22. Juni 2007

Fahrt in den Süden
Juni 2007

Die Mücken machens möglich. Sie wecken einen. Das Morgengrauen – fünf Uhr früh – ist allmählich einem Morgenrosa gewichen, die Wolken nehmen Formen an, die Berge schälen sich heraus als Silhouetten.
Es ist kurz vor sechs an einem Freitag in Oberalm. Ich sitze am offenen Fenster im alten Haus meiner Eltern, in dem jetzt mein Bruder Edgar lebt. Carla ist hinter mir im Bett wieder eingeschlafen, nachdem sie schon um fünf hinuntergetapst war in den Garten, ein Stück Aloe abbrechen. Der Saft soll Mückenstiche lindern, meint Edgar. Hier oben im dritten Stock unter Dach füllt, vom Bett her gesehen, der riesige Kirschbaum das Fenster aus. Die grünen Kirschblätter mit ihrer gerichteten Struktur wirken wie eine Tapete oder ein expressionistisches Bild. Dazu Vogelgezwitscher satt. Ein paar Spatzen sieht man zwischen den Kirschen springen. Sonnenaufgang 5 Uhr 59, ein weiches, gelbes Licht in den Bäumen, das den Zweigen Tiefe gibt. Der Tag ist da. Und ich sollte zum Thema kommen.
Zum Bild: Der Kirschbaum ist der in der Bildmitte rechts, der »Zaun« ein modernes Hochbeet für Gemüse, und einen Lan-Anschluss habe ich auch (nicht zu sehen ...), weil Edgar hier oben sein Architekturbüro hat. Alle Bilder hier sind übrigens klickbar und entfalten dann ihre wahre Größe. Doch kommen wir endlich zum Reisebericht.

Carla (5) und ich (65) sind am Montag früh mit meinem alten »Direktionswagen« aus Bonn losgefahren, in den Süden, Reisetasche und Proviant wohl gepackt von Gisela, Schlafsäcke dabei. Ich wollte mit ihr noch einmal eine Reise machen, bevor die Schulzeit sie ab August unabkömmlich macht. Die Schulfreunde, die ich besuchen wollte, ließen sich nicht alle erreichen, aber Schorsch, der mir immer seine Ladakh-Tagebücher (Wie schreibt man »eine dreiviertel Stunde«?) schickt und SMS über die Horrorzustände bei seiner dementen Mutter, ließ sich besuchen, in Augsburg.
Der Tag war herrlich schön, ein heißer Sommertag, der Verkehr flüssig wie in alten Tagen. Wir steuerten zunächst das Legoland bei Ulm an, kamen dort aber erst gegen drei Uhr nachmittags an. Mein Presseausweis hat mir den horrenden Eintritt erspart (30 Euro für Normale, 25 für Kinder und Rentner), was den Aufenthalt weiter entspannte. Die »Attraktionen« schließen um fünf, der Park um sechs. Mir gefielen natürlich besonders die klassischen Lego-Bauten, Schloß Hohenschwanstein, Hamburgs Hafen, Venedig, wo sich die herrlichen Wolken des Tages und die wenigen Besucher in den Lagunen spiegelten. Carla hatte Spass am Goldsieben und vor allem an den Wasser-Erlebnisfahrten. Wir wurden jedenfalls patschnass, weil man sich im Piratenland von Schiff zu Schiff mit Wasser bespritzen konnte. Landratten durften ebenfalls schießen. Danach gibts einen Ganzkörperfön. Bei der Schlossbesichtigung, Pappmachee vom vollsten, landeten wir statt bloß in der Geisterbahn in einer veritablen Achterbahn, hui! Hat mich an Rust erinnert und an meine Fahrten mit Birte. (Das Foto, fünf Euro, mitCarla und meinem schreckverzerrten Antlitz darf ich hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht bringen.) Jedenfalls wars schön und spannend und vielseitig und dann gab es noch, nach dem offiziellen Attraktionenschluss, ein riesiges, echtes Sommergewitter, dem wir uns rennend entzogen. Carlas Haare (im Bild) sind noch nass von der Piratschenschlacht.
Danach gings dann, Navi-gesteuert, in die Augsburger Innenstadt, Lechviertel. Schorschs Mutter wohnt dort in einem alten Haus, das die Bomben verschont hatten, und das nun langsam unverändert in die Jahre kommt. Nirgends sonst sind die Nachkriegsjahre so präsent geblieben. Oder wo erlebt man noch eine ordentliche Außentoilette samt Klospülung mit hochhängendem Spülkasten und Kette, Gasdurchlauferhitzer und lackierte Wände? Nach einem gemütlichen Abendessen in einem Kleinbiergarten – die Innenstadt ist eng – breiteten wir unsere Schalfsäcke im Wohnzimmer aus, Carla am Sofa, ich auf zwei Matratzen, und verbrachten eine gute Nacht. Schorschs Mutter geisterte gar nicht so viel herum, wie er uns gewarnt hatte, eine normale Konversation mit ihr ergab sich allerdings auch nicht. Gruppenfoto. Packen. Dann ein allgemeiner Morgenspaziergang (aber: »Mutter, du bleibst da!«) durch die Augsburger Altstadt zum Frühstück beim Bäcker. Schorsch weiß alles, wo die Römer reisten (über den Reschen, nicht über den Brenner), zeigt einem den ersten Zwiebelturm, erzählt von den Bächen, die Augsburg als Mühlbäche durchfließen, eilig und sauber, bis heute noch. Ich blende ein neutrales Altstadtfoto ein.
Schorsch begleitete uns dann noch zum Parkhaus und dann bis vor die Stadt hinaus, damit wir ja den Weg finden. Wir wollten zu Brittings bei Rosenheim. Der Tag, Dienstag, wurde noch heißer als der Vortag, dabei strahlend klar und einfach herrlich. Am Irschenberg am Parkplatz mit dem Kirchenblick habe ich Pause gemacht. Carla interessierte sich natürlich weniger für die Alpen als für die Frage, ob man auf die dortigen Bäume klettern kann. Leider nicht – siehe Bild.
Wir trafen Brittings um zwölf im Gasthaus Post in Rohrdorf, draußen die Hitze fast unerträglich, drin ein gutes, bayrisches Mittagessen. Es war so schön, die beiden wieder zu sehen, in guter Frische. Wir fuhren dann noch hintereinander zu ihnen nach Höhenmoos, sie legte sich zum Nachmittagsschläfchen, und er zeigte uns noch dies und das, seine Technik – ganz modern TV als PC und umgekehrt mit allen Raffinessen, aber auch Tischlerarbeiten – und schenkte uns einen nicht mehr gebrauchten Receiver, der inzwischen schon hier bei Edgar im Wohnzimmer gute Radiodienste tut. Ein kurzer, ein schöner Besuch.
Wir hatten den »Nachmittag zur freien Verfügung«. So sind wir zu meiner alten Schule in Marquartstein gefahren und danach zu den Segelfliegern in Unterwössen, haben eine Zeit lang zugesehen. Carla durfte wieder in die Bäume klettern, die vier Würstchen haben wir uns zu drei Viertel geteilt – sie bekommt am Nachmittag immer Hunger – und sind dann durchs Land zur Autobahn gen Salzburg gefahren. Die Heimat (eine meiner Heimaten) empfing uns strahlend mit Postkartenblick. Ich bin über Puch heringefahren, zeige hier den Blick über die Kirche von Puch auf den Dürrnberg oberhalb von Hallein. Das atemberaubende Panorama würden den Blog sprengen, ich spare es aus.
Am Abend haben wir noch die beiden Enkel Antonio und Felix meiner Schwester Marianne kennengelernt. Das junge Paar war da, scheinbar temporär geflüchtet von der anderen Oma. Wir blieben nur kurz, zogen uns schnell zu meinem Bruder Edgar, »zu uns« zurück – wo gerade Kirschenmassen für Marmelade entkernt wurden.

Mittwoch war genauso heiß, und ein ereignisreicher Tag für Carla. Mittag mit meinen Eltern beim Hammerwirt draußen essen. Am Nachmittag gings ins Halleiner Freibad – mir von ähnlichen Besuchen mit Birte noch wohl bekannt – und am Abend, große Verwöhnung, ins Salzburger Marionettentheater. Es gab die (Carla schon von DVD gut bekannte) Aufführung der Zauberflöte, diesmal aber aus der zweiten Reihe in Natura, groß und beeindruckend. Vorher waren wir noch in den Mirabellgarten gegangen (mit Japaner) und die Stiege in der Residenz hinauf und hinunter (ohne Japaner). Nachher Unwetter.

Der Donnerstag war schon trüber, vielleicht fünfzehn Grad kühler. Wir machten einen Bummeltag. Ich habe Edgar neue Türklinken an der Badtür eingebaut, eine Fummelei, für die man nur so Zeit findet, vergeblich versucht, eine Steckdose zu beleben, den Brittingschen Receiver installiert, einen Herdplattendrehknopf repariert, drei neue Reisehandys für seine Kinder programmiert, die im Sommer kommen, mit Carla ein »Meccano«-Auto zusammengeschraubt. Diese französische Märklin-Kopie verwendet Inbusschrauben! (Ich sollte ein »Wie?« über Inbusschrauben schreiben.) Zu Mittag waren wir bei Oma und Opa, sehr nett, der Explosionsrauch vom Vortag (»Schlüsselfrage«) war verweht. Am Abend saßen wir dann noch mit Edgar und Petra beim Hammerwirt.

Heute, Freitag, wollen wir über München fahren, dort um »viere, halberfünfe« Birte von ihrer Arbeit (Werkstudentin) bei Infineon abholen, und dann nach Haus nach Bonn. Jetzt mache ich noch schnell eine Teleaufnahme von meinem Blick hier während ich dies schreibe, Richtung Dürrnberg. (Wer mag, kann das Bild mit dem Blick von Puch vergleichen.) Damit man mirs glaubt. Denn der Tag strahlt wieder. Und das Weiße hinter den Wolken sind die Berge.

Es wurde dann doch wieder ein langer, ereignisreicher Tag. Vormittags packen und Allfälliges, Mittag noch bei Edgar, Mami kam kurz zur Verabschiedung (und zu ihrem ceterum censeo, dem ersehnten Schlagbaumschlüssel am Vorderen Stall, aber das wäre eine andere Geschichte). Kurz: Wir sind erst um halb zwei losgekommen, haben getankt, und sind hinauf auf den Dürrnberg gefahren. Carla hatte sich einen Salzbergwerksbesuch gewünscht, wohl hauptsächlich der Rutschen wegen. Lustig wars wieder. Allerdings war es dann schon nach drei, bis wir loskamen, sodass wir – dank ärgerlichem Baustellenstau – erst um sechs bei Birte »am Campeon« waren – und erst nachts um eins in Bonn.
– Insgesamt 1556 km, der Liter Super in Deutschland 1,329 Euro, in Österreich 1,134 Euro.

Politisches PS. Kristina Stuppi von Harward Public Relations in München entschuldigt sich eine Stunde nach Veröffentlichung einer Toshiba-Pressemitteilung: »... nachdem wir einiges Feedback erhalten haben auf die Überschrift unseres letzten Aussandes, möchten wir uns für die Verwendung des Spruches „Jedem das Seine“ entschuldigen. Dieses Schlagwort, das in der griechischen Philosophie und im römischen Recht genutzt wurde, wurde im 3. Reich pervertiert und stand auch über dem KZ Buchenwald. Eine Anspielung war natürlich keinesfalls geplant.«

15. Juni 2007

Heute Historisch-Persönliches, zur Abwechslung. Stichwort Benno Ohnesorg
Die Achtundsechziger
1 Stück Aufgabe am 3. 3. (?) 1962 – 312 151
von München Hbf nach Berlin Zoo über Probstzella
\\WDMYCLOUDEX2\Public\Bilder\200706\Rohrplattenkoffer (2).jpg
 
Nach neun Jahren Erziehung in einem staatl. bayrischen Internat wollte ich in Berlin studieren, 1961. Zu Bayern die Antipode. Da hatte ich aber die Planung ohne meinen sel. Großvater Hödl gemacht. Er war zwar persönlich sehr Berlin-affin, hatte dort seine erste Stelle gehabt, lehnte einen Umzug des angehenden Studenten Fritz Jörn dorthin aber ab, der Politik halber. Ich hätte ja zum Revolutionär werden können. Berlin war damals, noch vor der Mauer, eine politisch brummende (brummelige?) Stadt – und sonst schön verschlafen, westgefördert, wie immer unwirtschaftlich, Wehrdienstverweigerer bevorzugt. Also fing ich in Stuttgart an zu studieren. Vorher durfte ich  (als Kompromiss) in Berlin das Vorpraktikum machen. Das war damals insgesamt ein halbes Jahr. Als bayrischer Sommer-Abiturient erlaubte man mir, das Vorpraktikum in Teilen abzuarbeiten, ein langes Stück vor dem Studium und den Rest in Semesterferien. So kam es, dass ich schon im Sommer 1961 nach Berlin kam. (Im Bild ein Detail meines Rohrplattenkoffers, 102 × 55 × 31 cm, in dem ich all meinen Besitz trug). Ich wohnte in einem Studentenheim in der Reuterstraße im Wedding. Die erste Nacht schlief ich quer über zwei Sofasesseln, weil das dort eher nicht so geklappt hat, in den Ferien. Gearbeitet habe ich bei der AEG. Erst nach dem Vordiplom bin ich dann auch als Student ganz und gar nach Berlin gezogen. Da hatte ich mich wohl in den Augen meines sel. Großvaters bereits politisch korrekt erwiesen.
Ich studierte also zur Zeit der 68er – bis 1969 – an der Technischen Universität Berlin. Vom ganzen 68er-Rummel habe ich nichts mitbekommen. Nicht, als ob wir »Techniker« Veranstaltungen gemieden hätten. Ich erinnere mich noch jeweils dreitägiger Faschingsveranstaltungen der bildenden Kunst, gegenüber dem Steinplatz-Kino, das wir wegen der Eddi-Spätvorstellungen stets gerne besuchten. Nur hat uns halt Politik weniger interessiert, vor allem nicht diese eskalierende Gewalt, erst einmal gegen Sachen, bald gegen Leute, das bleibt nicht aus. Es ging um Persien. Was hatten wir mit Persien zu tun? Gab es in Deutschland nichts demonstartionswürdiges? Die Teilung? Die Schikanen durch den Osten. Überhaupt die Eingesperrten in der Zone, wo es ja ganz nett und billig war (vor allem die Schallplatten), so schön nicht-hochglanz, fast waldorfsch tät man heute sagen, aber halt doch recht eingeschränkt.
Warum sollte der Schah nicht mit Gattin in die Oper gehen, die Waschebeton-hässliche? Das war zwei Häuserblocks von mir entfernt. Ich lebte in einem gemütlichen Laden in der Hebbelstraße, einer wegen Bodensenkung gesperrten Nebenstraße der Charlottenburger Schlossstraße. Ich bin doch nicht zu dem Rabatz gegangen, hab mir das im Radio angehört, die gegenseitigen Sprechchöre, dann die Nachricht über den Tod von Benno Ohnesorg, angeblich eingekesselt in einem Innenhof. Entsetzen machte sich breit, sonst nichts.
Inzwischen wird der arme Mann hingestellt fast wie ein zufälliger Passant, der unter die Räder der Polizei gekommen ist. Man musste damals nicht hingehen. Man durfte auch studieren. An der »Freien Universität« im Berliner Süden war das wohl weniger üblich. Überhaupt haben uns meiner Meinung nach die 68er in Deutschland um rund dreißig Jahre zurückgeworfen. Wir haben statt einer Entwicklung unseres Gemeinwesens, statt Computer zu erfinden und fleißig den Wohlstand zu mehren, statt unsere Kinder auszubilden die Belastbarkeit des Staates, die Durchlässigkeit der Institutionen getestet. Wir haben uns abgekoppelt, die 68er von der Welt, die Bürger vom Staat.
Persönlich fand ich den ganzen Zauber bis hin zu den Demonstrationen gegen Startbahnen, Atomkraftwerken, Straßenbauten usw. als tief undemokratisch. Mit großem Aufwand von Moralin und staatlichem Geld wurden Heerscharen von Polizisten bereitgehalten, gewaltsamen Widerstand möglichst liebevoll zu beenden. Wer »nur« zur Wahl ging wie ich, der war der Dumme. Seine Meinung war nicht gefragt und kam selten zur Wirkung. Nur wer sich Zeit nahm, umherzudemonstrieren, sich auf Straßen zu setzen oder an Gleise zu ketten, wurde ernst genommen. Demokratie wurde buchstäblich mit Füßen getreten. Und jetzt – haben wir da eine?

13. Juni 2007


Technisches Thema (DKIM):

Seine E-Mails über Googles Gmail versenden …
… hat den Vorteil, dass sie

• mit DKIM (Domain Name Indentified Message) signiert werden,
• dass sie im eigenen Google-Mailarchiv mit gespeichert werden und man dafür nicht extra automatische Blindkopien dorthin schicken muss (www.Joern.De/AutoBCC.htm)
• und dass man durchaus auch anders im Absender erscheinen kann als nur als ...@gmail.com oder ...@googlemail.com, ganz individuell –

allerdings

• muss man bei Gmail.com beziehungsweise Googlemail.com ein Konto haben, was für jedermann kostenlos möglich ist. Man hat dort über 2,8 Gigabyte Platz für seine Mails. Das reicht erst einmal für über 40.000 Stück. Google-übliches schnelles Volltextsuchen in den Mails ist dabei, außerdem ein wunderbares Programm zur Handy-Mailabfrage und mehr. Einzelheiten erklärt Google hier. (Ich verwende Gmail und Googlemail synonym. Zur Problematik siehe zum Beispiel hier.)
• Exe-Dateien können weder direkt noch verborgen versandt werden.

Wir zeigen das am klassischen Beispiel Outlook 2003.

Das Prinzip beruht darauf, von einem Maildienst die Mail zu holen, unabhängig davon aber Mail durch einen anderen Maildienst – eben Gmail – versenden zu lassen. Ein geteiltes Mailkonto sozusagen. Wer will, kann natürlich die Mail auch holen von Gmail (und vermutlich dort eine Kopie stehen lassen), aber hierfür, speziell für das Senden, tut das nichts zur Sache.

Am besten machen wir uns erst einmal in Outlook ein neues Mailkonto. So können wir die Geschichte testen.

In Outlook geht man über Extras auf E-Mail-Konten und wird nun von einem »Assistenten« gefragt:







Wir wählen »Ein neues E-Mail-Konto hinzufügen«. Jetzt kündigen wir dem Assistenten an, dass wir ein »Pop3«-Konto machen wollen (Pop: Post Office Protocol). Übrigens, geneigter Leser: Die Bilder hier (Screenshots) sind klickbar und erscheinen dann originalgroß.








Es folgt das Kontodeckblatt, in dem Name, Eingangs- und Ausgangsserver einzutragen sind, etwa so:






Man sieht schon: Der Posteingangsserver ist ganz woanders als der Postausgangsserver. Kommen tut die Post in diesem Beispiel von Rolmail (sehr zu empfehlen!), weggehen soll sie mit Gmail.

Als Namen trägt man seinen bürgerlichen Namen ein, den der Mailempfänger zu sehen bekommen soll. Als E-Mail-Adresse trägt man die ein, an die man Post bekommen möchte, etwa …@T-Online.De, …@AOL.com, …@Compuserve.com, …@gmx.De oder dergleichen. Bei mir ist das Fritz@Joern.De.

Als Postausgangsserver nennt man smtp.gmail.com.

Benutzername und Kennwort beziehen sich ganz auf das Pop-Konto, also auf den Postabruf!

Also muss irgendwo noch das Passwort für den Versendeserver smtp.gmail.com angegeben werden. Wo? – Das findet sich unter »Weitere Einstellungen«:






Hier unter »Allgemein« können wir das Konto beliebig benennen, einen Firmennamen nennen und vor allem eine Antwortadresse eingeben, sofern sie anders als die vorhin unter »Name« eingegebene ist.

Jetzt kommt das Wichtigste, die Anmeldung beim Postausgangsserver:









Dass Googles Postausgangsserver Authentifizierung (Identitätsprüfung des Anfragenden) und dabei verschlüsselten Verkehr (»Anmeldung durch gesicherte Kennwortauthentifizierung (SPA)«) verlangt, ist außergewöhnlich, und muss – siehe hier oben – angekreuzt werden.
Google beschreibt das hier, allerdings für ein einheitliches Konto mit Gmail zum Lesen und Schreiben. (Die englische Beschreibung ist wie meine hier mit Screenshots. Dafür nur oben rechts Sprache wechseln.)

Den Reiter »Verbindung« stellt man wie üblich nach Gusto ein, meist wohl so:








Zum Schluss noch eine wichtige, ebenfalls ungewöhnliche Einstellung: Unter »Erweitert« muss für den Gmail-Sendeserver (Postausgangsserver) der Port 465 genutzt werden. Die Mail muss verschlüsselt übertragen werden. (Ruft man seine Post auch von Google ab, ebenfalls stets verschlüsselt, so ist für deren Pop-Server pop.gmail.com oder pop.googlemail.com Port 995 zuständig.)






Jetzt endlich kann man OK drücken. Auf dem Kontoübersichtsblatt klickt man jetzt »Kontoeinstellungen testen« an. Das Endergebnis müsste so aussehen:






Man schließe das Testprotokoll, drücke auf weiter und dann auf fertigstellen.
Heureka: Das »Konto« ist erstellt!

Und doch noch ein paar Nachprüfungen:

• Zeigt die Testnachricht den richtigen, gewünschten Absender? In Kurzform muss in meinem Beispiel erscheinen »Fritz@Joern.De Microsoft Office Outlook-Testnachricht« (orthographisch richtig wäre natürlich Microsoft-Office-Outlook-Testnachricht, aber never mind), in Langform kommt die Nachricht von »Fritz Jörn [fritz.joern@gmail.com] im Auftrag von Fritz@Joern.De«.

• Stimmt die Antwortadresse? Klicken Sie auf »Antworten« und prüfen Sie das! (Wenn das partout nicht klappen will, so müssen Sie vielleicht noch in Google Ihre alternative E-Mail-Adresse anmelden. Wie das geht separat unten*)

Wenn das Konto wie gewünscht arbetet, muss es noch zum Standardkonto gemacht werden. Man steige also noch einmal über Extras, E-Mail-Konten in den Wizard (wörtl. Zauberer) ein, wähle aber diesmal





»Vorhandene E-Mail-Konten anzeigen oder bearbeiten«. Man markiert das neue Konto und schiebt es – bei mehreren Konten – erst einmal ganz nach oben und legt es als Standard fest. (Das alte Konto habe ich mir gelassen, falls ich doch einmal eine Exe wegschicken muss.)

Fertig? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wichtig sind immer noch die

Übermittlungseinstellungen (Extras, Senden/Empfangen, Übermittlungseinstellungen, Übermittlungsgruppen definieren). Ich gebe zu, das ist für den normalen Mailmann unsinnig kompliziert, habe es aber nicht erfunden. Bei mir heißt die »Gruppe« »Normalabrufkonten« und enthält jetzt zu oberst (wir haben ja vorhin schwer geschoben) das neue Konto »eingehend Rolm…« – dieses muss mit Häkchen versehen sein – und gleich darunter das alte Standardkonto »Rolmail/1 und 1« (bei mir, hier unten im Screenshot hervorgehoben) – und das darf jetzt nicht auch noch »in dieser Gruppe mit« einbezogen sein, sonst würde ja die Eingangspost immer gleich zweimal hintereinander geholt – die Mailsever mögen das zurecht nicht.







Was ich an dieser Stelle besonders für Leute unterwegs empfehlen kann, ist, sich die Post immer erst einmal anzusehen, bevor man riesige Mengen blind abholt:




Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich musste noch meine Signaturregel neu eintragen – Extras, Optionen, E-Mail-Format (bitte möglichst immer nur Text, das spart Platz und lässt den Empfänger Links erkennen und beklicken), unten im Abschnitt Signaturen.

Auch mein altes Auto-BCC-Makro konnte jetzt entfallen.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

P.S. So sieht der DKIM-Schlüssel im »Grabstein« (Auszug) einer Mail aus (Beispiel):

DKIM-Signature:

a=rsa-sha1;

c=relaxed/relaxed;

d=gmail.com; s=beta; h=domainkey-signature:received:received:message-id:date:from:reply-to:to:subject:mime-version:content-type;

b=NqPwaZH3cFIfCdc6ex4aqhicGMFFLH/C3QnurJ7FZadkPfZRD0WABdonJC5I+M8MulqgHmW1NTE0TOt1ce9odnZ/sgVt1XKk5sCWwuTAweZiepbbwY+txz/4XN8nMRgoQPcDDAHFNmJpPzeW914V9dNz4OxhsQeU0JDZaH5BQjk=

DomainKey-Signature:

a=rsa-sha1;

c=nofws;

d=gmail.com; s=beta;

h=received:message-id:date:from:reply-to:to:subject:mime-version:content-type;

b=Pz8CUOVsljOdxpYICQzYgtZi4igzGwK0/usu72e7oz1nADx1iW2T2HabndMpM9mJC10rRvMOKUXJCQb2aJj6vAzHEjcfbHCwgPqm5etA9gZFhKdri4iMNJpNJGDinWPd1N/o/pVRMjUHOq2Vkv6Y7rGLNmfgQBQHjJlceaoPUOM=

*)
Bei Googlemail mit seiner privaten E-Mail-Adresse auftreten
,
also statt ...@gmail.com oder ...@googlemail.com etwa mit Hans@Sachs.De oder Hans.Sachs@T-Online.De firmieren – wie ich hier als Fritz@Joern.De –:
Am einfachsten nur die Antwortadresse ändern (setzen),
• besser im Google-Mailer rechts oben auf oben auf Einstellungen, Konten, Zeile »Nachrichten senden als«, »Weitere E-Mail-Adresse hinzufügen«











Nun seine übliche E-Mail-Adresse eingeben. Ist die gewünschte Antwortadresse wieder anders, auch die eingeben. Es erscheint:











Danach:











Jetzt muss man nur noch die Standardadresse ändern. Hier vor der Änderung:




Danach und nach dem Löschen (Feld leeren) der (ja gleichen) Antwortadresse sieht’s so aus:



Jetzt ist die Chose perfekt:
• richtige Absenderadresse
• DKIM drin
• automatisch im Google-Mailarchiv als Ausgangspost gespeichert

ENDE