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Warum auch nicht? Sagt man: »Das gehört mir!«, so ist das grammatikalisch richtig, sagt man: »Das ist mir!«, so soll’s auf einmal falsch sein? Einen logischen Grund für diese Absonderlichkeit gibt es – wie bei vielem Sprachlichen – nicht. In der Tat schrieb Grillparzer – auch so ein Österreicher – 1813 in »Des Meeres und der Liebe Wellen« energisch: »Noch ist mir meines Vaters Helm und Schwert« und meinte damit »gehört mir«. Ich hab’ das von einem ausführlichen Artikel über sein als besitzanzeigendes Pronomen, hier: https://grammatikfragen.de/showthread.php?285-Sagt-man-quot-Das-ist-mir-quot-oder-quot-Das-ist-meins-quot-Ich-wurde-im-Norden-Deutschlands-entsetzt-angeschaut-als-ich-sagte-quot-Das-ist-mir-quot-.-Woran-liegt-das-Danke-im-Voraus !
Die Grimm-Brüder schreiben (in ihrer durchgehenden Kleinschreibung): »eine weitere gruppe für sich bilden die ausdrücke für ein besitz- oder eigenthumsverhältnis. hier verwendet die deutsche sprache den genitiv und den dativ«. Zum Dativ schreiben sie: »diese nicht gerade häufige fügung entspricht genau der lat. mihi est«. http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&lemid=GS25448&hitlist=&patternlist=&mode=Vernetzung – Stichwort SEIN verb. esse, Unterpunkt 13) – eine weitere Gruppe … a) der Dativ-Fall.
Die Lösung steht bei den »Grammatikfragen«: Erlaubt ist beides, mir auch. Doch wie immer setze man Sprache bewusst ein, im Blick auf den Leser, mit Auffälligkeiten, wo man sie als Autor setzen will, und nicht bloß als Gag zur Ablenkung.
Links:
Belgard: https://de.wikipedia.org/wiki/Bia%C5%82ogard
https://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Fuchs (1906—2005)
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Grillparzer
Link hierher https://bit.ly/fj32rBhMe
= https://blogabissl.blogspot.com/2020/11/die-sachen-sind-nicht-mir.html
1 Kommentar:
Sein oder nicht sein, das ist hier die - allerdings possessive - Frage :-)
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