8. April 2022

Wie haben Sie sich den Krieg denn vorgestellt? Verglech zu WWII

»Nachgestelltes Foto der Einnahme Bonns durch US-Truppen,
März 1945. (Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek Bonn)«, Quelle https://j.mp/fj3xucmrN
Friedrichstraße (von rechts nach links) 25 (heute Briefmarken Jensen), 23 (Fürnkranz, 3 Fenster im ersten Stock), 21 (Chinese, 3 Fenster), 19 (Shop, 4 Fenster) – Wir leben im Haus Nummer 29, zwei weiter rechts …
 
 


Am vorigen Sonntag, am 3. April 2022, dem fünften Fastensonntag, gab es nach der Messe in der Bonner Stiftskirche Kaffe und Kuchen. Da erzählte mir ein Herr aus der Bonngasse, ein Hausbesitzer, vom Bombenangriff erst mit Brandbomben, dass mit Sprengbomben. Sein Vater wurde damals von einem Bombensplitter zum Invaliden. Die Luftschutzbunker hatte die Bevölkerung mangels Atemluft verlassen müssen. – Wer mehr dazu lesen will: Der Link ist unter dem Foto. 

Ja meinen wir denn, die Menscheit – auch die wohlerzogene – hätte jetzt erst die Moral erfunden? Engländer, die Flüchtlimgstracks aus dem Flugzeug beschossen, waren ganz normale Menschen.  Deutsche, die Geiseln erschossen. Russen, die Getreidespeicher bombardieren und in Ukrainischen Feldern Minen legen.

Es gibt hier noch viele, die sich an den Krieg erinnern. Die Mehrheit kann sich’s aber nicht mehr vorstellen. Einzelne Gräueltaten werden kolportiert, besonders, wenn sie in der Ukraine plötzlich sichtbar werden. Dann wird betont, dass vieles völkerrechtswidrig ist, und dass dann »Strafmaßnahmen« passieren müssten, um den Krieg zu beenden. Russen sind böse, dürfen hier nicht mehr arbeiten, ihre Rohstoffe werden verbannt und sie selbst auch.

Trotzdem mag ich Russen, schon immer. Können sie persönlich etwas dafür? Führen die Ukrainer anders Krieg, völkerrechtspassend? Krieg, siehe alle Kriege der letzten Jahrhunderte, geht gar nicht »sauber«, höchstens mehr oder weniger grausam. Je länger Krieg ist, desto schlimmer wird er. Ob »Strafmaßnahmen« ihn beenden? – Ich glaube nicht. Vielleicht. Bis jetzt haben sie allerdings noch nicht »geholfen«, nur noch mehr Leid gebracht, unsinnig. 

Bundespräsident Steinmeier hat den Finnen einen Natobeitritt so halb versprochen – ist das sinnvoll, demokratisch, ehrlich? Unsere Politiker basteln vor sich hin. Die Verwunderung dann ist groß, die Kriegsgefahr wird noch größer. 

––––––––––––––––––––

Permalink hierher https://bit.ly/fj3DRRTOG
 =
https://blogabissl.blogspot.com/2022/04/wie-haben-sie-sich-den-krieg-denn.html 

Besucherzaehler 

Österreich und die Nato: https://j.mp/fj3sYd7VO
Die Baltischen Staaten in der Nato:
http://j.mp/2SZzcAh 

––––––––––––––

Bad Sakzbrunn, Niederschlesien, Sonderbefehl vom 14. Juli 1945 sechs Uhr

Laut Befehl der Polnischen Regierung wird befohlen:
1. Am 14. Juli 1945 ab 6 bis 9 Uhr wird eine Umsiedlung der deutschen Bevölkerung stattfinden.
2. Die deutsche Bevölkerung wird in das Gebiet westlich des Flusses Neisse umgesiedelt.
3. Jeder Deutsche darf höchstens 20 kg Reisegepäck mitnehmen.
4. Kein Transport (Wagen, Ochsen, Pferde, Kühe usw.) wird erlaubt.
5. Das ganze lebendige und tote Inventar in unbeschädigtem Zustande bleibt als Eigentum der Polnischen Regierung.
6. Die letzte Umsidlunggsfrist läuft am 15. Juli 10 Uhr ab.
7. Nichtausführung des Befehls wird mit schärfsten Strafen verfolgt, einschließlich Waffengebrauch.
8. Auch mit Waffengebrauch wird verhindert Sabotage und Plünderung.
9. Sammelplatz an der Straße Bhf. [Bahnhof] Bad Salzbrunn-Adelsbacher Weg in einer Marschkolonne zu 4 Personen [in einer Reihe nebeneinander]. Spitze der Kolonne 20 Meter vor der Ortschaft Adelsbach.
10. Diejenigen Deutschen, die im Besitz der Nichtevakuierungsbescheinigungen sind, dürfen die Wohnung mit ihren Angehörigen in der Zeit von 5 bis 14 Uhr nicht verlassen.
11. Alle Wohnungen in der Stadt müssen offen bleiben, die Wohnungs- und Hausschlüssel müssen nach außen gesteckt werden.
Baad Salzbrunn, 14. Juli 1945, 5 Uhr – Abschnittskommandant (-) Zinkowski Oberstleutnant.



Keine Kommentare: