29. März 2012

Schriftlich Dividieren

Die »lange« Division, schriftliche Division, von Hand teilen …
···Normalerweise lässt man das heute Google machen. Einfach in das Suchfeld die Aufgabe eingeben, etwa 1307:15, wie hier, und bingo.
···Carla, in der fünften Klasse, übt gerade schriftliches Dividieren. Und ich natürlich mit. Wie sinnvoll das ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist’s eine Konzentrationsübung.

In der Wikipedia ist zu sehen, wie das hier in der Schule gelehrt wird. Ich hab’s noch ein wenig direkter gelernt,
·············___
·············1307:15=8
··············10

Wobei über die 130 eine Brücke gezeichnet wird, um zu zeigen, mit wievielen Stellen einer anfängt. Dann also: »Acht mal fünf ist vierzig
und null ist ›vierzig‹« – Man kümmert sich nur um diese eine Stelle. Gemerkt »vier«. »Acht mal eins ist acht und« dazu die gemerkten »vier ist zwölf, Rest« bis dreizehn ist »eins.« Die Sache steht jetzt da wie oben.
···Nun holen wir uns eine Stelle herunter, hier die Sieben, (siehe hier unten links) und fragen uns, wie oft wohl fünfzehn in 107 passt. Wir probieren’s mit sieben (rechts):

···············1307:15=8············1307:15=87
················107··················107
·······································2

»Fünf mal sieben ist fünfunddreißig, und zwei« – hingeschrieben – »sind siebenunddreißig, gemerkt drei«. »Sieben mal eins sind sieben plus drei sind zehn, Rest also null.« Entweder wir hören jetzt auf und verkünden: »87 Rest 2«, oder es geht so weiter.
···Mein Verfahren ist kompakter, und man arbeitet stets nur mit einer Stelle. Wie »fehlertolerant« die Verfahren sind, was also passiert, wenn man zwischendurch ein Teilergebnis nicht richtig abschätzt
, habe ich nicht weiter untersucht.
···Mir ist etwas viel Interessanteres aufgefallen: Die englische Wikipedia gibt eine Übersicht über die in anderen Ländern üblichen Verfahren und Schreibweisen, auf http://en.wikipedia.org/wiki/Long_division. Da sieht man, wie unterschiedlich so etwas Simples gemacht werden kann. Ansehen!

(PS. Schriftproben hier Georgia, Arial, Courier, Lucida Grande, Times, Trebuchet, Verdana, Webdings. Schwach, Blogger!)

23. März 2012


Brief Kafkas an Felice Bauer, 20. 9. 1912 (Bild Deutsches Literaturarchiv Marbach nach NZZ)

Persönliches aus der Maschine
oder:
»Es ist der einzige Nachteil des Schreibmaschinenschreibens,
dass man sich so verläuft«.

Liebesbriefe schreibe man von Hand, jedenfalls galt das früher, als man dergleichen noch schrieb. Ich hab’ davon eine Kiste voll, seit Jahrzehnten ungeöffnet. Von Internat zu Internat ging das in den Fünfzigerjahren nicht anders. Ich wünschte, ich hätte damals eine Schreibmaschine gehabt und das Zehnfingerschreiben gelernt … Heute schreibt man händisch höchstens Ansichtskarten.
···Der Brief hier oben, kein Liebesbrief freilich und sich doch dem »Fräulein« listig anbietend als »Reisebegleiter« und mehr – »was sich noch aus mir entwickeln könnte« – fand ich heute im Feuilleton der NZZ. Den Bericht über die Marbacher Ausstellung »1912. Ein Jahr im Archiv« findet man hier auch online. (Miserabel abgeschriebene Auszüge googelte ich als Arbeitsblatt auf einem »Lehrerinnen Fortbildungs Server« unter »4. Felice und ›Der Proceß‹«. »Ein umfangreiches Arbeitsblatt [doc] [88 KB], dass möglichst arbeitsteilig zu bearbeiten ist, enthält wichtige Passagen aus Briefen Kafkas an Felice …«, schreibt da die Baden-Württembergische »Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen« und kann nicht einmal das von dass unterscheiden, von fehlenden Bindestrichen ganz zu schweigen. Armes Deutschland!)
···Kafka merkt in Parenthese an: »Es ist der einzige Nachteil des Schreibmaschinenschreibens, dass man sich so verläuft«. Wie wahr. Heute schreiben wir alle Schreibmaschine, schlimmer noch für’s »Verlaufen«, am PC!

S e h r··g e e h r t e s··F r ä u l e i n !

···Für den leicht möglichen Fall,dass Sie sich meiner auch im gering
sten nicht mehr erinnern könnten,stelle ich mich noch einmal vor:
Jch heisse Franz Kafka und bin der Mensch,der Sie zum erstenmal
am Abend beim Herrn Direktor Brod in Prag begrüsste,Jhnen dann über
den Tisch hin Photographien von einer Thaliareise eine nach der ande
reichte und der schliesslich in dieser Hand,mit der er jetzt die
Tasten schlägt,Ihre Hand hielt,mit der Sie das Versprechen bekräf-
tigten,im nächsten Jahr eine Palästinareise mit ihm machen zu wollen
··Wenn Sie nun diese Reise noch immer machen wollen-Sie sagten da-
mals,Sie wären nicht wankelmüthig und ich bemerkte auch an Jhnen
nichts dergleichen-dannwird es nicht nur gut,sondern unbedingt not-
wenig sein,dass wir schon von jetzt ab über diese Reise uns zu ver-
ständigen suchen.Denn wir werden unsere gar für eine Palästinareise
viel zu kleine Urlaubszeit bis auf den Grund ausschöpfen müssen und
das werden wir nur können, wenn wir uns so gut als möglich vorberei-
tet haben und über alle Vorbereitungen einig sind.
··Eines muss ich nur eingestehen,so schlecht es an sich klingt und
so schlecht es überdies zum Vorigen passt:Jch bin ein unpünktlicher
Briefschreiber.Ja es wäre noch ärger,als es ist,wenn ich nicht
die Schreibmaschine hätte,denn wenn auch einmal meine Launen zu
einem Brief nicht hinreichen sollten,so sind schliesslich die Fin-
gerspitzen zum Schreiben immer noch da.Zum Lohn dafür erwarte ich
aber auch niemals,dass Briefe pünktlich kommen;selbst wenn ich einen
Brief mit täglich neuer Spannung erwarte,bin ich niemals enttäuscht,
wenn er nicht kommt und kommt er schliesslich,erschrecke ichgern.

····Jch merke beim neuen Einlegen des Papiers,dass ich mich vielleicht
viel schwieriger gemacht habe,als ich bin.Es würde mir ganz recht ge-
schehn,wenn ich diesen Fehler gemacht haben sollte,denn wozu schreibe
ich auch diesen Brief nach der sechsten Bürostunde und auf einer
Schreibmaschine,an die ich nicht gewöhnt bin.
····Aber trotzdem,trotzdem -es ist der einzige Nachteil des Schreib-
maschinenschreibens,dass man sich so veräuft-wenn es auch dagegen Be-
denken geben sollte,praktische Bedenken meine ich,mich auf eine Rei-
se als Reisebegleiter,-führer,-Ballast,-Tyrann,und was sich noch aus
mir entwickeln könnte,mitzunehmen,gegen mich als Korrespondenten -und
darauf käme es ja vorläufig nur an-dürfte nichts Entscheidendes
von vornherein einzuwenden sein und Sie könnten es wohl mit mir ver-
suchen.
·Prag,am 20.September 1912.
··································Jhr herzlich ergebener

(Kommentare und Korrekturen bitte direkt an mich, Fritz@Joern.De)

20. März 2012

Einen alten, hartnäckigen Drucker installieren

• Wenn der Drucker spinnt und nur ein, zwei Zeilen kryptischer Buchstaben oben auf das Blatt druckt, dafür aber damit nicht aufhört, empfängt er weiter Daten, hat sich aber verhäddert. Drucker aus- und einschalten hilft oft nicht; der Rechner muss neu gestartet werden, damit der Mist aus dem System ist.
• Fehlt die Druckervorschau, dann kann man das – sofern man aus dem Browser druckt – vielleicht dort einstellen; Firefox: Datei, Druckvorschau.
• Alte, parallel angeschlossene Drucker – mit diesem breiten, eher hohlen Stecker – kann man gut mit einem Umsetzer auf USB oder einem neuen Druckerkabel anschließen. Gibt’s als Zubehör.

• Generell installiert man einen Drucker, indem man zuerst die mitgelieferte Diskette einlegt und startet, eventuell mit der dortigen Install.exe oder Setup.exe.
··Hat man die »Treiber« (Software) in einem Ordner, so geht man dort auf die Inf-Datei und klickt sie mit der rechten Mausraste an, wählt Installieren. Das sieht etwa so aus wie in diesem ersten Screenshot hier links.
···Alternativ mag man – etwa bei der Drucker­installation (Start, Ein­stellungen, Drucker und Fax­geräte, Drucker hinzufügen) – die Installations­routine (»Drucker­installations-­Assistent«) zu diesem »Daten­träger« hinführen, siehe Screenshot unten.
···Sucht man beispielsweise vergebens nach seinem Drucker in der Liste, so klickt man rechts unten auf »Datenträger« und wählt dann den Ordner (nicht eine bestimmte Datei) mit den Treibern, genaugenommen mit der Inf-Datei, in der das Modell vorkommt.


Eine Inf-Datei ist eine reine Textdatei. Man kann sie sich mit dem Editor oder dem Notespad ansehen und schon einmal nachschauen, ob das gewünschte Gerät enthalten ist. Mehr zu Inf-Dateien zum Beispiel hier und hier. Die eigentlichen Treiber befinden sich mit ihr im selben Unterverzeichnis (Ordner, file).
··Als ich meinen alten Brother MFC-9500 wieder installieren wollte – früher war das einwandfrei gelungen – fand ich keine Inf-Datei mehr mit "9500" drin. Schade. Das kommt daher, dass beim Bereitstellen (Installieren) von Treibern die Inf-Datei zwar abgearbeitet wird, dann aber ihre Schuldigkeit getan hat. Die Treiber sind im System – die Inf-Datei bleibt auf der Diskette oder sonstwo. Versucht man dann ohne diese Diskette ganz neu zu installieren, hat man das Nachsehen.
··Wie man Treiber einzeln von Hand aus einer alten Installation in eine neue herüberhebt, habe ich nicht weiter verfolgt. Brother hatte mir freundlicherweise ein Treiberpaket u. a. für dem MFC-9500 frisch zugemailt.