3. April 2022

Zahlenschloss-Innenleben

Zahlenvorhangschloss mit verdrehten Ziffern im Gebrauch

Einstellanleitung des Zahlenschlosses

Das ist die Einstellanleitung, die mit dem tollen Zahlenschloss mitkam. Zu gut Deutsch sollte mir das sagen, dass das jungfräuliche Schloss erst einmal mit 0-0-0 aufgeht, Bild 1. Wenn’s offen ist – durch einfaches Ziehen (roter Pfeil bei 1) kommt der Bügel heraus. Dann kann man den Bügel (180°) herumdrehen, Bild 2, und ihn in dieser offenen Stellung einseitig etwas wieder ins Schoss drücken, Bild 3. Diesen Druck und die Stellung muss man beibehalten, was die rote Hand symbolisieren soll aber nicht tut, weil man schon etwas kräftig und mit der vollen Hand drücken muss, damit der Bügel richtig unten bleibt – in der Einstellstellung ›offen‹ und ›einstellbar‹. 

Bei eingedrücktem, offenen Bügel kann man die Räder mit etwas Kraft drehen, ein Rad nach dem anderen, auf die gewünschte neue Zahlenkombination. Die ganze Zeit gedrückt halten! Am Ende vergewissert man sich, dass die gewünschte Einstellung richtig untereinander steht – und kann dann loslassen.
   In Zukunft ist es diese Stellung, in der das Schloss aufspringt, und in der man eine weitere, neue Kombination einprogrammieren kann, wenn man will. (Ich hatte Angst, mir die Geschichte irrtümlich zu verdrehen und dann das Schloss nie wieder aufzubekommen. Das passiert nicht, weil man den Bügel ja nicht zurückdreht.) Zwischendurch loslassen ist ok. Die Räder lassen sich aber echt schwer verstellen. Warum?

Hier sieht man’s:

 

Aus der Patentschrift von Karl-Heinz Waltz von einem ganz anderen, flachen Zahlenschloss. Hauptsächlich sieht man da, dass das innere Räderwerk etwas komplizierter ist, als man so denkt.
   Im Grunde stecken da jeweils zwei Räder je Ziffer drin. Ein hier dunkel gezeichnetes, Nummer 3, das außen die Ziffern drauf hat (in der Zeichnung nicht recht zu sehen) – und ein kleineres, Nummer 4. Dieses ist das eigentlich entscheidende Rädchen.
   Damit man überhaupt eine persönliche Ziffernkombination
einstellen kann (in der Patentschrift charmant »das Schlüsselgeheimnis« genannt), braucht’s das: außen ein Rad zum Einstellen, innen, auf Wunsch verdrehbar, das eigentliche Rädchen mit Schlitz, dazwischen eine Kupplung, die dann beide – einmal voneinander verdreht und also eingestellt – in gleicher Stellung unverrückbar zusammenhält.
   Wenn man den Bügel beim Einstellen der gewünschten Kombination fest hineindrückt, öffnen sich diese Kupplungen zwischen der sichtbaren Scheibe (3) und der öffnenden Scheibe (4). Lässt man los, bleiben sie durch eine Feder unverdrehbar zusammen, und das Schloss ist im Gebrauchszustand.

  Verständlich?

Ich mag einfach keine modernen Anleitungen, die sagen: Machen Sie das, dann dies, dann jenes etc. – und nicht warum. Vor jeder Anleitung gehört eine “theory of operation”, eine Funktionsbeschreibung bitte!

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 = https://blogabissl.blogspot.com/2022/04/zahlenschloss-innenleben.html

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