13. September 2024

Gottesplausibilisierung

1971. David Randolph Scott zeigt auf dem Mond mit einer Feder und einem Hammer, die er im luftleeren Raum auf den Mond fallen lässt, dass alle Körper unabhängig von ihrer Masse gleich schnell fallen.
Von https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Apollo_15_feather_and_hammer_drop.ogv
 

Angefangen hat’s bei mir mit zwei Fagen:
   1. Warum weden Lichtstrahlen von fernen Sternen um nähere wie von einer Linse umgelenkt? Das sind doch lichtgeschwinde elektromagnetische Wellen, die zur Ausbreitung keinen Äther oder Masseteilchen brauchen. Wieso krümmt Schwerkraft Lichtstrahlen?
   2. Gibt es Gott?

2007. Nach https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationslinseneffekt#/media/Datei:A_Horseshoe_Einstein_Ring_from_Hubble.JPG .
Eine gleich große blaue Galaxie erscheint als hufeisenförmiger Ring
um die Galaxie LRG (»leuchtend rote Galaxie«) 3-757 davor.
Siehe https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/2007ApJ...671L...9B/abstract

Die erste Frage ist von mir beruflich. Ich bin Ingenieur. Die zweite Frage stelle ich mir immer wieder als frommer Mensch, weil Gott nichts tut, jedenfalls nicht das, was wir erflehen. Wir haben mehr Krieg als früher.
   Zum Abitur in Bayern musste ich sintemalen Gottesbeweise lernen, die ich inzwischen vergessen habe wie das Rechnen mit Tensoren.

   Und dann lese ich in der Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation#Gravitation_und_Quantentheorie : »Ein wesentliches Ziel ist dabei, die Gravitation mit den übrigen Wechselwirkungen zu einer „Theorie von Allem“ zu vereinen, die alle Naturkräfte auf einmal beschreiben kann. Das bedeutet, dass die Gravitation, welche die Effekte der Quantenfeldtheorie nicht berücksichtigt, um diese erweitert würde. Ein Ansatz dafür ist die M-Theorie, nach der unser Universum mit seiner vierdimensionalen Raumzeit in ein elfdimensionales Universum eingebettet ist (siehe Branenkosmologie).« – 

Ja, toll. Ich verstehe Bahnhof. Niemand hat mir gesagt, dass sich schon Einstein die Ausbreitung von Licht nicht richtig vorstellen konnte und dann 1916 annimmt, »dass die Raumzeit durch die Anwesenheit von Masse und jeder Form von Energie gekrümmt wird. Das ermöglicht, die Gravitation grundsätzlich anders zu interpretieren als die anderen Kräfte, nämlich als Trägheitskraft«.
   Auf die Raumkrümmung als Erklärungsmöglichkeit hat mich im Sommer ein Physikstudent gebracht, dem ich die Frage gestellt hatte. Wieso wird man im Glauben belassen, dass die klassische Mechanik stimmt? – Was nicht im Lehrplan ist, das kann nicht sein?
   Jedenfalls kann ich bis zu einer vierten Dimension denken und rechnen, etwa mir die Ausbreitung von Mobilfunkwellen in Hohlleitern vorstellen, das heißt in einem beschränkten Raum – drei Dimensionen – und der Zeit – der vierten. So etwas sollten wir allen Ernstes an der Uni berechnen, sauschwer. Höhere Dimensionen kann ich mir nicht vorstellen, schon gar nicht elf.

Und was hat das nun mit Gott zu tun? 

Wenn wir uns schon unsere eigene Welt mit ihren elf Dimsionen nicht vorstellen können, dann vielleicht auch Gott nicht. Gott kann es durchaus geben – auch wissenschaftlich. Ein Beweis ist das nicht, aber ganz gewiss eine Möglichkeit. Danke, Einstein!

Link hierher:
   https://blogabissl.blogspot.com/2024/09/gottesplausibilisierung.html

 Siehe auch https://www.einstein-online.info/spotlight/lichtablenkung/  

Besucherzaehler

Und noch ein Schmankerl:

Da geht’s um die ganz leicht unterschiedliche Wahrscheinlichkeit beim Wurf einer Münze.

Keine Kommentare: