14. September 2014

Der Staat im dritten Jahrtausend

Eine Buchbesprechung
   »Der Staat im dritten Jahrtausend«
   Von Fürst Hans-Adam II von Liechtenstein
240 Seiten, 34 Euro, ISBN 978-3-905881-03-52, zahlreiche Übersetzungen, engl. etwa hier
Video-Bericht vom 28. April 2013 (2' 24")
aus dem »Ehrensaal« des Merkantilgbäudes in Bozen
mit einem Statement von Handelskammerpräsident Michl Ebner
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Schad. Das Buch ist langweilig. Es liest sich nicht wie Science-Fiction. Der Autor meint selbst:
»Jener Leser, den die Geschichte weniger interessiert, kann die Kapitel 2 bis 10 überspringen … «. Mehr geht auch. Trotzdem: ein wahrhaft souveränder Hinweis eines Souveräns, zu dem ich noch komme.
   Dabei hat der Fürst ja so recht! Seine detaillierten Vorschläge zu kleinen Solidargemeinschaften, Gemeinden, sprechen mir aus dem Herzen. Als ich vor Jahren der Schulleiterin des hiesigen Cusanus-Gymnasiums das Fehlen jeglicher Qualitätskontrolle vorwarf und die Schule ein Dienstleistungunternehmen nannte, fiel sie fast von ihrem unkündbaren Stuhl.
   Doch zum Buch. Das Tollste ist Liechtensteins Vorschlag, den Gemeinden ein »Sezessionsrecht« zuzugestehen. Wer einen anderen Staat über sich haben möchte, kann wechseln. Konkurrenz belebt die Geographie. Wir erleben das ja gerade in Schottland, demokratisch, und im Donbas, kriegerisch, und kennen’s von der Krim, »völkerrechtswidrig«, friedlich. Vielleicht kann sich ja Bayern Liechtenstein anschließen und Berlin kündigen?
   Was Liechtensteins Vision so real macht, ist die Tatsache, dass er sie in seinem souveränen Ländle zum Teil verwirklicht hat. Beispielhaft: »Liechtenstein hat als eines von wenigen Ländern keine Staatsverschuldung«.
   Selbst wenn man das Buch nur überfliegt, es sollte in keinem Bücherschrank fehlen, schon als Bekenntnis (wie eine Bibel, die hat man auch eher hat, als sie zu lesen).

Als Aperçu: Voll heißt Fürst Hans-Adam II von Liechtenstein: Johannes Adam Ferdinand Alois Josef Maria Marco d’Aviano Pius Fürst von und zu Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, Graf zu Rietberg, Regierer des Hauses von und zu Liechtenstein. Und da muss ich an Jägerndorf denken, wo mein sel. Großvater aufgewachsen ist, siehe hier. Ich kenne von Jägerndorf nur mehr den Klang des Namens, Troppau aus Erzählungen.

Links:
Video-Bericht vom 28. April 2013 (2' 24")
Vortrag am 13. Jänner 2010
Buchankündigung im Manz-Verlag 
Rezension aus Brünn, Prager Landeszeitung Jg17 3.5.2011 S5
»Der Erbprinz erwartet mehr Eigenverantwortung«, NZZ 15. 8. 2014

Link hierher: http://blogabissl.blogspot.com/2014/09/der-staat-im-dritten-jahrtausend.html
Wir m Sommer ab https://picasaweb.google.com/Fritz.Joern/HofSommer14#6043394932250001378

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