17. April 2020

Türgriff wieder einsetzen

Heute früh hatte ich den Eingangstürgriff in der Hand, nicht aber die Haustür offen. Da hatte ich wohl zu stark gezogen … (Mit dem Hausschlüssel ging die Tür immer noch auf.)
   In der Hand hatte ich das:

Das ist der Türgriff mit dem Innenvierkant (»Drückerdorn«). Bei normalen Türen ist dieser Vierkantstift nicht so ein komischer Vogel. Er hält durch die gegenüberliegende Türklinke. An einer Haustür ist gegenüber aber keine Klinke, sondern nur ein Knopf zum Ziehen, ein »Knauf«.
   Der komische Kopf des Vierkantstifts ist ein schwenkbarer Hebel, oben Kamm und unten Schnabel. Der Hebel lässt sich drehen. Ich nenne ihn Klemmschnabel*).
   Vor allem aber dreht eine Schrägschraube – im Bild auf der Unterseite gerade noch knapp zu sehen – den Klemmschnabel breiter. Pick, pick, pick. Ich nenne sie Feststellschraube. Und damit klemmt sich der Vierkant im Vierkantloch des Schlosses fest, wie ein Kletterer in der Gebirgsspalte. Je weiter man die Stellschraube hineindreht, desto breiter macht sich der Innenvierkant. Balzstellung?

Zum Wiedereinsetzen muss der Innenvierkant ganz aus der Klinke heraus; damit man diese Stellschraube am Vierkant mit dieser »Madenschraube« später in der Tür festschrauben kann.
Also den bekannten etwas konischen Stift (freiliegend in der Mitte des Bildes) mit der Zange herausziehen (oder mit einem Stift oder Nagel von der anderen Seite her hinausklopfen). Siehstewohl, und der Griff ist ab. 
   Nicht an der Distanzschraube herumdrehen, die ist da, damit der Griff nicht zu weit hineingehen kann, und dann klemmt. Auch den Plastikring, im ersten Bild noch zu sehen, beim Zusammenbau nicht vergessen. Dann öffnet sich das Schloss schön glatt.
   Jetzt den Vierkant, nur den, ohne Griff, ins Schloss schieben. Dazu vorher durch leichtes Herausdrehen der Stellschraube den Vierkanstift schlank stellen. Und danach muss die Feststellschraube wieder fest eingeschraubt werden! Damit der Vierkant im Schloss hält.
   Bei mir ging das nicht. Erst musste ich mir oben im Holz der Tür mit dem Stemmeisen – eigentlich dem Schnitzbeitel meines »Swisstools«, dort einfach »Holzmeißel« genannt – Platz machen für den schräg anzusetzenden Schraubenzieher. Das sieht dann so aus:

Solange man unter der Abdeckkappe (»Rosette«) bleibt, optisch kein Problem. Im Bild sieht man mit etwas Phantasie hinten drin die Feststellschraube glitzern. Die dreht man ordentlich fest.
   Wenn dann der Vierkant gut drin ist und nicht mehr herausgezogen werden kann, schraubt man den Abdeckring wieder drauf, und der Griff kann kommen.
Am Schluss noch die Türklinke dran – den Plastikzwischenring nicht vergessen –, den konischen Fixierstift wieder rein von oben (sonst fällt er mit der Zeit unten heraus), und fertig.


*) PS. Genaugenommen macht der Klemmhebel mehr als klemmen. Mit seinem »Schnabel« hält er sich und den Vierkantstift außen am Ende der Schlosses fest wie einst McKilroy. (In diesem Modell fehlt die seitliche Klemmschaube. Eine lange innere Schraube stellt den Klemmhebel fest, die im Bild nicht zu sehen ist. Mein Vierkantstift brauchte das Innengewinde für den Abstandshalter zum Griff.)

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