Sonnenuntergang über dem Rhein. Oberkassel (Bonn). Mehr Bilder |
Mit siebzig ist mein »Ernst des Lebens« vorbei, hoffentlich, zumindest zeitweise. Mit etwas guter Gesundheit noch eine Zeit lang Wohlverdientenruhestands-Genuss. Ich trivialisiere; poste, jetzt, ohne dass das überhaupt jemand lesen muss. (Und baue am Ende trotzdem noch ­s ein.)
Nehmen wir den Abend des Freitag, 6. März 2015. Ich hatte Carla zum Judo gebracht, meiner Frau das Auto gewaschen, gesaugt und aufgetankt (wie sie es schätzt), die leeren Flaschen farblich getrennt in die Container geworfen – hier im Bild rechts stünden sie noch weiter rechts.
Dabei hatte ich einen Jungen beobachtet, der am Bahndamm mit gezücktem Smartphone auf den Sonnenuntergang wartete. Als ich dann von weiter oben, von der Cäcilienkirche her, selbst den Sonnenuntergang gerade noch sah, rief er mir grüßend zu: Er warte auf den Zug, doch das Vorsignal in der Ferne stünde noch auf Halt.
Mehr hab ich dann nicht erfahren.
Ja, eine junge schwarze Katze strich um meine Beine, und um das Zaungitter. Die ist mit im Bild, allerdings schwarz.
Ich hab’ mir dann schnell noch drei Stichworte notiert, zu diesem Glück an diesem Abend an diesem Ort, denn später ist das Gefühl weg, wie ein Duft, wie ein Traum, verflogen. Hier speziell: der Gesang der Meise(n).
Glück Nummer null: Zeit zu haben, keine Eile.
Glück eins: ein Schüler, der einen grüßt, und freiwillig erzählt, was er gerade macht. Gibt’s heutzutage eigentlich gar nicht mehr; sie haben’s aus Unfreudlichkeit und Scheu längst sein lassen.
St. Cäcilia, Oberkassel |
Also hörte sich das früher (»als alles besser war«) ohne langweilige Sklaven viel schöner an: » … deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.«
Was eine Magd war oder ein Knecht, wer lernt’s noch?
Das Licht unter dem Scheffel leuchtet inzwischen auch nur mehr allgemein mengenbelehrt unter einem »Gefäß«. – Genug gekrittelt, lassen wir das, ich war ja glücklich!
Denn draußen zwitscherten schon die Vögel des Frühlings (Glück Nummer drei), und drinnen im Dōjō hab’ ich an diesem Freitagabend dann noch die blöde drahtlose Tastatur fixen können – kein Glück, einfach rasch beim nahen Rewe Batterien kaufen – und »Können« halt.
Direkter Link hierher: http://blogabissl.blogspot.com/2015/03/gluck.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen