29. Dezember 2021

Feinsicherung flicken


Das ist eine »Feinsicherung«. Es handelt sich um eine Schmelzsicherung. Innen drin ist ein dünner Draht. Wenn da zuviel Strom durchfließt, wird er heiß und brennt (schmilzt) durch, der elektrische Strom kann nicht mehr fließen.  

Wann und wie die Sicherung durchbrennt, steht auf einer der beiden Blechkappen.
•  Erstens die Stromstärke in A, Ampere, und zweitens
•  die Geschwindidkeit, mit der die Sicherung »auslöst«,
    

    FF: Sehr flink
    F: Flink
    M: Mittelträge
    T: Träge
    TT: Sehr träge

Mehr zum Thema auf https://www.westfalia.de/static/informationen/ratgeber/technik/normen_und_kennzeichnungen/kennzeichnung_von_feinsicherungen.html

Ein Tutorial zu Strom spare ich Ihnen; sie sind eh im Internet. Gehen Sie bitte also z.B. auf https://www.teich-filter.eu/solartechnik/volt-watt-ampere-rechner/berechnen , und rechnen Sie sich aus, wieviel Strom eine alte 80-Watt-Birne gezogen hat. Lösung 0,35 A (Ampere). Dagegen eine LED-Leuchte, sagen wir mit sechs Watt (6 W): 26 mA, Milliampere, sozusagen nichts. Eine Vorsicherung für zwei dieser LEDs … Ich probiers später, wenn die Sicherungen kommen.   

Jedenfalls beruhten früher alle Sicherungen auf diesem Prinzip. Was ich hier schreibe, ist also auf alle Schmelzsicherungen anwendbar.

Meine Not-Flick-Anleitung ist aber nicht angeraten, oft sogar verboten. Ich übernehme keine irgendgeartete Verantwortung und distanziere mich völlig von soviel Leichtsinn.

Schon falsch, dieser Ansatz!

Was gar nicht geht, ist, die ganze Sicherung mit Alufolie aus dem Haushalt oder »Stanniolpapier« aus der Schokoladepackung einzuwickeln, und sie so wieder einzusetzen. 

Beschämend (für die »Sicherung«)!
Da können’s gleich einen Nagel nehmen …
No, no, no, nein halt halt!

Sie sichern dann nicht und nichts mehr. Im Störungsfall brennt stattdessen irgend etwas anderes durch, und zwar offen, nicht geschützt in einem Glasröhrchen.  

Man kann auch eine der Kappen der durchgebrannten Sicherung öffnen und Silberfolie hineinstopfen. Die Wirkung ist dieselbe: Eine Sicherung ist das dann nicht mehr, sondern Leichtsinn und Murks. Das zu Schützende im Gerät geht kaputt, und das ist gewiss teurer als die Sicherung.

»Dass man Sicherungen nicht einfach überbrückt, versteht sich von selbst. Damit würde man Menschenleben und Sachwerte gefährden und dabei grob fahrlässig bis vorsätzlich handeln – Schäden zahlen dann in der Regel auch Versicherungen nicht mehr.« – Zitat Westfalia

Die ist richtig, meistens, auch bei mir

So. Also erst reparieren, dann probieren. Und nicht mit einer überbrückten Sicherung.

Das Folgende ist also nicht empfohlen.

Der durchgebrannte Faden kann durch ein dünnes Stück Draht ersetzt werden, etwa eine Einzellitze eines Drahtes aus vielen Drähtchen. Wieviel Strom der durchlässt bis er aufgibt und schmilzt, das weiß man nicht. 

Am Einfachsten ist ein schmaler Streifen Alufolie, oder ein Lamettafaden.

Bei mir hat’s einmal funktioniert, da ist die Feinsicherung durchgebrannt (als Vorsicherung, in Reihe!), und die elektronische Zimmersicherung im Sicherungskasten der Wohnung ist nicht rausgeflogen. Die löst bei 16 A aus, das wären (W=V×A) 230 V × 16 A = 3860 W, mehr als eine Waschmaschine! Das ist in Deutschland so üblich. In Italien fliegt bei derart hohen Lasten die Hauptsicherung raus. So wird der Stromverbrauch des ganzen Landes geglättet, und der Strom kann billiger sein und ist es … Pfiat Gott Germania!

Zurück zum Thema. Mit einer Tabelle der richtigen Silberstreifenbreite kann ich leider nicht dienen. Gewiss  hängt die auch von den Wärmeabzugsmöglickeiten am Einsatzort ab. 

Ich empfehle, sich umgehend einen Satz richtiger, passender Feinsicherungen zu bestellen, etwa bei Pearl unter Bestellnummer NX-3881-913, für sechs Euro

AGT Sortiment Kleinteilebox:
Sortimentskasten Glassicherungen 6 × 30 mm, 5 - 30 A, 48-teilig. – Schade, die waren zu lang, …

Link zu diesem Post https://bit.ly/fj32Mks1i
 =
https://blogabissl.blogspot.com/2021/12/feinsicherung-flicken.html

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12. Dezember 2021

Fernbedienung Lichterkette Anleitung

Bedienungsanleitung Fernbedienung (remote control)
GP Golden Power remote control
Ningbo Golden Power Electronic Co., Ltd.
made in China

8 … normales Dauerlicht normal continuous light


Hinterseite, rear side, verso, einer unbenutzten Fernsteuerung. Lieferstatus, mit transparentem Batterieschutz, unten glänzend. 

• Den Batterieschutz muss man vor Gebrauch herausziehen, damit die Batterie Kontakt kriegt. 

• Eine Fernbedienung steuert alle gleichen Lichterketten (oder -kränze). Keine individuelle Kodierung.  

Mehr vielleicht später. Viel Spass!

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Link hierher https://bit.ly/fj3m0qIcD
   =

https://blogabissl.blogspot.com/2021/12/fernbedienung-lichterkette-anleitung.html

Die Original-Betriebsanleitung habe ich Ihnen auf
www.Siebenfahr.com/Lichterkette.pdf 

gespeichert, deutsch und englisch. Im Englischen, zweites Blatt, finden Sie unter “Feature” genau “8 Lighting Modes”: “* The led string lights with 8 modes (Combination, Inwave, Sequential, Sloglo, Chasing, Slowfade, Twinkle, Steady on)”. – Wichtig ist, siehe oben, eigentlich nur die letzte Möglichkeit: steady on, Dauerlicht, und das ist dann durchgezählt die 8. Möglichkeit. Bittesehr. Spielen Sie sich ruhig mit den verschiedenen Blinkmodi von 1 bis 7, nach Lust und Laune. Zum normalen Dauer-An, Dauerleuchten, »Ruhe am Schiff« kommen Sie immer wieder mit der letzten Möglichkeit, der Acht. 

24. November 2021

Simpliciter Et de Plano Ac Sine Strepitu Et Figura Iudicii

Ich habe Ihnen diesen seltsamen lateinischen Satz hier vollständig zitiert, damit Sie ihn wenigstens ordentlich googeln können als solchen 

 a fragment

Simpliciter Et de Plano Ac Sine Strepitu Et Figura Iudicii 

This sentence is quoted in full, so you can google it all along.

I’m no historian, and no man of law, especially not of canon law of olden ages. So I’ll tell you quickly and s.e.e.o. (»salvo errore et omissione», except for error and omission) a story. It might be true.

Here is another key word from AD (anno domini, in the year of the Lord) 1306 and later in the Middle Ages:

saepe si contingit or sæpe si contingit

Clemens V – Wikipedia

saepe
is the name of one of the «Clementines» by pope Clement V (1264–1314 https://en.wikipedia.org/wiki/Pope_Clement_V ) and later popes. Clement V moved to Avignon, you remeber?(https://en.wikipedia.org/wiki/Liber_Septimus#Constitutiones_Clementinae,_1314

Deutsch findet sich hier eine weitere Erklärung: http://hwb-eup2009.mpipriv.de/index.php/Einstweiliger_Rechtsschutz#2._Ursprung_und_Erscheinungsformen

Let’s look at how processes went, back in the 13th century,

The Enciclopedia jurídica explains: Es el origen, respecto del tipo de proceso, de la primacía del proceso de plena cognición (proceso ordinario).
   El proceso antiguo era unitario, pues solamente existía un solo tipo de proceso, para decidir todas las cuestiones litigiosas que se presentasen; sin embargo, el solemnis ordo iudiciorum privatorum tuvo que tolerar el nacimiento o la aparición de nuevos tipos de proceso, en los cuales se esbozaba la diferenciación de tramitación o de procedimiento, por el impulso de nuevas necesidades prácticas; pero es en el derecho Romano-Canónico donde se interpreta en toda de la vida comercial y política del momento, estructurando al lado del solemnis ordo iudiciorum, otro proceso más simplificado y ágil: el proceso sumario (o plenario rápido), que la Clementina «saepe si contingit», concreta en la frase: simpliciter et de plano ac sine strepitu et figura iudicii. El proceso ordinario o común continúa en su primado, pero en ciertos casos, sin que ello importe reducir el conocimiento pleno del juez, se reducen o simplifican sus complicadas tramitaciones, sin limitar por eso las pruebas o la defensa.
   Pero este proceso sumario es de excepción, y solamente podrá recurrirse a el cuando el legislador expresamente lo autorice, y refuerza este carácter una norma de remisión por la cual todo litigio que no tenga señalada una tramitación especial, se regirá por las normas del proceso de plena cognición. La extensión analógica de las normas reglamentarias de éste a otro tipos de proceso refuerza enormemente el primado del proceso de plena cognición, pero tiende a la cristalización formalistica de los procesos sumarios; por otra parte, impide la agilitación de litigios de relativamente sencilla resolución.
   La Clementina «saepe si contingit» da carácter legal a una situación que existía positivamente en la vida jurídica del siglo XIII. Chiovenda dice: «por su parte, el papa, al delegar en los jueces para la decisión de las causas particulares, desde hacia mucho tiempo solía dispensarles de esta o aquella formalidad del proceso ordinario... ». No es raro encontrar antecedentes anteriores al año 1306, fecha de la Clementina «saepe», Ver Gr., En el consulado del mar, como señala fairen Guillén, y en general en el proceso mercantil cambiario a través de los títulos constituidos.

Also have a look at the
   Reflexiones doctrinales en torno a las Clementinas Dispendiosam y Saepe contingit
– el proceso sumario a la luz del utriusque iuris at https://dialnet.unirioja.es/servlet/articulo?codigo=5845489

Summary procedure, resulting of extensive synergistic work carried out by the medieval legislators of both Laws, was an alternative process to the solemn, [was] more agile and faster. The Saepe Contingit constitution represents the paradigm that will reach its full scholarly maturation on the Bartolus de Sassoferrato’s study about the Constitution Ad Reprimendum. The article briefly explores the steps that lead to the appearance of the summary Rite on the medieval Ius Commune, highlighting the role of Canon law, and in particular the legislative interventions of Pope Clement V, in the making of this process, from the decretals Dispendiosam and Saepe Contingit up to the mentioned Bartolus’s study, as well as its reflection on the Italian statuti comunali

Story. Back in the late middle ages a catholic marriage was promised to be forever, like it is still today. As a result sometimes some of these marriages had to nullified, if a second marriage was on demand. We aren’t Muslims or Mormons. In many cases this demand was urgent: nine months were already too long. So court cases supposed to nullify the original marriage had to be sped up. Clement must have been a clever pope, pracital and common sense. In fact sæpe processes clarified trade disputes. They sped ap trade.
   The bilingual mercantile hub at Bolzano or Bozen boasted its USP: Disputes were cleared in three days, sometimes even by changing the original contracts, but always in good sense.

See the Mercantile Museum of Bolzano web site, auch in deutsch e italiano. They had “a special court founded in 1635 by the Archduchess of Austria Claudia de’ Medici. Its purpose was to resolve every commercial dispute that arose between the merchants during the four international trade fairs.” Normally in three days, even if the dispute continued at second level.
   And visit the museum, in case you come by! It’s in the very center of old town.
   The museum pointed me to the article of
Professor Andrea Bonoldi (Università degli Studi di Trento) «La presta espedittione [sic!] delle liti. Il magistrato mercantile alle fiere di Bolzano (1635–1850). Tra giustizia e mediazione.»
   Here the English summary:

ABSTRACT
This paper examines some issues concerning how controversies between merchants had been solved in the Middle Ages and Early Modern Age. In particular it points out how commercial players always tried to foster [fördern] courts with technical expertise as well as to encourage the adoption of simple and rapid processes. On the basis of literature which faced this topic from the point of view of economic history and history of law, this paper presents some results of a research project concerning the activity of the Fair Court
in Bolzano – the Magistrato mercantile, or Merkantilmagistrat – which operated from 1633 up to 1850. Starting from the analysis of a broad data-base of trial cases, this paper offers some reflections on the activity of this institution and how it worked.#

The article is stored for public access and download at https://www.academia.edu/44749173/Andrea_Bonoldi_La_presta_espedittione_delle_liti_Il_magistrato_mercantile_alle_fiere_di_Bolzano_1635_1850_tra_giustizia_e_mediazione

and locally by me (Joern) as own document (Eigene Dokumente) at
F:\\FA\Andrea_Bonoldi_La_presta_espedittione_de.pdf

Practically I was told: »Theoretisch dauerten die Verfahren in der ersten Instanz einen Tag und in der zweiten Instanz höchstens zwei weitere Tage. Oft wurde der Streit innerhalb der 14 Tage der Messe beigelegt, in Ausnahmefällen wurde er auf die nächste Messe verschoben.«

I summarized: » … Merkantilmagistrats, eines Sondergerichts, das 1635 von der Erzherzogin von Österreich Claudia de' Medici für die Schlichtung von Streitfragen eingerichtet wurde, die während der überregionalen Jahrmärkte unter den Kaufleuten auftraten. Die Verfahren dauerten planmäßig nur einen Tag in der ersten Instanz, notfalls noch zwei weitere Tage in der zweiten. Jedenfalls wurde versucht, einen Streit noch während der laufenden vierzehntägigen Messe zu beenden. Nur selten musste eine Streitigkeit bei der nächsten Messe wieder aufgegriffen werden.«
   Theoretisch dauerten die Verfahren in der ersten Instanz einen Tag und in der zweiten Instanz höchstens zwei weitere Tage. Oft wurde der Streit innerhalb der 14 Tage der Messe beigelegt, in Ausnahmefällen wurde er auf die nächste Messe verschoben.

More

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/YB5HG7LRTTX3AU7WRJT7NSKJTUCT4Y3L

https://books.google.de/books?id=0IasfxMzCIAC&pg=PA189&lpg=PA189&dq=Simpliciter+et+de+plano,+ac+sine+strepitu+et+figura+iudicii&source=bl&ots=7qL_ZWmvwx&sig=ACfU3U32ZaV8IydKjzEJrEaJWOeb8DX6Rw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwihofOCqoT0AhUa_rsIHRNBA1AQ6AF6BAgNEAM#v=onepage&q=Simpliciter%20et%20de%20plano%2C%20ac%20sine%20strepitu%20et%20figura%20iudicii&f=false

http://www.enciclopedia-juridica.com/d/solemnis-ordo-iudiciorum-privatorum/solemnis-ordo-iudiciorum-privatorum.htm

https://diccionario.leyderecho.org/simpliciter-et-de-plano-ac-sine-strepitu-et-figura-iudicii/ 

In short. I think: Pope Clement had given a “Clementine” (today a fruit only), as divorces went too slow and the fatherless children came faster. The speedy process was later applied in civil rulings. Having people of the trade as judges sped up and made rulings realistic. Would be a good idea for today.
   To speed up criminal cases in Italy I think you can accept all charges and let the judge just set the punishment. But that’s another subject. Fritz Jörn

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/YB5HG7LRTTX3AU7WRJT7NSKJTUCT4Y3L
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9. November 2021

Gendern usw. Duden

Kurz gesagt:

1. Seit 1996 – der Rechtschreibreform – ist für die Rechtschreibung in Deutschland ein »amtliches Regelwerk« zuständig.
(Quellen https://gfds.de/duden-verbindlichkeit/ und https://www.rechtschreibrat.com/regeln-und-woerterverzeichnis/ und https://www.bundestag.de/resource/blob/691396/0fe6c9cce82af97036faec0bc3dcdf1c/WD-10-001-20-pdf-data.pdf )
2. Seither gab es kleine Änderungen.
3. Die gültige Rechtschreibung ist in offiziellen Kontexten (Behörden, Schulen etc.) verbindlich.
4. Eine Schreibung mit Sonderzeichen im Wort, etwa Bürger*innen usw., ist in der amtlichen deutschen Rechtschreibung nicht vorgesehen (also privat erlaubt, amtlich unzulässig).
5. Das generische Maskulinum gilt nach wie vor.

Langversion:

Meine Damen und Herren!

Gleich als erstes die Damen anzusprechen, wie hier, ist Höflichkeit. Auch aus dem Mantel darf man ihnen helfen. Nur ein Handkuss geht heutzutage nicht mehr, und ging früher auch nur korrekt, wenn die Dame saß. Tritt eine Dame in den Raum, so stehen die Herren »gefälligst« auf.

»Meine Komplimente,
Fräulein Prinzessin*)
Die Hand zum Gruße, wenn überhaupt, reicht immer zuerst die Dame. Sonst ist eine kleine Verneigung richtig, mit dem Gedanken im Hinterkopf: »Meine Verehrung, Gnädigste!«. Ob heutige Frauen das wollen?

Jetzt die Rede, egal ob von einer Frau oder einem Mann gehalten. »Meine Damen, meine Herren!« Damit ist aber auch genug, genug der Floskeln. Die Rede soll überzeugen, erinnern, loben, erklären, auffordern – was auch immer. Wer sich angesprochen fühlt, bestimmt nicht der Redner. Manche Zuhörer schlafen ja auch ein.

