17. Februar 2017

Gleinborn

Traurig: Ich weiß nicht einmal mehr, wie sich das richtig schreibt,
Glyndebourne. Britisch-kompliziert.

   Gestern Abend gab’s auf Servus-TV »Kultour«. Ich wollte von meinem neuen Comic (Will Eisners Vertrag mit Gott) nicht zu viel auf einmal lesen, so kam ich drauf, Fernsehen einzuschalten.
   Der frühere Wiener-Staatsoperndirektor Ioan Holender berichtete aus Glyndebourne, dem berühmten Outdoor-Opernfestival in England.
http://www.servustv.com/at/Medien/kulTOUR-mit-Holender65 24'16", Screenshot
Zwischendurch zeigt Holender sogar einen kleinen historischen Farbfilm (ab 15:12) vom walisischen Tenor Richard Lewis (1914–1990) von vor sechzig Jahren. Hier ist er ganz, auf Youtube, 15:39, hochgeladen von Lewis’ Sohn Nigel.
   This is a video taken by the late opera singer and tenor Richard Lewis during his forty years working at Sussex opera house Glyndebourne in the mid-to-late 1950s. It's in colour, unusually for the time, and includes footage, in order of appearance, of: Baritone Sesto Bruscantini, Soprano Sena Jurinac, artistic director Carl Ebert and his son Peter Ebert, conducter Bryan Balkwill, Peter Gellhorn, Moran Caplat, Clarinettist Jack Brymer (playing tennis), Douglas Craig, conducter John Pritchard (talking to Sena Jurinac), Richard Lewis with soprano Graziella Sciutti, Baritone Geraint Evans, repetiteur Jani Strasser, conducter Vittoria Gui. [Hier die Liste historischer Glyndebourne-Aufführungen zum Abgleichen]
   
Das muss dann so gegen 1956 gewesen sein. Ich war 14. Und ich war dort. Mein seliger Großvater, der mir Vater war, hatte mich zu Freunden von ihm nach London geschickt, auf dass ich besser Englisch lerne und etwas mehr von der Welt sehe als Südtirol, wo wir lebten, und Oberbayern, wo ich zur Schule ging. Von der ganzen Reise – damals fuhr man Bahn via Oostende–Dover – erinnere ich mich nur an Glyndebourne, und da nur an die grüne Wiese. Vielleicht war ich aber auch erst 13.
   Später, noch vor dem Abitur, hat mich mein Großvater auch ins damals schwerindustriell tätige Ruhrgebiet geschickt, damit ich Lust kriege auf Karriere.
   Leider hat beides nicht gefruchtet. Ich hab’s mir in meinem Leben stets zu leicht gemacht, hatte ich doch auch so Glück und immer wieder Erfolge. Ich kann mit einzelnen Highlights angeben, technisch und (eher mühsam herbeigeholt) geschäftlich, sogar kulturell dank einer bequem langen Studienzeit in Westberlin. Doch so recht ist nichts daraus geworden. Ein Zufalls-Leben.

Permalink hierher: 
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http://www.servustv.com/at/Medien/kulTOUR-mit-Holender65

Sendung vom 16. Februar 2017 | 23:25 | (priv.cf. \\WDMYCLOUDEX2\DickeAnsteck\G…)
kulTOUR mit Holender

Opernfestspiele Glyndebourne

Vereinigtes Königreich 2016

Gus Christie, der Enkel des Opernhausgründers John Christie, erzählt Ioan Holender die Geschichte zur Entstehung der alten Opernbühne in Glyndebourne. Der Legende nach ließ John Christie diese speziell für seine singende Ehefrau Audrey Mildmay erbauen.
Der 2016 zum Leiter des Glyndebourne Opernfestivals ernannte Sebastian Schwarz führt Ioan Holender durch sein neues Opernhaus, das 1994 wie schon 60 Jahre zuvor mit Mozarts „Le nozze di Figaro“ wiedereröffnet wurde und erzählt von seinen zukünftigen künstlerischen Plänen. Sopran Daniele de Nisse spricht mit Ioan Holender über ihre Rolle als Rosina in „Der Barbier von Sevilla“ und über die Herausforderungen, die sie als Ehefrau des Executive Direktors durchlebt. In der gleichen Produktion debütiert der junge deutsche Björn Bürger als Figaro und erzählt Ioan Holender von seinen Erfahrungen bei diesen britischen Festspielen.

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