13. Februar 2022

Herr, ich bin schon würdig, dass du eingehest unter mein Dach …

Christus und der Hauptmann von Kafarnaum
Schule von Lorenzo Lippi (1606–75), Öl auf Leinwand 80 × 133.5 cm


Der Hauptmann von Kafarnaum


Lk 7,1 Als Jesus diese Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein.
Lk 7,2 Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte.
Lk 7,3 Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.
Lk 7,4 Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst;
Lk 7,5 denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.
Lk 7,6 Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst.
Lk 7,7 Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden.
Lk 7,8 Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.
Lk 7,9 Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden.
Lk 7,10Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.   

Von dieser Bibelstelle leitet sich angeblich der Spruch vor der Kommunion ab: »Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehest unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.« Der fromme Katholik klopft sich dabei reuig auf die Brust, knieend. Ja wirklich, siehe beispielsweise die Auslegung von Ralf Staymann von der Altkatholischen Kirche .

Ich hatte mich einfach gewundert, warum gleich zu Beginn der Messe um die Vergebung der Sünden gebetet wird, eine halbe Stunde später aber – in der Messe – die Seele schon wieder so sündig sein soll. Dabei ist der Mensch Gottes Ebenbild, ja sogar als Gläugiger (heute: »Glaubender«) vereint mit ihm. Warum macht uns die Kirche so schlecht? Sack und Asche!

Könnte es sein, dass uns die Kirche »ganz klein mit Hut« haben wollte, vor hunderten von Jahren, wo sie sich nicht über eine automatisch eingezogene Kirchensteuer (in Deutschland jetzt so), sondern über Ablässe finanzieren musste? Und dass das dann bequemlicherweise so geblieben ist? »Also ich bete das nicht!«, verriet mir ein frommer Mann heute …Besucherzaehler

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