Gmögig: Ein schweizer Wort, wie innert. Man mag es mit Vorteil auch im Hochdeutschen nutzen, es fällt aber auf.
Ich lese gmögig heute zum ersten Mal, in einem Portrait über Casimir Platzer in der NZZ, »Die Belle Èpoque des Casimir Platzer«. Der gute Mann wird beschrieben als, bitte im ganzen Satz: »Platzer gilt unter den Parlamentariern in Bern als witziger, gmögiger
Lobbyist, als Bürgerlicher, der auch mit Linken kann, als Schwergewicht
mit Einfluss in allen Fraktionen.«
Der Mann ist vermögend. Damit hat aber gmögig nichts zu tun. Das kommt von mögen. Man mag ihn; leicht ist er zu mögen. Schön. Auch das Wort, das man auf Anhieb versteht.
Trotzdem bitte ich um Vorsicht im Gebrauch: Wollen Sie gmögig nicht herausragen lassen aus dem Satz, dann nehmen Sie’s nicht. Bei einer so erfreulichen Eigenschaft darf man das aber gerne hervorheben, den Leser innehalten und schmunzeln lassen.
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