10. Juli 2018

Mein Smartphone ist ein Psion


Ja, da schaugts! Mein Psion. Der primäre, ein Psion 3mx. Die große Datei mit den (Juli 2018) 265 Adressen, Nummern, Passwörtern und noch ein paar alten Schmankerln wie einer Mark-zu-Euro- und sonstigen Umrechnungstabellen, erste Babyrufe von Carla, zu glücklicher Zeit am Rursee selbstgemachte Programme …
   Zwei AA-Batterien reichen monatelang, die Haltebatterie ist eine gängige Knopfzelle CR 2025, und notfalls gibt es bei diesem fortschrittlichsten Psion-3er-Modell sogar eine Skalenbeleuchtung (https://de.wikipedia.org/wiki/Psion#Psion_Serie_3mx).
   Darunter zu sehen die eigens dafür genähte und mit meinen Initialen dekorierte Federkiel-bestickte Ledertasche.
   Die Dateien sichere ich immer mal wieder aus diesem primären Psion auf eine 2-Megabyte-Speicherkarte im Regal, die im Gegensatz zum Gerät den Inhalt auch ohne Batterie hält. Von dort kommen die Daten in einen sekundären Psion 3mx für unterwegs und einen tertiären 3c in der Küche, der ist langsamer und ohne Hinterleuchtung.
   Was am Psion-»Smartphone« dabei »Phone« sein soll, werdet ihr fragen? Bittesehr: Der Psion hat natürlich einen Lautsprecher, hinten dran. Und aus dem kann er im Adressbuch gespeicherte Telefonnummern – düdeldidütt – an jedem ordentlichen Telefon vermittels des Mehrfrequenz-Wählverfahrens wählen; ans Telefon halten genügt (siehe https://psion.info/GJ5/pdf/manuals/s3c_userguide.pdf#page=103). (Mit modernen Mobiltelefonen geht das natürlich nicht.)
   Seit Anfang der Neunzehnhundertneunzigerjahre benutze ich einen Psion 3. Einen Absturz der Software hatte ich noch nie! Bluescreens sind unbekannt, schon weil das Bildschirmchen kein Blau kann. Der einzige Schwachpunkt ist wie bei allen Klappgeräten das flexible Kabel von der Tastatur in den Deckel. Es wird mit der Zeit brüchig und muss dann ersetzt werden. Außerdem wird Plastik spröde und bricht dann leichter als in seiner Jugend, Häkchen brechen ab, Klappen klaffen dann.
   Ich nutze den Psion am Schreibtisch mit Netzgerät. Daten können über Kabel oder infrarot im- und exportiert werden, einen Infrarot-USB-Dongle hab’ ich immer im Rucksack.Das mache ich aber nie.
   Sucht man etwas im Psion, so geht das vor von vorn bis hinten oder von hinten vor. Es dauert dann möglicherweise etwas, getestet: 17" maximal. Wichtiges habe ich mit Stern versehen, kann dann z.B. *Max suchen, ohne vorher alle Maxe zu bekommen. Suche von hinten – und damit in den neuesten Einträgen zuerst – ist auch geschickt: Mit Shift-Enter statt nur mit Enter auslösen. Gelegentlich und vor dem Sichern empfiehlt es sich, die Einträge zu »komprimieren«, was durch Änderungen überholte löscht.
   In einem ist der Psion wesentlich autonomer, »gescheiter« als Smartphones: Er lässt sich programmieren, ganz ohne externe Hilfsmittel, in einer »Open Programming Language«. Das wäre so, als ließe sich eine App vom Benutzer selbst direkt im eigenen Android- oder IOS-Smartphone programmieren. Ich habe schon ein paar Programme gemacht, vom Ein-mal-Eins-Trainer bis zum Wochentags-Kalender für Geburtstage (mit heute datenschutzwidriger »Seitentür«). OPL wird im Psion kompiliert.

Direkter Link hierher http://j.mp/2KLpSzN =
 https://blogabissl.blogspot.com/2018/07/mein-smartphone-ist-ein-psion.html

Bitte beehren Sie mich recht bald wieder!

Keine Kommentare: