Mal nüchtern nachdenken. Wenn die Leute von Zölibat reden, dann meinen sie das (eigenlich »den«) Zwangs-Zölibat für katholische Priester. Wollemermal die zwei bitte unterscheiden und nachdenken!
Das Zölibat kann ich verstehen, und dass es für manche Gemeinschaften besser ist. Bei Mönchen zum Beispiel, die zusammenleben, sogar in Studentenheimen, wo man nicht eine ganze Familie nachziehen lassen kann. Aber da lebt man ja auch nicht lebenslang.
Unabhängig zu sein, lässt eine höhere Konzentration auf den Job zu.
Weiter etwa auf Schiffen, aber vielleicht nicht für Raumschiffe.
Jedenfalls kann man Zölibat je nach Situation bedenken.
Auch bei der katholischen Kirche war das erst (bei Einführung, so 1022?) keine moralische Frage, und ist es heute noch nicht. Unkeuschheit als anderweitige Ablenkung hat mit Zölibat nichts zu tun; ist ein separates Thema, für die Beichte. Freilich kann man Keuschheit als »Ehe mit Gott« oder als anderweitig völlige Hingabe auffassen, aber ich finde, beide Fragen gehören getrennt betrachtet: Keuschheit religiös, Zwangszölibat und Frauenordination praktisch, gesellschaftlich. Selbst die Wikipedia eiert da herum.
Nun aber zum »Zwangszölibat«, zur Tatsache, dass nur versprochermaßen lebenslang zölibatäre Priester zum Beispiel wandeln dürfen. Erstens ist das nicht überall so, und zweitens nicht plausibel. Die Protestanten halten das anders, und es geht auch. (Damit, dass beide unterschiedliche Auffassung zur gewandelten Hostie haben, hat das nichts zu tun.)
Das Zölibat – ebenso wie die Frauenordination – ist keine religiöse Frage, sondern eine Frage der Lebensführung und der Akzeptanz: Die Akzeptanz Gottes ist dabei unbekannt, die der Gesellschaft wohl gegeben. Ob Christus zölibatär gelebt hat, ist da auch nicht entscheidend, und wohl auch nicht nachgewiesen? Vor allem nicht, ob er nicht anders hätte leben können und dürfen. Als Gott? Anders als Johannes der Täufer lebte er ein paar Jahre lang mitten in der Gesellschaft, bevor man ihn umgebracht hat.
Wir sollten also ein Zölibat achten als persönliche Entscheidung, nicht aber vorschreiben für einen Beruf wie Priester oder Priesterin. Priester sein ist kein Himmelfahrtskommando, wo der eventuelle Ehepartner hinternach bald einmal sitzenbleibt. Im Gegenteil, je »normaler« ein Priester sein kann, desto näher mag er den heute Gläubigen sein.
Hier ein Artikel von vielen,
https://www.katholisch.de/artikel/22655-von-anfang-an-umstritten-die-geschichte-des-zoelibats
Link hierher j.mp/fj2udx8x1
= https://blogabissl.blogspot.com/2020/01/zolibat-zwangs-zolibat.html
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