»Digital Audio Broadcasting«, digitales Radio, hat sich aber nicht die Mühe gemacht, wenigstens ein Kanalraster festzulegen. Wenn Ihnen also jemand sagt, Sie könnten einen bestimmten Radiosender auf »99,6 Megahertz« hören, so drehen Sie am Radio oder drücken 9 9 6 Enter, und schon haben Sie ihn.
Derselbe Sender ist aber unmerklich noch besser digital zu hören, »auf DAB 12B«. Wie stelle ich das ein? Der ratgebende Fachmann empfiehlt einen Suchlauf – obwohl ich längst schon einen gemacht habe hier. Ein Radio ist aber kein Fernseher, auf dem die Programmliste ebenfalls irgendwo ein trauriges Dasein fristet, aber immerhin dann auf einem Bildschirm zu sehen ist.
Kanal 12B hätte schon eine bestimmte Frequenz, mit der wird aber nicht eingestellt. Vielleicht hätte man 12B Kanal (7×4+2=) 30 nennen können? |
Mit mangelnder Technik hat das nichts zu tun. Eher steckt zuviel Technik drin, DAB und DAB+, vielleicht einmal DMB, wer weiß. Dass man einen Sender irgendwie einstellen muss, daran hat wohl niemand gedacht. (Selbst bei UKW, weltweit als FM bekannt, gibt es sicherheitshalber eine Kanaleinteilung, die aber wegen der einfachen Frequenznennung niemand nutzt.)
Dass dann bei zahlreichen DAB-Sendern – hat man sie denn gefunden und möchte mal reinhören – »NO SIGNAL« zu sehen und nichts zu hören ist, kommt als Ärgernis dazu. UKW-Sender klingen einfach immer kratziger, wenn man sich entfernt. DAB setzt stumm aus. Unentschuldigt.
Das Dilemma mit DAB wollen unsere Hoheiten einfach damit lösen, dass sie UKW abschalten, verbieten, wie das mit Lang- und Mittelwelle etwa in Deutschland schon geschehen ist. Dann ist alles »analoge« tot.
Wird UKW zwangsabgeschaltet, bleiben alle herkömmlichen Radios still, Autoradios, Küchenradios, Radiowecker, smarte Handys mit direktem Radioempfang – nur zahlen werden wir weiter dürfen, Rundfunkgebühr – die sich inzwischen politischer »Rundfunkbeitrag« nennt, in Deutschland jährlich 210 Euro, in Österreich durchschnittlich 81 Euro, in der Schweiz 165 sFr, in Italien 100 Euro, wenn ich das richtig sehe. Nur in Liechtenstein hört man seit Jänner 1999 gratis Radio.
Mit dem Geld nicht nur eine »Grundversorgung« angeboten, sondern von Webauftritten bis zu Popkonzerten alles, was die private Konkurrenz auch bietet. Und keine Kartellbehörde greift ein.
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