4. September 2012

Salve Regina!

In der Bonner Remigiuskirche,
als 2007 die Minoriten nach sieben Jahrhunderten auszogen
Sachen gibt’s! Welten. Welten muss es geben, von denen wir nicht einmal je geträumt haben. Fern in den Büschen des Amazonas’, in Bergdörfern Afghanistans oder in den vergessenen Weiten Russlands. Aber das ist bekannt. Diese weiße Flecken im Kopf, diese Lücken der eigenen Vorstellungskraft, die kennt man, na und, und die hat man wie alte Akten gebündelt und weggelegt, jedenfalls für sich selbst.
   Nun stand aber gestern während der Mittagsmesse in St. Remigius, die ich ganz ausnahmsweise besucht hatte, da stand eine Geschäftsfrau mittleren Alters mit in meiner Bankreihe. Sie ging brav zur Kommunion, ich nicht. In Erinnerung habe ich nichts von ihr: eine nicht alte Frau halt.
   Als der tüchtige Priester nach dem Segen das Salve Regina intonierte, da sang sie’s laut lateinisch mit, ohne Buch, auswendig. Woher? – Es muss noch Welten geben, unbekannte, weite Welten. Aber die sind wohl nahe an Gott (wie wir alle?).

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Mehr Bilder der »letzten Minoritenmesse« am 22. April 2007:
https://picasaweb.google.com/107484383993159578524/RemigiusMinoriten#
Kindergottesdienst in der Bonner Remigiuskirche

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