30. Juni 2023

Hans Küng: »Was ich glaube«

»Von ›Lebensvertrauen‹ über ›Lebensfreude‹, ›Lebenssinn‹ und ›Lebensleid‹ schreibt Küng und schreibt so eine ›summa‹ seines Glaubens – und Lebens«, Klappentext. 2009 erschienen, 8. Auflage 2010, ca. € 20.
   Hans Küng, 19. März 1928 — 6. April 2021, wurde 93 Jahre alt. Zuletzt litt er an Parkinson und hatte sich zurückgezogen. Küng war Priester. Er lebte mit einer Freundin zusammen , wie andere Priester oft auch. Die Lehrerlaubnis wurde ihm 1979 von der deutschen Bischofskonferenz entzogen. (Die lange Wikipedia-
Liste von katholischen Theologen, denen die Lehrerlaubnis entzogen wurde habe ich mir in Word einmal nach den Jahreszahlen sortiert. Nach Küng wurden schon viezig weitere Theologinnen oder Theologen aus mannigfaltigen, zum Teil interessanten Gründen so bestraft.)
   Küngs »Was ich glaube» hat mir ein guter Freund geschenkt. Er selbst war 13 Jahre lang nicht dazugekommen, das 320-seitige
Buch zu lesen. Ich gestehe, dass ich mich auch »durchbeißen« musste, am Ende sogar nur überflog. Küngs Schlussfolgerungen und Ideen erscheinen nach dem Ukrainekrieg zum Teil hausbacken und »abgelaufen«, wofür er nichts kann. Der bemüht einfache, oft nachgerade betuliche Stil ist auch nicht jedermanns Sache. Aber: Ich kannte Küng persönlih als sympathischen, hochinteressanten Redner und Mensch. Ich stehe sozusagen »auf seiner Seite«.
   Die Informationen sind für einen interessierten Christen, vor allem einem Katholiken, oft neu und hochinteressant. Ich nehme viel mit aus »Küngs Glauben«, vor allem aber aus seinem durchdachten riesigen Wissen.
   Schauen wir auf die Einzelheiten:

• Seite 28. Da fragt sich Küng, was eigentlich aus einem braven Muslim oder auch »nur« einem Protestanten wird nach dem Tod? Alle ab in die Hölle? Oder nur in die Vorhölle, den Limbus (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie) )? Man weiß et nich.
• Seite 37. Da geht es um die Wirtschaftskrise 2008/2009. Und immer, wenn Küng außergalb seiner studierten und aberstudierten Theologie argumentiert, werde ich stutzig. Da kommen dann oft populistische Vorurteile zutage, platte, die ich lieber anderswo besprochen läse.
• Seite 38 – Hier geht es erstmals um die unbeugsame römische Kurie, ganz unten in der letzten Zeile bginnend.
• Seite 48 und 50. Da meint Küng, dass Nihilisten nicht zu trauen sei, weil sie definitionsgemäß an nichts als an sich selbst glauben. Angesichts der überwältigenden Zahl Nicht-Gläuiger denke ich, dass das so nicht stimmt. Fast jeder hält eine Meinung hoch, die oft kein Wissen sondern ein Glauben ist, bona fide, gutgläubig. Man braucht ja nur eine Meinung oft genug zu vertreten, so wird sie einem zum Dogma, zur festen Überzeugung, ja zu Glauben.
• Seite 57. Küngss Polemik gegen den »lebensgefährdenden Raubtierkapitalismus« halte ich für platte Polemik. Andererseits teile ich Küngs Feststellung nicht: »Immer und überall können Lebewesen nur überleben, wenn sie andere Lebewesen schädigen, gar vernichten.« – Vegetarier essen nur Pflanzliches. Aber das sind doch auch Lebewesen, werden Sie sagen. Dagegen dann ich: Pflanzen leben von Sonne, Erde und Wasser, die gewiss keine organische Natur sind. Ich glaube an Darvinismus allüberall, selbst wo Küng eine Vernunft des Weltenbauers walten lässt.
   Gerade dadurch wird mir das Christentum, das Sanftmut und Nächstenliebe ansetzt, zum positiven Geheimnis. Warum hat sich beim Überleben der Fitesten nicht Gewalt durchgesetzt? Oder kommt das noch?
• Seite 66 unten. Da erwähnt Küng Mozarts Klarinettenkonzert. Dazu hätte selbst ich Musikbanause meine eigene, glückliche Geschichte … Ein Gottesbeweis ist sie nicht, höchstens ein kleines »Maria hat geholfen».
• (Eigentlich könnten Sie jetzt hier zu lesen aufhören!) Trotzdem: Die von Küng auf
• Seite 69. festgehaltene »Sonderstellung des Menschn gegenüber den Tieren« wird sich am Ende nicht halten lassen, tut nichts zur Sache.
• Seite 73. Die verschiedensten Religionen der Erde entwickelten laut Küng ähnliche Normen (Grundregeln): »erstens den Schutz des Lebens, also das Verbot, Menschen zu töten, zweitens den Schutz des Eigentums (nicht stehlen!), drittens den Schutz der Ehre (Beleidigung, gegen die Würde), viertens die »Regelung der Beziehungen zwischen den Geschlechtern« (Sex)
• Seite 75 unten, zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) und »Humanæ Vitæ«, dann den Entzug von Küngs katholisch-kirchlicher Lehrerlaubnis. Eine Schlüsselstelle.Stichwörter: Sexualmoral, Unfehlbarkeit.
• Seite 85, unwichtig. Hier machr Küng den »amerikanischen« Fehler, kontrollieren als prüfen, aber auch im Deutschen fälschlich als steuern zu nutzen. Triebe »im Zaum zu halten« wäre angebrachter, als sie bloß zu kontrollieren.
• Seite 90, 91 und vorher. Küngs Gedanken zum Weltethos, seine »vier ethischen Imperative« haben nicht eingeschlagen.
   Das Gerede vom Turbokapitalismus und Neoimperialismus halte ich für modisch-populistisch. Das werden dann unendliche Geschichten: Als ob die Reichsten im Staate, nämlich der Staat selbst, besser wären, ethischer. Selbst Verfehlungen, ja Brutalitäten der Kirche (etwa Zwangszölibat, Vertuschungen, Geheimjustiz u.a.) sind mindestens so fragwürdig.

Aus Zürich

• Seite 95, Lebenssinn. Noch im Jüdischen »sind wir in die Welt gekommen, um dich [Herr] anzuerkennen und dich zu kennen« (https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/6-2018/dich-kennen/), inzwischen ist’s umgekehrt: Gott ist für uns da, siehe Bild links. Für mich selbst muss ich zugeben, dass mich dieser Frage: »Warum lebe ich?« nie umgetrieben hat. Biologisch ist mir das klar, doch Ursache ist kein Sinn. Ich bin (noch) einfach da und versuche was Gutes daraus zu machen. Und auch das wieder gibt keinen Sinn. Ist halt so.
   Auch den »Lebensgrund», Seite 125, überschlage ich, obwohl da interessante Fragen aufgworfen werden, etwa
• Seite 146 Gottesbeweise. Die wurden bei meinem Abitur noch verlangt, inzwischen wohl nicht mehr.
• Auf Seite 147, wo klar gefragt wird: »Eine Evolution auf den Menschen hin?«, habe ich mir ebenso klar beantwortet: »Nein!«. Da hätte auch etwas ganz anderes herauskommen können als der homo sapiens.
• Seite 148. Dass Aliens nicht in Sicht sind, hat mit der Sicht zu tun – der Weltraum ist einfach zu weitäufig –, und nicht mit der Vermutung, dass es Außerirdische nicht gibt. Ich halte sie für wahrscheinlich. Warum soll unsere Entwicklung einzigartig sein? Die Evolution wird anderswo anders verlaufen sein, vielleicht ähnlich. Ein »Metagesetz« brauchr man dazu nicht zu bemühen, wie denn auch Küng zugibt. Wir werden’s nie wissen. Nichts lässt sich nicht beweisen. Außer wir krümmen uns den Raum zurecht. Siehe dazu mein »Über die Leere im Raum (und uns in ihm) «. 
• Seite 158. Küngs Glauben war stärker als der vieler von uns, auch meiner. Er hielt »Gott als Name für einen tragenden Sinn-Grund des Ganzen« Etwas wacklig formuliert ist das schon, aber es ist affirmativer als die vage Mehrheitsmeinung, dass es wohl einen Gott gibt (er existiert), der aber nicht unbedingt gibt (etwas austeilt).
• Auf Seite 159 steht: »Im Glaubensbekenntnis wird dieses ›an‹ im Zusammenhang von ›Kirche‹ vermieden.« Da muss man »dieses« betonen, dieses ›an‹, weil man ja doch zusagt: »Ich glaube an […] die heilige katholische Kirche,« Wenn ich mir ehrlich bin: eine satte Lüge, Teil der Schizophrenie, in die die aktuelle Kirche uns heute bringt.
• Seite 169 und weiter. Die Konkretisierung von Gott, dessen Ebenbild wir ja angeblich sind, als ganz anders (totaliter aliter) und dann doch mit Bart vorzustellen – oder später übermalt ohne (Fresken in Kloster Marienberg ), ist bedenkenswert.
• Seite 175. Küng schreibt von seinen sieben römischen Jahren im Collegium Germanicum , und all den täglichen Gebeten.
• Seite 182. »Wenn immer ich […] in einem Gottesdienst das ›Vaterunser‹ [ja warum das denn in Anführungszeichen?] einzuleiten habe, sage ich: ›Lasset uns beten zum unsagbaren Geheimnis in unserem Leben, das uns Vater und Mutter in einem ist …‹«. Etwas hölzern, doch so etwas sollte man sich merken, zumal sich die aktuelle Einleitung in der Messe » … wie es der Herr uns gelehrt hat« gewiss nicht auf die (für mich protestantische) Zusatzbemerkung bezieht: »
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit«..
   Küngs weitere Überlegungen zu Monotheismus fand ich interessant, obwohl mich einerseits das Geheimnis der Dreifaltigkeit und andererseits die der Heiligen und Engel wenig umtreiben. Ein Ein-Gott-Glaube ist gewiss praktischer, kompakter.
• Seite 190 Teilhard de Chardin (1881–1955), zu seinem Grab weiß Wikipedia weiter. 
• Auf den Seiten 202 ff bekommt man einen interessanten und persönlichen Begriff von Religionen und Spiritualität.
• Seite 224. Da gibt es (arme) Sünderinnen.
Nach ein paar interessanten Seiten kommen wir zu
• Seite 250, dem Gekreuzigten von Mathias Grunewald

1512—1516 Ausschnitt, Wikipedia

• Seite 229, Jesus im Koran: Ein anderer seii an Jesu Stelle gekreuzigt worden, Jesus aber sei direkt zu Gott erhöht worden.
   Christusnachfolge, Kreuzesnachfolge ist nicht maximales Mitleiden. Küng meint auf
• Seite 252: »mein eigenes Kreuz auf mich nehmen«. Bescheiden, unauffällig, wie der Bub aus Mutters Geschichte auf der folgenden Seite 253 oben.
Seiten 264 und 265. Wieder historisch recht interessant, bis zur katholisch-idealen Liebe ohne Leidenschaft ….
• Auf Seite 268 zum Ausgleich schöne Liebesgedanken. 

Damit ende ich, getröstet, beglückt von all der Freundschaft und Freundlichkeit, die mir entegenkommt. Ich nenn’s Gottes Liebe und zwinkere dazu.

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   https://blogabissl.blogspot.com/2023/06/hans-kung-was-ich-glaube.html

Wo Küng im Buch über die Klassifizierung von Religionen schreibt, habe ich nicht mehr gefunden. Dazu ein Auszug aus einem Interview (mit Hervorhebungen von mir):
   »Es gibt drei große Flusssysteme der Religionen der Menschheit, wenn wir jetzt die Hochreligionen anschauen, die ersten kennen alle, die sind im Nahen Osten geboren, das sind die prophetischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Wenn man weitergeht nach Osten, die Religionen indischen Ursprungs, die haben keinen prophetischen Charakter, sondern einen mystischen Charakter, die gehen nach innen, die sind auf Meditation aus, das ist Buddhismus - sofern man da von Gottesglauben reden kann - das ist der Hinduismus, die verschiedenen Hindureligionen, und es gibt ein drittes großes Flusssystem, das sind die Religionen chinesischen Ursprungs, das sind Weisheitsreligionen, da ist der höchste Typus nicht der Prophet und nicht der Mystiker, sondern der Weise. Das ist der Konfuzianismus, der Taoismus, und wenn Sie mich jetzt fragen: Was ist denen allen gemeinsam, dann glaube ich, und habe ich auch untersucht, und werden mir auch Fachgelehrte bestätigen, dass es einige elementare Imperative gibt, die all diesen Religionen gemeinsam sind. Also gerade das, was heute abhanden gekommen ist:

  • Du sollst nicht töten.
  • Du sollst nicht stehlen.
  • Du sollst nicht lügen.
  • Du sollst Deine Eltern ehren, was sicher auch das Gegenteil besagt: Die Eltern sollen auch die Kinder ehren...
  • »Was ich glaube« bei Google:
       https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=uKgUAwAAQBAJ&oi=fnd&pg=PT3&dq=k%C3%BCng+religionen+vier&ots=wcVWcRdSyj&sig=i5ShAVVj36IB9Y71s24_zoXoxXI#v=onepage&q=k%C3%BCng%20religionen%20vier&f=false

    Küngs letztes Interview
       https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/letztes-interview-der-verstorbene-hans-kueng-sagte-2013-ich-bin-in-der-endphase-ld.2122364

    Küng-Nachruf im Deutschlandfunk:
       https://www.deutschlandfunk.de/zum-tod-des-theologen-hans-kueng-ein-reiches-und-spannendes-100.html mit weiteren Links. Interessant!

    Küng in einfacher Sprache: https://orf.at/einfach/stories/3208455/

    Gescheite Gedanken zu Küng:
       https://www.ev-akademiker.de/wp-content/uploads/StellungnahmeKueng.pdf

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    Picasa zeigt links kein Bearbeitungsfeld mehr – lost command field

     If Picasa shows only the one picture to edit, nothing at left nor right – no panic! –

    Like this above,

    but you miss all the editing commands – normally first column at the left, here just plain gray –

    go to Ansicht (view?) and activate (check) the 8th visible possible activity (right after Orte, places) »Steuerelemente zum Bearbeiten anzeigen«,
    show the elements to use or so:

    hunky-dory – alles paletti

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    26. Juni 2023

    Wenn der Lader immer wieder piepst

    Ladegerät, Ladekabel, darunter das Handy
    An mein altes Handy habe ich mich gewöhnt, danke Henning! Eigentlich ist es ein »Smartphone«, und in Wirklichkeit ein Iphone SE unter IOS 13.7. »Dieses Gerät ist vetrauenswürdig« steht drin. Mir steht sowas nur auf die Stirn geschrieben …
       Jede Nacht kommt das Gerät – unten im Bild – an das Ladegerät – oben im Bild – über das teure, weiße Lade- usw.-Kabel – oben rechts aufgweickelt. Der große Stecker muss in die Wand, der kleine unten ins Gerät. Dann macht es einmal Ping, und der Akku lädt sich forthin langsam auf.

    Jüngst aber machte es immer wieder Ping, heiter kurzweilig, als ob ich’s beim ersten Mal nicht hörte. Eine Weniger-Pings-App habe ich nicht gefunden. Monate später hat es dann nicht mehr geladen, aller Pings überdrüssig.
       Panik. Totes Handy? Ich hätte mir beinahe beim Handyschrauber meines Vertrauens ein neues gekauft (ein altes Iphone 7 für € 130), das aber hätte mir leid getan. 

    Also ein Stoßgebet gen Himmel, und dann in Ruhe nachdenken:

    Das Kabel hatte innendrin, unsichtbar einen Kabelbruch. Da ging kein Strom mehr drüber und rein, und wenn, dann nur bis zum nächsten Ping. Ich hatte aber noch ein zweites Kabel. Schwarz und unkaputt. »Maria hat geholfen«, was meine (fremdkulturellen) Hadyschrauber gewiss nicht geglaubt hätten. 

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    12. Juni 2023

    Der Herrgott ist hier kein Weichei

    Eingang zur Pfarrkirche Sarnthein mit einem frühen Gläubigen in Tracht
    (ex oriente lux, die Kirche zeigt ausnahmsweise nach Westen.)
     

    Ehrich, genau das hatte ich denken müssen während der Sonntagsmesse zum Fronleichnamsfest: Hier geht’s noch stramm und ordentlich zu.
       In Italien wird Fronleichnam am Sonntag nach Fronleichnam gefeiert, das muss man wissen, sonst verpasst man Messe und Prozession. Mich hatte der Bauer – selbst geht er Sonntags nicht in die Kirche – ausnahmsweise in der Früh um halb acht ins Dorf gebracht, zum Gotteslohn; ich bete dann für euch, hab’ ich gesagt, und da wird es dann bei ihnen geklingelt haben. Nur die rot-weiße Landesfahne hatte er davor noch gehisst, am extra langen Fahnenmast in weiter Sicht.
       Um Viertel vor acht saß ich dann unter den Männern rechts in einer der hinteren Reihen. Die große Pfarrkirche war schon gut voll, weitere Gläubige trudelten nach und nach ein.
       So konnte ich den paradierenden Einzug der schützenden Staatsmacht beobachten, vier Carabinieri beiderle Geschlechts in Festtagsuniform. Einer stelle sich links, einer rechts vor den Altar. Sie standen ungerührt da, das ganze Hochamt lang. Hier eine Teleaufnahme vom Fescheren, dem ohne Bart rechts.
       Die Messen dauern hier immer nur höchstens eine Dreiviertelstunde. Da geht’s zügig zu, zackig fast, es gab nur eine Lesung, die Predigt ersetzten schöne Worte am Anfang und zwischendurch. Man weiß ohnhin, dass Sonntag ist. Orgel und großer Kirchenchor brachten fast donnernd laut und fröhlich Musik in den Raum.
       Als getragen-frommer deutsch-sozialisierter (letzter?) Katholik zog und hob mich die Stimmung hinan. Es war einfach eine Herzensfreude! Ein klingender Morgen. Die Kommunion wurde an, glaube ich, vier Stellen ausgeteilt. Der Friedensgruß entfiel, der sowieso vielen eher peinlich ist.        
    Vor mir: Maria am ledernen Trachtengürtel in Federkielstickerei,
    links gegenüber gab es das strahlende Auge der Vorsehung im Dreieck
    (https://de.wikipedia.org/wiki/Auge_der_Vorsehung)

    Nach der Messe bin ich noch ans Grab meiner seligen Großeltern gegangen. So eilig war’s nicht mit der Prozession, mussten sich doch die Blaskapelle (schwarz), die Schützen (rot) und die Feuerwehr (glänzende runde Helme) ordentlich hintereinander formieren. Voraus ging natürlich der Baldachin, darunter der Pfarrer in Brokat mit einer mittelschweren Monstranz (bitte googeln, falls unbekaant). Als erste Gläubige danach unser Landtagsabgeordneter (der ehemalige Bürgermeister) und der neue Bürgermeister, beide ordentlich in Tracht. Dann Kommunionkinder, teils in Weiß, die Buben oft in kleinen Trachten. Dann ein langer, langer Zug, der denn auch entsprechend lange Strecken wandern musste, quer durch den Ort, über die Talfer her und hin und vorbei an der Kapelle Sankt Cyprian beziehungsweise dem Weißen Hirschen gegenüber, je nach Anschauung, Blickrichtung. Am Ende noch ein kurzer Abschied in der Kirche, personell bereits ausgedünnt. Ich schätze sibenhundert bis tausend Leute, korrigiere das dann gerne später hier nach.

    Am Dorfende ging’s wieder zurück, unten über die Talfer,
    an der Rungg vorbei, einem laufenden Brunnen und der Feuerwehr …

     

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       https://blogabissl.blogspot.com/2023/06/der-herrgott-ist-hier-kein-weichei.html
     

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