Post in Bearbeitung
1. Einführung –
In Deutschland Medikamente papierlos bekommen
2. Die App Gesund-De (für alle)
3. Die App der Techniker-Krankenkasse
4. Shop-Apotheke-App zum Einkaufen per Paket (in Holland)
1.
Rezepte gibt’s nicht mehr auf Zetteln. Dafür stehen sie in der
Krankenkassenkarte, der euphemisch so benannten »Gesundheitskarte«, in
dem dort eingebauten »goldenen« Chip. Schön. Nur so einfach wie von
einem klassischen Rezept lesen kann das keiner, ob gesund oder krank.
Dafür lässt sich die Karte über RFID, eine Art Kurzstreckenfunk –
ausführlichst beschrieben auf https://de.wikipedia.org/wiki/RFID
– von modernen Handys durchaus auslesen. Ähnlich wie beim Bezahlen mit
dem Handy ist dafür eine extra App im Handy nötig. Und da gibt es
hoffentlich mehrere zur Auswahl. Ich landete bei »gesund.de«, und war
und bin enttäuscht.
Die »Gesundheitskarte« mit Chip ist
jetzt eine Rezept-Karte. Sie erspart papierene Rezepte,
/Verschreibungen), die abgeholt oder versendet werden müssen. Erfolglose
Wege zur Apotheke, wenn die ein Medikament nicht auf Lager hat, und man
wiederkommen muss. Das Rezept scheint unsichtbar im Chip zu stehen. Wer
schlau ist, merkt sich, was er verschrieben bekommen hat, und ruft
vorher bei seiner Apotheke an: »Haben Sie … auf Lager?«, und geht sie
dann notfalls einen halben Tag später dort abholen. Dann braucht man die
ganzen Apps nicht und kann jetzt den Laptop zuklappen …
Zusätzlich zum elektronischen Rezept, das irgendwo im Gesundheitssytem
unabgeholt herumirrt, braucht man natürlich seine »Gesundheitskarte« mit
goldblinkendem Chip – ähnlich einer Bankkarte.
Hier geht es um
das zusätzliche – und keineswegs notwendige – Verfahren, das Rezept
vollelektronisch zu bestellen. Dazu braucht man ein modernes Smartphone,
so eine teure dicke rechteckige Glasplatte, die man zum Telefonieren
ans Ohr hält oder waagerecht. Bloß ein Handy reicht nicht.
Ins Smartphone muss man sich erst einmal eine oder zwei weitere Apps dazuladen.
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2. Die Gesund-De-App ist eigentlich eine Apotheken-App. Sie erspart erfolglose Wege zur Apotheke, wenn die ein Medikament nicht auf Lager hat, und man wiederkommen muss. Wer schlau ist, ruft vorher an: »Haben Sie … auf Lager?«, und geht notfalls später hin. Jedenfalls ist gesund.de als Name wieder so ein Euphemismus.
Als erstes wollte die App beim Installieren von mir ein paar Zahlen, die, die rechts klein auf der Gesundheitskarte stehen. Das Feld zur Zifferneingabe poppte aber nicht auf, war einfach nicht da. (Schön, dass sich die Zahl vom Handy optisch lesen lässt, aber fummelig.) Damit die Eingabetastatur erscheint, muss man das Handy neu starten, und wieder von vorne anfangen. Sie wissen doch, wie man sein Smartphone neu bootet, vor allem erst einmal abschaltet? Googeln.
3. Dann will gesund.de, dass man ein Konto bei ihnen kreiert. Ja, wozu denn das? Ist’s gelungen, findet man kein nennenswertes Vermögen drauf. Es erscheint nur die Meldung – sinngemäß – »Juhu, jetzt können Sie Werbung von uns kriegen.« – Reklame kann man angeblich später abschalten … Stimmt so aber nicht.
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Aus einer Reklame-Mail von gesund.de
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4. Die App duzt einen. Internet-Oldtimer mögen das schätzen. Ältere Standardbenutzer viellecht weniger. Gute Systeme fragen beim Erstellen eines – nun ja, Benutzerkontos – bei der Wahl von deutsch nach Siezen oder Duzen. Das geht sogar immer schon bei der Wikipedia. Deutsch ist da eben umständlicher als englisch. Außerhalb der App wird man bei gesund ganz normal mit Sie angesprochen.
Die Begründung, jetzt persönlich per Sie: »Sehr geehrter Herr Jörn, es tut uns leid, dass Sie sich von der Ansprache bei gesund.de nicht abgeholt fühlen. Wir möchten mit gesund.de
eine Plattform schaffen, auf der unsere Nutzer und Nutzerinnen sich
wohl fühlen – Gesundheit sprichwörtlich ein Zuhause geben. Das Duzen ist
daher in keinster Weise respektlos gemeint, sondern drückt diese Nähe
aus und wird von der großen Mehrheit unserer Nutzerinnen und Nutzern
auch sehr positiv wahrgenommen«. Meine störrische Reaktion: Ich bin doch kein Kindergartenkind, das abgeholt werden will, und auf einer so wackeligen Plattform – siehe 2. – wird mir eher schwindlig.
Die Schrift ist rot, blutrot. Da fehlt mir der Kontrast, und ich bekomme ungesunde Assoziationen. Die Schrift ist so klitzeklein, dass ich’s mit Lupe lesen muss oder vergrößern. Rechts ein Screenshot vom Iphone.
Das beste an der App ist die Zwanzig-Sekunden-Werbung dafür. Revolution! Hältst-du-schon-dran-Werbung mit Günther Jauch:
https://youtu.be/idO-53pTUyI
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Günther Jauch in der Revolutions-Werbung
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3. Techniker-Krankenkasse
Dazu müssen Sie bei der Techniker-Krankenkasse versichert sein.
»Um die E-Rezept Anwendung nutzen zu können benötigen Sie die
TK-App
und die
TK-Ident App
.« – Schon mal komplizierter: Zwei Apps nötig:
Die Tk-Ident-App erscheint im App-Store (Apple) unter tk-ident.
Nach dem Herunterladen erscheint erscheint eine »TK-GesundheitsID« Auch
da muss man sich erst registrieren oder die Frage »Haben Sie schon eine
TK-GesundheitsID?« positiv eingehen.
Weil
die Gratisnummer der TK 0800 2858585 besetzt ist (Samstag Abend kurz
vor sieben), nehme ich das Kontaktformular und bitte dort für einen Pin
für meine »Gesundheitskarte« von der TK. Der Pin heißt plötzlich anders,
CT oder so
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4. Shopapotheke – ja, die passt! Kann aber keine Apotheke am Ort beaufragen
Mit der App »ShopApotheke« kam ich besser zurecht. Ich musste nicht das ganze Handy neu starten.
Und jedenfalls hat die mich nicht gleich geduzt.Ich mag’s halt, wenigstens am Anfang, gern ernsthaft und höflich per Sie. Hier ein Beispiel:
Allerdings wollte auch sie, dass ich gleich ein Konto eröffnete. Sie nahm sich – oder besser mir – die Zeit, zu erklären warum:Eine Abfrage blieb mir allerdings rätselhaft:Hier wusste ich nicht, wofür das Passwort sein sollte? In der erfragten E-Mail-Adresse hat vermutlich die hoch gebildete Autokorrektur aus De ein Dea gemacht; mal sehen. ob Mails durchkommen. Meines Wissens gibt’s im Himmel keine E-Mail. Die sind da noch analog … Allerdings hat unten das Buchstabenfeld die E-Mail-Adresse schon richtig.Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2025/01/krankliche-gesund-app.html