11. April 2018

Selbstmord – stets unmoralisch?

»Heute ist der Suizid keine Sünde mehr und auch kein Verbrechen«, sagt Thomas Macho im NZZ-Interview von Urs Hafner, hier.
   Als alten Katholiken (und zwischendurch evangelisch) nimmt mich das wunder. Die sich wandelnde Einstellung bei den Begräbnissitten ist mir natürlich aufgefallen, positiv, denn es liegt nicht beim Menschen, moralisch zu urteilen. Selbst Gott lässt sich dazu Zeit, Zeit bis zum Jüngsten Gericht. Doch was sagt uns das?   
   Die FAZ schreibt vorsichtiger: »Für strenggläubige Katholiken ist der Suizid eine Sünde, ein Frevel an Gottes Willen.« 
   Die Wikipedia umgeht das eigentliche Thema und wird nur bezüglich der Bestattung deutlich: »Der CIC von 1983 erwähnt unter den Ausschlussgründen von einem kirchlichen Begräbnis (Can. 1184) den Suizid nicht mehr«.
   Die »schwarze« »Kathpedia« resümiert klar und klassisch: »Der Selbstmord ist ein schwerer Verstoß gegen die Gerechtigkeit, die Hoffnung und die Liebe. Er wird durch das fünfte Gebot untersagt.«  
   Auch der aktuelle katholische Katechismus von 2005 verbietet ausdrücklich den Selbstmord in Kapitel 470 »Was verbietet das fünfte Gebot?«. Selbstmord ist da ein »schwerer Verstoß gegen das Sittengesetz«.
   Ob es auch eine schwere Sünde ist, eine Todsünde, bleibt dahingestellt. Sucht man im Katechismus nach »Todsünde«, hier, so kommt man in vage Gefilde, etwa bei der Klärung der Frage, was überhaupt eine schwere Sünde sei.

Vor ein paar Jahren hatte ich mir schon Gedanken zum Thema gemacht: http://blogabissl.blogspot.com/2015/11/selbstmord.html Sogar Hans Küngs Gedanken sind dort schon in einem Kapitel berücksichtigt.

Link hierher:

https://blogabissl.blogspot.com/2018/04/selbstmord-stets-unmoralisch.html

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