Ein Referendum mit d ist eine Abstimmung, wörtlich etwas zum Referieren (referre), zum Vortragen, Berichten, siehe Wikipedia. Mehrzahl Referenden.
Scheinreferenden gibt’s eigentlich gar nicht, so wie die Wahlen in der DDR keine Scheinwahlen waren. Es ist typisch für unsere Medien, dass sie Meldungen mit Meinungen vermischen, gutgemeint aber polemisch. Auch bei Wahlen kann man meinen, sie seien gefälscht, man kann es zuweilen sogar wissen, Scheinwahlen sind’s trotzdem nicht. Abstimmungen durch Handheben mögen ungenau sein oder zum Beispiel nicht alle Berechtigten berücksichtigen, es bleiben Abstimmungen.
Antonius: Mitbürger! Freunde! Römer! Hört mich an! Begraben will ich Cäsarn, nicht ihn preisen. Aus »Julius Cäsar« von William Shakespeare, 3. Aufzug, 2. Auftritt, verfasst 1599 |
Versuchen Sie, nach wie vor Fakten von ihrer (Ihrer) Beurteilung auseinanderzuhalten. Nicht jeder Ruhestand ist wohlverdient, nicht jede Zurücknahme eines Geschenks ist immer »völkerrechtswidrig« (die Krim 1954 – 2014), sondern oft schlicht ungehörig, unerlaubt, widerrechtlich, denn »geschenkt ist geschenkt«. Nicht jeder Klimawandel ist menschengemacht.
Ihre Sprache, ihre Aussage wird kürzer, knackiger ohne Meinung drumrum, meine ich. Da können Sie ja einen Satz anhängen, der dann aber oft nicht zur Sache gehört.
Eine Ausnahme ist – neben der etablierten Scheinehe – die Bahn (-:) »Der immer verspätete Zug kommt um 17.30 Uhr an.« Sagt eigentlich, dass er dann genau nicht ankommt sondern irgendwann später, oder? Zum »Scheinzug« wird er dennoch nicht, außer nachts.
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P.S. Die NZZ schreibt von einer »Wahlfarce«. Guter Ausdruck!
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