– zwei Gedanken.
Zu Papst Benedikts achtzigstem Geburtstag hatte am Sonntag das Bayrische Fernsehen ausgiebige Reportagen gebracht, mit Pilgern, Gebirgsschützen, Blaskapelle und vom Weihbischof eigenhändig abgegebenem Bier in Flaschen. Die Reportage aus rollenden Pilgerzügen und -bussen, vom Markusplatz und von Roms Sehenswürdigkeiten liefen immer wieder auf ein »toll, toll, ein riesen Erlebnis« usw. hinaus, »einmalig« – was einer halt so sagt zu einem Weltwunder. Im ersehnten Moment begrüßte der Pontifex auch seine Bayern auf Deutsch, Jubel und Fahnen: »die hier Anwesenden ...« Doch was wohl keinem aufgefallen ist, denn es versteckte sich in einem wie selbstverständlichen Nebensatz: Der Papst sah Jesus mit unter den Anwesenden. Immerhin war der Anlass ja formal eine Sonntagsmesse. So etwa: Zusammen mit dem Herrn dürfen wir feiern, und begrüßen ... In all dem protokollarischen Jubel hatte der Papst die Ruhe bewahrt, den Herrn zu sehen. Ja, der Glaube macht den kleinen Unterschied zur bloßen Promi-Show; und nicht nur der Glaube an Gott, dem man dem Pabst anspürt wie unserem aus Bonn abberufenen polnischen Pater (der der Bonner »City-Pastoral« wohl nicht gut genug war), sondern Gott selbst.
Ein Zweites, nur kurz:
Eine Familie, die wir aus dem Kindergarten kennen, sie aus Polen mit guten Russischkenntnissen, er von hier, beide schon ein wenig älter, erzählten uns, sie hätten ihren sechsjährigen Sohn aus dem hintersten Russland adoptiert. Das hätte gut und gern 30.000 Euro gekostet und sei eine Odyssee durch die Ämter gewesen, unglaublich. Auf diese Behörden, diese Staaten, die sich in das Private einmischen, wenn es für sie nur Arbeit und vor allem Geld und Gebühren abwirft, kann man nur einen unbändigen Zorn bekommen. Wir brauchen Kinder. Wir brauchen Menschen. Doch wenn ein Paar ein Kind annehmen will, so wird die große Verhinderung abgezogen. Wenn ich nicht schon längst ein Staatsfeind wäre, nach dieser Erzählung wäre ich es geworden.
Im Bild: Carla schläft noch ein bisschen.
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