Recherchieren im Bundesarchiv

Man kann über das Internet im deutschen Bundesarchiv nachforschen. »Sie können in Invenio auch als unregistrierter Nutzer in vollem Umfang recherchieren. Allerdings stehen Ihnen die Funktionen des Merkzettels nur eingeschränkt zur Verfügung, und eine Vormerkung für Akten ist nicht möglich«, schreibt mir das Bundesarchiv freundlich auf Anfrage. Das offizielle Merkblatt zur »Recherche in den Beständen des Bundesarchivs« finden Sie hier.
   Hier meine Erfahrungen beim »vollen« Registrieren.

Erst geht man auf »Invenio«:

   Die unterste Zeile führt
   »Zur Registrierung«.
Jetzt werden Sie nach persönlichen Angaben gefragt. Achtung: Der Familienname kommt vor dem Vornamen. Pflichtfelder sind wie immer mit Stern (*) gekennzeichnet.
   Das Passwort muss aus mindestens acht Zeichen bestehen und Großbuchstaben, Kleinbuchstaben sowie mindestens eine Ziffer enthalten. Sonderzeichen sind zulässig.
   Sie müssen ein Benutzungsthema frei angeben und mindestens eine »Kategorie« auswählen, ebenso eine  Zeitspanne. Wozu Sie suchen, will das Bundesarchiv auch wissen:

Jetzt können Sie noch einen »Auftraggeber« angeben, sofern Sie die Recherche nicht zur eigenen Erbauung machen. Zum Schluss bekommen Sie eine Bestätigung und damit eine Kennung

in der Form BA.2016.123456. Ich hab’s meine etwas unkenntlich gemacht hier oben, obwohl man ohne Passwort damit eh nichts anfangen kann. Die übliche Rückbestätigung der E-Mail-Adresse ist nicht vorgesehen.
   Durch das erfolgreiche Registrieren sind Sie bereits angemeldet und »drin« im System. Links erscheint eine »Tektonik«, was aber mit Erdkunde nichts zu tun hat, sondern mit dem Aufbau des Archivs. Ein schönes Bild für Schichten über Schichten von Akten!
   Ich bekam diese Auswahl zu sehen:

– Obwohl ich die NS-Zeit gewählt hatte.
   Dieses linke Tektonik-Feld lässt sich schließen (und wieder öffnen) durch Klick auf die drei Punkte der senkrechten Zwischenwand, siehe hier rechts.

Übrigens: Wenn Sie zwischendurch in den Keller gehen, um die Wäsche in den Trockner zu stecken, und sonst noch herumtrödeln, fliegen Sie bei Invenio heraus und müssen sich dann neu anmelden.

Für meine Suche nach »Bundesarchiv-Akte NS15/85, Bl. 50-55« – fragen’S mich nicht, wo ich das herhabe, das wäre wieder eine ganz andere Geschichte – habe ich erst einmal von der »Navigierenden Suche« auf die »Suche« umgestellt und musste dann unten »+ weitere Filter hinzufügen«:

Die eigentliche Suche löst man ganz unten rechts aus.
   Nach der Suche – geht schnell! – habe ich links in der »Tektonik« die Pfeilchen nach unten solange angeklickt, bis ich am Ende auf der untersten Ebene angelangt war.
   Man sollte aber nicht enttäuscht sein: Man sucht nicht durch die Originaldokumente, sondern durch das, was als Suchhilfe geboten wird. Das ist eher eine konzentrierte Beschreibung des Inhalts von Dokumenten, nicht diese selbst! 
   So schreibt die freundliche Auskunft des Archivs, sogar speziell für meinen Fall:

»Der Treffer wird Ihnen  in der Hierarchie aus Tektonik und Klassifikation angezeigt. Das Tektonik-Fenster befindet sich oben links. Hier können Sie sich bis zur jeweils untersten Ebene durchklicken, der die Bestände zugeordnet sind. Wählen Sie einen Bestand aus, so werden im großen Detailfenster rechts die Bestandsinformationen angezeigt.
   Bei der Auswahl eines Bestandes wird auch gleichzeitig unten links das Klassifikations-Fenster des Bestandes angezeigt. Die Klassifikation spiegelt die innere Ordnung des Bestandes wider. In ihr lässt sich ähnlich navigieren wie in der Tektonik.
   Haben Sie eine unterste Klassifikationsebene erreicht, wird im großen Detailfenster rechts die zugeordnete Verzeichnungeinheite angezeigt. Hier können Sie die Aktentitel, die Laufzeit etc. einsehen. Die Archivalie NS 15/ 85 ist nicht digitalisiert, das bedeutet, sofern Sie eine Kopie der Unterlagen wünschen oder eine Aktenseinsicht vornehmen wollen, müssen Sie sich an das dafür zuständige Fachreferat wenden.«
   Soviel zu meiner ersten Suche im Bundesarchiv – mit Dank für die freundliche Anleitung.

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