»Hinterfotzig« und gemein können Eigenschaftswörter sein, aber auch kitschig und liebreizend. Seriöse Texte sollten Adjektive meiden.
Ein Beispiel (fast hätte ich geschrieben: ein eklatantes Beispiel):
Manche “Klimaskeptiker” (Menschen, die an einen vom Menschen verursachten
Klimawandel nicht glauben oder seine Folgen für nicht so schlimm halten)
nennen die wechselvolle Klimageschichte als Grund, den Klimawandel nicht als
Problem zu sehen. Bei genauem Hinsehen lehrt die Klimageschichte aber das
genaue Gegenteil: Klimaänderungen können sich mit großer Geschwindigkeit
vollziehen, die heute für die Menschheit katastrophale Folgen hätten.
Eigentlich ein gutes Argument dafür, etwas gegen diesen vermeidbaren
Klimawandel zu tun...
(Schluss eines Artikels über »Die Klimageschichte der Erde«)
Das liest sich doch ganz nett. Ganz zum Schluss wird dem Leser allerdings noch wie selbstverständlich das Adjektiv »vermeidbar« zum »Klimawandel« untergeschoben. »Na, das wissen Sie doch, das sagt doch jeder, ist doch klar, das wird doch amtlich angestrebt!«, so hört sich das an, und wird nirgends begründet, nicht einmal plausibilisiert, einfach schnell noch hingeschrieben wie »völkerrechtswidrig« zur Krim oder »wohlverdient« zu jedem Ruhestand.
Ich fühle mich da über den Tisch gezogen.
Das ist Polemik, »platte Polemik«, um’s adjektivisch zu verstärken. Die Qualität der Schlussfolgerung lässt sich allerdings schon an den drei Punkten am Ende erkennen …
Im Netz finden Sie zahlreiche Warnungen vor Adjektiven, etwa hier oder hier, hier oder hier.
Link hierher: http://j.mp/2DR0t3w
Inzwischen hat Jürgen Paeger den Text geändert, danke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen