betriebssysteme indizieren standardmäßig. Das kann man aber auch abschalten, z.B. wenn man meint, es würde seine SSD (»Fest-Festplatte«) zu sehr abnützen, Stichwort »Indizierunsoptionen«. Nicht sinnvoll ist, mehrere Programme dasselbe indizieren zu lassen.
Fotos zu suchen – das geht schwer. Fotos im Internet kann man über die Google-Bildersuche suchen, mit mäßigem Erfolg. Ich hab’s schon dreimal öffentlich probiert, hier und hier und hier. Ganz witzig, aber noch in den Kinderschuhen. (Suche in eigenen Online-Fotoalben ist noch mühsamer, hier.)
   Ich empfehle beim Import von Bildern in den PC die Bilder sinnvoll umzubenennen, möglichst so, dass die Namensbestandteile für die Indizierung erkennbar bleiben, etwa »München_Marienplatz_2014« statt »MünchenMarienplatz2014«. Wer da mehr Erfahrung hat, bitte melden!
• Viel Erfolg!

Suchen in PDF-Dokumenten
Schauen Sie sich das an: Da sieht sich wer diese Seite an und geht mit Ctrl+F auf Suche.
   Erstens klappt die übliche Web­sei­ten­su­che links unten nicht, nein, der bombastische neue “Reader” hat seine eigene Suche, ge­gen­über rechts oben im eigenen Kästchen.
   Vor allem aber findet diese PDF-Suche überhaupt nichts, siehe das Wörtchen »sich«. 
   Was ist da los? Der die PDF-Datei ins Web gestellt hat, hat sie nur abgebildet, nicht OCR-gelesen. Sie ist und bleibt ein Foto aus einem Buch. Ungelesen, auch von Google, und damit unsuchbar.
   Was tun? Herunterkopieren, mit dem eigenen PDF-Programm aufgreifen, wenn das OCRen kann, OCR durchführen, zurückspeichern. Sieht genauso aus, ist dann aber durchsuchbar. Ins Internet zurückspeichern können Sie’s nicht, außer die Site gehört Ihnen …
  Ergebnis: Jetzt findet die Suche »sich« – wo­bei sie in meinem alten Acrobat Professional 8 wieder anders aussieht. Das vorhin gesuchte »sich« wird übigens immer noch nicht ge­fun­den, weil der unverlässliche OCR-Prozess die Seite nicht hatte lesen mögen, das jedoch verheimlicht hat.

   Bessere OCR-Erfahrungen habe ich mit dem kostenlosen onlineOCR.Net gemacht (bei mehrseitigen Dokumenten anmelden!), der »frisst« auch Seiten mit Fußnoten und manch anderem, das mein alter Adobe Acrobat “Professional” unge-OCT-t liegen lässt – im Beispiel das »sich« von oben!

26. Januar 2017

Höcke und das Denkmal


Hier sagt Björn Höcke über das Holocaust-Denkmal in Berlin: »Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.«
   Das Denkmal ist genaugenommen ein »Denkmal für die ermordeten Juden Europas«, und ja, es liegt mitten in Berlin, der deutschen Hauptstadt. 
Bild Wikipedia
Es ist aber kein »Denkmal der Schande«. Es ist ein Denkmal, wörtlich ein Mal, ein Zeichen zum Gedenken, zum Nachdenken, zur Erinnerung – wie das die englische Bezeichnung “Memorial” auch ausdrückt. Wer es moralisch sieht, als Schande, bloß als Anklage gegen die Täter, hat den Tod nicht begriffen. Wir gedenken der Ermordeten, der Toten – nicht der Töter.
Vietnam Veterans Memorial, Washington
Foto Meutia Chaerani and Indradi Soemardjan, Wikipedia
Und da stirbt ein jeder ganz allein. Ein Wettbewerb, wo mehr gestorben sind, ist würdelos, wer besser oder schlechter war, schuldig, »selbst-schuld« oder unschuldig, gemordet oder getrieben, alliiert als »Held« oder nur »Veteran«, deutsch für »Führer, Volk und Vaterland«, früher gar »süß und dekoriert für’s Vaterland« (dulce et decorum est pro partia mori). 
Denkmäler gibt es viele. Wenn ich "Holocaust-Denkmal" google, bekomme ich 223.000 Treffer, bei "Vertriebenen-Denkmal" 232.000. Die Streitereien über die Denkmäler bekommt man da auf Klick. Und? Nichts. Sterben tut jeder selbst – denken, gedenken aber auch. Die Politik halte sich da heraus.
   Übrigens soll mir niemand erzählen, Tode könnten sich wiederholen. Ich denke nicht, ich erinnere mich nicht, damit sich etwas nicht wiederholt. Ich denke überhaupt nicht »damit«. Manchmal denke ich an die Toten im Meer der »EU-Außengrenze«, an das Leid derer, die ihre Heimat verlassen müssen, Heimatvertriebene – aus Aleppo.

Links:
Das Kriegsgrab
Warum konnten sie 1944 nicht aufhören?

Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/hocke-und-das-denkmal.html

25. Januar 2017

Trump’s Tertium

This is going to be in English, as you can see from the apostrope before the s in the title.

Kellyanne Conway. Photo Gage Skidmore
The expression “alternative fact” (not “alternative truth”) is said to have been coined by Ms Conway on January 20, 2017 – click the picture or here.
   The subject matter had been the crowd size watching Trump’s inauguration, documented best in a double picture comparing Obama’s and Trump’s fan turnout, for example here

Alternative fact triggered linguistic reminiscenses of Newspeak (Neusprech). Sales of Nineteen Eighty-Four soared (The Washington Times and many others reported), though Orwell in 1949 had not literally used the term alternative truth. As Wikipedia knows, Orwell goes deeper into doublethink (Zwiedenken, Doppeldenk).
   Personally I suggest to think for your own, to find truths and lies and partial thruths. Believe only what you can accept, following your own thinking. For the rest: “don’t know”.
   Then pause before judging. 
   Truth is like a traffic light in black and white. You see it, but not its meaning. Turn on the color, and you get its content. People and even conservative media nowadays offer populistic morals much too early, subtly and disguised. So you will typically find the Russian conquest of the Crimea with the attribute “against international law”, just as retirement today will be always “well earned” here (»wohlverdienter Ruhestand«). If I’d written reconquest of the Crimea, content would have changed. Israel’s settlements in Palestine are never defined in that way, and correctly so – don’t mix facts with meanings. (Journalists shoud run once around the block before using an adjective.)
   Especially judgements long after the fact should be avoided. Today’s political correctness fosters that. So you’d never guess any more that negro was a neutral term in the fifties, the derogative name was nigger then.

Sermon of the Mount by Cosimo Rosselli (left part)
Fresco in the Sistine Chapel, northern wall

   Back to truth vs. lies, facts vs. things not happened. The tertium non datur (a third [possibility] is not given) was stated by Aristotle three hundred years before Christ. Later Matthew 5:37 quotes Jesus in the Sermon of the Mount saying:Let what you say be simply ‘Yes’ or ‘No’; anything more than this comes from evil.”

Permalink – please forward to two or more friends …
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/trumps-tertium.html

»Raus mit den Adjektiven« (deutsch):

  http://blogabissl.blogspot.com/2016/05/raus-mit-den-adjektiven.html

“America first” sounds like “foist” (aufdrängen) to me:   
   https://youtu.be/dIaoZqMrbCo?t=21s – Does Trump mean North or South America?
NZZ-Leitartikel zu Trump

»Komplementäre Fakten« in der NZZ  

We get used to lies.
   Übrigens gewöhnen wir uns schon längst an Lügen. Beispiele: Das Schild »Radar« an der Autobahn, und dann steht doch kein Blitzer dort. Oder diese Werbung, aktuell aus dem Focus.
 

23. Januar 2017

Die Hundertjährige

Ob Frau Christine Forestier noch lebt, weiß ich nicht; vermutlich nicht. Geboren wurde sie am 30. April 1917. Ich kenne sie nur rein zufällig aus dem Internet, das heißt, ich kenne sie nur ganz wenig.
   Zuerst kam ich auf der Suche nach Sarner Dia­lekt­sprech­ern auf kurze Interviews, Lebens­er­inner­ungen von Tirolerinnen und Tirolern geboren von 1905 an. Die Videos haben hochdeutsche Untertitel. So versteht man die Leute besser, vor allem die Sarner. 
   Es gibt da ein Tiroler »Virtuelles Haus der Geschichte« auf www.virtuelles-haus-der-geschichte-tirol.eu, das scheint’s die österreichische Filmemacherin Ruth Deutschmann betreibt. Die Domäne gehört einem Herrn aus Axams.
   Die Seite ist recht schön gemacht. “Hovert” man mit der Maus über einem Bild, so wird einem (wie im Bei­spiel oben) Name, Ge­burts­jahr und Ge­burts­ort an­ge­zeigt. Sar­ner und Sar­ner­innen kennt man fast auch so heraus.
   Frau Forestier steht auf Position (6,2) von oben links gezählt (run­ter, rü­ber). Auf Klick kommt man zu einem ihrer kurzen Videos, dreißig Sekunden, und dann dort weiter mit »Biographie« zu einem kurzen geschriebenen Lebenslauf  (Biographie) und » >> zu den Er­inner­un­gen«, zu 15 weiteren Videos. Aus dem Le­bens­lauf der groß­bür­ger­lich als von Guggenberg Ge­bo­re­nen und nach Nordtirol Aus­ge­wan­der­ten wird erkenntlich, warum sie »optiert« hat. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2008 (alle?), Frau Forestier war da schon über neunzig. 
   Sarner:
                                                                           
geboren
Reihe
Spalte
1907
3
3
1928
11
2
1931
11
5
1923
8
5
1942
12
6
1937
12
3
1942
12
5














Danke, Frau Deutschmann!

Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/die-hundertjahrige.html

Leuchtstoffröhren schalten – Funkenlöschkondensator

Vorschaltgeräte, induktive Last, Leuchtstoffröhren, Induktivität, Spule, Drossel, Vorschaltdrossel, Lichtschalter, Schalter, Funke, Schaltlichtbogen, Funkenentstörung (vs. Funkentstörung), Funkenlöschung, Funkenlöschkondensator, Funkenentladung, Vorschaltgerät, induktive Last (als AC-3 bezeichnete Lastart), Schaltschütz, Schutzbeschaltung, Kondensator, RC-Glied, usw. – alles Stichworte zu diesem Thema. 
   Spezifischer: »Gasentladungslampen benötigen immer ein Vorschaltgerät. Dieses enthält oft eine Drossel, die durch ihren Blindwiderstand den Strom begrenzt und zum anderen bei Leuchtstofflampen mit Hilfe eines zusätzlichen Starters die notwendige hohe Zündspannung erzeugt.« (Wikipedia).

Konkret war bei uns in der Küche schon nach rund dreißig Jahren der vielbenutzte Lichtschalter kaputtgegangen. Ursache waren die dort eingesetzten drei Leuchtstoffröhren, besonders ihre Vorschaltgeräte. Nachdem wir beim Einschalten eine Zeit lang Funkengeräusche gehört hatten, ging bald gar nichts mehr. Der Kippschalter war durchgebrannt. Innen sah das so aus:


Der linke Kontakt, dort, wo’s im Foto besoders glänzt,
war der Kontaktstreifen durchgebrannt und vor der Aufnahme entfernt worden.
Die Schaltwippe, die dort drin steckt, hier links herausgenommen, hatte auf einer Seite gar keine Kugel mehr. Die war weggeschmort. 
   Kein Wunder, dass das Licht nicht mehr anging.
   Ich hab’ dann (von woanders im Haushalt) einen nicht gebrauchten Schalter ausgebaut und damit den kaputten ersetzt. Irgendwann muss ich auch den ersetzten, suche aber einen baugleichen, damit die historischen Schalterabdeckungen noch passen …

Die Ursache war der Strom, der nach dem Ausschalten oft partout noch weiter fließen möchte und notfalls als Funke über die sich trennenden Kontakte überspringt, blitzschnell, wie ein Passagier, der meint, doch an Land bleiben zu müssen, und von der abfahrenden Fähre schnell noch an Land hüpft. Sowas sollte man nicht tun, das ist immer gefährlich. Elektrisch hängt der Funke vom zufälligen Zeitpunkt der Wechselstromphase ab, was ich aus purer Angabe hier erwähne.
   Dagegen hilft ein Kondensator, der diesen überschüssigen Strom bezw. dessen Elektronen aufsaugt wie ein Schwamm das Wasser. Eigentlich gehört sich noch ein Widerstand in Reihe mit dem Kondensator, aber ein Kondensator allein tut’s auch:

Den hab’ ich dann eingebastelt. Hier links schön rot der Kondensator – der muss nur die Netzspannung und etwas mehr aushalten, hier 1000V=, die 680 µF hat der »Elektroladen meines Vertrauens« geschätzt – eingebaut hinter den Schalter. Die Lusterklemme musste ich zwischenschalten, weil mir nicht zwei Drähte in ein Loch am Schalter hineinpassten, ind der Klemme schon. Die Verbindung von der Klemme zur Buchse im schwarzen Schalter durch einen kurzen steifen Draht ist nicht zu sehen.

Besucherzaehler
   Wie immer gibt’s für diesen Einbau von mir weder irgendeine Haftung noch gar eine Empfehlung. Bis der Schalter jetzt wieder kaputt geht, dauert es vermutlich knapp hundert Jahre. Grüße meinem Nachmieter!

Link hierher: http://j.mp/fj3aEz7wJ
  = http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/leuchtstoffrohren-schalten.html

Siehe auch https://blogabissl.blogspot.com/2021/04/uberspannungsschutz.html 
(Bei mir Bilder/201612/Schalter… /201701/Lichtschalter… )

22. Januar 2017

Swashbuggler

Learning is by – comics. Reading Marvel’s Avengers (the Korvac Saga in this case, page 160) I found this:

“GOT ANY SWASHES YOU WANT BUCKLED?”

Googling swashes you find unnecessary typographical flourishes at the left of capital letters. And a buckle holds your trousers.
   But then there is a swashbuggler, since 1560 in the language, here.
Yondu Udonta is just that.


And what’s a “mobile stunblaster” (not “stuntblaster”)? 
   Here you see it in action, fought with “gauntlets” by Captain America:
Stan Lee: “The Mighty Avengers!” from Marvel’s “Avengers – The Korvac Saga” page 81
IT CIRCLES AND MANEUVERS LIKE A LIVING OPPONENT – AND FIRES POTENT CONCUSSION BEAMS AT RANDOM SPLIT-SECOND INTERVALS!
   YOU’VE GOT TO BE VERY QUICK WITH THE INSULATOR GAUNTLETS TO BLOCK EVERY SHOT!

– Thanks to my good friends who at my 75th presented me gift certificates for nearby Bonn’s comics shop, and its Grabbelkiste outside. I got the album for some five Euro. 

Fritz the »Lector« says: ’t should read “buggled” instead of “buckled”.

Deutsch ist ein swash ein »Schwungbuchstabe«., ein gauntlet ein Kampfhandschuh.

See also:
http://blogabissl.blogspot.com/2016/03/der-comic-motor-von-1955.html

Permalink:
 http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/swashbuggler.html

20. Januar 2017

Nato


Quelle Nato
“Nato brings together 28 sovereign countries from Europe and North America, consulting and cooperating in the field of security and defence. … Nato members have pledged to support each other against attack, … which asserts that an attack against one is an attack against all”, says Nato. To the left is a map showing Nato’s eastern border in calm colors.
Before 1991        Quelle Wikipedia
   Before the Iron Curtain fell (and red ended, in the other map), the eastern border line was much further to the West.
   Normal Europeans don’t even know where exactly the Baltic states are. Just ask, if Latvia or Lithuania is further to the East. Or ask for the name of the Northmost Baltic country, a member of the EU and Nato as well: Estonia.
   I’d guess an average American doesn’t even know of their existance.
   My question: Has anybody in Nato been asked personally if they want to guarantee for these contries? Democratically? After all: In case of a “crisis” it may become a matter of life and death …
   The Baltic states have significant Russian minorities. In Latvia fourty percent of the children are taught at school in Russian. Elsewhere, in Ukraine the fights between Russians and Ukrainians in the Donbass region have originally been triggered by the Russian minority, when Kiev passed the law “On the principles of the state language policy” in July 2012 (*ps). Similar uprisings may threaten peace in the Baltic states. Not Nato nor “Europe” have influence on local nationalisms. In cases of minority language dissent, Russia is or will be called for help. 
   We read: Lithuania plans a wall around Russian Kaliningrad. Where is Kaliningrad? 

After the Berlin Crisis in 1961 I saw a graffito « Mourir pour Berlin? », die for Berlin?,  on the medieval wall of  Saintes-Maries-de-la-Mer in the Camargue. An American, will she or he want to die for, say, Gusev (Gumbinnen)? – Well, he won’t have to, as that’s not Nato there. But for Klaipėda (Memel) in Latvia, hundred miles to the Northwest via Sovetsk (Tilsit), they would have to, in case of trouble with Russia.Would a German fight for Sovetsk? But he’s just lost it – perhaps not so recently, on January 20, 1945  (engl. link), and you can still buy Tilsiter cheese in every German supermarket.
   What did Nato think by adding all these countries? “Bigger is better”? 

Estonia      25% Russians of 1.3 Mio. inhabitants
Latvia        26% Russians of 2 Mio. inhabitants
Lithuania   5% Russians, 1% Belarusians (different language!)
                                             of 2.8 Mio. inhabitants
Ukraine     17% Russians – but that’s a large county with over 40 Million people, and not yet a Nato member+).                                       (For Andrew Denison)

Danger scenario: 1. Language (ethnic) intolerance in a Nato county towards local Russians, 2. They seeking help from Russia, 3. Russia morally required to help by threat or force, 4. Nato having to step in – war.
   Counterexample: South Tyrol (Italy) with a regional German majority asking Austria for help. Peaceful language agreement achieved after years of negotiations.

Siehe auch NZZ »Ist Europas Sicherheit in Gefahr?« Ende März 2017 und »Vielvölkerstaat Ukraine – wie viel Russisch darf’s denn sein?«

Permalink to here – forward to friends! – http://j.mp/2SZzcAh
 = http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/nato.html

*ps. On September 28, 2017, NZZ reports in its international edition that Ukraine narrows minority rights – again … («Die Ukraine schränkt Minderheitenrechte ein» von Ivo Mijnssen, Moskau) 

+) https://www.nzz.ch/international/wenn-die-sprache-des-nachbarn-nervt-ld.1320975: »Rund 40 Prozent der Ukrainer lernen Russisch als Muttersprache.« – About fourty percent of Ukrainians learn Russian as their mother tongue. 
   Rechts, was die Botschaft der Ukraine zum Thema Russisch schreibt, klickbar und so dann vergrößerbar. “No civil war in Ukraine”, says the official Ukraine …

– Did you notice that Austria is not a Nato member. This is due to the perpetual neutrality Austria had promised when it became free in 1955. More here.

post script Februar 2018. »Der Friede ist so zerbrechlich wie noch nie. Die Welt ist voller Kriege. Nur erkennen wir sie oft nicht mehr. Das macht sie noch gefährlicher. Von Herfried Münkler«, NZZ vom 17.2.2018, hier. Politikprofessor Münkler beschreibt den sich wandelnden Kriegsbegriff seit dem Westfälischen Frieden von 1648. Am Ende gibt er zu bedenken: »Im ›Tallinn Manual‹ der Nato sind solche Attacken [durch ›zivilrechlich camouflierte Akteuere‹ wie im Donbass] unterhalb eines Cyberwar eingestuft, um den Eintritt des Bündnisfalls zu vermeiden.« Hier das Dokument.

19. Januar 2017

TomTom-Seriennummern

Beim Nachkaufen von Karten und Diensten für seine TomTom-Navigation (Navi, Navis) braucht man oft die Seriennummer. Hier ein Beispiel.

When buying maps for TomTom naviagation systems, you often need the serial number. See an example.
Seriennummer QI1233G04273 eines TomTom GO 500 Modell 4FA50
Der senkrechte Trennstrich | soll ein großes I sein.
The vertical line | is a capital I, so that’s QI1233G04273.


TomTom-Support https://de.support.tomtom.com/ deutsch
TomTom support https://support.tomtom.com/en_us/ English

Permalink
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/tomtom-seriennummern.html

Den QR-Code konnte ch nicht lesen. I could not read the QR code.

Rundungen, Rundungsradien

Da müsste man mal wieder was schreiben, über die designhistorische Entwicklung von Radien.

Ein berühmter Radius ist die Bierflaschlrundung am Übergang von Zimmerwand zu Zimmerdecke, heute altmodisch wie Blümchentapeten.

Dann fand ich zufällig von Hans Gugelot Radiengedanken zu einem Fotokopierer von 1963:
Aus »System-Design Bahnbrecher: Hans Gugelot 1920–65«
von Hans Wichmann auf http://bit.ly/2jOycxS
Es gibt daher drei grundlegende Möglichkeiten, einen Quader mittels seiner Radien an den Kanten zu gestalten. Wobei die drei Ergebnisse sich voneinander grundlegend unterscheiden. Bei allen Ergebnissen gibt es doppelt so viele Kanten, also acht, mit kleinem Radius, als es Kanten mit großem Radius gibt. Selbstverständlich lässt sich die Stufung der beiden Radien beliebig variieren, so dass man in der praktischen Anwendung dieser Theorie geradezu unendlich viele Möglichkeiten hat, einen Quader durch die Verrundung seiner Kanten zu variieren. Ein praktisches Beispiel für die Anwendung dieses Verfahren ist das Bürokopiergerät, das wir für die Firma Lumoprint, Hamburg, entworfen haben. Die Ordnung dieses Gerätes besteht aber auch darin, dass wir einen Deckel vorgesehen haben, der fast sämtliche Funktionen des Gerätes steuert.XX
YY
Lediglich die Einstellung der Lichtstärke wird an einem separaten Bedienungsknopf vorgenommen. Man sieht sehr deutlich, dass die horizontal liegenden und parallel zur Längsachse des Gerätes verlaufenden Kanten mit den großen Radien versehen sind, die übrigen acht Kanten, also die Kanten der Stirnflächen, mit kleinen Radien. Man erhält hierdurch eine Betonung der Stirnfläche und dadurch eine fast rohrförmige Erscheinung des Gerätes. Hierdurch erscheint das Gerät nieder und lang, und hätten wir die langen Seiten des Gerätes mit kleinen Radien versehen, wäre das Gerät bedeutend kürzer und auch höher erschienen. Die natürliche Konsequenz dieser Gestaltung bedingt, dass wir das Gehäuse vom Boden lösen, was, da das Gerät teilweise mobil eingesetzt wird, zum Tragen ein Vorteil ist. Im weiteren hat es sich erwiesen, dass im Werkzeugbau diese Anwendung unserer Theorie ein Vorteil ist …

Soweit Hans Gugelot im Vortrag »Der Designer in der heutigen Gesellschaft«, gehalten in Stockholm im Mai 1963. S. 21/22 
– Da sehen Sie übrigens, wie viel besser gewohnte Rechtschreibung zu lesen ist. Ich hab’s Ihnen extra zweispaltig gesetzt, in Helvetika und ähnlich klein wie oben.


Auf das Thema gekommen bin ich heute über ein Bild des 87-jährigen Jean Widmer.



Hier der schöne Artikel, samt einer Bilderserie und interessanten Kommentaren (dort auch der Urherrechtshinweis zum Bild).

»WC-Garnitur Faro White«
Wenko Art. 20023100, € 15
EAN 4008838120316
In den letzten sechzig Jahren haben sich die Radien verringert. Mehr weiß ich Nicht-Designer leider nicht zu sagen …

Zu rund heutzutage: »Die fabelhafte Wenko-WC-Garnitur Faro ist ein hübscher Blickfang in jedem Badezimmer. Der Behälter in der Farbe Weiß fasst 440 ml besteht aus Keramik und sieht sehr schick aus«, propagiert ausgerechnet »Businessclassfluege.De«.

Links
Statik von Verrundungen (Viertelkreis vs. krümmungsstetig)
Radientopologie (Zwei-Klammer-, Drei-Winkel-Prinzip)
Hannes Famira (fand ich schön)

Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/rundungen-rundungsradien.html
Tabellendesign im Blog hier mit width 650px, erste und zweite Spalte je 250px 

15. Januar 2017

Schellack- u.a. Reminiszenzen

Gestern, Samstag 14. Januar 2017, auf Dreisat TV,
ging es um den polnisch-jüdischen Geiger Bronisław Huberman.



Schön, wieder einmal Klassisches zu sehen und zu hören; für mich Geduldsprobe und Blick in ein früheres Leben. Besonders der Film über die Entstehung des “Israel Philharmonic Orchestera” lehrte mich wieder viel über die Zeit der Dreißigerjahre, über die Not der Juden, die verzweifelt Fluchtwege suchten. Die Klischees wie gleich mehrfach gezeigte Nazi-Standardszenen ziehe ich ab und »denke und fühle mir mein Teil«. Das geht mir so schon bei den Hödl-Memoiren.
   In der Sonntagfrüh bin ich dann auf Youtube hängen geblieben, bei Schellackplatten. Ein Beispiel zum Klicken.
« La campanella », Paganini, mit Huberman
Links:
• »Geburtstagskonzert«
• »Orchester im Exil« 
· Mediathek-Videos kann man z.B. mit Mediathekview herunterladen, gucken am besten mit VLC.
Schellack mit zwei l, nicht drei
Abtastsysteme (englisch)
Abtastung in der Wikipedia
• Permalink hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/schellack-ua-reminiszenzen.html

14. Januar 2017

Facebook für Nicht-Facebooker

If you are not a facebook “community” member, facebook blocks its pages to you, and insists that you join. As a member, you can experience this by using your browser’s “private” modus (Explorer, Firefox: Ctrl-Shift-P or via menu; Chrome: Ctrl-Shift-N), especially before distributing a link to facebook. Try https://www.facebook.com/zuck. (If Zuckerberg wants “to make the world a more open place” he should remove access restrictions to facebook.)
 
Facebook kostet nichts, ist dafür aber extrem penetrant. Im Gegensatz zu einer klassischen privaten Homepage oder einem (übrigens kostenlosen) Blog wie diesem hier kann man nur als »Beigetretener« den Inhalt von Facebook-Seiten ungestört sehen. Wenn es darum geht, immer mehr Mitglieder in »sein« »soziales« Netzwerk zu rekrutieren, war und ist Facebook trickreich und hartnäckig wie eine Sekte … *)
   Zur Sache. Öffnet man im PC eine Facebook-Seite, so wird sie komplett grau abgedeckt und fast vollständig von einem Hinweis überlagert:
Mark Zuckerbergs Facebook-Seite:
»Um auf Facebook mehr von Mark Zuckerberg zu sehen, melde dich an oder erstelle ein Konto.«
So geht es einem Nicht-Facebooker mit allen Facebook-Seiten. Selbst Moscheen sind da offener, Schuhausziehen genügt.
   Nun kann man das Verdeckblatt mit Klicken auf »Jetzt nicht« (×) wegbekommen, aber nur fast:
Selbst minimiert verdeckt die penetrante Aufforderung mindestens ein Viertel des Bildschirms
(bei größeren Bildschirmen vielleicht weniger).
Am Smartphone wirkt die Verdeckung noch abstoßender:
Die große untere Einblendung (Überblendung, Abdeckung) lässt sich wegklicken, die obere nicht.
Ist so. 
   Das müssten sogar Facebook-Teilnehmer im »privaten Modus« des Browsers (Explorer und Firefox: Ctrl-Shift-P oder im Menü; Chrome: Ctrl-Shift-N) probieren können. 

Link hierher:
http://blogabissl.blogspot.com/2017/01/facebook-fur-nicht-facebooker.html
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*) 2.5.2009: Facebook-Esel. Glosse über Facebook, das mich (und viele andere) mit einer Art Kettenbrief zur Mitgliedschaft überrumpelte. Mehr dazu auf meinem Blog vom 3. Mai 2009
   Ich hab’ mich damals gleich wieder von Facebook gelöst – was mir freilich keine »Freunde« gemacht hat, die mich »liken«. Selbst heute entfliehen noch manche den Fängen dieser bunten Sekte. Beispiel:


Newsletter, Januar 2017

Sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
zuerst einmal mal bye bye Facebook, Twitter, Instagram & Co! Konkret: Ich habe zum Jahreswechsel nach reichlicher Überlegung alle meine Social Media Websites gelöscht und meine Corporate Websites von den »Follow me«-Buttons befreit. Ich werde mich sinnvoller Weise nun wieder auf meinen eigenen Webspace konzentrieren.