9. Juni 2018

Meinungsbildung

Wie oft habe ich doch plädiert für eine langsame Meinungsbildung, für Denken und wieder Nachdenken, Zeit sich lassen mit dem Urteil, wenn überhaupt eines verlangt ist!
   Und jetzt lese ich im Folio der NZZ vom Juni 2018 endlich einmal ordentliche Gedanken zur Meiungsbildung:
   »Ein Rechter ist ein Linker, der überfallen wurde« ist der verlockende Titel des Artikels, dann (und denn): »Wir glauben zu wissen, warum wir unsere Meinungen ändern. Doch die Wissenschaft hat entdeckt, dass wir uns täuschen« – schreibt hier Jochen Paulus.
   Das ist der Artikel, online lesbar, danke NZZ: http://folio.nzz.ch/2018/juni/ein-rechter-ist-ein-linker-der-ueberfallen-wurde, oder kurz-gelinkt auf http://j.mp/2HyIxIP. Am Besten, Sie kaufen sich gleich das ganze Heft über »die Meinung«, 66 Seiten, und wirklich unkonventionelle Artikel; wie immer brillant geschrieben, ja furchtlos angesichts moderner, vorgeprägter Meinungen.
   Jochen Paulus schließt, dass sich Meinungen oft nur ändern lassen, »wenn auch die Gefühle berücksichtigt werden«. Das ist noch milde gesagt. Mir selbst gelingt es fast nie, jemanden umzustimmen, weil ich inhaltlich meist zu spät und immer zu rabiat argumentiere. Meine Leserbriefe laufen normalerweise unter Umgehung des Lesers direkt in Spam oder das Altpapier.
   Übrigens soll man im Artikel 223/75 vergleichen mit 107/21, was denn doch ’ne Minute Zeit braucht. Welches Verhältnis ist größer? Ich biete an (ganz ohne Google oder Smartphone):
   223 zu 75
   ≈ 225/75
   = (9 x 25 / (3 x 25)
   = 9/3
   = 3,
und im Gegensatz dazu
   107 zu  21
   ≈ 107 / 20
   = (10 bis 11) / 2 = so 5 bis 6, jedenfalls mehr als 3 oben. Das aber bloß als Randbemerkung.
   Mein eklatantestes Beispiel für allzu raschen Meinungsbildung ist und bleibt die »Kitzbüheler Hundertstelsekunde«, hier nachzuhören: http://bit.ly/2J5G7Tt =
https://blogabissl.blogspot.com/2017/09/technikjournalismus.html#Hundertstelsekunde.
   Viel Spass! Heitere Gefühle.

Link hierher: http://j.mp/2HAHoAu =
 https://blogabissl.blogspot.com/2018/06/meinungsbildung.html

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