12. November 2024

pro wörtlich – ein Sprachtipp

 
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinischer_Pr%C3%A4fixe#pro

Pro steht ursprünglich lateinisch für für. Genauer weiß das zum Beispiel das deutsche digitale Wörterbuch auf https://www.dwds.de/wb/pro.
   Weil ich es sprachlich immer ganz besonders mag, wenn man selbst altabgenutzten Begriffen immer noch reibungslos ihre wörtliche Bedeutung nachsagen kann, und zwar passend, mag ich pro wirlich nur für für.
   Bei zugeordneten Verhältnissen, wie etwa bei Stunden pro Kilometer oder Knödel pro Suppenteller – richtiger je Teller Suppe – da stört mich das Pro, das man da effizient mit je ersetzen kann. Obwohl der Knödel sogar etwas für die Suppe tut, pro gusto, wie im Ernstfall ganz anderswo bei Pro Juventute. Aber darum geht es bei Portionsangaben nicht.

Link hierher https://blogabissl.blogspot.com/2024/11/pro-wortlich-ein-sprachtipp.html

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Oxymoron  

Eine andere Geschichte ist das katholische pro multis
   
http://blogabissl.blogspot.com/2014/02/promultis.html

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1. November 2024

Pejot, Pejes, Peijes, Peisches, Beisches, Bejkeles, alles Schläfenlocken

Grad hab’ ich auf ein Foto geantwortet: »Fehlen nur die Beisches«. Bis mir – Philosemiten – einfiel, dass neusprachlich das keiner mehr versteht, als wie Schwerbeschädigter, Behinderter, Zigeuner, Student, Mitarbeiter ohne »:in« oder bald einfach Techniker. Viele Wörter, viele Kenntnisse über deren Herkunft und oder Inhalt sind teilweise oder ganz weg, weil ja wer beleidigt sein könnte.
   Also kurz zu den von mir erinnerten Beisches. Bekannt sind sie vielleicht als Pejot, Pejes, Peijes, Peisches usw. Typisch hochdeutsch heißen sie nun alle nur mehr »Schläfenlocken« (nicht »Schäfchenlocken«), auch Schläfenhaarlocken – einfach Kotletten … 

Dazu ein guter Artikel und Bildquelle: https://ericbarbier.de/magazin/bart-religion/ 

Im österreichischen Wörterbuch schwört eine Helene auf  Bejkeles, oder nicht? Vor allem sind’s schlicht Kotletten.

Die Neue Zürcher Zeitung kennt die Herkunft der Sitte: https://www.nzz.ch/international/das-haar-in-der-juedisch-christlichen-tradition-die-goettlichkeit-von-bart-und-haarkranz-ld.1312702 und meint: «… die Pejes. Sie berufen sich dabei auf das 3. Buch Mose: ‹Ihr sollt nicht rund abnehmen die Seitenenden eures Haupthaares, und nicht zerstören die Enden eures Bartes›». Auch sonst weiß die NZZ viel über fromme Bartsitten.

Der Deutschlandfunk schreibt »Pejot«: https://www.deutschlandfunk.de/haar-regeln-im-orthodoxen-judentum-peruecke-pejot-und-bart-100.html – und weiß noch mehr … 

Auch die Jüdische Allgemeine schreibt locker über die Locken: https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/upscheren/ und meint auf https://www.juedische-allgemeine.de/religion/maennliche-zierde/?q=pejes : »Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen ›pejah‹, Ecke.«

bezeichnet. Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke). Viele
Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke)
Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke).
Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke).
Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke).
Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke).
Dieses Wort leitet sich ab vom hebräischen »pejah« (Ecke).

Nur wie man die Dinger ausspricht, muss ich noch herausfinden. Beisches sagte mein sel. österreichischer Großvater, aber bitte, das ist lange her.
   Ich finde auf https://dewiki.de/Lexikon/Schl%C3%A4fenlocken »hebräisch פֵּאוֹת pēʾōṯ, deutsch ›Ecken‹, in aschkenasischer Aussprache Pejes, Pajes oder Pajess, auch Beikeles oder Bejkeles« – echt variabel also.

Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/11/pejot-pejes-peijes-peisches-beisches.html

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