Besonnene Jahresrückblicke allüberall, am schönsten, gelassensten der meines Freundes Dr. B.. Meine geschätzte NZZ bemüht sich um »Mitte«, hält Demokratie und Liberalismus hoch. Ich trenne da eher – weniger Philosoph, Historiker und Literat als Techniker, Physiker, Experimentator. Dabei merke ich, dass es mir hauptsächlich um Liberalismus geht – vielleicht, weil über Demokratie genug geredet wird, Liberalismus aber entweder ganz zum Fremdwort geworden und untergegangen oder gar negativ ›besetzt‹ ist. Der Niedergang des Kommunismus’ war nicht ein Erfolg der Demokratie – soviele Kerzen hätten gar nicht in die Fenster gestellt werden können –, es war einfach eine Pleite des Sozialismus’. Ein paar Jahre später kann uns dasselbe Schicksal ereilen, wenn wir statt einfach zu produzieren hauptsächlich ›gerecht‹ umzuverteilen versuchen. Fehlt die Freiheit zu handeln, zu erzeugen, fehlt auch nur der Anreiz dazu, so lebt die Gesellschaft vom Eingemachten, von der Zukunft, von ausgebeuteten, armen Ländern, und sie gewöhnt sich dran, was sich früher oder später rächt. Soviel ich Laie zur Wirtschaft. Nun das Stammtischwort zur Politik: Der Irak-Krieg mag der erste Schritt zum Chaos im Mittleren Osten werden – nicht wegen dem Irak, sondern wegen Palästina, Libanon, Syrien, lauter Staaten um das arrogante Land Israel herum. Man kann doch nicht mit UN-Geld – also auch unserem – ›Flüchtlinge‹ seit Ende des zweiten Weltkriegs in der Wüste in Lagern halten, und dann meinen, die Lage noch befrieden zu können. Das wäre so, als hielte man die Sudetendeutschen in Lagern um Nürnberg.
Also lieber zurück zur Technik. Da bin ich vielleicht weniger polemisch. Die kaputt geglaubte W-Lan-Karte konnte ich wiederaufleben lassen, durch De- und Reinstallation der zugehörigen Software. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass so ein flaches Stück Hardware den Geist aufgibt. Die Karte hatte auch wirklich nichts gesagt, mit keiner LED geblinzelt, wenn ich sie einschob. Wie tot. Dann hat Ray angerufen, ob denn das erlaubt sei, wenn der neue Entsorger seine ›gelbe Tonne‹ durchforsche, von wegen Persönlichkeitsschutz. Ich konterte mit langen Gedanken über Straf- und Haftungsrechtliches bei offenen W-Lans. Immer öfter wird die Beweislast umgekehrt, in dieser immer anonymer werdenden Gesellschaft, nur damit jemand, der zu Schaden gekommen ist, nicht darunter leidet – in dem Fall die Musikindustrie (Beispiel). Die ›allgemeine‹ Gerechtigkeit schlägt wieder einmal zu, auf Kosten des Individuums. Aber ich polemisiere schon wieder ...
30. Dezember 2006
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