Das gesellschaftlich Gute an Fluchtgeld in der Schweiz
Indem der Schweizer Finanzsektor flüchtige Kapitalflüsse aus dem
Euro-Raum entgegennehme und bei der Nationalbank in Form von
Sichtguthaben anlege, während die SNB damit wiederum Devisen erwerbe,
funktioniere die Schweiz als Drehscheibe und Liquidität zuführender
Versicherungsmechanismus für die Euro-Zone – so zitiert die NZZ in einem Artikel mit der Überschrift »Geldpolitik ist kein Nullsummenspiel« Philippe Bacchetta von der Universität Lausanne.
Das Geld der Reichen liegt eben nicht immer nur herum (siehe meinen Dagobert-Duck-Blog). Wird es gespart, so wird es wieder eingesetzt, möglichst produktiv. Das unterscheidet es von den Konsum-Ausgaben à fonds perdu. Konkret geht das »Geld in der Schweiz« dann entweder in Aktien und Wertpapiere – die gewiss mehrheitlich nicht schweizerisch sind – oder über die Nationalbank, die – und jetzt folgen wir Bacchettas Argumentation – dafür Euros einkauft.
Und weiter?
Ich versuche mal nachzufragen:
Wie geht Bacchettas Spiel? Genau? Fluchtgeld wird in der schweizer Bank
eingezahlt, sagen wir: Euros. Die Bank legt sie »als Sichtguthaben« bei
der Schweizer Nationalbank an. Als Euro-Guthaben? Als Franken? Wo gehen
dann die Euros hin? Und was für Devisen kauft die Nationalbank? Auch
Euros? Und was tut sie dann mit denen? Sie sehen, der laienhafte Leser
hier hat’s nicht verstanden. Könnte jemand bitte den Mechanismus erklären, for dummies.
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