Nachdem ich Wochen gebraucht habe, für meine (inzwischen volljährige) jüngste Tochter Homebanking zum Laufen zu bekommen, bei der Volksbank, kann ich nur warnen vor verfrühten Hoffnungen. Ganz hoffnungslos ist’s nicht, eher ein »Rohrkrepierer«. Am Start bleibt’s stehen, beziehungsweise dreht sich im Kreis. Eine Online-Einbahnstraße führt in einen virtuellen Kreisverkehr ohne Ausgang.
Doch der Reihe nach.
Fürs Smartphone werden von den Volksbanken gleich mehrere »Apps« (früher: »Programme«) angeboten, hier links Beispiele.
Die wichtigste App ist nicht dabei:
1. Dieses »Secure-Go« im Smartphone erzeugt Transaktiosnummern. Nur das.
2. Das jahrelang bewährte »Mobile Tan-Verfahren«, wo man die gerade nötige Transaktionsnummer (Tan) als SMS (short message service) auf sein Handy gesendet bekommt, wird nicht mehr angeboten – angeblich »aus Sicherheitsgründen«.
3. Ein drittes (nunmehr bloß zweites) Verfahren, um zu Tans zu kommen, benötigt ein extra Gerät (das Kästchen »Tan-Generator«), das man mit eingesteckter aktueller Bankkkarte gegen den blinkenden Bildschirm halten muss. Hier eine Vorführung eines der meist anders aussehenden Volksbank-Tan-Generatoren https://youtu.be/KEEb5jUVy08, 2½ min.
Persönlich kann ich mich mit dem »Kästchen«-Verfahren nicht anfreunden, denn 1. muss man das Kästchen dafür immer dabei haben, etwa im Urlaub oder auf Reisen, und 2. seine Bankkarte zur Hand – und nicht irgendwo woanders gerade im Geldbeutel. Oder haben Sie Ihre Bankkarte am Computer dabei? Und 3. kostet das Ding was, so achtzehn Euro, und ist für nichts als nur für Tans anderes gut. (Rasieren kann man sich damit nicht – gendergerecht!)
Bei der Erstinstallation von Secure-Go wird eine Tan verlangt, die man nicht bekommen kann, weil »das Tan-Verfahren noch nicht eingestellt« ist. Man muss mit seiner aktuellen Bankkarte zur Bank gehen und sich dort über das Tan-Kästchenverfahren Online-Banking einrichten lassen. Auch das geht selbst nicht (>Pin-Freischaltung). Ein digitaler Kreisprozess ohne Ausgang zum Homebanking!
Erst nach erfolgreicher Nutzung von Secure-Go kann man Secure-Go benutzen.
Anmeldekennwort – Gemeint ist vermutlich der >VR-Netkey.
Alias – Ein Name, den Sie selbst wählen können (sofern noch nicht verwendet), und der dann an Stelle des >VR-Netkeys eingegeben werden kann.
BLZ, Bankleitzahl – Muster 500 5002 01, hat man früher zur Identifikation der Bank benutzt, und heute für die Erstanmeldung bei den Volksbanken wieder aus der Mottenkiste geholt. Notfalls bekommt man die BLZ aus der >Iban, der 22-stelligen Kontonummer.
Iban – die (internationale) Bankkontonummer, mehr hier
Bankkarte – Die zu Ihrem (laufenden) Konto (Kontokorrent, cc) gehörige Plastikkarte. Mit der ziehen Sie auch Geld aus der Wand. (Die dazu nötige Pin können Sie inzwischen am Automaten selbst ändern.) Hier die in der Mitte:
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Oben: Ältere, abgelaufene Bankkarte der Volksbank Bonn-Rhein-Sieg. Mitte: aktuelle Volksbank-Köln-Bonn-Bankkarte, persönliche Daten von – unten – einer Starbacks-Karte verdeckt, sorry … |
Push-Tan – sechs Ziffern: Die aktuell nötige Transaktionsnummer wird Ihnen elektronisch zugeschickt, zu Ihnen »hingeschoben«, neudeutsch also »gepusht«, sprich gepuscht. (Im engeren Sinn ein alternatives Verfahren zum >mobilen Tan, hier erklärt.)
Pin – vier Ziffern, Muster 0815 (benutzen Sie bloß keine derart leicht erratbare Nummer!): persönliche Identifikationsnummer, etwa zum Geldziehen aus dem Geldautomaten.
Pin-Freischaltung – bankinterner Mechanismus, um überhaupt Pins (>SB-Pin) oder Tans (?) bekommen zu können (reinste Magie …).
Secure-Go, VR-SecureGo – App zum (verschlüsselten) Empfang von >Tans
SB-Pin – Selbstbedienungs-Pin fürs Online-Banking?
Tan – Transktionsnummer, siehe > Push-Tan
VR-Netkey – VRNK, VR-Kennung: neun Ziffern, Muster 166817151: Netzzugangsschlüssel der Volks- und Raiffeisenbanken. (Möglich 5—11 Stellen)
Mobiles Tan-Verfahren, SMS-Tan, M-Tan, da bekommen Sie die >Tan übers Handy. Glücklich, bei dem das Verfahren noch läuft.
Smart-Tan (sm@rt-TAN), E-Tan (eTan), chip-Tan (chipTAN), usw. siehe hier.
(Whatsapp – rühmt sich ebenfalls einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und wäre im Gegensatz zu zahlreichen neuen Tan-Apps universell. Whatsapp kennen die Banken aber meines Wissens nach nicht, jedenfalls nicht als zweiten Weg, Tan-Weg für Überweisungen. Will doch jede Firma mit ihrer eigenen App Reklame machen.)
Ich empfehle, Online-Banking über den PC zu machen und am Smartphone nur Secure-Go zu installieren: Getrennte Geräte sind sicherer …
Übrigens: Wer Secure-Go auf einem Android-Blackberry wie Q10 zum Laufen kriegt, bitte melden!
Permalink hierher http://j.mp/2LL4bxK
= https://blogabissl.blogspot.com/2019/09/homebanking-hoffnungslos.html
Artikel im Bonner General-Anzeiger
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/wirtschaft/ueberregional/Diese-%C3%84nderungen-gelten-ab-Samstag-beim-Onlinebanking-article4185043.html
• Hier eine Anleitung aus Kitzingen zur
»
Freischaltung eines neuen VR-NetKeys mit SecureGo«
vom Mai 2016.
• Und
hier von der Volksbank Stuttgart – Jeder (auch ich) denkt sich da was Ähnliches aus. Ich meine: Das Verfahren ist einfach Murks! Und dass ein
Verfahren so umständlich gesichert werden muss, macht’s mir suspekt, als hinge ein
Vorhangschloss vor einem Schlüsselloch, das man erst einmal öffnen muss und dann wegwirft.
Details
Erster Online-Banking-Versuch
im
Iphone:
»Bitte führen Sie die PIN-Freischaltung im Online-Banking durch.«
– Dabei befindet man sich im Online-Banking!
Dazu geht man an den real existrierenden Bankschalter, möglichst persönlich mit seinem Smartphone, jedenfalls mit der Bankkarte und allen Zugangsnummern (der Korrespondenz).
Im
Blackberry Q10: VR-Banking blitzt kurz auf: «Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.« Dann crasht die App.
29.8.2019 unbeantwortete Mail (vielleicht, weil Gmail sie als Spam eingeordnet hatte, und sie erst gar nicht ankam …)
An: vr-mobile@fiducia-direkt.de | | | |
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Betreff: VR-Banking und VR-Securego crashen
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