16. Juli 2007

Sylvia und Georg B. am »Zimmerhüttl« (nicht dem eigentlichen Hof).

Montag, 16. Juli 2007 – Bozen und B.s Besuch

Ein langer, schöner Tag. Für mich erst noch kleine Online-Korrekturen am gestrigen Tagebuch-Blog und dabei schnell ein Datenübertragungsgeschwindigkeitstest über wieistmeineip.de: download 31 kbit/s, upload 22 kbit/s, Festnetz halt und weit weg von der Vermittlung.

Dann ging es vormittags nach Bozen, 21 kindergezählte Tunnells lang. Parken am Waltherplatz. Unter den Lauben in der Madonnen-Apotheke – der Welt schönster – erstand Gisela Geranienöl gegen die Mücken, ich bewunderte das Fresko von »Alb. Stolz, 1927«, und fragte mich, ob mein Kinderbild (auf www.Joern.De/wohnung.htm) von seiner Tochter ist. Dann, in der Bindergasse, bekam Emely endlich »ihr« Kinder-Victorinox samt rotem Band. Und ich bekam meine Erinnerungen ... Die Bindergasse war unsere Einkaufsgasse gewesen, als ich Kind war in Bozen, vom Tomatenmark – offen, beim Khilovi, nach dem Wiegen kunstvoll verpackt in ein Ölpapier-Stanitzel – bis zu den Postautofahrkarten ins Sarntal oder den Telefonaten, die anfangs einzig auch nur vom Weißen Rössl aus möglich waren, siehe www.Joern.De/siebenfh.htm.

Danach kaufte sich meine Frau noch eine gleiche Geldbörse als Ersatz für ihre abgetragene, ich ließ die Kinder in den Heimischen Werkstätten nach oben blicken, und in der Athesia-Buchhandlung simste ich B.gs, dass wir in der Stadt sind – Freunden aus der Bonner Innenstadt, die gerade in Gargazon (zwischen Meran und Bozen) Urlaub machen. Minuten später trafen wir sie am Obstmarkt, »sie«. Er suche noch nach uns, hieß es, und so lief ich mit den zwei Mädchen los, ihn suchen, und erlaubte mir den Durchgang von der Silbergasse in die Lauben zu nehmen. Bozen kann so einzigartig verwunschen sein, wenn man’s ein wenig kennt.

Nach dem obligaten Kauf von »Dolomiten« und italienischen Photoromanen am Waltherplatz fuhren wir bei sengender Hitze – 33° – zum Despar in die Industriezone zum Großeinkauf. Diesmal wieder ein Rekord, dabei Stress für alle Beteiligten, Gisela suchend und sammelnd, Fritz abwesend-ablehnend und selten hilfreich, die Kinder nervös an den beiden Wägen – wir hatten gleich zwei. Kurz vor dem Wegfahren kamen uns noch zwei Angestellte nachgelaufen: Wir hatten an der Kassa eine ganze Bananenkiste voll Ware vergessen. Und doch haben wir’s überstanden.

Am Nachmittag kamen dann wie geplant B.s mit ihrer Tochter Ann-Sophie und einer ihrer Gastgeber hier, Sophie Walzer oder so. Kinder, was für eine Freude! Heuhüpfen, Plantschbecken, dann ein Spaziergang zur »Badewanne« im Wald mit vielen, vielen Himbeeren. Ein (noch?) flügellahmer Eichelhäher saß am Wiesenrand, etwa dort, wo man früher den Hof photographierte. Ja, früher sah man, aus Bozen kommend, den Hof schon kurz nach Halbweg – wo jetzt darunter der lange Tunnell den Weg abkürzt –, und vor allem kam man zum Schluss über die Sonnseite heraufgefahren, erblickte zuerst das Haus, en face, und nicht nur von hinten den Stadl.

Wir hatten einen gemütlichen Abend, draußen natürlich, im kühlen Schatten des Hauses. Gisela und Sylvia hatten schönen Salat gemacht, für die Kinder Nudeln mit Tomatensauce. Schön, hier Freunde aus Bonn zu sehen, dieser Anderwelt zur hiesigen. Den Hof macht es mir noch wirklicher.







[BU gestrichen, Juli 2010]

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