Gendern verdünnt die Aussage

Bei einem verehrten Prediger lese ich: »Christinnen und Christen sind Bürgerinnen und Bürger der jeweiligen Gesellschaft, in der sie leben.« Ja schon, aber das klingt windelweich herumgeeiert. »Christen gehören zur Gesellschaft, in der sie leben«, oder »sind Teil der Gesellschaft«, das wäre eine klare Ansage. Oder, von mir aus: »der bürgerlichen Gesellschaft«. Gerade die Bibel mahnt in der Bergpredigt zu Kürze, allerdings im Zusammenhang mit Schwören, was die Bibel nicht mag. Stattdessen empfiehlt sie, etwa bei Luther (Mt. 5,37) : »Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel«. Modern klingt das noch kürzer: »Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.«
   Wer »gendert« lenkt die Aufmersamkeit auf Geschlechtsunterschiede, auf eine zweigeteilte Gesellschaft, und damit natürlicherweise weg von der Sache selbst, vom Hauptthema. Meiner Meinung nach denkt der Mensch meist nur einen Gedankengang, entlang einem »roten Faden«, er oder sie »multitaskt« nicht im Gehirn (selbst wenn er vielleicht zwei Sachen gleichzeitig machen kann). Also fehlt der eine Gedanke, wenn ein anderer betont wird. Oder? Zudem berücksichtigt der Gendernde meist nicht die »Diversen«, die in Deutschland seit 2018 anerkannt sind, geschätzt mit Belegen
⅓ ‰ der Bevölkerung.
    Ausländer, für die die deutsche Sprache ohnehin schwierig ist, werden durch Gendern vom eigentlichen Inhalt der Aussage abgelenkt und verstehen die neuen modischen Bezeichnungen nicht (Studierender statt Student, wie international üblich), erst recht nicht Sterne im Text, zu denen die Fußnoten fehlen.
   »Ich geh’ mal beim Bäcker Brötchen holen«, das ist ein ganz normaler Aussagesatz. »Beim Bäcker oder der Bäckerin« wäre geschraubt. Und selbst »in der Bäckerei«, die grammatikalisch weiblich ist, ginge eine Sprachnuance verloren, die zwischen einem Bäcker und einer Bäckerei differenziert. Meist ist ja mit einem Bäcker eine Bäckerei gemeint. Für mich backt der Bäcker Brot und die Bäckerei – die mir immer nach Feinbäckerei klingt – die Plätzchen. Aber bitte: Feinheiten werden in »gendergerechter« Sprache weggehobelt, Hauptsache man wird der präsumptiven Selbstwahrnehmung des »zarten Geschlechts« gerecht. Ja, woher weiß denn der sprachwählerische Redner, wer sich im Publikum wie angesprochen fühlt. Frauen, hört nur auf die weibliche Form?
   Ich selbst, eher männlich, fühle mich bei der Endung -innen jedenfalls überhaupt nicht angesprochen. Warum sollte ich das?
   Das generische Maskulinum ist da zu weit weg, obwohl es im Deutschen erst einmal generell gilt, immer schon sehr praktisch war und ist, aktueller Gebrauch hin oder her. Auf Wikipedia kann man ausufernde Kontroversen dazu lesen. Kein Ausländer findet Sternchen und ausschließlich weibliche Formen im Lexikon oder gar in seiner Sprache. Muss er sich von einer Chirurg*in operieren lassen?
   Sprache ist, was einer sagt und der andere versteht, ist keine definierte Mathematik, wo 2 + 2 = 4 gilt. Ein Gendersternchen * ist kein Malzeichen, ×. Höchstens ein altmodischer Verweis auf eine Fußnote.

Pierre, Irène, Marie Curie
©Corbis

Ich hoffe, dass das Gendern eine Modeerscheinung bleibt. Marie Curie bekam ihre zwei Nobelpreise nicht, weil damals Gendern angesagt war. Ich bezweifle, dass Gendern Frauen etwas bringt, aber bitte, das ist Ansichtssache. Die Sprache jedenfalls verhunzt’s.  

BesucherzaehlerLink hierher https://bit.ly/fj3H9iV5a
 =  https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html 

* Die Handkussszene stammt aus Topolino N.1533, Lire 1200, Story I 1533-A nella terra senza tempo, 2. Teil ©1985. Wie man in Blogs Fußnoten einbaut, steht auf https://blogabissl.blogspot.com/2024/03/sprunge-und-funoten-in-blog-posts.html

Pressemitteilung des amtlichen Rechtschreibrats https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_PM_2021-03-26_Geschlechtergerechte_Schreibung.pdf

Man könnte unendlich viel sagen zu Gendern und zu modernen »Verbesserungen« von Texten, vom falschen Gebrauch einer Tätigkeitsform wie bei »Studierenden«, die vielleicht jobben oder feiern statt zu studieren, von »Lehrlingen«, die keine sein dürfen, von traditionell harmlos gemeinten Negern oder Zigeunern. Sehen Sie sich bitte meine filmbelegte »Neger«-Studie an: https://blogabissl.blogspot.com/2019/03/neger.html , mit interessanten Belegen.
   Lesen Sie das NZZ-Interview mit Elke Heidenreich vom 10.11.2021 https://www.nzz.ch/feuilleton/elke-heidenreich-ueber-shitstorms-literatur-und-gendersprache-ld.1654095 . Sie sagt deutlich: »Man kann nicht alle Menschen in jedem Satz erwähnen und glücklich machen. Diese Betroffenheitskultur finde ich völlig falsch« und meint konkret: »Das Wort ›Schriftsteller:in‹ ist idiotisch – akustisch, aber auch in schriftlicher Form ist es grammatikalisch falsch. Da schlägt die Hysterie gerade sehr weit aus. Ich glaube aber, dass sich das nicht durchsetzt, denn das ist eine bestimmte Gruppe, die das macht. Das Gendern ist nicht in der Bevölkerung verankert.«

Bei James Scotts “Against the Grain” blieb ich hängen an einem forager und musste ihn googeln:


Dass es im Deutschen ein vielgebrauchtes generisches Maskulinum gibt, übergeht hier Google. Erschrocken über das Gegendere, habe ich dann flugs auch den zugehörigen “hunter” aufgesucht:

Na schön (doch warum ist der Hunter groß? Weil ich’s so eingegeben hatte.) Sie können sich selbst vorstellen, was »Jäger und Sammler« dann heißen müsste, in Genderdeutsch. Nur gut, dass das Google nun doch nicht mitmacht:
Der richtige englische Ausdruck für Jäger und Sammler scheint hunter-gatherer zu sein.

Den On-line-Duden können Sie vergessen 

Der Duden, der dem Sprachgebrauch folgt und für viele damit verbindlich wird, hat seinen Umfang aufgebläht. Nicht, dass ich ein Duden-Beobachter wäre. Aber Schlagzeilen wie »Der Duden schafft das generische Maskulinum ab« fallen selbst mir auf, etwa hier: https://www.stern.de/gesellschaft/duden-schafft-generisches-maskulinum-ab--warum-das-anmassend-ist-9560662.html  . Das kann der Duden nicht und das darf er nicht, weil er die Sprache (und damit die deutsche Rechtschreibung) nur dokumentieren soll, statt daran herumzuschrauben. Er schafft nichts an und nichts ab. Etwas Demut täte diesen Sprachexperten gut.

Wenn ich sage: »Ich gehe zum Bäcker Brötchen holen«, dann wissen alle, was ich vorhabe. Nur der Duden nicht. Der definiert den Bäcker ausschließlich als »Handwerker, der Backwaren für den Verkauf herstellt (Berufsbezeichnung)«, siehe https://www.duden.de/rechtschreibung/Baecker , sprachliche Häufigkeit 2/5. Dass man mit Bäcker auch eine Bäckerei meinen kann, das weiß er nicht. 

Der Duden ist neuerdings online nur gegen Gebühr zugänglich,
vielleicht rührt das fehlende Bild daher. Mein Dank an den Duden.
So kommen weniger*innen an den Mist dran.

Dieser Kasten (inzwischen vermutlich von der Google-Zensur automatisch gelöscht), in dem einem ein Licht aufgehen soll, steht wohl bei jedem generischen Maskulin. Dazu kommt dann noch die weibliche Bezeichnung, die im Gegensatz zur »männlichen« nicht beides, ja alle meinen kann: Männlein und Weiblein und Diverse etc. Die Bäckerin ist grammatikalisch und genderlich – sagt man so? – immer weiblich. Sie ist im Duden eine »Handwerkerin, die Backwaren für den Verkauf herstellt (Berufsbezeichnung)« – freilich ohne Warnhinweis, ob sie divers sein darf. Häufigkeit 1/5.

Der Duden sollte sich da heraushalten. Er ist nicht dazu da, mir als Schreiber zu sagen, wie eindeutig ein Begriff ist oder wie flexibel. Vieles in der Sprache ist doppeldeutig, vom Föhn bis zum Messer. Leser sind doch nicht doof. 

Beim Reh sind Natur und Duden noch intakt: https://www.duden.de/rechtschreibung/Reh  

Probieren Sie statt dem Duden einmal das digitale Wörterbuch der deutschen Sprache: https://www.dwds.de/wb/B%C3%A4cker 

Im Übrigen ist der Duden zwar seit weit über hundert Jahren bekannt und beliebt – seit der Rechtschreibreform 1996 ist aber nicht mehr er, sondern das »amtliche Regelwerk« verbindlich, allerdings nur in »offiziellen Kontexten« wie »Schulen, Behörden usw.«, siehe https://gfds.de/duden-verbindlichkeit/ .
   Ich empfehle, sich direkt beim Rat für deutsche Rechtschreibung
schlau zu machen, https://www.rechtschreibrat.com/regeln-und-woerterverzeichnis/ . Soweit ich das verfolgt habe, sind Sternchen oder andere opportunistische, Aufmerksamkeit heischende Andersschreibungen wie Binnenmajuskeln – nicht zugelassen. Ämter, die dergleichen anwenden, tun das gegen das Gesetz. Mehr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Binnenmajuskel#Schreibregeln . Das amtliche Wörterverzeichnis finden Sie hier: https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_Woerterverzeichnis_2016_veroeffentlicht_2017.pdf 

Eine Idee: Wenn wir schon die Gesellschaft bei allen Glegenheiten spalten in Männlein und Weiblein, so könnten wir sie mit Fug und Recht in Junge und Alte trennen. Ich hab’ das einmal durchgerechnet, siehe https://blogabissl.blogspot.com/2019/07/alte-und-junge-gesellschaftsteilung.html .

––––––––––––––––––––

Hier die NZZ: https://www.nzz.ch/feuilleton/gendern-verschreckt-leser-wie-der-tagesspiegel-an-gendersprache-scheiterte-ld.1767903  

Feb. 2024. Fragt man alte Leute, dann mögen sie Gendern immer noch nicht:

PS. Siehe auch https://www.nzz.ch/meinung/ein-einziger-murks-gendern-ist-auch-keine-loesung-ld.1668929 

Siehe auch https://www.nzz.ch/international/streit-um-transsexualitaet-wann-ist-ein-mann-ein-mann-ld.1671305  Thema u.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Tessa_Ganserer 

30.7.2022 https://www.nzz.ch/international/der-gender-gap-bleibt-vw-mitarbeiter-scheitert-mit-klage-auf-unterlassung-ld.1695767 

PS. Deutsche Texte laufen bereits ohne Gendern etwa ein Drittel länger als englische. Mit Gendern werden sie noch länger, denn z.B. »Bürger und Bürgerinnen« ist viel länger als »Bürger«, was dasselbe meint, aber über drei Mal mehr Buchstaben braucht. Selbst Bürger:innen wäre fast doppelt so lang.
   Dazu kommt, dass heute viel auf Smartphones gelesen wird, die dann aber keine automatische Silbentrennung können, die vermutlich bei Bürger:innen sowieso versagen würde: Bürger:-innen, Bürg-er:innen, Bürger-:innen, Bürger:in-nen, Bür-ger:innen? (Meine Blogs sind automatisch trennbar, siehe hier.)

Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2021/11/gendern-usw.html

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19. Oktober 2021

Sehen Sie’s? Nach Regen. Wer in die unteren, rechten, blauen Clogs steigt, kriegt nasse Fersen. Die oberen, die grauen, sind hinten (unten) trocken geblieben.

Wie das?

Die haben in der Ferse ein Loch. Drin sitzt ein stabiler Strohhalm, damit’s das Loch nicht zusammendrückt. Da rinnt der Regen ab. – Das Loch kann man mit einem heißen Nagel, dicken Draht oder Stift machen, eventuell über einer Kerze heißgemacht. Ich hatte einen Fleischspieß aus der Küchenschublade zweckentfremdet. Und der Einsatz war ein stabiles Stück Schuhspanner aus einer Schuhschachtel. Egal.

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Link hierher https://bit.ly/fj3lXGyFy
 = https://blogabissl.blogspot.com/2021/10/sehen-sies-nach-regen.html
 

Meine erste App ist analog

Ich war ja gewohnt, mir einfache Programme für den Computer rasch selbst zu schreiben, in den guten alten Zeiten ohne Windows, ohne »Apps«, dafür mit »Basic«, mit dem man alles machen konnte.

Aktuell sehnte ich mich nach einer Iphone-App, die mich erinnert, dass ich den Tona abgeschalten habe, wenn ich es – dieses vergessnd – wieder benütze. 

Da sehen Sie’s schon, das stummgeschaltete Iphone. Der hier gut sichtbare Schiebeschalter im linken Rand ist nach unten geschoben, Rot ist zu sehen, was »stumm« bedeutet. (Das rot-weiß-rote Bandl ist zum Anhängen und oder Aus-der-Tasche-Ziehen des Handys, österreichisch.)

Und meine durchaus nicht digitale, sondern voll analoge App sehen Sie auch: Da ist ein blaues Schießgummi, eine Gummiflitsche (seltener -fletsche) über den Bildschirm gespannt. Sie erinnert mich optomechanisch visuell daran, dass der Ton aus ist, wenn ich das Iphone das nächste Mal benutze. Ich schalte dann den mechanischen Ton-aus-Schalter wieder nach oben, das Rot geht weg, und das Iphone klingelt wieder, pingt, »alarmt« usw. nach dessen innerem Drang. (Übrigens haben moderne Geräte nie einen Wecker, sonden immer nur einen Alarm. Die Amerikaner kennen nichts anderes als alarm, früher alarum : zu den Waffen. Und jetzt ist das Wort auch exklusiv zu uns gekommen!)  Das Schießgummi schiebe ich wieder nach links in die Faltung der Iphone-Hülle, und gut ist’s.

Eine digitale App habe ich nicht gefunden, lasse mich aber gerne belehren. Wenn mir jemand beibringen kann, wie ich mir sonne App selbst »schreibe«, noch besser!

Damit wünsche ich ungestörte Ruhe, und verbeibe mit dem
Link zu dieser digitalen Analog-App: https://bit.ly/fj3m2f7dL

 =

https://blogabissl.blogspot.com/2021/10/meine-erste-app-ist-analog.html

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16. Oktober 2021

Gott im Bergischen Land

Ein Reisebericht mit zwei Gottesbeweisen, wenn Sie so wollen

»In Norddeutschland« war ich (Süddeutscher) unterwegs, die A1 hinunter, von Münster aus mit Ziel Köln und dann Bonn. Der Tag war lang gewesen. Tochter Carla hatte ein Studentenzimmer gesucht,  da und dort in Münster, und jetzt war ich am späten Nachmittag alleine unterwegs zurück nachhause nach Bonn.
   Vor Dortmund fing es an jämmerlich zu gießen, was man neuerdings als Starkregen kennt, und ich wollte dort noch zum Grab meiner kleinen Tochter. Am riesigen Hauptfriedhof ist es schwer zu finden. Am besten kommt man von Ostern heran. Dort kenne ich aber keine Parkplätze. Also stelle ich mich immer irgendwo an eine nahe Kreuzung oder auf den ungenutzten breiten Gehsteig und laufe von dort. In der Hoffnung, dass kein böser Geist mich abschleppt, abstraft, oder gar bestiehlt.
   Jahrelang war ich nicht mehr am Grab gewesen. Für meine (neue, zweite) Familie ist’s kein Ziel, für mich schon. Seit es die Cebit in Hannover nicht mehr gibt, komme ich nicht mehr alle Jahre vorbei. Mit Carla in Münster mag das nun anders werden.
   Zuerst leitete mich mein Navi in die Irre, weil ich als Ziel das Grab selbst eingegeben hatte, 51,51661;7,54636, nicht draußen einen Autoabstellplatz. So landete ich irgendwo in Brackel, und dunkel war’s auch schon, fast ganz. Dazu dieser Dauerregen. Und meine einsame Trauer. Ich bin dann zurückgegurkt, fuhr weiter westlich nach Gedächtnis in die »Leni-Rommel-Straße«, öd und leer. »Mein« großes Blumengeschäft dort war dem Erdboden gleich gemacht worden. Die Zeiten, sie ändern sich. Meinen im »ruhenden Verkehr« nichtsnutzen grünen Behindertenausweis klemmte ich noch an die Frontscheibe, mitleiderheischend, eigentlich ganz sinnlos. Dann ging ich hinein in den Friedhof, am Seiteneingang bei den Abfallhäufen, schirmbewehrt, von Pfütze zu Pfütze balancierend, unter den Trauerweiden. Das Grab fand ich wie immer auf Anhieb. Es war, zusammen mit einem zweiten, einsam geworden in seinem Planquadrat 181. Der riesige grüne Busch, der den grünmarmornen Grabstein versteckt, ist noch da; und wie immer ist das Grab beraubt: Wo einst Blumen und eine kleine weiße Rose standen – nur mehr Löcher im Bodendecker. 


Das ist und war alles. Gut, dass der Regen beim Auftauchen aus meinen Gedanken nachgelassen hatte. Das Auto stand noch brav da. Ich konnte das Navi auf »Heimat« stellen, und bald war ich wieder auf der A1.
   Das Bergische Land – siehe Wikipedia – heißt so nach dem historischen Territorium Herzogtum Berg, und keineswegs der Hügel halber. Nach meiner Erfahrung regnet es dort immer, es sind immer Baustellen und enge Täler zu durchqueuren, und dazu wechseln die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten gefühlt alle zweihundert Meter. Eine Mist-Fahrerei. Und ich mit meiner Melancholie mitten drin, den Scheibenwischer mal schneller und mal ruhiger stellend.
   Für Carla hatten wir kein Zimmer gefunden in Münster. (Sie später alleine schon.) Mist! Die allgemeine Misere pfiff von allen Dächern: Weltuntergang, davor Klimawandel, viel zu viele Menschen, falsche Verteilung, ratlose Politiker, alle im Streit – Gott weiß wo gerade demonstrierend. Ich neige zu Verallgemeinerungen, zu immer übergeordneteren Erklärungen, zu großen Theorien, Pessimismus.
   Die katholische Kirche – zu der ich als Laie gehöre – vertieft ihre Skandale, eine altverzopfte Moral propagierend, Sex nur bei aktivem Kinderwunsch, genaugenommen, und die Frauen immer fromm außen vor, sie dürfen den Rosenkranz beten. Jesus ist lieb.
   Nach jeder Predigt stellen sich die ganzen Gläubinnen und Glaubenden hin und lügen dem Heiligen Geist die Hucke voll:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen. 

Also ich habe damit Schwierigkeiten, mal mehr, mal weniger. Felsenfest wie Hier stehe ich und kann nicht anders ist das nicht, mit den drei Tagen Hölle, dem Aufzug in den Himmel, und – leider – oft auch schon gleich vornan dem Glauben an Gott als solchem. Dafür zeigt er sich hier zu wenig bezw. gar nicht, neuerdings, Gott guckt weg post-Holocaust.
   Mit höllischem Herzen fuhr ich also westwärts über die Wupper.  Und dann:




Dann ging mir ein Licht auf, zur Abwechslung weit im Westen, und das hat mich so gefreut, dass wieder alles richtig wurde: Der Gott, der Geist, der Heilige, und der Verkehr liefen, wie von einer eleganten Geisterhand geleitet, geführt, Richtung Köln, und ich dachte: Wie toll das fließt! Muss man nur sehen. Staunen wie über die Dusche in der Früh, über jeden Fluss, nur ohne Wirbel, laminar von Auto zu Auto, Licht zu Lichtern. Fast spürte ich ein Wiegen, hin und her, wie vielleicht beim Rodeln damals vor der Erderwärmung. Tanzen. Jedenfalls gleitend, wirklich schnell, übermenschlich schnell, auf dass wir alle bald heimkommen. Ein Wunder, menschengemacht – das aber war der Lichter–schlange keineswegs anzusehen, den roten Würmern vor mir. Es hat mich schier herausgehoben aus den Brückenbaustellen, aus den Tälern, hinan. Und nichteinmal geblitzt wurde ich.


Bevor ich nun aber weiterschwärme. Für Gott habe ich »im Lichte des Verstandes« noch eine gehobenere Erklärung.

Das links sind zwei urzeitliche Schaumzikaden (froghopper, Aphrophoridæ), versteinert in ihrer Vereinigung seit 165 Millionen Jahren, 000 000! Wer kann sich das vorstellen? Wo wir uns doch nichteinmal das Leben vor fünfzig Jahren vorstellen können, oder die kalten Jahre im und nach dem Krieg, vor dem »menschengemachten Klimawandel«. Diese Zikaden sind ausgestorben. »Vor mehr als 3,5 Milliarden Jahren entwickelte sich das Leben auf der Erde, doch ›erst‹ vor sechs Millionen Jahren begann ganz allmählich die Entwicklung des Menschen«, berichtet Planet Wissen.
   Das passierte alles durch zufällige Versuche und Erfahrung, durch das Überleben der Fittesten (Spencer nach Darwin 1838). Richtig. Doch glaubhaft? Glauben kann ich das nicht, schon weil ich mir keine Millionen vorstellen kann. Kann sich ein Sandkorn das Meer vorstellen? Ohne göttliche Fügung kann ich mir diese »Evolution« nicht denken. Sechs Beine, symmetrisch, und alles Weitere, das kommt doch nicht so durch Zufall! Ich baue mir da eine lenkende Kraft ein, eben den – wie auch immer gearteten – Gott, den Schöpfer. Vielleicht können Sie folgen.

Noch etwas zu diesem Samstag im Auto. Ich wollt’s eigentlich nicht erzählen. »Münster und Osnabrück«, das ist ein historischer Ausdruck. Auch für mich. Aus einem Vorort von Osnabrück stammt meine erste Frau. Ich hatte in ihrem Elternhaus schöne (und auch wenige böse) Tage erlebt; so lange schon her, dass ich nur mehr an die schönen denke und an meine spaßigen Erfindungen dort.
   Haus und Grundstück werden verkauft sein, dachte ich, ein Wohn- oder Büroklotz wird dort stehen, eine Anlage, nachdem gewiss alle Früheren schon gestorben sind. Aus Neugier fuhr ich trotzdem hin, sechzig Kilometer nordwärts von Münster.
   Und ich fand das Haus, sich noch immer geheimnisvoll im Buchenwald duckend; und sogar die alte, älteste Schwester stand noch am Briefkasten, und Junge nebst ganz Jungen wohnen drin. Die Jungen waren da und sprachen mich – total überrascht – mit Namen an! Ein Klingeln, das mir viel Glück gebracht hat. Auch das schwang wohl in meiner Seele mit, rasend später durchs nächtlich-bergische Land. Mittenmang den Monotheisten mit ihren hintereinander fließenden Lichtern, plastik-rot und halogen-weiß im Regenregenregen …

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Links zur Versteinerung

https://doi.org/10.1371/annotation/54a6126f-eed2-456e-ba80-5a1fd2d78e8e

https://www.nytimes.com/2013/11/07/science/earth/fossil-of-copulating-insects-identified-as-oldest-on-record.html

https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/sex-unter-urzeit-insekten/ 

Ist es nicht Traurigkeit, so ist es Tristess, mit ’nem hellen i.

Später einmal auf dieser Strecke. Sonntag, 31. Oktober 2021, Burscheid, mittele Spur, BAB 1, km 396,0 Fahrtrichtung Leverkusen, Škoda (CZ) / LÜN-RD 5, zulässige Geschwindigkeit 100 km/h. Festgestellte Geschwindigkeit (nach Toleranzabzug): 110 km/h. § 41 Abs.1 iVm Anlage 2, § 49 StVO; § 24 Abs.1, 3 Nr.5 StVG; 11.3.1 BKat, Foto Traffipax Traffistar S330, Film-Nr. 221 1031 Bild-Nr. 646 

7. Oktober 2021

Trockner rumpelt, laute Geräusche

So hörte sich das an – dabei war die Trommel vom Trockner absolut leer, die Wäsche heraus! Beim Drehen ein metallisches Störgeräusch, ein Purzeln von Metallteilen, habe ich gemeint. Den Trockner hätte ich dazu gar nicht aufzumachen brauchen, man hörte es auch so beim Drehen der Trommel. Lief der Motor, war das Geräusch im ganzen Haus zu hören, so laut rumpelte es und pumpelte. Aber was?
   Ich ließ den lauten Trockner eine große Ladung Handtücher trocknen, noch nass vom Waschen. Danach waren sie wie gewohnt schrankfertig. Und der gepeinigte Trockner war immer noch nicht richtig kaputt. Immerhin etwas.

Ein herbeigerufener Techniker und ich vermuteten einen Lagerschaden, kam das Geräusch doch eher von hinten. Und dann tauchte er mit Handylampe und einer kleinen Flachzange – dazu dem ganzen Kopf – in die Trommel, wo er hinter den Löchern hinten beim langsamen Drehen etwas gesehen hatte. Eine Kordel war zerrissen und da hineingekommen – kein Metall! –, und die konnte er Stück für Stück herausziehen:

Danach war der Trockner »repariert«. Kann mir jemand erklären, warum es metallisch gerumpelt hat?

Innenansicht der (sauberen, leeren) Trommel im Trockner.
Hinten Luftlöcher zu einem Teil der Trommel, in den so »Fremdkörper« kommen können.

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Übrigens ist das der von  http://blogabissl.blogspot.com/2015/06/trockner-reparieren.html recht bekannte Trockner, vieltausendmal abgerufen …

Also: Nie Schnüre, Spagat, Kordeln, Bänder, kurz: aufwickelbares Zeug waschen oder trocknen! Dafür gibt es extra durchsichtige und durchlässige Beutel, sogenannte Wäschenetze, wie Fliegennetze. Sie verhindern auch, dass Socken in der Waschmaschine einzeln auf Nimmerwiedersehen zwischen Dichtungsgummi und Trommel verschwinden. Gucken Sie z.B. hier.

Ein »rotes Tuch« für Trockner: Kordeln!
 

Hier übrigens eine ähnliche Geschichte, allerdings mit kaputtgehender Trommel:
https://forum.teamhack.de/thread/48321-siemens-trockner-wt46w5m0-fremdk%C3%B6rper-in-trommel-entfernen/
Vorne, wo die [Trommel] an den 2 Laufrollen vorbei läuft, ist ein Stück abgebrochen. Das Blech reißt immer weiter ein.«)

Ein kleines Video hier: https://youtu.be/kVrEeyBK9DU . Der Mann popelt die störende Kordel seitlich heraus. Dazu muss er den Trockner ziemlich auseianderbauen. Also lieber erst einmal ohne auseianderzubauen versuchen! Und wenn einem der Kopf in der Trommel heiß wird …

PS. Trockner, wenn man ihn nicht benutzt, immer offen lassen! Alle Siebe und Filter raus. Ein Trockner liebt Trockenheit!

25. September 2021

Outlook holt die Post nicht mehr

Outlook fails to synchronize – after running perfectly before. Imap.

E-Mail-Holen heißt ja inzwischen »Synchronisieren«, weil bei Imap die Post beim Postcerver stehen bleibt, also bei Gmail, T-Online usw., extern halt – und damit gleichermaßen von anderen Geräten wie dem Smartphone auch angesehen werden kann. Der Posteingangskorb ist aber immer noch der »Posteingang«, die Inbox. Ich beziehe mich hier nur auf das Zugriffsverfahren Imap, nicht auf Pop.Ich arbeite nach wie vor mit Windows 7 und Outlook 2003. Das Problem tritt aber auch bei anderen Mailsystemen wie Thunderbird usw. auf.

Wenn Outlook nach einiger Zeit einfach nicht mehr synchronisiert, also keine neuen Mail mehr abruft, so mag das daran liegen, dass die lokale Inbox zu voll geworden ist. Monatelang war alles prima gegangen. Von einem Tag zum nächsten kommt einfach keine Mail mehr herein, obwohl sie auf anderen Geräten, etwa dem Smartphone, sich wie immer zeigt. 

Die einfachste Lösung ist, den Kontoabruf neu zu konfigurieren. Im neuen Konto – wohlgemerkt mit gleichen Abrufeinstellungen – klappt’s, weil sich das einen neuen Posteingangsordner zusammenstellt. Beim zweiten Mal ist mir das zu dumm geworden.

Ich habe den Posteingangsordner in meinem Rechner gesucht, über Outlook, Datei, Datendateiverwaltung


Als ich den Schieber nach rechts schob, sah ich die »Überschemmung«: Die Datei C:\Users\joern\AppData\Local\Microsoft\Outlook\Outlookimap.1und1.de (1)-00000007.pst war auf knapp zwei Gigabyte herangewachsen. Da also lag der Hund begraben. Diese Datei habe ich umbenannt – musste dazu natürlich Outlook zumachen. (Mutig war das übrigens nicht, weil bei Imap die Mails ja beim Provider stehen bleiben.) Eine pst-Datei ist übrigens eine “Personal Storage”-Datei von Outlook.

Ab da ging’s wieder. Bis zur nächsten Überfüllung … 



Der Windows-Explorer (aufgerufen über Outlook, Datei, Datendareienverwaltung, Ordner öffnen) zeigt unten meine alte, mit x umbenannte Outlookimap.1und1 … x.pst 1,9 GByte groß, oben aber die neue, ab jetzt dann gültige Outlookimap mit nur knapp 42 MByte. Vorn im Outlook sind das 3504 nach dem Neustart des Outlook frisch heruntergeladene Mails. Das reicht mir.

Ob es inzwischen Mailysysteme gibt, die diese Kur automatisch macht, weiß ich nicht. Wer will, kann auf Web-Mailer umsteigen. Oder sich nur Teile der Mails in den Rechner ziehen, vielleicht Absender und Betreff, um dann nur diese offline (also ohne Internetverbindung) lesen zu können.

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Permalink https://bit.ly/fj2XSeGJK
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21. September 2021

Tanken – vorher vergleichen!

21.9.21 von https://www.billig-tanken.de/
Mehr auf
https://www.teltarif.de/handy/benzinpreis-apps.html
Sprit ist sauteuer geworden – so glatt einmal ¼ mehr, ein Viertel! Angeblich rettet das das Klima, rettet aus der stets »menschengemachten Klimakatastrope«. Bis jetzt, muss ich sagen, haben wohl alle teuren technischen Zwänge der EU und anderer Besserwisser nichts gebracht: Es wird von Jahr zu Jahr heißer, außer es regnet. 

Wie auch immer. Der nimmersatte Staat kassiert erst einmal. 

Nur gut, dass man beim Tanken weniger ausgeben kann (sparen würde ich das nicht nennen). Der führende und älteste deutsche Informationsdienst für alles Telefonische, »Teltarif«, hat sich vor allem Smartphone-Apps dazu angeschaut, aber auch PC-Auskunfteien nicht vergessen. Man muss sich ja vor dem Tanken erkundigen, und mancher hat kein »mobiles« Internet (Internet ins Smartphone über Mobilfunk, ev. teuer); ich kenne sogar normal erscheinende Menschen ganz ohne Smartphone … Die oder das können dann am heimischen Computer gucken, in Ruhe vorher.

Der Artikel steht auf https://www.teltarif.de/handy/benzinpreis-apps.html .

Und dieser Blogeintrag auf https (zum Weitergeben)://bit.ly/fj2XClrP1
 =
https://blogabissl.blogspot.com/2021/09/tanken-vorher-vergleichen.html

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Wer übers Inntal gen Süden fährt oder von dort zurückkommt, dem empfehle ich meinen Tipp https://blogabissl.blogspot.com/2018/10/tanken-in-osterreich-praxistipp.html

Interessant auch https://www.suedtirol.de/reisefuehrer/b/benzin-und-dieselpreise-fuer-suedtirol-italien-und-oesterreich.html 

Und nun noch ein Hinweis für ältere Kraftfahrer: Benzinbons für Italien gibt’s leider nimmer.

Bild Uwe Aranas, Wikipedia