Carta scripta sunt – die Karten sant geschrieben, wie der Bayer sagt. Jetzt muss nur noch die E-Mail-Weihnachtswünscherei g’macht werd’n (’s Netz ist eh schon voller Spammerei), dann kanns Kindl kommen. Oh hektikbringende Weihnachtszeit.
Im Terminkonflikt zwischen Kindergottesdienst – immerhin am dritten Adventssonntag! – und dem Weihnachtstreff der Tanz- und Ballettschule entscheiden sich die üblichen Eltern fürs Ballett. Gisela musste Baum schmücken, 3,46 Meter Baum. Carla und in versäumen die Schautanzeinlage, nicht aber das Buffet, »alles für einen Bon«, weils schon so spät war. Was im Kindergottesdienst vom Marienkindergarten gezeigt worden war, ist wohl ebenso rührend unbeholfen, allerdings gewiss langweiliger. Immerhin ringt sich die kurzweilige Gemeinde zwei seltene Weihnachtslieder ab. Kläglich. Man müsste zu einer Sekte gehen.
Am Montag dann wieder Schlittschuhlaufen nach dem Kindergarten. Die Stadt, oder ist’s die Telekom, spendiert den Bürgern freies Eis im Zelt vor der Guggenheim-Ausstellung, was gern genutzt wird. Anschließend für Carla und mich Musikschulenweihnachtsabend. Dank Bad Godesberg, alten Räumlichkeiten und einem vollen, kleinen Festsaal erfreulich schön und gemüthig. (In Frankfurt in meiner Erinnerung in der »neuen« Schirn, mit meinen vormaligen Kindern, ein schlimmes Ereignis nicht enden wollender Peinlichkeit.)
Kurz vor neun kam Birte mit der Bahn aus Rosenheim, schimpfte über die Neubaustrecke Nürnberg—Ingolstadt, die ihr ihre um 15 Euro billigeren Verbindungen unten herum über Ausgsburg, Stuttgart versaut hat. Sie meint, die Zug-Clientèle wolle vor allem billig fahren, auf ein paar Minuten käms denen nicht an, »schau sie dir nur an«. Stimmt.
Drauß in der Friedrichstraße haben sie probeweise Kandelabermuster aufgestellt, zur Entscheidungsfindung über die kommende Straßenbeleuchtung. Die alten, hoch oben querhängenden Laternen sind angesichts der Haushaltslage nicht mehr gut genug (Ironie). Gefragt werden Hausbesitzer und Geschäftsleute. Der Bautrupp der Stadt fährt mit dem größten und teuersten Unimog vor, den ich je gesehen habe, ein Monstrum wie ein Hummer hoch zwei. »Dafür kriegens ein Einfamilienhaus«, sagt mir der Fahrer, »200.000 mindestens.«
Technik: Meinen alten Thinkpad X.20 »neu aufgesetzt«, also aus der noch von IBM versteckten Sonderpartition der Festplatte das originale Windows 2000 auf eine frisch geputzte Platte aufgesetzt. Das geht, der Rechner lebt danach noch. Weil das Ding weder Disketten- noch CD-Laufwerk hat, hatte ich Angst gehabt, bei einem Fehler vor verschlossenen Wänden zu stehen. Dann Versuch, die W-Lan-Karte zum Laufen zu bekommen, über einen mit USB-Stick (welch ein Segen!) hereingeholten Treiber. Das geht, wir kommen aber nicht ins Netz. Kurz kommt das Fonero-Netz auf, das Birte übrigens wegen seiner Hartnäckigkeit, immer nur sich selbst zu zeigen, für einen Trojaner hält. Nach langem Probieren eine (Fest-)Lan-Karte eingeschoben, sie wird erkannt, und auf geht’s zum Betriebssystemupdate über vier Service Packs und vielleicht hundert Updates. Beim »Sicherheitsupdate für Windows Media Player-Plug-In (KB911564)« hängt sich der Update-Prozess unweigerlich auf, kann dann nur über den Task-Manager abgeworfen werden, der meint, das Programm erwarte noch eine Eingabe, mordet dann aber auf Wunsch doch hinterrücks, woraufhin ein erneuter Updateversuch fehlgeht, weil angeblich gerade »ein automatischer Update« läuft, klar doch. Also zum wiewiewiederholten Mal neu starten. Kann man denn nicht so etwas wie einen Update robust machen? Alles darf crashen, nur ein Update nicht.
Ja, noch lang nach des Jahres besten Kalenerbildern gesucht, siehe http://picasaweb.google.de/Fritz.Joern/2006:
1 Kommentar:
Lieber Fritz, wenn man XP auf einen alten Rechner aufzieht, kann man auf einem Rechner mit aktuellen Updates und mit Hilfe eines Internet-Tools eine CD erstellen, die alles schon drin hat, so daß man sich die Updaterei verkürzt. Kannst ja mal suchen und ggf. darüber schreiben. Grüße von M.
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