Für Dr. Laimer von Fritz Jörn
Gelehrte, die Bauten historisch untersuchen, fangen unten im Keller an. Da gibt’s dann einen »Kartoffelkeller -1.2« oder einen »Abstellraum -1.8«. Und ehe man sich’s versieht, macht dieses Minus Mucken. Eine Bezeichnung wie K1.2 oder K1.8 liefe in Word glatt durch, ein -1.2 oder -1.8 wird, wenn’s zufällig an einem Zeilenende landet, getrennt in - am Ende der oberen Zeile und der Zahl 1.2 darunter, vorne in der nächsten Zeile. Dafür diese Geschichte.
• Der »geschützte Trennstrich« sieht genauso aus wie ein Minus oder ein Bindestrich, wird auch immer sichtbar, bleibt aber »geschützt« vor einer Trennung vom Nachfolgenden. Sie kriegen ihn in Word mit »Einfügen, Symbol, Sonderzeichen, Geschützter Trennstrich«. Sie sollten ihn bei trenngefährdeten Bezeichnungen konsequent und von Anfang an verwenden, und nicht erst einzeln am Ende, wenn er schon getrennt wurde von seiner Ziffer oder seinem Text.
• Der normale Bindestrich ist wie gewohnt das Stricherl - rechts unten auf der Tastatur.
• Wenn Sie der Schönheit halber wo eine Silbentrennung machen wollen, etwa bei einem ganz langen Wort, dann ist dieser »Bindestrich« aber nicht der richtige! Ändert sich später der Text, so bekommen Sie mitten in der Zeile Löcher wie »Viel -zahl« oder so. Das macht keine »Freu- de«! Bitte also nicht der Versuchung erliegen, einfach schwupps einen Bindestrich statt eines Trennstriches zu setzen.
Hier gehört sich der »bedingte Trennstrich«, der nur sichtbar wird, wenn tatsächlich getrennt wird (oder als ¬, wenn Sie sich generell Sonderzeichen anzeigen lassen). Sonst bleibt er versteckt (und stört manchmal bei der Suche, sollte aber nicht.)
Doch weiter im Schriftsatz.
Die Leertaste ist kein Bindestrich! Das ist der häufigste Rechtschreibfehler im Deutschen: fehlende Bindestriche. Eine »Liebeslaube« kann eine »Liebes-Laube« sein, niemals aber eine »Liebes Laube«. Wobei zusammengesetzte Wörter eigentlich erst ab drei Bestandteilen durch Bindestrich getrennt werden dürfen.
Selbst Verbindungen mit Firmennamen müssen mit Bindestrich verbunden werden, ein »Merceds-Rückspiegel« oder ein »Apple-Iphone« sind so richtig, und nur so. Auch eine »5-l-Flasche« ist eine – schöner – »Fünfliterflasche«.
Der Gedankenstrich ist kein Bindestrich – er trennt ja den Satzfluss –, und hat um sich herum je eine Leerstelle (außer vor einem Komma). Er ist länger und damit auch auffälligert als der Bindestrich. In der Tabelle in Word nennt er sich präzise »Halbgeviertstrich«.
Der Streckstrich — heißt Geviertstrich. Er kommt heutzutage nicht mehr vor, sag’ ich mal.
Als »Anführungszeichen« nehme ich gerne die Duden-erlaubten »französischen«. Ich finde sie schöner und im Satzbild harmonischer. Außerdem ist man bei ihnen sicher, »so« oder schweizerisch «so», dass es die Richtigen sind, was bei „diesen“ oder den “englischen” nicht jeder genau weiß.
Tipp: Machen Sie sich eine Word-Datei, in der Sie sich dererlei Sonderzeichen für gelegentliches Herauskopieren stehen haben (und vielleicht andere Textbausteine).
Nun aber genug der Typen. Schnell kurz zum Layout.
Ihre Absätze sollten im Text sichtbar bleiben, selbst wenn die vorhergehende Zeile bis fast zum rechten Ende läuft. Das erreichen Sie durch
• eine Leerzeile (»Durchschuss) oder (nicht und!)
• durch Einzug, vorne also z.B. drei Leerstellen (oder einen Tabulatorschritt, von dem man aber nicht weiß, was aus ihm später einmal wird).
Für mich sind Leerzeilen eine stärkere Absatztrennung als bloßer Einzug.
Wenn Sie einen Text ohne Absatztrennungen vorliegen haben, so können Sie durch Ändern von zwei Zeilenwechseln hintereinander in drei (gibt Leerzeile dazu) oder in ZeilenwechselDrei Leerstellen (gibt Einzug) den Text auf einen Schlag fixen.
Mehr zu Sonderzeichen auf http://www.joern.de/tipsn73.htm
Zu meinem besonderen Tastaturtreber mit vielen Sonderzeichen:
http://blogabissl.blogspot.de/2013/09/tastaturtreiber-andern-ab-windows-vista.html (mit Layouts)
Mehr zum Schriftsatz auf
http://blogabissl.blogspot.de/2016/01/bissl-schriftsatz-einzug-text-im-kasten.html (mit Beispielen)
Alte Texte bearbeiten: http://blogabissl.blogspot.de/2014/01/alte-texte-bearbeiten.html
Mild auf neue Rechtschreibung bringen:
http://blogabissl.blogspot.com/2015/01/mild-auf-neue-rechtschreibung-andern.html
Link hierher: https://blogabissl.blogspot.com/2017/08/der-bindestrich-in-word.html
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