Heute, denke ich, mache ich mir einmal wieder die Freude eines Blogs. Man schreibt die
Pensées ohenhin hauptsächlich für sich selbst, nicht wahr? Und wenn ich schon vom kleinen Fritze
auf die große Welt schließe, dann kommen wir doch gleich vom Euro zum Staat:
Eine Euro-Krise ist das nicht, ’s ist eine Staatskrise, eine Krise der Politik!
Ich weiß noch, wie der Ostblock Pleite ging. Hatte seinen Volksgenossen zu viel versprochen, billige Sättigungsbeilagen und jedem Arbeit und ein Auto. Erfolg: Die Restaurants hatten (angeblich) keine Plätze frei, an denen man sich hätte sättigen können, die Arbeit war unproduktiv, und das Auto gab’s dann nach zweiundzwanzig Jahren Wartezeit. Wir im Westen haben damals hämisch gelächelt, ordentlich Begrüßungsgeld spendiert und das Lob des Kapitalismus’ gesungen. Ehrlich: Ich habe schon damals vermutet, dass es ein paar Jahre später uns erwischt. Nur, dass dann niemand mehr weiter im Westen ist, um uns aufzunehmen. Amerika liegt selbst im Argen, krank wie wir alle.
·Zur Einstimmung lese man in den Online-NZZ »Eine Wüste unter Wasser. Kaum eine Stadt in den USA hat vom Immobilienboom so profitiert wie Las Vegas«. Sollte wer danach noch Lust haben, hier weiterzulesen, bittesehr:
·Nicht das Vertrauen in den Euro ist geschwunden, der kann nichts dafür, und wenn das vereinbarte No-bailout-Prinzip nicht bei der ersten Gelegenheit über die Wupper (ja, in Deutschland!) gegangen wäre, so hätten wir jetzt nur eine Griechenland-Krise. So aber wird nach einem Jahr der hektischen Krisenbewältigung nach einer »Bazooka« (Panzerfaust) der Europäischen Zentralbank gerufen, die’s wie eine Konfettikanone mit unbegrenztem Geldsegen richten soll. Was denn? Das Vertrauen in den Euro? Minimal steigende Zinsen für Staatsanleihen, geringes Interesse selbst an deutschen Papieren zeigen nur indirekt Misstrauen der Währung.
·Misstrauen ist gegenüber den Regierungen angebracht. Die erste Regierung, die ihren Gläubigern ein glaubhaftes Geschäftsmodell vorweist, wie sie ihre Schulden dereinst wird zurückzahlen können (außer mit neuen, noch höheren Schulden), die wird volles Vertrauen genießen – und keine Schulden mehr brauchen. Unsere Staaten meinen es zu gut mit uns Bürgern: Sie versprechen uns Altersversorgung, ohne dafür anzusparen, sie versprechen uns volle Versicherung gegen Krankheiten und lassen uns schon heute hier ein wenig und dort ein wenig mehr zuzahlen und zur stationären Pflege das Eigenheim verkaufen. Sie geben uns Arbeit mit einem Bruttosozial-»Produkt«, das zur Hälfte staatliche Ausgaben umfasst, von …
– Ach, ich ende dieses Fragment. Es wäre so viel zu sagen, zu tun, ändern kann man doch nichts, weil alles mit allem zusammenhängt (»Filz«), über die Jahre gewachsen, verwachsen, verkorkst. Ich wollte mir ja bloß die Freude eines Blogeintrags machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen