10. Juli 2019

TomTom GO Basic – Tipps

Meinen alten, rundlichen Tomtom Go 500 hatte ich »geschrottet«, weil mir Tomtoms Telefonsupport über E-Mail geraten hatte, das ganze Gerät zurückzusetzen, zu »resetten«. Oh hätte ich das doch sein lassen: “Never touch a running system!”. Der Speicher des Go 500 ist für die heutigen Karten zu klein, nichts geht mehr upzudaten, da soll man’s sein lassen … Ich verlor alle meine »Orte«.
   Der taufrische GO Basic ist leichter, schlanker und eleganter, und vor allem ganz auf Smartphones statt PCs ausgerichtet. Kleiner Nachteil: Ich bilde mir ein, der Basic ist kontrastärmer im Bild. Und was ich mir nicht einbilde: Die Saugnapfbefestigung ist eleganter, funktioniert aber nicht auf der Windschutzscheibe. Warum, wieso? Der Kropf ist zu kurz, schon eine normale Windschutzscheibe ist zu schräg, senkrecht hingepappt kriegt man den Tomtom da nie!
   Übrigens lässt sich der Halter so oder anders herum in das Gerät einschnappen, also 180° gedreht. Hilft aber auch nichts an der Scheibe. Ich habe einen stinknormalen Škoda Octavia aus dem Jahr 2000.
Der Tomtom kommt mit zwei Zigarettenanzünderzuleitungen. Die richtige und wichtige ist im Handbuch nicht beschrieben. Sie hat in der Stromzuleitung eine UKW-Antenne drin – was man am etwas breiteren Flachkabel erkennt, links unten im Bild die parallelen Linien –, sodass der Tomtom »RDS/TMC« empfangen kann.   
   Das ist der »Rundfunkdatensystem mit dem ›Traffic Message Channel‹«. So bekommt man über UKW-Sender gratis Staumeldungen. Die Wikipedia erklärt das hier deutsch. Die Stauinformationen werden über einen Träger auf 57 kHz gesendet, wie und wieso weiß die englische Wikipedia und vergleicht’s mit dem ebenfalls unhörbaren 19-kHz-Stereo-Pilotton. Wer sich also teure Online-Mobilfunkdaten zum Verkehrsgeschehen über das Smartphone sparen will, benutzt tunlichst diese Antenne!
   Zurück zur Befestigung. Ich hab’ mir eine runde Adapterplatte von Hama »für Saughalter 70 mm Ø selbstklebend« für knapp sieben Euro kommen lassen und sie an eine bereits einigermaßen flache Stelle am Armaturenbrett gepappt. (Man kann sich auch eine andere Saugvorrichtung mit einem längeren Hals kaufen oder sich vielleicht eine Antirutschmatte zuschneiden. Direkt am schön welligen Überzug hält der für glatte Oberflächen gedachte Saugnapf aber nicht. Zur Not kann man sich zwei steife Drähte von den oberen zu den unteren Lüftungsschlitzen ziehen, die den Saugkopf dann eine Zeitlang wacklig zu stabilisieren versuchen. Alles Murks.)
Auf jeden Fall ist das Navigationsgerät so optimal platziert: Es nimmt nicht die Sicht durch die Scheibe, ist auch vom Beifahrer erreichbar, und schön im Blickfeld:
Die Analoguhr unten ist übrigens nur am dünnen Armband hineingesteckt über eine ungenutzte Stelle im Armaturenbrett.
   Eine Alternative für sechs Euro ist die Befestigung an einem Lüftungsgitter. Dazu kauft man sich eine Handy-Klemmbefestigung
Navi- bezw. Smartphone-Klemme am linken Lüftungsgitter.
Von unten nach oben einklemmen.
Bei Rossmann als »Kfz-Smartphone-Halter 4305615685168« ca. € 6
Die Saugnapfklemme macht man ab. Dann klemmt man die Smartphoneklemme dort ein.
Das obere Ende passt sogar hinter den Tomtom.
Mit festgeklemmtem Tomtom Basic.
Lieber weiter links festmachen, damit die Warnblinke sichtbar bleibt!
So ist’s recht!
Besonders die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit hat man am Tomtom gut im Auge!
   Beim tatsächlichen Navigieren vertut sich die »künstliche Intelligenz« manchmal, zwischendurch, aber das hatte auch schon mein alter Tomtom Go 500. Erst gestern ließ er mich auf einer Fahrt von Bonn über die Bonner Südbrücke mit Ziel Kucksteinweg in Niederkassel nicht wie erwartet auf der Autobahn gegen Süden weiterfahren, sondern gleich nach der Brücke herunterfahren, einmal den Kreisverkehr umrunden, und sofort wieder auffahren. Auch im Bonner Norden, beim Abbiegen nach Köln, war er einmal eine Autobahnausfahrt zu früh dran. Am Ende kommt man dann aber so oder so perfekt zum Ziel! Also: Gelegentlich fährt er gern einen kleinen Umweg über Autobahnausfahrten …
   (Einsprungpunkt https://blogabissl.blogspot.com/2019/07/tomtom-gobasic-tipps.html#Bozen)
Wirklich blödsinning ist die Navigation etwa im zweisprachigen Südtirol. Dort hat jede Stadt, jede Straße, jede Zaunlatte fast zwei Namen: einen deutschen und einen Italienischen, oft noch einen Ladinischen. Viele italienischen Namen stammen noch aus der Zeit des Faschismus, wo Deutsch strikt verboten war, sogar auf Grabinschriften. Entsprechend umstritten sind die Bezeichnungen, was für den praktischen Gebrauch in Navigationssystemen aber keinen Unterschied machen dürfte.
   Leider haben die Navi-Karten deutsche Namen nur teilweise drin, was zu einem totalen Durcheinander führt. Auf meiner Fahrt aus dem Sarntal nach Bozen hatte ich zunächst ordentliche deutsche Ansagen, dann kam auf einmal als Straßenname eine »Frazione Stetto« ins Gespräch. Diese Fraktion, Steet, gibt es zwar, die Bezeichung ist aber nur dort Wohnenden ein Begriff. – Es wurde noch schlimmer: Die Hauptstaße nach Bozen, Staatsstraße (SS – Strada Statale) Nummer 508 mutierte im Navi zu einer englischen, fast unverständlichen “five-oh-eight”, was in einer deutschen oder auch italienischen Wegbeschreibung schon garnichts zu suchen hat. In Bozen dann wunderte ich mich über eine »via Offer«, in die ich einbiegen sollte. Offer? Wer war das? Natürlich: der von künstlicher Navigationsintelligenz sorgsam italienisch ausgesprochene »Hofer«, Andreas Hofer!  Oh Navi!
   Ich gebe zu, die Aussprache der Orte ist für Deutsche in Italien nicht ohne Schwierigkeiten, mehr dazu auf https://blogabissl.blogspot.com/2015/03/betonung-von-namen-dt-it.html. Da verzeiht man schon einmal ein Trient statt Ttrient (wenn’s nur nicht Trento wird …).
   Aber so dumm, wie sich Navis stellen, muss es denn auch nicht sein!
   Auf die Bitte, sich einmal darum zu kümmern, kam am 5. Oktober 2016 von Doris Graus, »Key Account Tourismusmarketing« in Bozen, die Antwort, man habe sich erkundigt: Es sei immer noch ein politisches Problem. »In Südtirol gilt offiziell die Zwei- bzw. Dreisprachigkeit, welche auch in der Toponomastik [Ortsnamensgebung] angeführt ist, jedoch laut Gesetz nur ›halbamtlich‹ ist. Um den Ortsnamenstreit zu beenden, wurde 2012 durch die Südtiroler Landesregierung und den Südtiroler Landtag ein neues Toponomastik-Gesetz verabschiedet. Dieses sollte deutsche und ladinische Namen legalisieren und einige wenige italienische Namen abschaffen. Die erhoffte Befriedung der politischen Lager wurde jedoch nicht erreicht. Das Gesetz erlangte bislang noch nicht Rechtskraft, weil es von der italienischen Regierung vor dem Verfassungsgerichtshof angefochten wurde. Somit sind die deutschen Ortsnamen noch nicht rechtsgültig. Google und andere Navigationssysteme übernehmen ihre Daten aus den offiziellen Angaben, welche leider noch alle in Italienisch sind.« – Für mich eine typische faule Ausrede! Denn viele deutsche Bezeichnungen kennen die Navis in Südtirol schon, aber halt nicht durchgehend.

   Zum Südtiroler Orstnamensstreit
• Die Welt, 18.10.2016
https://www.welt.de/kultur/article158832793/48-Faschistenversteher-gegen-deutsche-Namen.html
» … einzig historisch verbürgte Italianismen wie Merano oder Bolzano sollen weiter gelten.«
»Der ›Klockerkarkopf‹ etwa, den Tolomei in eindeutiger Absicht in ‹Vetta d’Italia› (Spitze Italiens) umtaufte …« – Ich meine, diese Namensgebung stammt noch von vor Ende des Ersten Weltkrieges, um dann in Saint Germain gefälschte Landkarten vorlegen zu können.

• Die Schützen am 1.5.2016
https://schuetzen.com/2016/05/01/die-faschistischen-ortsnamen-toponomastik/
· bis 1918 nur 29 italienische Ortsnamen nachweisbar
· »Am 10. Juli 1940 wurde mit einem Dekret Mussolinis den über 8.000 italienischen Orts- und Flurnamen amtliche Bedeutung zuerkannt (veröffentlicht in der Gazetta Ufficiale vom 26. Juli 1940). In dem 176 Seiten umfassenden Verzeichnis hatten Ettore Tolomei und seine Mitarbeiter zum Teil mit groben Fehlern in Rechtschreibung und Etymologie sowie auch mit falschen Vokabeln auf künstliche Art und ohne Berücksichtigung der geschichtlichen und volkskundlichen Werte die Südtiroler Orts- und Flurnamen ins Italienische umgewandelt. Die so erstellten Bezeichnungen wurden unter anderem auch in die Landkarten des italienischen militärgeographischen Institutes eingetragen, wo sie als offizielle Orts- und Flurnamen aufscheinen. Die historisch gewachsenen deutschen und ladinischen Namen haben keine Rechtsgültigkeit, sie sind nur stillschweigend geduldet.«
• »Unser Tirol« am 19.10.2016
https://www.unsertirol24.com/blog/deutsche-wollen-italienische-ortsnamen-bis-in-den-letzten-winkel-suedtirols/
»Das geltende zweite Autonomiestatut von 1972 sagt ganz klar, dass die italienische Sprache maßgeblich ist, nicht die deutsche, und dass nur die öffentlichen Verwaltungen, aber nicht jeder Bürger, angehalten sei, die deutsche Sprache und ›auch‹ allenfalls vorhandene deutsche Ortsnamen im Verkehr mit ›deutschsprachigen Bürgern‹ zu benutzen.«
• Eine detaillierte historische Zusammenfassung bis 2013
https://www.mein-italien.info/geschichte/italienisierung.htm 
   Ich meine (als langjähriges Mitglied der Gesellschaft für deutsche Sprache): Wie bei jedem Streit um Wörter verfehlen da politische Ansichten ihren Sinn. Wenn einer spricht, so trägt er kein Kulturgut auf der Zunge, er will sich einfach seinem Gesprächspartner verständlich machen. Sprache wird von den jeweils Sprechenden bestimmt. Sprache wandelt sich dauernd. Namen bestimmen nicht die Benannten, nicht Beamten und Gesetze, nicht Kommissionen, sondern die »Kommunizierenden«. Und in diesem Sinn ist das mit den Ortsnamen in Südtirol meines – sprachlichen, schreiberischen, südtirolerischen – Erachtens ganz in Ordnung. Mein zuständiger, zufällig italienischscher Oberförster spricht deutsch mit mir und nennt unseren Wald Siebenfahr-Wald. Mögen andere zu unserem Hof «Settecarri» sagen (beim Denkmalamt steht noch der Name Siebenpfarrer, Hans Matscher schrieb 1953 in den »Dolomiten« vom Siebenfarrer), was stört’s mich, der ich selbst von Alters her und wirklich ganz ohne Nebengedanken »Tschechei« sage, lieber aber von Mähren spreche, wo ich geboren bin.

Link hierher http://j.mp/2JrSKLm
= https://blogabissl.blogspot.com/2019/07/tomtom-gobasic-tipps.html


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Volle Anleitung Tomtom Basic auf https://bit.ly/2LAzSv4
 = https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/D1WWMLOQ58S.pdf


Wenn Sie den Tomtom unbedingt  an die Windschutzscheibe kleben wollen, besorgen Sie sich vielleicht einen längeren Befestigungsarm, hier links, z.B. für € 12 von “Wicked Chili”. Viel Glück mit dem »neuen Hüftgelenk« …


Festlegen eines Ortes, wenn die Adresse nicht genau bekannt ist, man aber weiß, wo’s ist:

»Vergrößern Sie die Kartenansicht des Ortes, den Sie auswählen möchten. Halten Sie den Ort gedrückt, um ihn auszuwählen, und wählen Sie dann das Symbol für die Heimat- oder Arbeitsadresse – oder  
   bearbeiten Sie den Namen des Ortes, sodass Sie ihn einfach wiedererkennen können.
Wählen Sie Fertig, um Ihren Ort in der Liste „Meine Orte“ zu speichern.


      Formate:
   Dezimalwerte z.B.: 51,51000 -0,13454
   Grad: N 51°30′31″ W 0°08′34″
   GPS-Standardk.: N 51 30.525 W 0 08.569


Sprachsteuerung starten, indem man „Hallo TomTom“ sagt.
 
Updaten nur über W-Lan
   Lassen Sie die PC-Verbindung sein! Ich hatte den Basic am Rechner dran – um auf jeden Fall Strom zu haben beim Update – und zugleich Tomtom MyDrive Connect gestartet. Da stürzte mein Rechner (Windows 7) ab, hing in einer Schleife mit hörbarem Endlosschaufeln an der Festplatte, Bildschirme dunkel. Ich habe dem PC dann den Strom abgeschaltet (Knopf am Computer) und ihn neu gestartet, was ging – halt lang und fast ewig brauchte. Mein Rechner ist noch nie abgestürzt – ob das wirklich etwas mit dem neuen Tomtom zu tun hatte, kann ich natürlich nicht sicher sagen.
   Updates des Tomtom laufen problemlos über W-Lan. Achten Sie nur darauf, den Update nur einzuleiten, wenn der Tomtom am Netzgerät hängt! Sonst wartet der solange, bis Sie ihn einstecken …
   Tethering und eigenen Hotspot nennt Tomtom übrigens PAN, Personal Area Network,
https://bit.ly/2LAzSv4#page=17 . »Weitere Hilfe erhalten Sie unter tomtom.com/connect

Freisprechen geht eher nicht mit alten Handys, wohl nur mit Smartphones. 
   »Tippen Sie auf ›Sie möchten die App nicht verwenden? Folgen Sie den nachfolgenden Anweisungen.‹« – Dieser Menüpunkt aus der Anweisung ist leider nicht vorhanden …
   Ich bin nach wie vor mit meinem eleganten Jabra-»Drive«-Freisprecher für € 30 (!) super zufrieden!

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