Maien. Der protestantische Pfingstgottesdienst um zehn Uhr hier in der Auricher Pauluskirche begann mit dem Lied: »Schmückt das Fest mit Maien ...« (Text von Benjamin Schmolck, s. ev. Gesangbuch 135). Ich hatte mich sehr geärgert, weil Carla nicht mitgekommen war, obwohl wir bequem die Kirche nur ein paar Hausnummern weiter in der Kiebitzstraße haben. Carla selbst mochte nicht, Gisela hatte es ihr zudem noch ausgeredet. Den Feiertag mitnehmen, ja, das mögen die säkularen modernen Deutschen, aber dafür dem hl. Geist eine Stunde die Ehre zu erweisen, da hapert’s! Dazu die übliche Erziehung zur Bequemlichkeit ...
Das Lied hat mich dann erfreut, wie mich halt der Altar Gottes erfreut von Jugend auf. Ich habe mich nur gefragt, was das denn für »Maien« sind, mit denen wir das Fest schmücken sollen. Bei der protestantisch-persönlichen Verabschiedung an der Kirchentür wusste es Pastor Tatjes: So Zweige halt.
Also zu den Maien: vgl. www.Heimat-Bayern.De/brauch/bdm/mai/maien.html: »Unter ›Mai, Maien oder Mayen‹ verstand man einen belaubten Zweig, wenn er im Frühjahr sein erstes frisches Grün zeigt«, und »der Begriff ›Maien‹ taucht bereits 1491 in Rechnungen der herzoglichen Rentmeisterei in München auf.« Genug der Besinnung, auf, auf, »Schmücket die Hüte mit grünenden Maien«.
1 Kommentar:
Eine Ergänzung zu »Maien«: Smeller, der »Grimm Bayerns«, kennt auch das Verb »maien«, das soviel wie »sich belustigen, ergötzen« bedeutet.
In der Oberpfalz, aber auch zwischen Rhön und Spessart, wo ich aufgewachsen bin, kennt man das Substantiv, das für frische Birkenbäumchen steht, mit denen bei Festen, nicht nur kirchlichen, das Dorf geschmückt wurde.
Gegen Ärger empfehle ich Lied 503 des ev. Gesangbuches, das für mich eines der schönsten ist und auch gleich an den Autor erinnert, dessen 400. Geburtstag im März zu feiern war.
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