Münzspardose Foto Jörn |
Nicht nur, dass die Wünsche allzu radikaler Konservativer nach einem Gold- oder sonstigen Standard viel zu kurz greifen, die Frage ist: Was ist die richtige Ausweitung der Geldmenge?
Dass Geld aus dem Nichts entsteht, das wissen wir inzwischen. Leider auch, dass nicht die Nationalbanken dieses Nichts an Geld in der Hand haben, sondern die kreditgebenden Banken. Trotzdem: Die Nationalbanken sind formal für die Geldwertstabilität verantwortlich. Ob sie das sein können, das wird sich erst weisen. Persönlich bezweifle ich es, nicht nur wegen politischer Einflüsse sondern aus rein geldmechanistischen Gründen.
Zurzeit liegt das Inflationsziel der EZB bei knapp zwei Prozent, wird aber nicht erreicht. Gottseidank, sage ich als Rentner. Denn Inflation, egal wie wohlwollend begründet, stiehlt uns unsere Ersparnisse.
Jedenfalls muss bei wachsender Wirtschaft die Geldmenge wachsen (die Inflation nicht). Ein »Goldstandard« würde das blockieren. So einfach ginge das nie und nimmer.
Wieviel Geldentwertung noch eine »stabile Währung« bedeutet, hat sich leider über die Jahre gelockert. Da halte ich es mit der Zinseszinsrechnung. Hier die Formel :
E = A × zj (am Taschenrecher E = A*z**j)
mit A = Anfangswert, E = Endwert, j = Zahl der
Jahre und z = Jahreszinssatz, z. B. 1,02 bei 2%.Lernt(e) man in der Schule. Weiter z = E/A(1/j) und j = log(E/A) / log/(z). – Nimmt man die Formel zum Herunterrechnen, sagen wir, wenn 100 Mark ein Jahr später nur mehr 98 wert sind, und das über fünfzig Jahre, so bleiben dann von hundert Mark 100 × 0,98 50 = 36 Mark übrig, etwas mehr als ein Drittel. Soviel zur Alterssicherung bei moderater Inflation.
Zurück aber zum Hauptthema: Geldmenge und Inflation. Dazu gab’s einen schönen Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung, den sich sehr empfehle (leider nicht mehr online), und nebenher die Beschäftigung mit den verschiedenen Geldmengen
M0: Banknotenumlauf plus Zentralbankgeldbestand der Banken
M1: Banknoten und Giroeinlagen beim Publikum
M2: Banknoten, Giro- und Termineinlagen des Publikums
M3: Noch etwas mehr (siehe vielleicht Wikipedia)
Kommentare zum NZZ-Artikel darunter und hier.
Kurz noch meine Rätselauflösung. Inflation entsteht, wenn ein Marktteilnehmer – meist der kriegsführende Staat – andere schamlos überbietet beim Kauf knapper Waren. Ihr Preis steigt dann, auch ohne, dass sie dabei besser würden. Das Warenangebot ist hier und heute aber nicht knapp, im Gegenteil. Womit die rechnerische Inflation hauptsächlich an den Rohstoffpreisen hängt.
Link hierher http://blogabissl.blogspot.com/2014/09/geldmenge-und-inflation.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen