4. Februar 2023

Meine erste und meine beste Erfindung

Ich bin eigentlich kein Erfinder; ich habe kein Patent. Ich war, wie man so sagt, kreativ, als Techniker, Ingenieur, Systemanalytiker

Meine erste Erfindung war  schon virtuell. Deshalb gibt’s hier auch kein Foto davon.
   Es muß etwa 1955 gewesen sein. Ich war Schüler im Landschulheim Marquartstein, Oberbayern 13a. Pünktlich um eins gab es im großen neuen Speisesaal oberalb des Schlosses Mittagessen. Jedenfalls spielt die Geschichte nicht auf der Burg, wo wir früher gelebt hatten.
   Zum Essen wurde weithin hörbar geläutet mit einer Glocke, die im Freien in einem Gestell fest angebracht ist. Man nimmt den Klöppel unten am Lederriemen, reißt ihn hin und her, und lässt’s läuten. Das erste Mal um fünf vor, sagen wir, eins, als Vorwarnung, und zum Hineingehen dann genau um Eins zum zweiten Mal.
   Wer es klingeln hört und nicht aufgepasst hat, weiß freilich nicht, ob es das erste Läuten war oder schon das zweite. Da kam meine Erfindung handy, praktisch: Beim ersten Klingeln gab ich der Glocke nachher noch einen Schlag, boing, abgesetzt nach dem längeren Geläute. Beim zweiten Klingeln gab’s von  mir zwei Nachschläge: Da war’s dann ernst. Der Brauch hat sich gehalten. Ob bis heute weiß ich nicht. Vieles ist inzwischen ja schon elektrisch. Dann macht keiner mehr Klingeldienst.

»Keine rohe Gewalt ausüben. Wenn die Tür eingehängt ist, nur leicht dagegendrücken.
Der Haken öffnet sich dann.« – Hinweis für Anfänger

Und das ist meine beste Erfindung, Zirka aus den Neunzehnhunderneunzigerjahren. Sie ziert die Wand bei der Eingangstür ins Haus, Bonn, Friedrichstraße 29. Da wohnen wir in der Belle Etage zur Miete.
   Damit die Eingangstür bei Bedarf offen stehen bleibt, hängt da ein S-förmiger Haken an einer in die Wand gedübelten Öse. Gut sichtbar. Die Tür hat auch einen Haken, da kann man den aus der Wand einhängen.
   Zum Zumachen der Tür zieht man nicht wie wild an der Tür, drückt auch nicht umständlich auf einen dahinter festgestellten Hebel. Man drückt kurz gegen die Tür, der S-Haken fällt, schräg wie er hängt, aus dem Haken an der Tür, und die geht zu – fertig. Die eigentliche Erfindung ist nur die Schrägstellung der Öse. Nicht teuer, kost’ nichts.
   Schließen kann man mit dem Ellenbogen, mit dem Fuß, einem Paket, das man gerade in der Hand hat, mit dem Regenschirm, einem Baby, whatever. 

Das war’s. Genau beschrieben habe ich das 2017 auf
 
http://blogabissl.blogspot.com/2017/03/klickverschluss-fur-die-haustur.html

Und dieser Blog-Post hier steht auf 
 https://blogabissl.blogspot.com/2023/02/meine-erste-und-meine-beste-erfindung.html

Besucherzaehler

Keine Kommentare: