Sprache wird gesprochen. Etwa bei »Nachrichten«, »Pressestimmen«, in Interviews … und so einfach von Mensch zu Mensch.
Dabei kommt öfters einmal ein Und vor; weil jeder zuviel sagt und zu lange redet.
Mir geht es dabei hier um die Satzmelodie.
Wie spricht man das Und aus? Klar: einfach »und«. Und die Pause, die man zwischen Wörtern macht, kommt die vorher oder nachher, also vor dem Und oder danach – oder bleibt die eher unauffällig?
Politiker haben sich angewöhnt, »und« an den Satz davor anzuhängen, etwa so; »Ich halte das für alternativlos und – Pause – in der heutigen Zeit mit all den nötigen Abstimmungen besonders dringlich.« Dieses Und klingt dann schon fast wie Hund, möglichst betont und hektisch angehängt. Zweck ist, dass der nachfolgende Satz nicht herausgeschnitten werden kann, weil die Sprachmelodie sonst oben hängen bleibt, statt wie am Satzende zum ordentlichen Punkt hin abzusinken. Hektisch, als sei unbedingt noch etwas zu sagen. Manche Rundfunksprecher haben dieses angehängte, hochgezogene »Hund« schon so verinnerlicht, dass die ganze Geschichte – und sei sie noch so trivial – hektisch und wichtigtuerisch in Erinnerung bleibt.
Ironisch: Demnächst wird am noch »Pfeffer hund – Salz« sagen!
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