16. Mai 2019

Angeberin »künstliche Intelligenz«

In der Wikipedia kommt künstliche Intelligenz wenigstens noch bescheiden kleingeschrieben vor, also das Künstliche daran, hier »künstliche«, als Eigenschaftswort. Aber schon die Bundesregierung gibt an mit großgeschriebener »Künstlicher Intelligenz« an, etwa hier.  Unsere Bundeskanzlerin spricht sogar ganz groß davon: »Deutschland und Europa müssen in Zukunft führender Standort für Künstliche Intelligenz sein«, sagte sie schon am 13. November 2018 in ihrem Interview mit T-Online. Das haben wir jetzt davon!
   Schlimmer als die verbale Protzerei ist die faktische Überheblichkeit, das Besserwissen, nachgerade arrogant – in den Anwendungen, die längst schon laufen. Für mich ist ja schon ein Excel-Rechenblatt ein Stück künstlicher Intelligenz oder Googles Suche durch Indizierung.
  Bleiben wir bei Google und kommen wir zur konkreten Kritik.
• Unverschlüsselte Internet-Adressen (http statt https) werden populistisch als »unsicher« gekennzeichnet, als seien’s baufällige Ruinen,
• Uralte Web-Seiten ohne vorgegebenes Layout – das man macht heutzutage, um Platz für Google-Werbung zu lassen! – werden als »nicht für Mobilgeräte optimiert« gekennzeichnet, Beipiel

Deine Seite ist nicht für Mobilgeräte optimiert.

Ein absoluter Unsinn. Man sehe sich diese Seite einmal mit dem Handy an.
• Auf fast jeder Website wird erst einmal vor Cookies gewarnt. Es gibt dagegen mehr oder wenige Browser-Zusätze. Aber das Ganze ist doch Quatsch. Jeder »drückt’s weg«, weil er am Seiteninhalt interessiert ist. Bei Chrome siehe oben das Dreipunkt-Menü, dann Einstellungen, ganz unten Erweitert, »Datenschutz und Sicherheit«, wieder fast ganz unten Inhaltseinstellungen, .
Klicken Sie auf Cookies, dort »Alle Cookies und Websitedaten anzeigen« (oder direkt zu chrome://settings/siteData). Scrollt man sich hinunter zu Google, so zeigt allein Google.De (bei mir) ihrer 13 und eine Kanal-ID, die alle wieder mehrere Inhalte haben, und so weiter. Zu meiner alsten Homepage Joern.De zeigt er nichts (fälschlicherweise übrigens). Kümmert keinen.
• Wechsel zu einer anderen künstlichen Intelligenz, zu Google-Mail. Was da für Mails abgelehnt werden mit fadenscheinigen Vermutungen, geht auf keine Kuhhaut, und bringt massiv Ärger und Mehrarbeit. Gerade Spam drückt man doch mit freiem Auge leicht weg oder ignoriert’s einfach. Meine E-Mail-Adresse ist bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund, lang seit dem vorigen Jahrhundert, und ich lasse Mist einfach links liegen, selbst wenn kein kunstvoller Spamfilter ausweiden tät’, eben z.B. ein personalisierter »Nothilfe-Aufruf! Jemen: entsetzliche Katastrophe für Kinder« von »GMX hilft UNICEF [mailings@mailings.gmx.net]« – Wer kann schon wissen, dass ich (hartherzig) Unicef und andere Nichtregierungsorganisationen für hauptsächlich an der Vergrößerung ihres Umsatzes interessierte Organisationen halte, nicht an der Lösung und Auflösung von Lagern. Das aber gehört hier nicht dazu.

Permalink hierher http://j.mp/2WSQYHz
 =  https://blogabissl.blogspot.com/2019/05/angeberin-kunstliche-intelligenz.html

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