12. Februar 2020

Fang nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.

Gut und schön, aber eine Quelle, ein Original bei Cicero gibt es nicht. Das stammt so nicht von Cicero.
   Nach einiger Suche habe ich die Recherche eines, einiger besserer Lateiner gefunden. Ich erlaube mir daraus zu zitieren. Da zitiert Fritz Lošek in Cursor vom April 2018 in »Kabarett und Classics«, Seite 24, seinerseits aus dem Buch von Michael Fritz Mittermeier „Die Welt für Anfänger“ (und da ist da: https://www.schule.at/fileadmin/DAM/Gegenstandsportale/Latein/Dateien/Cursor14_HP.pdf#page=25 ):

Dieses Zitat wird zwar oft in der Literatur und im Netz als ciceronianisch angeführt, aber ausschließlich in Übersetzung oder in verschiedenen, oft unrichtigen lateinischen „Rückübersetzungen“. 

   Eine konkrete Zuschreibung an Cicero ist nicht nachzuvollziehen, eine sentenzartige Gegenüberstellung von „anfangen – aufhören“ findet sich nur in „de officiis“ 1, 135: ut incipiendi ratio fuerit, ita sit desinendi modus – „wie es einen Anlass zum Beginnen gab, so soll es ein Maß zum Aufhören geben“ (freundlicher Hinweis von Hermann Niedermayr, Innsbruck). Zwei weitere Stellen aus Cicero („de oratore“ 3, 183 und „pro Rabirio“ III) haben mit dem Zitat außer der Thematik „aufhören und anfangen“ nichts Gemeinsames (freundlicher Hinweis von Renate Glas, Klagenfurt).

Ein Österreicherwitz schließt sich an, den dort zu finden überlasse ich Ihnen. 

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 = https://blogabissl.blogspot.com/2020/02/fang-nie-aufzuhoren-hore-nie-auf.html
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